… von Ruhe, Einsamkeit und rauer See - Die Fischerei als “Auslaufmodell”
In dieser Ausgabe des BauertothePeople Podcast war ich zu Gast bei Ubbo Looden im ostfriesischen Greetsiel. Und Ubbo hatte sein Leben lang einen besonderen Beruf. Er war nämlich Kapitän auf einem Krabbenkutter, seinem Krabbenkutter. Ubbo strahlt eine ganz besondere Ruhe aus, dass kann man sicher im Gespräch hören und bei uns auf YouTube auch sehen. Und dieser Ruhe, dem Beruf des Krabbenfischens und dem Leben als Seefahrer wollte ich in diesem Gespräch ein wenig nachspüren. Ob mir das gelungen ist, müsst zwar ihr beurteilen, ich habe das Gespräch jedenfalls sehr spannend gefunden und viel gelernt.
Verstehen kann man so ein Leben ohnehin immer nur dann, wenn man es selbst gelebt hat und auch mit 2,5 Stunden bleibt es letztlich immer nur eine Annäherung. Ich weiß jetzt jedenfalls etwas mehr über Krabben und wie man sie fischt, über die besondere Einsamkeit beim Seefahren und was sich über die Jahre verändert hat. Vor allem aber haben wir wieder einen wunderbaren Einblick in eine völlig neue Lebenswelt erhalten, die den meisten von uns bisher vermutlich völlig unbekannt war.
Auch heute fährt Ubbo noch regelmäßig raus. Einfach weil er nach all den Jahren immer noch Lust darauf hat. Eines hat sicher aber geändert. Heute will er rausfahren, müssen tut er nicht mehr. Er hat sich in seinem Ruhestand einen alten, kleinen Kutter wieder flott gemacht und wenn man Glück hat und zufällig in der Gegend ist, geht man vielleicht mit an, nicht über Bord.
Viel Freude bei Reinhören und auf unserem YouTube-Kanal, auch beim Reinschauen.
INFOS ZUR FOLGE
Ubbos Website
www.kutterfahrten-greetsiel.de
Ubbo:
[0:00] Haben wir gut gefangen, dann hat natürlich auch der Mann gut verdient.
Ubbo:
[0:05] Haben wir schlecht gefangen, dann saßen wir in einem Boot, würde ich mal sagen. Hatten beide nichts. Aber man wusste das so, man hat sich ein bisschen aufeinander verlassen und anders ging es ja nicht. Wir wollten beide Geld verdienen. Mein Opa zum Beispiel, die kam nur gefangen, um Fischmehl davon zu machen. Die Speisekrabbe, die kam ja viel später. wo man die kühlen konnte, länger haltbar machen konnte. Das kam ja erst so richtig in den 70er Jahren. Früher war das einfach Fischmehl, da wurde Viehfutter von gemacht. Es steht ja noch immer im Raum 2030, die komplette Fischerei zu verbieten. Und jetzt heißt es ja, die gesamte bohnenberührende Fischerei Ende. Das heißt für die Krabbenfischerei, die Krabben sind am Bohnen, wie wir zu Krabben fangen, oben im Wasser. Also ist für uns Schluss.
Ubbo:
[0:57] Gezeiten mit der Ebbe und Flug lebt und sich da reindecken kann und so und so macht sich einen Plan und nicht da irgendwie Hauruck rangehen. Mit ein bisschen Verstand fischen. Als ich anfing, würde ich mal sagen, habe ich 400 Kilo am Tag gemacht. Dann war ich fix und fertig. Jetzt muss ich kochen, muss ich scheppen, ich muss alles mit der Hand machen. Heute werden nur sozusagen die Schwänze aufgemacht und dann läuft alles automatisch. Ich bin eher aufgewachsen. Ich bin mit der Natur da aufgewachsen. Ich meinte sogar, ich gehöre dazu. Zum Meer, zu der Natur da draußen. Ja, meine ich.
Music:
[1:42] Music
Willy:
[1:51] BauertothePeople der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft weil nur durchs Reden kommen die Leute.
Music:
[1:59] Music
Willy:
[2:07] In dieser Ausgabe des BauertothePeople Podcast war ich im Rahmen meiner Deutschland-Tour zu Gast beim Ubbo Looden im ostfriesischen Greetsiel. Und der Ubbo, der hat sein Leben lang einen ganz besonderen Beruf gemacht. Er war nämlich Kapitän auf einem Krabbenkutter, seinem Krabbenkutter. Der Ubbo, der strahlt eine ganz besondere Ruhe aus. Das kann man sicher im Gespräch hören und bei uns auf dem YouTube-Kanal sicher auch sehen. Ja und dieser Ruhe, dem Beruf des Krabbenfischens und dem Leben als Seefahrer, dem wollte ich in diesem Gespräch ein wenig nachspüren. Ob mir das gelungen ist, das müsst ihr zwar beurteilen, ich habe das Gespräch jedenfalls sehr spannend gefunden und dabei viel gelernt. Ja, verstehen kann man so ein Leben ohnehin immer nur dann, ja ist logisch, wenn man es selbst gelebt hat. Und auch mit einem 2,5-Stunden-Podcast bleibt es letztlich immer nur eine Annäherung.
Willy:
[3:08] Ich weiß jetzt jedenfalls ein wenig mehr über Krabben und wie man sie fischt, über die besondere Einsamkeit beim Seefahren und was sich über die Jahre dort verändert hat. Vor allem aber haben wir wieder einen wunderbaren Einblick in eine völlig neue Lebenswelt erhalten, die den meisten von uns bisher vermutlich auch völlig unbekannt war. Auch heute fährt der Uwo noch regelmäßig raus. Einfach nur, weil er nach all den Jahren immer noch Lust drauf hat. Eines hat sich aber geändert, heute will er rausfahren, müssen tut er nicht mehr. Er hat sich im Ruhestand einen alten kleinen Kutter wieder flott gemacht und wenn man Glück hat und zufällig in der Gegend ist, dann geht man vielleicht mit an, aber nicht über Bord. Viel Freude beim Reinhören und ja, ich habe es schon oft erwähnt, bei unserem YouTube-Kanal, auch beim Reinschauen.
Ubbo:
[4:07] Ja, man ist natürlich ein bisschen aufgeregt, ist man ja.
Willy:
[4:10] Aufgeregt? Ja. Ich kann dir eines versprechen, mit hundertprozentiger Garantie, ich bin mehr aufgeregt als du.
Ubbo:
[4:18] Ja? Ja. Das weiß das. Du kannst ja nicht bei mir reinkommen. Ja, du auch nicht. Ja, siehst du. Du willst wissen, ob ich aufgeregter bin wie du, aber ist egal.
Willy:
[4:29] Also du wirkst gerade sehr entspannt. Ja. Aber du wirkst entspannt, seitdem ich beim Auto ausgestiegen bin.
Ubbo:
[4:36] Ja, das sagen es alle.
Willy:
[4:37] Aber man kann nicht wirklich reinschauen, oder?
Ubbo:
[4:41] Nee, genau.
Willy:
[4:44] Ich glaube, das ist ein guter Stichwort zum Start vom heutigen Podcast. Wir starten immer irgendwie ganz spontan ins Gespräch. Meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer und Zuseher natürlich jetzt auch auf YouTube, ich bin in Ostfriesland und ich bin wieder mal bei Gästen zu Gast. Ganz schön. Ja, dieses Mal bin ich beim Ubbo Looden, einem noch nicht pensionierten, aber sehr entspannten Krabbenfischer-Kapitän aus Ostfriesland. Ist das richtig?
Ubbo:
[5:22] Ja, so ein Auslaufmodell, will ich mal sagen.
Willy:
[5:25] Ein Auslaufmodell?
Ubbo:
[5:26] Ja, der jetzt ausläuft. Ich habe 40 Jahre…
Willy:
[5:31] Das geht schon mal gut los, wunderbar, genau mein Geschmack.
Ubbo:
[5:34] Ich will mal sagen, ja, ich habe hier über 40 Jahre die Krabbenfischerei gemacht. Ich habe eigentlich alles gesehen. Ich habe die ganze deutsche Küste bis Dänemark, bis Holland, alles befischt. Also über die Krabbenfischerei könnte ich Buch schreiben, würde ich mal sagen.
Willy:
[5:52] Hast du aber noch nicht, oder?
Ubbo:
[5:53] Nee.
Willy:
[5:54] Kommt es noch?
Ubbo:
[5:58] Ich muss ja sagen, ich schreibe nicht viel, ich lese nicht viel. Ich habe noch kein Buch. gelesen in meinem Leben. Vor allem ein Heft, meinetwegen, aber ich hätte noch nie ein Buch ausgelesen.
Willy:
[6:11] Wirklich nicht?
Ubbo:
[6:11] Nee.
Willy:
[6:12] Hat man nicht beim Fischen viel Zeit?
Ubbo:
[6:15] Doch, man hat doch viel Zeit. Ja. Aber man beschäftigt sich doch mit der Fischerei. Oder man denkt, wie es weitergehen soll und wie. Und man ist immer bei der Sache. Man kann sich nicht da hinsetzen und hier ein Buch lesen oder so. Nee, wenn ich fische, dann fische ich. Und nichts anderes. Natürlich trinken wir mal einen Tee zusammen, aber ich würde mal sagen, wenn ich immer gefischt habe, dann war ich bei der Sache. Auch zu Hause nicht, ich habe nie ein Buch gelesen. Weiß nicht.
Willy:
[7:01] Podcast gehört schon?
Ubbo:
[7:02] Ja, habe ich schon gehört.
Willy:
[7:03] Siehst du?
Ubbo:
[7:05] Das hat mir so erzählt. Ja, genau.
Willy:
[7:10] Sagen wir, nur damit wir mal einen kurzen Überblick bekommen für die Menschen, die jetzt zuhören. Wie lange bist du rausgefahren? Dein Leben in zwei, drei Sätzen ist natürlich übertrieben, aber um dich kennenzulernen.
Ubbo:
[7:27] Ja ich komme aus einer fischerfamilie und ich bin ja ich würde mal sagen also als ich im boot fahren konnte bin ich schon fischen gegangen aber meine lehre habe ich begonnen mit 16 jahren habe drei jahre gelernt die fischerei und ja später habe ich das patent gemacht habe ich selbstständig gemacht dass krabbenfischer ja und dann über 40 jahre gefischt also kutter bezahlt und und und jetzt lasse ich es so langsam auslaufen. Ich war lang genug draußen, würde ich mal sagen. Irgendwann ist mein Schluss. Aber wenn ihr noch was vorhabt, werdet ihr noch Krabbenfischer, nicht zu vergessen. Das ist unheimlich schön draußen.
Willy:
[8:11] Genau diese Schönheit, die versuchen wir auch ein bisschen einzufangen hier in Wort und Bild. Ich hoffe, uns gelingt das. Dir wird es sicher gelingen, uns da ein bisschen von dieser Besonderheit des Fischens zu erklären. Aber fangen wir doch einmal in der Vergangenheit an, in deiner oder in deiner Jugend. In welcher Familie bist du damals hineingeboren worden? Waren es schon Fischer oder bist du der erste Fischer gewesen? Was war das für eine Welt, in der du zur Welt gekommen bist?
Ubbo:
[8:37] Ich glaube, ich war noch gar nicht geboren. Da stand es schon fest, dass ich Fischer werde. Weil mein Uropa, mein Opa, ich kann so weit zurückgucken, wie ich will. Mein Vater war Fischer. Ja, sogar meine Söhne fischen jetzt. Ich hoffe, das geht noch ein bisschen so weiter. ich hoffe, dass die Politik mal ein Einsehen hat mit uns und dass wir es weitermachen dürfen.
Willy:
[9:00] Also Politik ein wichtiger Faktor.
Ubbo:
[9:03] Ja, die wollen die Fischerei ja verbieten. Und ich will mal sagen, was nachhaltiger als mich gibt es ja nicht, will ich mal sagen. Wir waren schon alle Fischer und die, so gesagt, mein Opa hat da schon gefischt, wo ich gefischt habe. Ja, dann fragt man sich was soll das warum wollen die uns verbieten ja aber wie gesagt ja fischerei war mir in die wiege gelegt ich bin das kleine junge schon fischen gewesen und Unglaublich, ja. Obwohl, was ich auch sagen muss, damals, ich bin ja mit meinem Vater rausgefahren und mir wurde immer seekrank.
