B2P Interview | Der Zukunftshof in Wien
Praktische Utopien für eine Stadt der Zukunft
31.12.2024 9 min
Video zur Episode
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Zusammenfassung & Show Notes
Im B2P-Interview mit Bianca Blasl erklärt uns der Schnecken-Landwirt und Initiator des Zukunftshofes, Andreas Gugumuck, warum es bei diesem Projekt geht und wie er und seine Mitstreiterinnen sich eine essbare Stadt der Zukunft vorstellen.
Ihr könnt Andreas in Folge 74 unseres Podcasts besser kennenlernen.
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Durchs Reden kommen die Leut´ zamm
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MUSIK
Leit hoits zamm – Haindling
Power to the People – Junior Kelly
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
Durchs Reden kommen die Leut´ zamm!
Transkript
Die Zukunft der Wiener Landwirtschaft liegt am Zukunftshof. Vielleicht Andreas Gugumuck neben
mir hinter den Kulissen der Landwirtschaft in Wien in wann? 30 Jahren? Naja, noch viel früher. Also
wir zeigen hier mit dem Zukunftshof einen Ort, den wir als Reallabor verstehen, wo wir jetzt schon
innovative Stadtlandwirtinnen, quasi auch motivieren hier Experimente zu machen. Also
es geht darum, wie kann man eine Stadt selbst ernähren und wir reden hier nicht von klassischem
Ackerbau, sondern mehr von Market Garden, aber auch moderne Formen, Vertical Gardening,
Vertical Farming, Pilzzucht, Aquaponik, also auch Insektenzucht. Rund um uns herum sind
Ackerflächen. Du hast gesagt, die Stadt wird wachsen und ihr am Zukunftshof wollt damit umgehen. Wie?
Naja, also momentan ist dieses Areal sind das 125 Hektar Fruchtbachs, das Ackerland. Ich bleibe
hier mit den Schnecken. Wir versuchen halt die Umgebung aktiv mitzugestalten, dass von Anfang an
jetzt in dem städtebaulichen Leitbild auch Überlegungen gibt, wie kann man denn Landwirtschaft
überhaupt in der Stadt betreiben. Also wir haben ja die Flächen auf den Dächern, wir haben die
Vertikale, wir haben das Abstandsgrün, wir haben Parkflächen. Also es gibt genug Potenzial und wir
haben hier eine Genossenschaft gegründet und das große Ziel ist, die gesamte Bevölkerung
Roten-Neusiedlers in diese Genossenschaft zu integrieren. Das heißt, wir haben die
Architektur beeinflusst. Also eine Stadt, die erst in zehn Jahren fertig sein wird oder 15
Jahren. Ist ja hoffentlich schon weiter als jetzt und Landwirtschaft ist von Anfang an gleich
mitgedacht. Das heißt, ein Balkon ist ein integriertes Hochbeet. Jede Volksschule hat
ein eigenes Setting. Wir haben ein neues Fach Gärtnerische Bildung. Die einen haben die Händln,
die anderen haben ein Foliendunnel, die anderen haben ein Hochbeet oder was auch immer. Und die
Kinder erzählen sich gegenseitig, wie sie ihre Landwirtschaft betreiben. Ja, also ich glaube,
Ich glaube, die Zukunft wird hier am Zukunftshof geschrieben.
Wien ist anders, sagen die anderen, aber die Wiener auch von sich selbst.
Ist das ein Prozess, wo alle auf Augenhöhe eingebunden werden sollen, von oben, von unten und in der Mitte?
Ganz ehrlich, wie soll das funktionieren?
Da braucht es natürlich ein radikales Umdenken, also weg von der Bürokratie hin.
Man braucht ein interdisziplinäres Denken, das haben wir hier schon, auf zivilgesellschaftlicher
Basis haben wir das geschafft.
Das Ganze, die Verbindung mit der Verwaltung noch zu sehen, ist natürlich noch eine Hürde,
dass man das da auch sieht, auch den Mehrwert, also diese Kreativität, die muss man einfach
fördern und ermöglichen.
Und das ist, glaube ich, auch in der Verantwortung der Stadt, genau solche Plätze, wie wir sind,
einfach auch zu hegen und zu pflegen und nicht nur zu tolerieren, sondern dass die aktiv sind
und dass das ein großer Mehrwert für die Gesellschaft ist.
Und sag mal für jemanden, der noch nie in Rot-Neusiedl oder hier im Zukunftshof war,
wie würdest du das hier beschreiben und wie schaut es hier konkret aus in 30 Jahren oder
schon früher, wie du sagst?
Naja, also wie schaut es aus? Also das wird bald das städtebauliche Leitbild zeigen, also wir haben es ja geschafft hier
einen Bürgerinnenrat zu etablieren, das war immer eine politische Erforderung von uns,
also eine Schnittstelle zwischen den Planern zu haben und der Verwaltung und das Ganze
nennt sich jetzt Zukunftsteam und als dieses Zukunftsteam haben wir hoffentlich
auch eine Stimme, also wir dürfen zumindestens die Jury beraten und haben da Einblick, welche Konzepte hier aufgenommen werden und es war uns ganz
wichtig, dass unsere Textbausteine einer essbaren Stadt in die Ausschreibung
hineinfließen. Das haben wir geschafft und jetzt sind wir gespannt, welches Team
das am besten trifft und unsere Stimme zählt hoffentlich mit dazu.
