BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

Ahaa! - Was bedeutet es für dich, Weinbauer zu sein?

... Stefan Fuchs, Winzer (Wien)

31.12.2024 6 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge der Ahaa!-Momente denkt der Wiener Winzer Stefan Fuchs vom Bio Weingut Fuchs-Steinklammer darüber nach, was es für ihn bedeutet, Weinbauer zu sein.

Stefan ist gemeinsam mit seiner Mutter Helene in Folge 71 unseres Podcasts ausführlich zu hören.

VERNETZEN 
 
MUSIK 
Leit hoits zamm – Haindling 
Power to the People – Junior Kelly 
 
… und ein bisserl selbst gesungen 😊 
 
Durchs Reden kommen die Leut´ zamm! 

Transkript

Music. In dieser Ausgabe der AHA-Momente denkt der junge, wilde Wiener Winzer Stefan Fuchs vom Bio-Weingut Fuchs Steinklammer. Ja, er denkt darüber nach, was es für ihn bedeutet, Weinbauer zu sein. Ja, und möge auch diesmal der AHA-Moment mit euch sein. Was bedeutet es für dich, Weinbauer zu sein? Weinbauer, das ist eigentlich so ziemlich der abwechslungsreichste Beruf, den man sich nur vorstellen kann. Es gibt keinen anderen agrarischen Beruf, in dem der Bauer vom Auspflanzen über die Veredelung bis zum Verkauf komplett zuständig ist. Also der Winzer baut die Reben an, betreut sie im Weingarten, er erntet, er vergehrt den Wein, dann wird das Ganze abgefüllt, dann wird das Ganze logischerweise auch verkauft. Das heißt, man ist auch fürs Marketing zuständig. Man muss sich überlegen, wie schauen meine Etiketten aus, welche Flaschen möchte ich verwenden, welche Farben haben meine Kapseln, meine Schrauber. Es kommt alles zusammen. An anderen Tagen ist wieder der Traktor kaputt, das heißt, da muss der Traktor repariert werden, der Wein muss ausgeliefert werden. Zudem haben wir auch einen Heurigen. Das heißt, ich bin nicht nur Weinbauer, ich bin auch Heurigenwirt. Es wird einem sicher nicht langweilig als Weinbauer. Man ist die ganze Zeit auf Achsen, man ist immer unterwegs, man lernt alle Menschen, alle möglichen Leute kennen. Es ist immer irgendwas zu tun. Und im Vergleich, also ich persönlich würde narisch werden, wenn ich in einer Bank oder irgendwo arbeiten würde, wo ich permanent nur vom Computer hocken müsste. Und dort irgendwie quasi in einem kleinen Cubicle eingesperrt bin. Was aber nicht bedeutet, dass nicht genug administrative Arbeit im Weingut zu tun ist. Also es müssen Anträge gestellt werden, es müssen Förderungen eingereicht werden, es müssen Verkaufslisten geschickt werden, Preislisten bearbeitet werden. Ich verbringe auch sehr viel Zeit vorm Computer, das ist auch eine Abwechslung. Wenn es regnet ist es auch sehr willkommen, aber wenn draußen im Weingarten viel zu tun ist und man muss hinter dem Computer hocken, dann macht einem das schon ziemlich fertig. Als Winzer hat man immer viel zu tun, aber was wirklich cool ist und was den Beruf dann wieder auch wunderschön macht, ist, dass man immer draußen in der Natur ist. Man arbeitet mit der Natur. Deswegen freut es mich ganz besonders, dass wir auch im Weingut biologisch arbeiten. Wir haben nämlich im Keller ein altes Vers von meinem Großvater, das hat er zum Geburtstag bekommen. Auf dem steht eingeschnitzt, ehre die Scholle, die dich nährt. Das trifft's für mich eigentlich genau am besten. Du kannst nur mit der Natur und nicht gegen die Natur. Jetzt irgendwie der Natur etwas aufzuzwingen und so, Natur, wir machen jetzt den Wein, das spielt nicht. Die Natur gibt dir vor, hey, heuer ist es ein kühles Jahr, gut, dann haben wir mehr leichtere Weine, hey, heuer ist es ein kräftiges, heißes Jahr, trocken, gut, haben wir mehr kräftigere, schwere Weine. Die Natur gibt uns vor, wie wir zu arbeiten haben. Wir passen uns nur an. Und jetzt mit der globalen Erwärmung und den Klimaveränderungen, es wird immer extremer, aber es wird auch immer spannender. Also wir sind immer drauf und dran und der Weinbauer muss sich da ganz besonders daran anpassen, beziehungsweise schauen, wie kann er mit diesen neuen Veränderungen umgehen und auch mit denen arbeiten. Aber auch schon wie erwähnt, ich bin sehr viel auf Weinmessen unterwegs. Das heißt, wenn ihr mal irgendwo unterwegs seid und unsere Weine verkosten könnt, dann bin das meistens eh ich, der die Weine ausschenkt. Und da geht es auch um Storytelling. Ich erzähle die Geschichte, hey, das ist ein gemischter Satz. So schaut ein gemischter Satz aus. Das macht unseren gemischten Satz anders als andere gemischten Sätze. Das ist auch immer interessant, weil ich kann immer dieses Herzblut, das ich in diese Flasche stecke, in den Weingarten stecke, das kann ich auch super gut kommunizieren. Und das kriegt man dann auch meistens von den Leuten auch zurück, mit ihrer Anerkennung, beziehungsweise wenn die dann verstehen, okay, wow, da ist nicht nur irgendwie Trauben stampfen und abfüllen und irgendwie zu einem gewissen Preis verkaufen, nein, da steckt wirklich was dahinter. Da ist Herzblut drinnen, da ist Leidenschaft drinnen. Das ist ziemlich cool, wenn man das immer von den Leuten zurückbekommt. Natürlich ist Wein auch ein Getränk, das man mit Freunden teilen kann. Das heißt, es ist ein gesellschaftliches Produkt und diese Gesellschaft, das kriegt man auch immer zurück, vor allem beim Heurigen, das macht es auch sehr gemütlich und angenehm, wenn man das mit den Leuten gemeinsam leben kann, teilen kann, das ist auch etwas sehr Schönes. Aber im Großen und Ganzen die Arbeit mit der Natur, in der Natur, das abwechslungsreiche Arbeiten, das macht das Ganze sehr spannend und auf jeden Tag immer neu. Das war's für heute, wir hoffen ihr hattet euren Ahammen. Wenn ihr Bauer to the People unterstützen wollt, dann schaut gerne mal vorbei auf unserer Website www.bauertodepeople.at. Dort findet ihr die Möglichkeit uns mit kleineren und größeren Beträgen auch finanziell unter die Arme zu greifen. Wenn ihr Bauer to the People anerwärtig unterstützen wollt, dann liken und teilen auf unseren Social Medienkanälen auf Facebook und Instagram. Wir freuen uns, wenn wir uns. Music. Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017.

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