Willy:
[9:45] Das heißt, das ist ein Problem.
Ubbo:
[9:46] Ja, dann hatte ich richtig ein Problem und da dachte ich, scheiße, das wird nichts für mich. Aber mein Alter sagte, wir waren alle Fischer, jetzt sehen wir uns zu. Und er hatte auch recht. Ich bin froh, dass ich Fischer geworden bin und die Seekrankheit hat sich auch gelegt. Aber ja.
Willy:
[10:03] Von selbst oder?
Ubbo:
[10:04] Ja. Natürlich habe ich mich die erste Zeit ein bisschen durchgequält, aber später wurde es, da war es weg.
Willy:
[10:13] Hast du dich dran gewohnt?
Ubbo:
[10:14] Ja, also dann irgendwann ist Schluss. Dann geht es.
Willy:
[10:19] Sehr gut, sehr gut. Das heißt, du bist, wann bist du auf die Welt gekommen? Kann man das verraten oder ist das ein Geheimnis?
Ubbo:
[10:30] Ich bin 1966 geboren. Ja, ich bin jetzt, ja, da bin ich 58 heute.
Willy:
[10:37] Ja. Papa ist der See gefahren? Also Fischen gefahren?
Ubbo:
[10:41] Ja, mein Vater. Ja. Also, ich habe nichts anderes kennengelernt in meiner Familie. Auch mein Schwager oder was weiß ich. Die waren alle Fischer. Ja.
Willy:
[10:59] Alles Fische?
Ubbo:
[11:00] Ja. Ja. Ich stamm halt aus einer Fischer-Familie und somit, ja.
Willy:
[11:08] War für dich jemals die Frage, überhaupt der Gedanke da, nicht Fischer zu werden?
Ubbo:
[11:15] Doch.
Willy:
[11:15] Ja.
Ubbo:
[11:17] Was ich ja gerade schon gesagt habe, wenn er Sehkrank hätte, ich dachte, scheiße, wenn das so weitergeht, dann hier, wie willst du das aushalten? Aber, ja.
Willy:
[11:26] Der Wunsch, was anderes zu tun. Ja, doch, doch, doch.
Ubbo:
[11:30] Das hatte ich schon. Aber ich mochte meinem Vater das gar nicht erzählen, dass ich, sozusagen kann ich nicht doch was anderes lernen wie Fischer. Nee, das habe ich mir gar nicht getraut zu sagen. Wie gesagt, ich war noch gar nicht geboren, da stand es schon fest. Verrückt, aber...
Willy:
[11:54] Was wärst du gerne geworden, so alternativ? Oder wo sind die Wünsche, die unausgesprochenen Wünsche, wo sind die hingegangen?
Ubbo:
[11:59] Das war ja natürlich Quatsch, aber ich wäre gerne Schuster geworden.
Willy:
[12:03] Schuster?
Ubbo:
[12:04] Ja, wir hatten den Schuster hier im Dorf. Das hat mir gefallen. Aber ja, mein Vater sagte auch schon, das ist ja nix.
Willy:
[12:14] Ist ja nix.
Ubbo:
[12:15] Das ist ja nix. Aber ja, wer weiß.
Willy:
[12:19] Was hätte, glaubst du, oder wäre es möglich gewesen, hätten die Eltern das toleriert oder wärst du dann so richtig mehr oder weniger versucht worden zu überzeugen, wie sagt man, hätten sie versucht dich zu überzeugen es doch zu probieren?
Ubbo:
[12:37] Ich glaube, ich hätte es auch durchgekriegt, würde ich mal sagen.
Willy:
[12:42] Werk gegangen.
Ubbo:
[12:42] Ja, Werk gegangen. Aber wie gesagt, in meinem ganzen Umfeld, das waren alles Fischer. Und dann irgendwie musste ich ja ihr zugehören.
Willy:
[12:54] Ja.
Ubbo:
[12:54] Und das hat auch schon gut geklappt. Es war alles richtig. Werd Fischer, wenn ihr wirklich draußen ist es schön.
Willy:
[13:01] Ja.
Ubbo:
[13:02] Ja.
Willy:
[13:02] Hast du Geschwister?
Ubbo:
[13:04] Ja, ich habe noch drei.
Willy:
[13:06] Noch drei?
Ubbo:
[13:07] Drei schwestern drei
Willy:
[13:09] Schwestern ja war das thema fischerei was klar dass die der sohn bekommt den den kutter und.
Ubbo:
[13:14] Stritten ja so ähnlich ja zum beispiel zwei von meinen schwestern die haben auch ein fischer geheiratet meine dritte schwester land wird zwei fischer und landwirt ja also
Willy:
[13:31] Ihr seid in der land- und fischerei wirtschaft geblieben also die ganze familie so ist ja.
Ubbo:
[13:36] Meine älteste schwester hat sogar den betrieb so ein bisschen geleitet damals mein vater drin war mein vater die waren ja 14 geschwister zu hause und sechs brüder waren da und die haben sich zusammengetan zum fischereibetrieb alle sechs brüder jeder hat den kutter mein opa hat erst die sachen daran land geregelt und ja später haben ein fahrer das weiter gemacht das waren ja okay
Willy:
[14:08] Also fischer durch und durch sechs brüder sechs kutter.
Ubbo:
[14:11] Ja dann damals war die zeit schlecht da kam vw hier hand die keine leute mehr aber die haben zusammengehalten und haben den die fischerei weitergemacht. Ja, jetzt sind sie leider alle verstorben, aber ja, die haben mich auch geprägt.
Willy:
[14:30] Wie haben die sie geprägt?
Ubbo:
[14:32] Dass man dazugehörte, zu einer großen Familie.
Willy:
[14:36] Ja.
Ubbo:
[14:40] Würde ich sagen.
Willy:
[14:41] Was war das für Familie? Die große Familie?
Ubbo:
[14:45] Es war eine Familie, keiner hat viel geredet, aber jeder wusste voneinander Bescheid und jeder hat den anderen geholfen, würde ich mal sagen. Keiner wurde in den Stich gelassen. Wenn einer ein bisschen schlechter genommen hat, wird der andere noch mitgezogen. Ganz einfach. Da wurde nicht viel geredet, das wurde einfach gemacht.
Ubbo:
[15:09] Und das fand ich gut damals, das ist eine schöne Sache wenn man nicht alleine ist man hat Hilfe auch ich am Start ich habe mir auch schon mal einen neuen Kutter bauen lassen, da haben meine Onkels, würde ich mal so sagen mich geholfen finanziell dass ich das haben mir praktisch ermöglicht, einen Kutter zu bauen muss ich natürlich später zurückzahlen, aber hat alles geklappt. Sonst hätte ich es ja nie gekriegt. Ich war damals eben über 20, ja, da hatte man, wenn man keine Hilfe hatte, hätte man sich nicht getraut. Da war ja damals auch für mich viel Geld, so ein Kutter. Oh Gott, wer soll das bezahlen? Ja, und dann wurdest du, ja mach das mal und das läuft schon und man bekam so Unterstützung von der Familie, das ist klasse und sagen, komm mach das und dann, das läuft schon wir helfen dir Und das ist ein gutes Gefühl, nicht allein zu sein.
Willy:
[16:26] War das nur innerhalb der Familie, zwischen den sechs Anklagen, oder ist generell die große Fischerfamilie so eine Familie gewesen, auch andere Mitbewerber?
Ubbo:
[16:35] Ja, auch die, die einem geholfen haben. Ich habe auch schon anders gefahren, nicht nur in der Familie, sondern auch bei Kollegen, die damals, bevor ich mich selbstständig gemacht habe, gefahren bin. das passte alles man war ein bisschen Konkurrent, aber in Wirklichkeit waren wir alles eine Familie das war schön das ist ein schönes Gefühl Sicherheit ja unbedingt
Willy:
[17:10] Also alleine ohne die Familie hättest du das Wagen als Kutterkapitän ich.
Ubbo:
[17:16] Glaube nicht dafür war das alles zu viel Geld und man war jung und damals war ja, ich würde mal sagen, der Kutt hat damals Million D-Mark gekostet. Das war ja eine Summe, wo man Angst bekommen hat, so als junger Mensch.
Willy:
[17:39] Das ist viel Geld, ne?
Ubbo:
[17:39] Ja, aber wenn dann da Leute sind, die Erfahrung haben und die sagen, komm, mach, dann hast du doch eine bestimmte Sicherheit.
Willy:
[17:49] Das waren sieben Millionen Schilling für die Österreicher.
Ubbo:
[17:52] Ja, zum Beispiel.
Willy:
[17:54] Mit Inflation umgerechnet heute sieben Millionen Euro.
Ubbo:
[17:57] Ja.
Willy:
[17:57] Was kostet heute der Kutter? Das kann man pauschal nicht sagen, weil groß klein. Aber in der Größe.
Ubbo:
[18:04] Ja, mit der Teuerungsrate, das ist ja Wahnsinn geworden. Ich will mal sagen, so ein Kutter würde jetzt drei Millionen Euro kosten. So ist das gestiegen. Ja, das ist Wahnsinn. 1990 habe ich den Kutter bauen lassen. Und wenn man das denkt, in diesem Zeitraum, wie so ein Kutter teurer geworden ist, ein Neubauer, das ist schon ganz schön verrückt. Ich würde mich heute nicht mehr trauen. Das ist zu viel Geld. Und die Fischerei ist so unsicher geworden.
Willy:
[18:43] Können dann junge Menschen heute überhaupt noch in diesen Beruf einsteigen? weil man drei Millionen Euro als Basisinvestment für einen neuen Kutter.
Ubbo:
[18:53] Also ich würde ja,
Willy:
[18:56] Nee Gibt es Junge, die neue Kutter bauen oder übernehmen die Nicht in Deutschland.
Ubbo:
[19:02] In Holland da waren die letzten Jahre noch welche, aber hier ist lang kein neuer Kutter mehr gebaut worden.
Willy:
[19:09] Okay, was machen die neuen, die jungen?
Ubbo:
[19:12] Ja, die fahren die alten Schiffe ab die haben ja, haben die politik hat ihnen auch keine möglichkeit gegeben dass sie irgendwie es kommen hier wenn du das und das hast dann unterstützt der staat oder die europäische gemeinschaft ich was beim zu meinen zeit schon da war wurdest du von vom land und von der eu wurdest du ein wenig gefördert Investitionsförderung ja das war
Willy:
[19:49] Das was du am Anfang gemeint hast mit dem die Politik du hast ja von einem Verbot eigentlich gesprochen der Fischerei aber.
Ubbo:
[19:54] Ja jetzt wollen sie uns ja nicht mehr die Politik nicht Ja, es steht ja noch immer im Raum 2030, die komplette Fischerei zu verbieten.
Willy:
[20:11] Wie kann man die Fischerei verbieten?
Ubbo:
[20:13] Indem die Politik sagt, Fischerei ist Ende. Schluss. Ja.
Willy:
[20:19] Das verstehe ich nicht ganz.
Ubbo:
[20:21] Ja, das versteht keiner.
Willy:
[20:22] Das ist ja wie wenn ich sage, wir machen keine Landwirtschaft mehr.
Ubbo:
[20:25] Ja, erst hieß es ja, erst mal aus der Wattenfischerei soll erst mal Stopp. ja und jetzt heißt es ja die gesamte bohnen berührende fischerei ende das heißt für die kramm fischerei die kramm sind am bohnen wie wir zu kramm fangen oben im wasser also ist für uns schluss was meine familie seit habe ich ja erzählt wie
Willy:
[20:54] Viele generationen sind.
Ubbo:
[20:55] Also wie Wie gesagt, mein Uropa, mein Opa, mein Vater, ich bin jetzt ja...
Willy:
[21:02] Also der Uropa war der Erste oder da wissen wir doch nicht, was davor war?
Ubbo:
[21:05] Ne, das weiß ich jetzt nicht, was davor war.
Willy:
[21:08] Also könnte auch noch weiter zurückgehen?
Ubbo:
[21:10] Wahrscheinlich. Irgendwie, ja.