Was ist eine essbare Stadt? Eine essbare Stadt, da kommt eher so ein Trend, der aus England kommt. Es geht darum, auf öffentlichen Flächen statt
Alleebäumen hat man Obstbäume, man hat essbare Hecken und man versucht
essbare Initiativen zu fördern. Also in der Seestadt gibt es zum Beispiel die
essbare Seestadt, die im Kleinen hier auch Market Garden betreiben und das
wollen wir auch. Wir wollen hier zeigen, wie Landwirtschaft am Dach, am Balkon, im
Erdgeschoss und in Parklandschaften funktionieren kann. Also eigentlich die
Lebensmittel dort zu erzeugen, wo sie auch gebraucht werden, mitten in der Stadt.
Damit holst du mich jetzt bis zu einem gewissen Grad ab, weil du sagst ja selber,
Essen muss jeder, wir sagen auch und das verbindet uns, aber ganz ehrlich, eine
Stadt braucht ja noch mehr als was zum Essen. Wie geht sich das dann zusammen aus
mit Infrastruktur, Nahversorgung, Strom, Wohnen.
Das muss eben gemeinsam gedacht werden und da sind wir auch bereit diesen Diskurs zu führen.
Also wie kann zum Beispiel der Konkurrenzkampf zwischen Photovoltaik am Dach und Landwirtschaft am Dach?
Ist keine Konkurrenz, man kann beides gemeinsam denken.
Denn man braucht auch Halbschatten auf den Dächern, man braucht für den Geräteschub,
also man kann alles gemeinsam denken und man muss halt sein eigenes Silo-Denken aufgeben
und durchaus auch mal andere verstehen und das versuchen wir hier mit diesem Ort,
auch mit Tafeln. Natürlich kann ich dann zeigen, schon eine Test-Installation unserer nächsten
Tafel, wo wir Verwaltung, Bauträger, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, alle auf einen Tisch bringen.
Also wo in Arbeitsgruppen dann ein Verständnis für die anderen, also wie dicken Bauträger,
wie dickt die Verwaltung, an was muss die Verwaltung denn alles denken. Also alles,
was du jetzt gerade gesagt hast, wir brauchen auch eine eine gescheite Nahversorgung. Nicht
Wir brauchen Mobilität, wir brauchen Konzepte zur Energieversorgung, Abwasser, auch ein
Rettungswagen oder ein Feuerwehrwagen muss irgendwo umdrehen können. Das heißt, alles kann man nicht
versiegeln. Das sind natürlich ganz wichtige Punkte, die wir gemeinsam, da sind wir auch bereit.
Mit der Stadtverwaltung diskutieren möchten.
Und jetzt eine Frage, die einfach ganz hands-on im Leben ist. Wie finanziert sich das?
Ja, momentan, das ist natürlich gerade noch die große Schwierigkeit, das ganze Engagement hier ist zivilgesellschaftlich organisiert.
Also wir haben da wieder einen großen Investor, dass wir diesen Hof jetzt aus eigenen Händen sanieren könnten.
Und was wir brauchen, um hier wirklich in die Gänge zu kommen, ist natürlich eine Sanierung,
dass wir moderne oder junge, motivierte Startups hier zu diesem Thema ansiedeln möchten.
Das ist natürlich auch ein großer Wunsch an die Stadt, also auch Wirtschaftsagentur
und alle anderen, kann man hier einen Schwerpunkt zu setzen, dass wir hier einen Food Cluster haben.
Also der Hof, das könnte man sich vorstellen, könnte in zehn Jahren so ein bisschen das
Forum Alpbach zum Thema Urban Food werden und das ist unsere Vision.
Wir haben ein Climate Hub, ein Mobilitäts Hub und das könnte hier der Food Hub sein.
Ja, aber sag mal, wem gehört der Zukunftshof jetzt und wer zahlt das?
Also momentan gehört, bekannt geworden ist der Hof als Hascherhof, also hier wurde 1986 das
Selbsternte-Projekt erfunden, das gab es davor noch nicht und 2014 war das glaube ich, hat die
Stiftung, die das gehört hat, an den Wohnfonds Wien verkauft. Und es geht hier natürlich in
Rot-Neuersiedl auch leistbaren Wohnraum zu schaffen und wir denken, es geht sich beides
aus. Leistbaren Wohnraum als auch eine essbare Stadt und das ist eine Vision, an die wir
gemeinsam gerne arbeiten. Und sag mal du Andreas, warum machst du das jetzt konkret? Ja, ich
kann nicht anders. Meine Familie ist da seit 300 Jahren und mir ist es einfach ganz wichtig,
dass diese Stadt wirklich, wenn wir hier schon versiegeln, also dass die Stadt so nachhaltig
wie möglich und dass es eine Stadt der zukünftigen Bewohnerinnen ist. Und wir wollen jetzt schon
diesen zukünftigen Bewohnerinnen hier eine Stimme geben. Das war Bauer to the People vom
Zukunftshof mit Andreas Guggemuck und ganz vielen anderen Dingen, die hier noch passieren. Servus!
Music.
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