Willy:
[21:13] Aber das Thema, in dem Fall sind es ja Schleppnetze oder wie nennt man die? Ja. Auf das Thema kommen wir später noch und dann kommen auch das Thema Verbot wieder und wie man mit dem umgehen kann. Jetzt sind wir noch ein bisschen bei dir in der Jugend. du bist quasi aufgewachsen wie kann ich mir der Jugend von der Fischerei Perspektive vorstellen, ab wann bist du da mitgefahren wie hast du das gelernt, was waren deine ersten Erlebnisse und deine Gedanken.
Ubbo:
[21:38] Ja ich würde mal sagen so in den Fährten bin ich ja immer mitgefahren ja und dann ging das so langsam los und ich hatte ja viele Kollegen die auch gerne Fischer geworden sind oder geworden sind auch ja mit und ich glaube wir waren zu fünf damals sind die Lehre angefangen und ja, haben drei jahre gelernt und dann ging das immer so weiter bis der lehrberuf lehrberuf ja ja ich
Willy:
[22:09] Habe es noch ganz aufschrieben bei den frauen aber ja natürlich wie er wird man fischer lehre.
Ubbo:
[22:13] Also drei jahre lernen wir hatten so blog unterricht im winter sommer wurde ja gefischt und meistens was normal war kurz vor weihnachten war die fischerei stopp und fing dann im märz wieder an. Und in dieser Zeit gingen wir zur Schule. Damals war es noch Eckernförde. An der Ostsee da. Ja, da hatten wir Schule und ja, nach drei Jahren war man ausgelernt. Und da musste ich noch ein Jahr als Geselle gefahren sein und dann durfte ich den, sozusagen den Patent oder den Führerschein für den Kutter machen, würde ich mal so sagen.
Willy:
[22:53] Als Geselle wärst du noch nicht selbst den Kutter?
Ubbo:
[22:55] Ja, man hat natürlich es wurde ein beigebracht ja
Willy:
[22:59] Irgendwie muss das ja.
Ubbo:
[23:00] Ja irgendwie muss es ja lernen und dann wenn ein fahrer sagte komm her du steuerst jetzt und machst diesem und das haben wir natürlich gemacht man war ja natürlich man konnte schon gut erfahren also man auf der schule war wie ich mal sagen ja und später musste man ja selber man hat dann das schein gemacht so ich darf jetzt in kurzer machen dann habe ich noch den meister gemacht fischwirtschaftsmeister so heißt glaube ich ja ich wirtschaftsmeister ja ich habe auch viele ausgebildet in meinem leben viele lehrlinge gehabt ok
Willy:
[23:33] Wie wir waren fast mit sind über die.
Ubbo:
[23:35] Jahre ich meine irgendwie so um fünf
Willy:
[23:39] Sind alles noch fischer.
Ubbo:
[23:40] Ich muss überlegen Nee. Einer ist noch Fischer.
Willy:
[23:48] Einer? Ja, von den fünf.
Ubbo:
[23:52] Einige haben ein höheres Patent noch gemacht und fahren jetzt irgendwie größere Schiffe. Ach so, also nicht bei Küstennähen,
Willy:
[23:59] Sondern schon im...
Ubbo:
[24:00] Haben das gemacht, sind erst in der Fischerei eingestiegen und später halt auch so in der Seefahrt weitergemacht, die ich so kenne. Oder sind so AGMs hier auf die Fähre gegangen.
Willy:
[24:13] Also das Wasser sind am Wasser geblieben.
Ubbo:
[24:17] Ich glaube, die sind am Wasser geblieben. Das stimmt schon. Aber Fischerei hat bloß einer weitergemacht. Aber ja.
Willy:
[24:25] Was ist die Faszination vom Wasser? Als Fischer hat man die ja wahrscheinlich, oder? Die Frage hast du wahrscheinlich noch nie gehört, aber was ist das? Was ist so faszinierend am Wasser?
Ubbo:
[24:41] Wasser bringt mir unheimlich Ruhe. Ich werde dann ausgeglichen, wenn ich auf dem Wasser bin. Dann meine ich, wenn ich da bin, kann mich nichts erschüttern. Ich fühle mich wohl auf dem Wasser.
Willy:
[25:02] Woher kommt das? Weißt du das? Ich weiß nicht. Die Ferne?
Ubbo:
[25:06] Da kommt alles zusammen, wie du schon sagst. Das Wanken, die Weite da draußen. Und ja... das meer ist ja kann ja raus ein richtig und dann ab und zu so friedlich und man weiß die die das stärker wie du aber ich bin dabei
Willy:
[25:36] Okay ist das nicht eher bedrohlich wenn du weißt du was das ist so unendlich viel stärker wie du da kannst du eigentlich nichts dagegen machen und ist gerade das, das Beruhigende, dass du da nichts machen kannst.
Ubbo:
[25:48] Nein, das nicht, aber es ist ja immer Respekt. Und so hat man diese ja auch behandelt, respektvoll. Und ja, und so bin ich immer gut mit ausgekommen. Mir ist nie groß was passiert auf dem Wasser. Und hat mich auch ja ernährt. Und meine Familie. Danke. Die Krabben, das Meer. Top. Ja, muss schon sein.
Willy:
[26:23] Du strahlst das komplett aus. Das heißt, jetzt nach 40 Jahren, nach all dem, glücklich mit deiner Entscheidung. Würdest du das nochmal machen?
Ubbo:
[26:34] Ja. Jetzt schon, ja. Wenn ich so denke, meine Güte, das war ein harter Job. Keine Frage, aber letztendlich, wenn ich zurückschaue, ich bin jetzt noch immer gerne auf dem Wasser. Ich fahre ja noch ab und zu mal raus. Da bin ich gerne. Ja. Ich hoffe, das bleibt so. Aber denke ich schon.
Willy:
[27:01] Hat es so prägende Erlebnisse gegeben oder so ein Moment, wo du die Liebe zur See entdeckt hast in deiner Jugend oder hat es prägende Menschen gegeben oder Erlebnisse, wo du sagst, da hat es mich dann erwischt. Da war ich dann so richtig verbunden mit dem Beruf, mit dem, und ob gewusst ist, ist das Richtige?
Ubbo:
[27:21] Ja. Wie gesagt, ich war ja als Kind schon hinterm Da, ich würde mal sagen. Und ich bin aufgewachsen, ich bin mit der Natur da aufgewachsen. Und somit ich meinte sogar, ich gehöre dazu. Ja.
Willy:
[27:41] Du gehörst dazu?
Ubbo:
[27:42] Ja. Wozu? Zum Meer. Zum Meer. Zu der Natur da draußen. Ja.
Willy:
[27:50] Aha.
Ubbo:
[27:51] Meine ich. Und da hat man sich wohl gefühlt. Und dann ist das für mich wie eine Heimat. Ja, würde ich so sagen.
Willy:
[28:05] Ja. Kann man das irgendwie beschreiben, wie sich sowas anfühlt? Wie kann man das so schwer vorstellen? Ich bin so eins mit dem, ich gehöre dazu.
Ubbo:
[28:15] Wenn man sich irgendwo wohl fühlt. Das ist es. Ich bin hier gerne. Ich liebe das. Und dann, ja, wie soll ich das anders beschreiben?
Willy:
[28:33] Ja, nee. Manchmal gibt es auch keine Worte drüber. Du hast vorher im Vorgespräch, vielleicht zum Kontext, ich bin eigentlich nur zu einem kurzen Hallo sagen zu dir gekommen und hast gesagt, machen wir doch gleich den Podcast.
Ubbo:
[28:48] Ja, genau.
Willy:
[28:49] Super. Und du hast im Vorgespräch gesagt, ihr seid 40 Jahre rausgefahren, aber so richtig viel geredet wurde an Bord nie. Und du hast dann auch gesagt, in der Fischer-Familie, da wurde auch nicht viel geredet. Woher kommt denn das? Ich meine, du musst heute viel reden im Podcast, wir können uns jetzt nicht anschweigen, das funktioniert jetzt nicht, das falsche Verrat. Aber woher kommt diese Ruhe? Dieses Nicht-Reden, Kommt das auch von diesem Meer?
Ubbo:
[29:22] Ja, wenn man immer mit man ist dann die ganze Woche mit einem zusammen. Ja, da ist ja kein anderer. Und was will man dann groß reden zusammen? Die Arbeitsabläufe, die liefen und da wurde höchstens mal gesagt, wir wollen mit Tee trinken, Kaffee trinken oder was weiß ich. Mehr wurde ja nicht geredet. Oder am Wochenende, was hast du Wochenende gemacht? Und dann war das Montag schon erledigt. Später habe ich auch schon Gästefahrten gemacht. Da habe ich reden gelernt, würde ich mal sagen.
Willy:
[29:56] Du hast wieder reden gelernt?
Ubbo:
[29:57] Ja, es war nicht einfach. Ein Jahr habe ich mal einen Fischwagen auch gefahren. Mein Sohn hat den Kutter weitergefahren. Ich sage, ich muss irgendwas anderes machen. Und dann hatte so ein älterer Mann, wollte aufgeben. Und dabei habe ich den Fischwagen gefahren, den er immer gefahren hat, so über die Dörfer. Und da habe ich ein bisschen reden gelernt. Also das war eine tolle Erfahrung.
Willy:
[30:27] Erzähl mir bitte, wie hast du wieder reden gelernt?
Ubbo:
[30:32] Ja, weil ich mit den Leuten, ich musste ja reden. Ich stand in einem Fischwagen und ich musste ja mit den Leuten reden. Und dann, also die erste Zeit hatte ich sogar Angst, dass Leute kamen, mit denen ich reden musste. Aber später hat es mir gefallen. Und ich wurde lockerer. Ja. Also so ein Jahr im Fischwagen fahren, kann ich nur euch jeden anraten.
Willy:
[30:59] Wenn man wieder ein bisschen reden lernen möchte. Ja.
Ubbo:
[31:03] Aber es ist sehr stressig. Und was ich nicht konnte, nach der Zeit leben. Ich hatte ja natürlich, dann und dann sind wir rausgefahren, aber dann war ja warst du ja zeitlos. Fischwagen, du musst 8 Uhr musst du da sein, 9 musst du da sein. Das hat mich verrückt gemacht. Das wurde mir ganz kribbelig. Und dann habe ich gesagt, die Arbeit habe ich gern gemacht, aber dieser Zeitdruck konnte ich nicht. Und da habe ich mir wieder einen alten Kutter gekauft und bin wieder losgefahren am Fischen. Aber so Aber trotzdem, dieses Jahr mit dem Fischwagen hat für mich viel gebracht für mein Leben. Und somit bin ich auch später auch Gäste gefahren mit dem Kutter. Ich glaube, hätte ich den Fischwagen nicht gehabt damals, hätte ich auch nie Gäste gefahren.
Willy:
[32:00] Wo war das der Fischwagen?
Ubbo:
[32:02] Das ist jetzt, glaube ich, schon acht Jahre her oder sieben, irgendwie so um den Dreh.
Willy:
[32:08] Aber mit dem bist du quasi wieder zurück in die Gesellschaft gefahren.
Ubbo:
[32:13] Ja, das war Wahnsinn. Also die erste Zeit, ich hatte Angst zu reden. Ich hatte ein richtiges Problem. Und dann später wurde ich immer lockerer und ich merkte, die Leute, die mochten mich und ich mochte die. Und das war eine schöne Sache.
Willy:
[32:32] Aber was ist dann da draußen passiert? Du fährst ja, beschreiben wir uns einmal so das Leben eines Krabbenkutter-Kapitäns. Ich liebe dieses Wort. Du hast ja dann, wann hast du deine Frau kennengelernt?
Ubbo:
[32:47] Schon in der Schule.
Willy:
[32:48] Schon in der Schule?
Ubbo:
[32:49] Ja.
Willy:
[32:51] Schon in der Schule. Wie kann ich mir das vorstellen? Du bist dann draußen auf See, wirst dort schrullig, aber du kommst dann wieder nach Hause. War es zu Hause auch so ruhig? habt ihr euch auch so quasi blind verstanden stumm verstanden oder.
Ubbo:
[33:08] Ja klar aber auch eine fischersfrau hat doch viel zu ich war ja viel weg ja genau ich bin viel unterwegs ich war auch 14 tage auf sylt eine zeit dabei haben immer so 14 tage reisen gemacht so ein Und somit war man ja, man hat ja die eigenen Kinder richtig nicht groß werden sehen. Ich war ja immer auf dem Wasser. Und sowas muss ja so eine Frau auch mitmachen. Und also Respekt, meine Frau.
Willy:
[33:46] Wie heißt sie?
Ubbo:
[33:48] Elke. Elke. Ja.
Willy:
[33:49] Und Elke wusste ja, wo sie sich einlässt, oder? Sie hat es dann mit der Zeit?
Ubbo:
[33:54] Ja, sie ist mit reingewachsen. Sie hat ja, wie gesagt, ich habe sie in der Schule kennengelernt und die hat die Lehrzeit mit mir zusammen verbracht und später, wir haben ja alles zusammen gemacht bis jetzt.
Willy:
[34:09] Wie lang seid ihr ein Paar?
Ubbo:
[34:16] Mit 15 haben wir es kennengelernt. Nein. Ja. Bis jetzt sind, oh Gott,
Willy:
[34:24] Ach Gott, ich habe euch vorher gesehen, ihr mögt euch ja noch immer.
Ubbo:
[34:30] Unvorstellbar.
Willy:
[34:31] Ja, aber 15, hallo, du bist, was hast du gesagt, bist du jetzt 66, 58?
Ubbo:
[34:38] Ja.
Willy:
[34:39] Ja, lecker.
Ubbo:
[34:41] Ja, ganz schön lang.
Willy:
[34:42] Ja, ist lang.
Ubbo:
[34:43] Ja, aber wie gesagt, sie war auch schon viel allein. Ja. Also, das ist nicht so einfach. Welche Frau macht das mit? Ja. Ja. Deine. Ja, also, ja, das ist nicht einfach. Sie hat auch schon Papierkram gemacht, die Kinder, alles hier.
Willy:
[35:03] Also auch mitgearbeitet im Unternehmen?
Ubbo:
[35:05] Ja, natürlich, anders ging es ja gar nicht. Sie hat ja praktisch den Papierkrieg gemacht und ich konnte rausfahren, sie hat mir praktisch den Rücken freigehalten. Ja. und anders und deswegen lief das sich ja auch alles einigermaßen wie
Willy:
[35:24] Kann man so einen alltag vorstellen also du fährst zwei wochen weg oder wovon hängt das ab und wie schaut so ein fischer sein fischer alltag aus beschreibung ist das mal.
Ubbo:
[35:34] Ich will mal sagen wie will ich bin ja grizzila wenn wir die kram jetzt hier in der gegend sind dann kommen wir öfter rein aber wir hatten ja auch der zeit noch kommen wir keine kram fangen dann sind wieder losgefahren, nach zur Weser, zur Elbe, bis hoch nach Dänemark manchmal. Und dann konnte man ja nicht jeden Tag nach Hause fahren. Dann sind wir da 14 Tage geblieben und dann haben wir ein verlängertes Wochenende gemacht. Zuhause wieder. Und dann bis Montags wieder los, wieder 14 Tage und die Zeit war dann eben so. Aber wir hatten ja auch die Zeit im Winter. Meistens war so Weihnachten schluss und dann so im winter so januar februar habe ich ein bisschen netze gemacht aber ich zu hause dann war so dann war ich hier zu hause und hab jeden tag netze gemacht um dies und das das hat natürlich war immer eine schöne zeit und dann im märz ging es wieder los die fischerei also
Willy:
[36:34] Desto kann man das jahr des des grappen fischers 1 also dezember bis februar ist quasi reparieren nette.
Ubbo:
[36:42] Das boot wieder heile machen und ja und dann geht es im märz wieder los neun monate fisch ja und diese spannende hattest du auch schon bloß um geld zu verdienen da musst du da musst du auch sehen. Da konntest du nicht irgendwie Urlaub machen oder was weiß ich. Oder bloß acht Stunden arbeiten. Das habe ich dir immer gesagt. Acht Stunden kannst du vergessen. Man musste schon, wir haben viele Stunden gemacht. Wenn man 14 Tage unterwegs war, dann saß man ja nicht irgendwie rum. Man hat geschlafen oder gefischt. Mehr nicht.
Willy:
[37:23] Du kannst ja nicht recht viel anderes machen. Genau.
Ubbo:
[37:26] Ja, man kann nicht jetzt, ich gehöre zu einer Kneipe oder was weiß ich und geh morgen oder so wieder los. Nee, wenn ich 14 Tage unterwegs war, dann wurde nur geschlafen und gefischt.
Willy:
[37:38] Die Grenzen deines Boots sind die Grenzen deiner Welt da draußen, oder? Wenn du dann, wie viele Quadratmeter hat das Boot, so Lebens-, Arbeits- und Wohnfläche?
Ubbo:
[37:48] Ja, so ein, den Kutter, der ich immer gefahren habe, war so 17 Meter. Ja. Gut fünf Meter breit. War ziemlich begrenzt. Alles. Aber wir hatten schon damals, das war ein modernes Kutter, wir hatten schon ziemlich alles. Wir hatten eine Dusche am Bord und alles, was viele nicht hatten.
Willy:
[38:10] Jeder eigenes Zimmer, eigenes Schlafzimmer.
Ubbo:
[38:12] Nee, das nicht. Ja, natürlich vorne einen Raum, da konnten wir alle schlafen, aber nicht, dass jeder da jetzt ein Zimmer hatte.
Willy:
[38:21] Ja, wie kann man es mir vorstellen? Habt ihr zumindest einen abgetrennten Bereich gehabt, ob es ein bisschen eine Privatsphäre oder war man dann einfach diese zwei Wochen, wenn man in Dänemark gefahren hat, einfach wirklich Seite an Seite?
Ubbo:
[38:32] Man kann es so sagen. Wir hatten natürlich den Bereich Steuerhaus und Vorschiff, wo man geschlafen hat und die Dusche war und so. Ja, aber wenn wir jetzt schlafen gingen, haben Anker weggeschmissen, ein paar Stunden geschlafen natürlich. Der eine schlief auf der Seite, der andere schlief auf der Seite. Aber wir waren im einen Raum.
Willy:
[38:53] Also wenn einer geschnacht hat, hat es der andere gehört.
Ubbo:
[38:56] Ja.
Willy:
[38:57] Wer hat geschnacht bei euch?
Ubbo:
[38:59] Ich glaube beide. Aber man war dann so müde. Das hat man auch nicht mehr gehört.
Willy:
[39:05] Das war mir irgendwann auch egal.
Ubbo:
[39:07] Ja.
Willy:
[39:08] Endlich reden wir mal über was, wenn wir uns nur schnarchen wollen.
Ubbo:
[39:11] Ja, genau.
Willy:
[39:15] Beschreiben wir uns doch einmal so diesen, Alltag am Schiff. Was muss man da machen? Wann fährt man raus? Wer ist da noch dabei und was sind auch so ein bisschen die Tätigkeiten? Also jetzt so, dass jemand wie ich, der noch nie auf dem Kutter war, am Montag ist es vielleicht so weit, aber der noch nie drauf war, wie kann ich mir die Arbeit vorstellen, wer macht was und so weiter.
Ubbo:
[39:38] Es kommt ja natürlich sehr auf die Gezeiten drauf an, Erbe, Flut, wie man fischt. Man muss sich ja natürlich so einen Tag einteilen. Man möchte ja nicht viel gegen die Strömung fahren. Und somit muss man schon einen Plan haben.
Willy:
[39:53] Gut, man hat einen Plan.
Ubbo:
[39:54] Man hat einen Plan. Ja, super. So habe ich. Und man stellt sich so einen Tag immer wieder zusammen. Wo ich heute keine gefangen habe, gehe ich natürlich morgen nicht wieder hin. Und dann probiert man dies im Haus, das im Haus und so macht man sich so einen Tag zusammen. Und das ist eigentlich die Arbeit für den Kapitän, da musst du ja Krabben fangen. Du warst Kapitän. Ja, und man verdient ja nur, oh ja, das kann man neu erzählen, man verdient ja nicht, man kriegt keinen Stundenlohn. Die meisten kriegen ja einen Stundenlohn oder so und so für den Monat. Es geht nach dem Fang. der mit dir fährt ist prozentual am Fang beteiligt fangen wir nichts verdient keiner was und fängt man gut dann wird das natürlich ja und somit ich finde das eine gute Sache haben wir gut gefangen dann hat natürlich auch der Mann gut verdient und haben wir schlecht gefangen Dann saßen wir in einem Boot, wie ich mal sage, wir hatten beide nichts und so, aber man wusste das so, man hat sich ein bisschen aufeinander verlassen und anders ging es ja nicht. Wir wollten beide Geld verdienen und somit haben wir uns zusammengerissen und sagen, komm, das machen wir noch eben, dann können wir noch ein bisschen.
Ubbo:
[41:23] Verdienen, wenn wir noch ein paar fangen.
Willy:
[41:25] Wie schwierig, wie heißt dieser, ihr wart zu zweit am Boot. Ja. Also war das die klassische Besatzung von einem Krabbenkutter, kann man das so sagen?
Ubbo:
[41:33] Ja.
Willy:
[41:34] Kapitän und, wie heißt der?
Ubbo:
[41:36] Also, ich würde sagen, der Nehmen wir, ja, der Geselle.
Willy:
[41:39] Der Geselle.
Ubbo:
[41:40] Ja. Oder Decksmann, wie man den will.
Willy:
[41:44] Geselle oder Decksmann.
Ubbo:
[41:44] Ja, und ab und zu hatten wir ja noch einen Lehrling, da sind wir zu dritt gefahren, aber.
Willy:
[41:48] Okay. Da war es dann aber schon eng, oder?
Ubbo:
[41:51] Da war es schon eng.
Willy:
[41:52] Ja, also zwei Wochen mit Lehrling wird dann schon ein bisschen, wo schläft dann der Lehrling oder wer schläft dann wo?
Ubbo:
[41:57] Wir hatten da drei Kojen vorne und schliefen dann zusammen. Nicht in einer Koje, was? Ja, natürlich. Aber das passt schon.
Willy:
[42:10] Wie findet man einen richtigen Text? Weil ich kann mir jetzt vorstellen, den Menschen zu finden, mit dem man auch gut schweigen kann. Man pickt ständig, also man ist auf engem Raum zusammen, wie schwierig ist es da den Menschen zu finden, mit dem man das auch wirklich aushält, weil sonst kann ich mir vorstellen, wird das ein ziemlicher Horror auch entdeckt, oder, wenn man da den falschen Menschen hat?
Ubbo:
[42:36] Das geht gar nicht, wenn man den falschen Menschen hat. Man muss ja es praktisch, wenn wir so unterwegs waren, mehr mit mit diesen Menschen zusammen als mit seiner eigenen Frau. Das musste passen. Man braucht sich nicht lieben, aber man muss sich aufeinander verlassen können. Der macht dies, der das und Jada hat seine Aufgabe eigentlich, um das, es funktioniert. Um Kram zu fangen, muss das alles, das muss alles laufen. Da darf ja auch nichts kaputt geht. Man muss darum denken, dass dies und das läuft. Fällt irgendwas aus, dann fällt das Geldverdienende aus. Geht irgendwas kaputt. Da hat auch der, der mit dir gefahren ist, der hat darum gedacht, hey, wir müssen dem aufpassen, da läuft irgendwas nicht richtig. Wir müssen das nicht machen. Und das war natürlich auch für ihn wichtig.
Ubbo:
[43:46] Um ihm Geld zu verdienen. Hat der Kutter gelegen? Gibt's nichts. Gab's kein Geld. Nur wenn wir gefahren sind und haben Krabben gefangen. Und da war natürlich der Mann, der Mitte gefahren ist, auch interessiert, dass alles heile ist. Und dann dann passt das schon.
Willy:
[44:09] Wie hieß dein Mann?
Ubbo:
[44:11] Ich hatte ein paar, ja.
Willy:
[44:12] Du hattest ein paar.
Ubbo:
[44:15] Ich glaube, ich habe zehn Jahre mit Erwin mitgefahren und dann zehn Jahre mit Anhalt. Und dann ab und zu noch mit jemand, wenn jemand krank war oder so.
Willy:
[44:33] Aber findet man die Menschen leicht? Oder wonach machst du das fest?
Ubbo:
[44:37] Ja, das ist eine gute Frage. Man findet sich halt. Ja. Und Jada, so im Dorf, die wussten ja, man kannte sich. Und man hat gesagt, man stellt sich dann so vor, mit denen kann ich wohl fahren. Oder der sucht einen Job an Bord. Dann guckt er ja, den Typ kenne ich, mit dem könnte ich wohl fahren. Ich frage ihn halt, kann ich mit. Dann wurde ja gleich, einer fiel aus, wollte nicht mehr fischen. Dann wussten wir natürlich, das ganze Dorf, der sucht ein Mann. Dann habe ich gesagt, mit dem kann ich wohl fahren. Und da kommt, irgendwie findet man sich zusammen.
Willy:
[45:22] Ja hattest du auch Phasen, wo es gar nicht gepasst hat?
Ubbo:
[45:28] Eigentlich nicht natürlich hat er mal dann andere Ideen ich habe mal mit einem Kollegen gesagt ja, ich will ja mal fahren aber er konnte die Einsamkeit nicht wir haben uns wie kann man sagen, wir blenden verstanden, aber draußen, die Einsamkeit Er war vorher Lkw-Fahrer. Er brauchte die Menschen, sagt er. Ich halte das hier nicht aus. Diese Ruhe, diese Stille, dieses Nichtreden, ich brauche Menschen. Und dann gibt es für die anderen. Die halten das aus. Ja, die sagen, ja, das ist alles so in Ordnung. So mache ich das. Fertig. Und dann hat man, wenn man zusammengepasst hat, Jahre zusammengefahren. Das wurde dann meist so, wie ich schon gesagt habe, wenn jetzt Schluss ist, dann wurde gefragt, wie sieht es aus nächstes Jahr? Gehst du wieder mit? Ja, und dann wurde es, ja, ich gehe wieder mit. Oder eben.
Willy:
[46:35] Ein genauso langweiliges Gespräch, oder? Gehst du wieder mit? Ja, geh wieder mit. Drei Monate später traf man sich.
Ubbo:
[46:41] Ja, so ähnlich, ja.
Willy:
[46:43] Schön langsam, glaube ich.
Ubbo:
[46:44] Kriege ich ein Gespür. Das war wirklich so. Gehst du wieder mit?
Willy:
[46:50] Dann war das erledigt.
Ubbo:
[46:52] Dann war der Vertrag geschossen. Okay. Ja, man muss das schon mögen. Das ist eine Sache. Die Fischerei.
Willy:
[47:02] Aber wenn du diesen, ich komme jetzt wieder zurück, weil das war jetzt so ein bisschen in dieses Schrullige, man wird dann so ruhig, zu Hause hast du gesagt, das Verhältnis mit deiner Frau war dann wieder ein anderer Ort von Kommunikation, aber so den Kontakt zur restlichen Welt, den verliert man dann ein bisschen, oder? Man ist relativ isoliert dann in seinem Leben, oder?
Ubbo:
[47:28] Das kann ich Ihnen nicht sagen, ich hatte ja viele Freunde und wir auch, wir waren ja viele Bekannte, das war ja am wochenende nicht langweilig dass wir hier saßen und nichts gemacht haben das ist ja nicht so
Willy:
[47:40] Was hat die was hast du dann auf diesen auf diesen auf diesen wirst du gesagt beim ausfahren gelernt wieder wurde dann die leute wieder wurde dann wieder kommt gelernt das mit menschen zu sprechen wie meist das jetzt das war gesagt du bist dann du bist dann fisch ausgefahren hast du fisch ausgefahren und auf diesen auf diesen touren haben wieder gelernt mit den Menschen quasi ins Gespräch zu kommen. Ja. Was war das dann? Weil ihr habt es ja zu Hause gefeiert, war es ja lustig, du hast ja mit Leuten quasi gesprochen.
Ubbo:
[48:11] Ja, aber doch nicht mit Fremden.
Willy:
[48:12] Mit Fremden.
Ubbo:
[48:13] Genau. Man konnte, ich kannte die ja. Das waren ja Kollegen. Da kannst du mit reden. Aber jetzt auch so Fremde, die kommen von Nordrhein-Westfalen oder von Österreich. Solchen Leuten. Da hat man, ich weiß nicht so recht hat man so ein bisschen angst gehabt ich weiß nicht was das ist um jeden fall wenn man das so vermeiden konnte hat man nicht mit denen geredet ganz einfach ja ganz interessant und das war ja mit was mir da passiert ist mit dem fischwagen und dann später mit den Gästefahrt, auf einmal konnte ich auf Leute zugehen, mir scheißegal, wer das war. Weil ich da gute Erfahrungen mitgemacht habe mit Menschen. Ja.
Willy:
[49:09] Also du magst Menschen.
Ubbo:
[49:11] Ja, ich mag, ja. Und ich habe viele Tolle noch kennengelernt. Aber wie gesagt, so in meinen richtigen Fischereizeiten, da war ich ziemlich alleine immer.
Willy:
[49:24] Du hast es vorher gesagt, nämlich das Wort Einsamkeit. Was ist das für eine Einsamkeit? Oder wie geht man mit? heute auch so ein großer Begriff viele Menschen sind heute einsam du kannst unter 100.000 Menschen sein du bist nicht allein, aber du bist einsam.
Ubbo:
[49:38] Ich glaube das ist noch viel schlimmer wenn du unter vielen Leuten bist und bist einsam, du gehörst ja nicht mehr zu das ist doch das Schlimmste würde ich sagen wenn du mit in der Familie man gehört dazu das ist doch super man hat von jeder seite und man wird aufgefangen und wenn wenn ein das verloren geht was bist du dann auch
Willy:
[50:07] Und du hast zwei stabile familien gehabt dass zu hause sehr viele familie gehabt also sehr seit 15 unglaublich und ist es generell eine tugend der seefahrer diese diese familiäre stabilität ist etwas was du sagen kann vielleicht nicht jeder aber es ist es ist schon eher typisch für.
Ubbo:
[50:26] Würde ich nicht sagen, ob das typisch ist, wenn ich so meinen Kollegen und so. Ist nicht typisch.
Willy:
[50:35] Bist du eher der Ausreißer.
Ubbo:
[50:37] Ja. Okay. Würde ich schon sagen.
Willy:
[50:40] Wenn wir jetzt vielleicht auf die Fischerei jetzt kommen, also wir wollen das natürlich auch verstehen. Du bist Krabbenfischer.
Ubbo:
[50:48] Genau.
Willy:
[50:50] Was sind Krabben? Warum fängt man die?
Ubbo:
[50:55] Ja, weil sie lecker sind. Und ja, es fing ja damals an mit den Krabben. Mein Opa hat zum Beispiel die Krabben nur gefangen, um Fischmehl davon zu machen. Die Speisekrabbe, die kam ja viel später, wo man die kühlen konnte, länger haltbar machen konnte. Das kam ja erst so richtig in den 70er Jahren. okay früher war das einfach fischmehl da wohl vielfutter von gemacht die wurden gefangen gekocht getrocknet zermahlen zu mehl fischmehl also da hat mein opa von gelebt und dann so mit meinem vater ging so langsam los in der speisen kramm fischerei dann hat man welche gekocht zum essen ich
Willy:
[51:43] Stelle mir so vor das war einfach der weitere acker also das wenn du sagst du von raus Fischen, Krabben, Fischmühlen für Füttern und Tieren. Das ist wie mit Mais.
Ubbo:
[51:51] Genau, wir haben mit den Bauern zusammengearbeitet. Man hat natürlich welche so, was man auf dem Dorf verkaufen konnte. Ja. 20 Kilo konnte man ja vielleicht im Dorf verkaufen. Ja, aber so, dass es nach Lidl und Aldi gab es damals ja nicht. Das kam jetzt alles später. Dann ging es ja los, auch mit der Poolerei hier überall und dann wurde der Ja, da wurde Fleisch verkauft und es wurde rumgeschickt und somit da wurde es auch richtig gut.
Willy:
[52:26] In den 70ern war das dann?
Ubbo:
[52:28] Ja, ich meine, es fing schon ein bisschen eher an, aber ich würde mal sagen, in den 70ern wurde Fischerei ja da kommt man gut davon leben was
Willy:
[52:44] War die ausschlaggebende innovation damals oder neuerung dass sich das genut hat die kühlung an bord.
Ubbo:
[52:49] Oder ja wahrscheinlich die kühlung ich weiß wo mein vater erzählt da kam mir mal franzose der wollte salzkrabben haben dann wurden die krabben mit sehr viel salz gekocht die war nur salzig dann die wohnen ich gegessen die wohnung gekaut in frankreich damals so
Willy:
[53:07] Ganz trocken und schon.
Ubbo:
[53:08] Ja und dann wurden ausgespuckt, beim Bier. Wir haben wieder ausgespuckt. Ja, wir haben wieder ausgespuckt. Hat man gekaut, dass man den Geschmack hatte.
Willy:
[53:20] Schön salzig, viel Bier.
Ubbo:
[53:23] Und dann kam es.
Willy:
[53:25] Kaukrabben.
Ubbo:
[53:27] Und dann wurde es ganz schält. Damals haben wir schon immer Krabben gegessen. Das war ja auch schon arme Leute essen, würde ich mal sagen. Jeder hatte ein Netz, ging hinter dem Deich und hat sich ein paar Krabben geholt. hat ein paar Krabben gekauft. Aber so richtig, dass es in Landinnere, ich glaube, die haben nicht immer gewusst, dass es Krabben gibt. Damals.
Willy:
[53:51] Damals, 60er, 60er.
Ubbo:
[53:55] Und dann wurde es ja weltweit verteilt. Ja. Da kam der Holländer, hat das halt verpackt und dann ging es nach Lille, Aldi. Und dann konnten die auch Massen gebrauchen.
Willy:
[54:10] Aber ausschlaggebend war die Kühlung, oder? Würde ich voll sagen. Dass man es transportieren hat können.
Ubbo:
[54:14] Okay.
Willy:
[54:15] Was ist eine Krabbe, was ist eine Krabbe nicht? Also rein von der Abgrenzung. Weil ich habe letztens in einem Podcast wieder, ich habe zwar irgendwann einmal Koch gelernt, man möge es mir vergeben, aber ich verwechsel es als Kampi, Schrimps. Irgendwie in meinem Kopf vermischt sich das immer. Was sind Krabben?
Ubbo:
[54:30] Ist eine Garnelen. Garnelen sagt er was? Garnelenart, sicher hunderte Garnelen gibt es ja. Und da gehörte auch die, bei uns hieß die eben die Nordseekrabbe. Und das war die Krabbe, die hier an der Küste gefangen wurde. Nicht im Tiefen, hier an der Küste. Das war die, und wie wir schon gesagt haben, Granat. Granat. Granat ist die Bezeichnung hier gewesen für die Krabbe. die hier gefangen wurde.
Willy:
[55:00] Ah, Granat.
Ubbo:
[55:01] Granat, ja.
Willy:
[55:02] Ah, ich höre das immer in den meisten Luxusrestaurants und sonst, Kaisergranat. Ist das eine Krabbe?
Ubbo:
[55:09] Ja, das gehört dazu. Okay. Da gibt es ja die Großen, gibt es ja verschiedene Größen. Ja. Und die Nordseekrabbe, die war bloß hier. Hier an der Küste. Okay. Und so Scampis oder was weiß ich, die haben sich weiter draußen gefangen, aber nicht hier an der Küste.
Willy:
[55:26] Scampi sind aber keine Krabben, oder? Das sind auch Krabben?
Ubbo:
[55:30] Hört zu der Garnelenart. Hört zu den Garnelen. Und auch unsere Krabbe ist eine Garnelenart.
Willy:
[55:38] Also Garnelen ist der Oberbegriff und dann kannst du es unter...
Ubbo:
[55:40] Ja, dann wird es ja unterteilt. Wenn einer sagt Krabbe, dann wusste fast schon jeder, ah, das ist die Nordseekrabbe, die hier gefangen wird. Okay.
Willy:
[55:50] Nordseekrabbe, spezifische Krabbenart, die hier in der Nordsee eben zu fangen ist. Wie schaut das Tier aus? Wenn du es kurz beschreibst, wie groß ist es?
Ubbo:
[55:58] Also ein Pfannbis wird vielleicht vier Zentimeter, wird bloß drei Jahre alt.
Willy:
[56:09] Drei Jahre alt? Ab wie vielen Jahren fängt man sie?
Ubbo:
[56:14] Schon das erste Jahr. Also ich würde mal sagen, im Sommer werden die ja Wenn das Wassertemperatur stimmt, das Nahrungsangebot stimmt, dann brauchst du eine Krabbe vom Schlüpfen bis zum, bis wir die vermarken können, vielleicht drei Monate. Dann geht es rasend schnell. Also im Winter, wenn es kalt ist, dann wächst die Krabbe fast gar nicht. Aber so im Sommer geht es schnell.
Willy:
[56:43] Also vom Schlüpfen bis zum Verkaufsweg, da spricht man dann schon von, wie groß sollte sie mindestens sein, damit man sie verkaufen kann?
Ubbo:
[56:49] Ja, das ist die Panzerdicke. die werden ja gesiebt und das bedeutet 6,8 Millimeter kleiner dürfen die nicht also die kommen, laufen über dem Sieb die Siebmaschen sind dann 6,8 Millimeter und was da nicht durchfällt, also auf dem Sieb bleibt das dürfen wir vermarkten alles was durchfällt ist zu klein 6,8
Willy:
[57:18] Millimeter Gesamtkörperlänge Nee, Breite.
Ubbo:
[57:23] Länge nicht.
Willy:
[57:24] Länge wäre kurz, ja. Achso, die Länge ist gar nicht so ausschlaggebend, sondern...
Ubbo:
[57:29] Nee, die Länge... Nee, die... Wenn die 6,8 mm Panzerdicke hat, dann hat die auch eine Länge von 4 cm.
Willy:
[57:39] Also die hat schon eine gewisse Relation.
Ubbo:
[57:41] Ja, das passt zusammen.
Willy:
[57:44] Übergewicht gibt es wahrscheinlich nicht bei den Krapen, dass sie recht breit ist, aber wenig lang.
Ubbo:
[57:47] Und danach wird es natürlich auch bezahlt. natürlich werden die auch anders gesiebt zum Beispiel 7mm Panzerdicke gibt es mehr Geld für 6,8 meisten werden in drei Sorten aufgeteilt, die ganz dicken, mittleren,
Willy:
[58:05] Kleinen wo sind da die Grenzen?
Ubbo:
[58:08] Also ich glaube, bei 7,2 sind das die größten. Ich bin mir nicht ganz sicher. Und dann geht es runter auf 7 oder irgendwie so. Und dann kommt 6,8.
Willy:
[58:19] Ach so, das ist in so einem kleinen Raum?
Ubbo:
[58:21] Ja, in einem kleinen Bereich ist das, das macht natürlich viel aus.
Willy:
[58:25] Okay, die großen sind dann schon bei 7,2 und dazwischen sind mittel und klein bis 6,8. Ja. So kann ich mir das ungefähr vorstellen.
Ubbo:
[58:32] Ja.
Willy:
[58:32] Okay.
Ubbo:
[58:34] So ist das. und dann ja für die Großen kriegst du ja ein bisschen mehr Geld. Mittleren.
Willy:
[58:40] Weniger.
Ubbo:
[58:41] Genau. Ich meine so, als ich dann angefangen bin in der Lehre war und später auch noch, ich weiß gar nicht, wann das aufgehört hat, haben wir auch die kleinen Krabben mitgebracht. Das wurde noch immer weiter zu Fischmehl verarbeitet.
Willy:
[58:56] Die dann unter 6,8? Ja.
Ubbo:
[58:58] Die wurden dann auch mitgebracht. Dann haben wir so Tagesreisen gemacht, dann sind wir über Hochwasser raus Erbe rausgefischt, flog wieder rein, nach Hause.
Willy:
[59:09] Also es ist halt in die Zeiten gefahren.
Ubbo:
[59:11] Ja, weil die schlecht, die wurden leicht schlecht, diese Krabben, die nicht gekocht wurden. Und die wurden zu Fischmilch verarbeitet. Und natürlich, die Großen haben man auch mitgebracht. Aber mit den, das wurde später, ich weiß gar nicht, wann das war, verboten.
Willy:
[59:29] War das gut, dass das Verbot war, auch für den, quasi für euch dann, weil ihr dann die Jungen drinnen lassen. Dann waren mehr Große dann drinnen. Hat das Vorhaben Nachteile gehabt?
Ubbo:
[59:39] Wenn man es ganz einfach sieht, soll man das sagen. Aber so einfach kann man es nicht sehen. Man sagt dann ja immer, wenn ich die Kleinen wegfange, die kann ich auch, wenn die Großen fangen.
Willy:
[59:56] Ja, das wäre jetzt meine Logik gewesen.
Ubbo:
[59:58] Ja. Aber was ist dann passiert? Die Fischer sind ja nicht dann mehr jeden Tag reingefahren, sie mussten ja nicht mehr reinfahren, und somit wurde mehr gefischt, man hat mehr große gefischt in der Zeit. Ob das jetzt besser war, war meiner Meinung nach schlechter, weil erst mal kamen mehr große Kram an Land und somit fiel der Preis. Das war auch ja so.
Willy:
[1:00:32] Warum?
Ubbo:
[1:00:32] Man sagt ja immer, ein Fischer möchte viel fangen. Das ist doch Quatsch. Der möchte viel verdienen. Fange ich viele Krabben, mit meinem kleinen Kutter würde ich mal sagen, dann fangen andere auch viele und dann fällt der Preis natürlich.
Willy:
[1:00:46] Weil es Überangebot am Markt gibt.
Ubbo:
[1:00:48] Ja, dann habe ich viel Arbeit, aber ich habe ja nicht mehr Geld, wo es eigentlich drauf ankommt. Kommt ja überall aufs Geld an. Ja, ich war ja immer froh, wenn gar nicht viele Krabben da waren. Der Preis war gut. Ich konnte ein bisschen rumsitzen, hatte nicht viel Arbeit, aber hatte gleich Geld. Und dann kam ja, ich hatte gehasst, wenn viele Krabben da waren. Viele glauben, der Fischer möchte viel fangen. Nee, nee. Dann hatte ich viel Arbeit, aber ich habe ja nicht mehr Geld.
Willy:
[1:01:17] Habt ihr euch da, ihr könnt mir vorstellen, wenn sich die Krabbenfischerkapitäne da quasi absprechen und nicht zu viel fangen würden, dann hält man das Angebot auch niedrig. Habt ihr das nicht gemacht? war das nicht erlaubt oder was war das Thema oder gibt es immer wieder Ausreißer?
Ubbo:
[1:01:32] Ja, genau.
Willy:
[1:01:34] Spieltheorie.
Ubbo:
[1:01:35] Das wäre ja top, wenn die Fischer sich einig wären. Das gibt es ja nicht. Dann krabben wir mehr und der Händler sagt, ich gehe jetzt zwei Euro runter. Dann hat der Fischer gesagt, dann fahre ich nicht mehr raus. Das wäre klasse. Aber nee, das ist ja, so ist der Mensch ja immer mehr, mehr, mehr, mehr. Und dann sagt er, ja, dann fange ich ein bisschen mehr, dann habe ich das gleiche Geld. Was ein Quatsch. Aber so haben ja viele gedacht und einige mussten ihren Kutter nachbezahlen und die haben nicht die Möglichkeit zu sagen, ich bleibe jetzt liegen. Obwohl das geldmäßig besser gewesen wäre.
Willy:
[1:02:19] Langfristig.
Ubbo:
[1:02:20] Ja. Ist so eine Sache. Und damals, als man noch die Kleinen mitgebracht hat, das hieß ja, man hatte, die durften ja nicht schlecht werden, man fuhr jeden Tag rein. Und somit war ja zwölf Stunden da draußen Ruhe. War ja Ebbe und Flut, sechs Stunden, also zwölf Stunden bis zum nächsten Hochwasser. Und somit hatte das da draußen Ruhe. Und jetzt fragt man sich, was war besser? für die Kleinen noch mitgebracht. Da haben wir auch schon viel Geld für gekriegt. Wahrscheinlich, dass wir einfach so bloß mitgebracht haben. Und dann ging es, ja, und jetzt mit dem modernen, es wurde ja so ein Krabbenporteur wurde ja jetzt ganz modern.
Ubbo:
[1:03:06] Ja, wie soll ich das jetzt? Die Automatisierung ging ja los. Wir hatten ja damals viel Arbeit, um die weg zu kochen und hatte ich da als ich anfing wie man sagen haben 400 kilo am tag gemacht dann war ich fix und fertig muss ich kochen muss ich schäppen muss alles mit der hand machen heute wenn nur die sozusagen die schwänze aufgemacht und dann läuft alles automatisch und somit wurden die Stunden immer mehr, weil du hattest ja, du konntest Stunden machen. Ist das besser? Nee, das war scheiße war das. Somit wurden die Krabben immer mehr befischt.
Willy:
[1:03:56] Angebotstieg?
Ubbo:
[1:03:57] Ja, also nach meiner Meinung, ja, wenn man so denkt, ja, die Kleinen, die muss man noch leben lassen. Da werden mir sicher jetzt ein paar in die Nacken springen, aber das war besser. Man hatte auch Geld mit verdienen und alles wurde geschont.
Willy:
[1:04:20] Ich höre jetzt ein bisschen so raus, ihr hättet weniger fischen sollen, dann wären die Preise oben geblieben. Das Produkt wäre vielleicht auch, die Besonderheit des Produktes wäre vielleicht auch noch mehr erhalten geblieben, weil es auch weniger gibt. und dadurch haben die anderen mehr fischen müssen da war der preis niedriger muss mehr fischen sind dadurch auch die kutter größer geworden also war das wachstums ja das ist natürlich oder.
Ubbo:
[1:04:45] So deutschland der hat alles verpasst holland er hat so aufgerüstet in meiner zeit wenn ich so denken damals die holländischen krabbenkutter das war nichts besonderes aber dann auf einmal wurde festgestellt der fisch wurde weniger ja wir können auch schon krabben fangen und dann haben die eine riesige krabbenflotte sich aufgebaut moderne schiffe und wir blieben so ein bisschen hinten und die können jetzt fischen wie wenn da jetzt irgendwo krabben auftauchen da wird gefischt wie verrückt das ist nicht richtig
Willy:
[1:05:30] Ja das ist jetzt so zweischneide geschwärt weil man hätte damals, auf die nachhaltigkeit setzen acht geben sollen und die das net gemacht haben sind jetzt aber trotzdem die gewinner im endeffekt weil die das ist du selber gerade ein bisschen gesagt die haben jetzt die großen modernen flotten die gehen raus die können auch mit den niedrigen reißen die mengen halten und können trotzdem noch geld verdienen die kleinen
Willy:
[1:05:56] nun sich schwer also wie hätte man es machen sollen es.
Ubbo:
[1:06:00] Ist auch schon ganz schwer moment sind auch schon wenig krabben da und die müssen auch etwas fahren
Willy:
[1:06:06] Wie hat sich das verändert über die über die jahrzehnte jetzt die krabbenmengen was ist ein guter fang für für was kann ich mit so einem kutter in deiner größe Was ist so ein normaler Fang gewesen, so im Ideal?
Ubbo:
[1:06:19] Ja, ich will mal sagen, das ging so im Frühjahr los, als wenn wir angefangen sind mit 200-300 Kilo am Tag. Am Tag? Ja. Und dann so im Sommer wurde es ein bisschen mehr auf 400. Ein normales Jahr gehe ich jetzt von. Auf 400 Kilo und dann so im Herbst, das waren die besten Fänge, da hatten wir auch Ab und zu Tage von einer Tonne am Tag. Das ist ein normales Jahr. Und dieses Jahr war, ja, das komische dieses Jahr in Schleswig-Holstein haben sie fast keine Krabben gefangen. Und hauptsächlich hier auf der Eims war gut. Und so war das, solange ich es gemacht habe, irgendwo war es immer gut. Dann sind wir da meist auch hingefahren. Man ist eigentlich die Krabbe hinterher gefahren. man hat nicht gewartet bis sie hierher kommt sondern man ist ja auch hinterher gefahren wie oft war ich auf der elbe auf der weser auf der was weiß ich dann hat man gehört da fangen die gut ist man da hingefahren
Willy:
[1:07:20] Und da darf man auch hinfahren oder wie kann man es vorstellen also du kannst gibt es da irgendwie so ein offenes seerecht wo du einfach hinfahren kannst wo du willst oder gibst du irgendwie gebiete wo ich sage obo darf in dem gebiet fischen aber da darf nicht drüberfahren? Oder wie funktioniert das auf See?
Ubbo:
[1:07:36] Ich bin ja in deutschen Gewässern darf ich fischen, wo ich möchte. Seitdem ist es eben ein Naturschutzgebiet oder was weiß ich. Aber das weiß ich ja. Aber so an der Küste kann ich...
Willy:
[1:07:49] Kann jeder Fischer fischen, wo er möchte?
Ubbo:
[1:07:52] Ja. Seitdem ich will jetzt bei Holland fischen, da muss ich drei Meilen ableiben. Ich glaube, bei Dänemark muss ich sogar sechs Meilen ableiben. vom land also also von der landkette sechs meilen ab nicht dicht daran ja was ist nicht nicht nicht bei den inseln zum beispiel fischen darf ich nicht zu hause hier in der deutschen bucht darf ich was ich will dann kann ich auch drinnen fischen das heißt innerhalb von der inselkette hoheitsgewässer sind ja so ähnlich ja also hier im wattenmeer hauptsächlich die Nordseekrabbe ist ja Dänemark, Deutschland und Holland. Das sind ja eigentlich die, wo die Nordseekrabbe gefangen wird. Die haben Wattenmeer. Wo hauptsächlich sie groß wird. Die anderen, so wie Frankreich, die Stahlküste, da kann man keine Nordseekrabben fangen.
Willy:
[1:08:51] Und ihr seid spezialisiert auf Nordseekrabben. Ihr habt nichts anderes gefangen, oder? Genau.
Ubbo:
[1:08:57] Natürlich, wir haben, ich würde mal sagen, als ich damals anfing, haben wir auch Sehzungen und sowas gefangen. Aber da wurde zuletzt hingestellt wie ein Schwerverbrecher, wie ich immer sagen, wenn man Fisch war, wurde es die ganze Zeit kontrolliert. Ich hatte zuletzt keine Lust mehr dazu. Alles musste ich dokumentieren, dann musste ich dies machen, das machen und dann immer wieder kontrollen und dann hatte man sich wieder verschätzt, immer irgendwas und dann kriegst du wieder ein Bußgeld. Dann ist das eingeschlafen, die Fischerei. Da hat man gesagt, komm, wir gehen zu den Krabbenfischen, das ist schön gemütlich.
Willy:
[1:09:34] Gibt es weniger Regulierung bei den Krabben?
Ubbo:
[1:09:37] Erstwohl, ja. Aber dann fingen sie da auch ja an. Ja, erst mal nur für die Statistik. Ist nicht so schlimm. Schreib dir, was du gefangen hast. Und dann ging es los. Dann kamen die Logbücher. Da musste das genau eingetragen werden. Dann kriegen wir sogar so Laptops an Bord. Da musste man, wenn man ausgelaufen ist, was man gefangen hat, wo man ist und was man und was ich gemacht habe und da dachte ich das ist ja man wurde ja richtig eine fußfessel angelegt auch jetzt die die behörden kann uns alle sehen wo wir losfahren sehen die sofort also gibt es ja nirgends wo das berufszweig so überwacht wird immer ja und ich verstehe das nicht damals hat das auch funktioniert. Man ist Kramfischen gegangen und was man abgeliefert hat, das wurde gemeldet zum Fischereihamt. Aber jetzt, ist ja verrückt. Für mich ist das alles Schildbürgertum, den Mist. Ich soll das jetzt mal schätzen. Und habe ich mich dann verschätzt, dann kriege ich eine Strafe. Verschätzung. Ja, aber warum soll ich das denn jetzt schätzen? Die kriegen doch genau die Zahl, die kriegen die ja, was ich angelandet habe, vom Händler. aber ich muss es jetzt schätzen und habe ich mich um 15% verschätzt
Ubbo:
[1:11:05] Fußgeld habe ich vergessen und war nicht ausgelaufen und dann mit den olden scheiß Laptops dann funktionieren die wieder nicht dann geht das Internet wieder nicht und dann kriegst du wieder Ärger vom Fischerei warum ist hier nichts angekommen ja weil das Scheiß nicht läuft dann bin ich ganz verrückt geworden mit dem Mist. Das hat mich richtig aufgeregt. Wie schön war es damals. Okay, das ging doch auch. Warum muss das alles jetzt über den Computer und also naja, meine Meinung, was soll das? Krabben sind nicht quotiert und nichts und trotzdem muss man die ganze Zeit den Scheiß machen.
Willy:
[1:11:53] Siehst du irgendeinen Vorteil an dieser Entwicklung?
Ubbo:
[1:11:55] Nö, nix. Ich finde das auch gemein. Müssen andere doch auch nicht. Wenn sie zur Arbeit gehen. So, ich gehe dann und dann zur Arbeit. Dann muss ich das mal hinschicken. Und dann und dann komme ich wieder. Und das und das habe ich gemacht. Und dafür ist auch noch überwacht, ob du das auch gemacht hast.
Willy:
[1:12:13] Warum ist es so weit gekommen? Hat es Skandale gegeben? Oder kannst du doch vollziehen, warum es so weit gekommen ist?
Ubbo:
[1:12:19] Keine Ahnung. Unglaublich war das alles. Ja, wurde immer alles erst so locker gesehen. Beim Fischfangen hat man es ja noch ein bisschen begriffen. Deutschland hatte eine Quote, durfte nur so und so viele Sehzungen oder Schollen fangen.
Willy:
[1:12:37] Also Obergrenze an Fangmenge.
Ubbo:
[1:12:39] Ja, und das musste natürlich dokumentiert werden. Bis die Fangmenge voll war, dann durfte Deutschland nicht mehr Fische fangen. Aber den Krabben ist es ja anders. Die Krabben, gibt es keine Quote.
Willy:
[1:12:53] Warum gibt es die nicht bei den Krabben? Gibt es einfach zu viele von den Krabben?
Ubbo:
[1:12:56] Die brauchen nicht geschont werden. Weil? Weil sie überall ist. Man kann sie nicht wegfangen. So eine Krabbe ist auch schon auf 10 cm Wasser, wo ein Fischgutter gar nicht hin kann. Haben wir viel Fisch, haben wir wenig Krabben. Fisch kommt überall hin. Aber so ein Fischgutter, der ist ja sehr begrenzt. Hat einen bestimmten Tiefgang. wo er bloß fischen kann. Da sagt man auch, das Wattenmeer muss geschlossen werden, die Fischer muss da raus. Was wird dann vom Wattenmeer befischt? Vielleicht 15 Prozent. Das andere, kommen wir doch gar nicht hin. Oder liegen Steine oder liegt Torf oder liegt was weiß ich, da kann man nicht fischen. Es gibt bloß ein paar Stellen, wo man fischen kann hier im Wattenmeer. Aber dann wird gleich alles geschlossen.
Willy:
[1:13:48] Okay, also man hat die gleichen Regelungen wie beim Fischfang einfach auf euch angewendet, ohne dass die jetzt da wirklich an.
Ubbo:
[1:13:54] Sich machen wird. Genau, und immer mehr angezogen. Okay. Langsam angefangen, bloß im, so ich schon gesagt habe, so, ja, Statistik, und dann, ja, jetzt müsst ihr auch genau den Kios angeben. Jetzt müsst ihr auch angeben, wann ihr rausfahrt. Jetzt müsst ihr auch angeben,
Ubbo:
[1:14:09] was dies ist, was das ist, was ihr da über Bord macht. jetzt reden sie sogar schon, sollen wir eine Kamera an Bord kriegen, dass wir mit Kamera überwacht werden. Was wir da überhaupt machen. Ist das nicht schlimm? Ist unglaublich.
Willy:
[1:14:26] Woher kommt dieses Misstrauen?
Ubbo:
[1:14:27] Ich weiß nicht.
Willy:
[1:14:29] Gab Schindluder früher?
Ubbo:
[1:14:31] Ja, die meinen ja, dass wir sonst was da machen. Ja. Wir wollen ja bloß Krabben fangen. Ja.
Willy:
[1:14:39] Was sagen deine Kollegen dazu? Ist das generell so eine Stimmung?
Ubbo:
[1:14:43] Ja, nö, ich glaube schon, das ist so.
Willy:
[1:14:46] Die neue Generation auch? Also ihr habt jetzt alle Nachfolger, so deine Generation?
Ubbo:
[1:14:50] Man kriegt ja auch schon Vorschriften, was man eigentlich gar nicht einhalten kann. So gestern, mein Sohn, ist auch kontrolliert. Wir müssen ja ein Siebnetz heißen. So ein feines Netz ist nur ein grobes Netz, was alles ausfiltert, was größer ist wie eine Krabbe. Aber es geht, es funktioniert nicht, wenn so viel Grünzeug ist. Dann setze ich dieses Netz dicht.
Willy:
[1:15:12] Und dann fällt gar nichts mehr durch.
Ubbo:
[1:15:14] Nee, dann hat man gar nichts mehr, wo man von leben will. Das geht dann so raus.
Willy:
[1:15:19] Ach so, das ist pauschal, über alle Fänge ist das Sicherheitsnetz.
Ubbo:
[1:15:22] Ja, jetzt ist es ja, erst fing das auch langsam an mit dem, dann und dann. Und dann kriegt ihr eine Ausnahmegenehmigung und dann braucht ihr das nicht, weil so viel Grün so ist. Und jetzt heißt es schon, nee, das ganze Jahr. Siebnetze, das ganze Jahr muss gefahren werden. Hat man die nicht in Ordnung, kriegst du eine Strafe. aber geht man mit solchen sieben Netzen jetzt los da fängt man nichts, weil die sich gleich dichtsetzen so viel Grünzeug ist im Moment das ist eine bestimmte Zeit und dann verlangen die von ein ja du gehst jetzt raus, aber fängst nichts aber du hast ja alles in Ordnung Und das begreifen die Leute nicht. Du kannst solche Netze nicht fahren, wenn so viel Grünzeug ist.
Willy:
[1:16:11] War früher auch schon viel Grünzeug oder ist das jetzt wieder eine andere Erscheinung, dass so viel Grünzeug ist?
Ubbo:
[1:16:15] Nee, das gab es schon immer.
Willy:
[1:16:16] Immer schon, ne?
Ubbo:
[1:16:17] Bestimmte Zeit. Und dann, so als ich angefangen bin, die Siebnetze kamen später. Da haben die Fischer selbst entwickelt, um Krebs und sowas aussortieren. Wenn das schön sauber ist, das ist das Schönste überhaupt mit den Siebnetzen. Aber wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Das machen die Fischer schon von selber. Das brauchen die nicht vorgeschrieben kriegen.
Willy:
[1:16:42] Ja, aber wie geht ihr das damit um? Weil es gibt die Vorschrift, ihr würdet nichts fangen, jetzt fahrt es trotzdem raus. Was tut man dann?
Ubbo:
[1:16:49] Ja, was tut man dann?
Willy:
[1:16:50] Ja, was tut man dann? Ihr fangt ja trotzdem noch täglich Krabben. Also es ist ja nicht zum Erliegen gekommen.
Ubbo:
[1:16:58] Was würdest du denn machen? Wenn du, komm, du musst doch jetzt ein Netz reinmachen.
Willy:
[1:17:03] Ich würde nicht im Podcast drüber reden.
Ubbo:
[1:17:05] Also, nee, genau. Und hier, ja. Dieses Netz bewirkt, dass du nichts mehr fängst. Was tust du dann? So, was machst du dann? Natürlich, du gehst jetzt alles weiter und fischst und fängst ja nichts, aber ist ja egal. Aber ja, wenn ich nach Stunden bezahlt würde, wäre das egal. aber ich werde nach dem frank bezahlt was ich fange und wenn ich rausfahre dann will ich doch so viel fangen wie es geht dass das einigermaßen läuft und nicht ja der eine fängt jetzt mit diesen netzen vielleicht am Tag 100 Kilo und die andere hat die Netze nicht und fängt 500 Kilo. Dann denkst du, hm, was mache ich jetzt?
Willy:
[1:17:57] Wir sind wieder im gleichen...
Ubbo:
[1:17:59] Ich meine, das begreifen die Leute ja nicht an Land. Ich bin da nicht aus Spaß da draußen. Ich will da Geld verdienen. Und nicht, weil einige Leute meinen, so und so muss das. Ja, dann sollen sie das auch verbieten. Haben sie auch ja vor.
Ubbo:
[1:18:14] die wollen ja die Fischerei verbiegen.
Willy:
[1:18:16] Jetzt erklärt, ich glaube, jetzt ist ein guter Punkt, wo wir das wieder aufgreifen können. Vielleicht gehen wir noch darauf ein, einen Schritt vorher, wie fängt man Krabben? Also wie ist die Technik, wie funktioniert das? Wo leben die? Du hast ja gesagt, sie leben am Boden, das heißt, man braucht Netze am Boden, die man hinterher schleppt wahrscheinlich, oder? Richtig. Die große Kritik, das hört man immer wieder, wenn man über diese Fangtechniken ist quasi, dass diese Schleppnetze, die am Boden quasi, dass die das Leben am Boden zerstören und einfach ist da irgendwas dran? Ist das ein völliger Humbug aus deiner Sicht oder zerstört sie nur so viel, dass sich selber wieder regeneriert? Wie kommt es, beschreibt es aus deiner Sicht?
Ubbo:
[1:19:02] Ich meine so, die Grabenfischerei, die wird ja mit vor dem Grabennetz laufen Rollen. die rollen über dem boden schauchten die krabben kurz auf und dann kommt das netz und sammeln sie ein würde ich jetzt ketten davor machen hier im wattenmeer dann hat die ganze netze voll schale und dreck und mist wird kann ich funktionieren wenn ich alles aufreißen würde also
Willy:
[1:19:27] Hätten meeresboden quasi im.
Ubbo:
[1:19:28] Netz ja genau ist was anderes wenn du fische fängst so fische werden hier im wattenmeer nicht gefangen wenn ich jetzt fische fangen möchte sieht sie zum schollen oder was weiß ich, dann muss ich aushalten von den Inseln. Und das muss mit Tempo gehen. Ich bekomme mit dem Krabbennetz.
Willy:
[1:19:46] Fische sind schnell, Krabben sind langsam.
Ubbo:
[1:19:48] Genau. Und natürlich ist es ein sehr feines Netz. Viele glauben, oh, ein feines Netz, da fängst du alles. Ja, was nicht bewegt. Okay. Aber ein Fisch merkt sofort, ah, Staudruck. Da kommst du ja, schiebst du so ein Wasser vor dir her. Ja. Das merkt so eine Scholle sieht so und merkt das, was ist das denn? Da kommt was an. Weg. Wenn ich die Brüder fangen will, dann muss ich mir Tempo. Und das heißt ein grobes Netz, was ich schnell durchs Wasser ziehen kann. Das Wasser muss schnell durchlaufen. Die Fische dürfen nicht merken, dass sie ankommen. Ganz einfach. Aber Krabbenfischerei, das geht langsam. Was heißt langsam? Aber ich will mal eine gute Schrittgeschwindigkeit. Und das ist ein Krabbennetz oder ein Fischnetz. Das ist ganz was anderes. man wird ja mit allen in einen Topf geworfen.
Willy:
[1:20:41] Das heißt, nur dass ich mir vorstelle, in welchem Abstand sind diese Rollen? Du hast ja gesagt, ich habe Rollen, die scheuchen die Krabben auf, die steigen dann ein bisschen auf und da ist dann die Fläche vom Netz. Wie viele Rollen sind das?
Ubbo:
[1:20:57] Ja, man hat so 32 Rollen und die haben so einen Abstand.
Willy:
[1:21:02] So 30 Zentimeter.
Ubbo:
[1:21:04] Man hat hier so Geschirre von acht Metern auf beider Seite und die ja davor hängt dann die Rollerkette und dahinter ist das Netz und die werden dann über den Boden gezogen und die rollen die rollen über den Boden und scheuchen die Krabben auf und nehmen das dann auch ja und dann wird dann wenn ich jetzt hier im Wattenmeer mit mit Ketten das wird nicht funktionieren weil hier Torf liegt, alles Mögliche. Es funktioniert nur mit den Rollen.
Willy:
[1:21:37] Also Ketten würden dann wirklich völlig über den Boden geschliffen werden. Und das ist das, wo auch die Kritik dann eher hingeht.
Ubbo:
[1:21:44] Oder? Ja. Was auch übertrieben wurde, meiner Meinung nach, die ganz Großen. Aber, ja, jetzt rudern hier schon zurück. Mit unseren Kuttern, mit den 17 Metern Kuttern, waren wir natürlich auch am Fisch fangen. Und die hat man meistens nur nachts gefischt da draußen. Dann hat man sich das geholt und fertig aus. Und da kam jedes Jahr wieder was Neues. Aber dann wurde es ja übertrieben mit riesigen Schiffen und mit Tempo und noch mehr Tempo und noch schwerer. Und dann kam die Kritik, oder? Ja, da kam die Kritik. Das ist auch schon berechtigt. Die hätten, dass man alles in Maßen halten soll. Aber nee, wie der Mensch eben so ist.
Willy:
[1:22:24] Schon wieder das gleiche prinzip und.
Ubbo:
[1:22:26] Es muss mehr mehr mehr mehr
Willy:
[1:22:28] Schneller und das heißt billiger billiger nur dass es so steht das heißt die kritik du kannst die kritik verstehen wenn man den meeresboden mit ketten mit großen brachialen dingen kaputt macht wo dann wahrscheinlich auch die kritik die jetzt von glaube von von von msc speziell auch kommt und von anderen organisationen, aber euch betrifft es in dem sinne nicht so sehr also.
Ubbo:
[1:22:55] Die krabbenfischerei muss man da ja mal völlig rausnehmen auch so eine
Willy:
[1:22:58] Sache gut du bist krabbenfischer auch draußen.
Ubbo:
[1:23:02] Es ist ja ein harter sandbohnen da läuft immer eine strömung es ist ja nicht einfach dann denkt man, oh, zum Beispiel Borkum-Riff, das ist ein Riff, was man sich so unter dem Riff vorstellt.
Willy:
[1:23:19] Da kannst du ja nicht fischen mit so einem Netz, oder?
Ubbo:
[1:23:21] Nee, da kannst du sowieso nicht fischen mit so einem Netz. Und da ist ja ein harter Sandboden, auch der Borkum-Riff zum Beispiel, das ist ein harter Sandboden. Da läuft immer die Strömung hin und her, das ist ja nicht einfach so.
Willy:
[1:23:33] Wächst da auch was?
Ubbo:
[1:23:34] Ja, natürlich wächst da auch was. Ja, natürlich ist das mit den Ketten, das ist so eine Sache, aber wir haben es auch schon gemacht und wir haben es auch jedes Jahr wieder gemacht und es hat natürlich wenn man gar nicht fischt, ja was passiert dann? Das ist auch schon die Frage. Wir haben auch schon zum Beispiel Nullnutzungszone da bei Sylt haben sie ja gemacht. Da müsste jetzt auch mal einer gucken, hier guck mal wie viele Krabben sind hier jetzt. Hier wird ja nicht gefischt. Warum wird das nicht gemacht? Warum geht da jetzt keiner hin und guckt oh, das hat was gebracht oder hat das nichts gebracht. Wird nicht gemacht. Da müsste ja jetzt einer sagen, wir haben hier eine Null-Nutzungszone und wie viele Krabben jetzt hier sind und wie viele Tiere hier sind.
Willy:
[1:24:27] Hat keiner gemacht bis jetzt?
Ubbo:
[1:24:28] Nee, wird auch nicht gemacht.
Willy:
[1:24:31] Warum nicht?
Ubbo:
[1:24:31] Weil das immer dann so bleibt. So, das ist jetzt ein Schutzgebiet und das bleibt jetzt so.
Willy:
[1:24:36] Ja, aber man muss ja schauen, ob es was gebracht hat.
Ubbo:
[1:24:40] Also ich habe noch nicht gehört, dass Jay mal mein, dann müsste doch mal jetzt mal ein Fischer hin und sagen, komm her, Fischer eben. Was du da fängst. Und? Nee, das darf ja keiner. Okay.
Willy:
[1:24:56] Also man hält es geheheim.
Ubbo:
[1:24:57] Nee, man müsste das auch mal sagen, ob das was bringt. Oder wenn ich das mache, bringt das überhaupt was? Es wird immer auf den Fischern gehackt. Der macht das kaputt. Aber was da draußen an Baggereien passiert, in die Ems, die Elbe, was wird da alles kaputt gebaggert? Und dann denkt, ja, ist schon nicht so schlimm. Aber bleibt das Bagger gut. verteilt sich überall. Wie ein Leichentuch. Da wird nicht drüber geredet. Da sitzt Geld hinter. Da kann man auch besser den Fischer erstmal verbieten. Das sieht schon gut aus. Auch ein Fischer. Aber alles andere, was da draußen passiert. Die Windmühle. Was passiert da nicht alle da draußen? Da werde ich ja fuchsig mit dem grünen Strom da draußen. hunderte von schiffen die da hin und her brausen und wie viel spritte durchballern da wird gar nicht drüber gesprochen
Willy:
[1:25:55] Hat das mit grünen strom zu tun.
Ubbo:
[1:25:56] Ja das heißt ja ein windmühle grüner strom ja wir
Willy:
[1:26:01] Haben windmühlen da draußen ja.
Ubbo:
[1:26:02] Haben sie jetzt ja aufgebaut ja der tolle grüne strom aber was alles hin und her fliegt und dies und da so
Willy:
[1:26:12] Damit das betrieben wird also wartung etc.
Ubbo:
[1:26:14] Und Aufbau und und.
Willy:
[1:26:16] Viel verkehrt durch diese Parks?
Ubbo:
[1:26:19] Boah, komm. Wo liegen die? Die liegen voll von Schiffen, die die Windmühlen da versorgen. Und das sind nicht einfach nur so kleine Schiffe. Ja, mit Leuten, die da das hier in Gang setzen da. Die müssen ja auch schon aufgestellt werden.
Willy:
[1:26:38] Aber doch, die sind relativ vor Tag und und und und.
Ubbo:
[1:26:41] Was? Die werden ja nicht einfach so hingestellt. Da müssen natürlich auch gewartet werden. Die fahren da hin und her und her. Ich glaube, das
Willy:
[1:26:51] Müssen wir uns mal genauer anschauen.
Ubbo:
[1:26:53] Ja, aber da wird gar nicht drüber geredet. Diese Windmühle hier vom Borkum. Die haben sie gebaut und hatten gar keinen Landanschluss. Das Strom musste doch eigentlich an Land. Das haben sie vergessen. Die standen ja Jahre rum. Nein, nein. Natürlich, aber Bussen bezahlt werden.
Willy:
[1:27:12] Nein. Doch. Wie kann man denn so, Entschuldigung, ich sage jetzt nicht, ich kann mal so doof sein, aber.
Ubbo:
[1:27:17] Die Leitung wurde erst später gelegt. Ich bin mir noch gar nicht sicher, ob die jetzt schon in Betrieb ist. Da müsste ich mich mal schlau machen, aber. Okay. Also was da, und dann denke ich manchmal, was machen die da? Dann wird eine Stromtrasse gelegt, mitten durch Berge, würde ich mal sagen.
Willy:
[1:27:35] Ich bin gespannt, welcher Bank diesen Businessplan freigeben hat.
Ubbo:
[1:27:40] Aber wird schon alles gefördert.
Willy:
[1:27:42] Aber zurück zur Fischerei. Also das heißt, du bist natürlich ein bisschen befangen, weil du schon eine bekannte Stimme auch der Krabbenfischerei bist. Aber soweit ich es jetzt rausgehört habe, ist die Art der Krabbenfischerei, und da machst du, glaube ich, auch nochmal einen Unterschied zu den holländischen Krabbenfischern, glaube ich, oder? so gedanklich, in der Landwirtschaftsreppen von kleinstrukturierter Landwirtschaft, familiengeführte Unternehmen, das seid ihr, oder? Genau. Achtung, Mengen, Mikro.
Ubbo:
[1:28:10] Da hat die Hand davon.
Willy:
[1:28:11] Das seid ihr, glaube ich.
Ubbo:
[1:28:13] Würde ich vor sagen.
Willy:
[1:28:16] Also ihr seid mit diesem Ökosystem, da kann man noch drüber diskutieren, sollen man Tiere essen generell, aber ihr sagt so in der Art und Weise, wie ihr rausführt mit diesen Rollennetzen, Rollschleppnetzen, ist es eine nachhaltige Form der Fischerei?
Ubbo:
[1:28:32] Ja, ist doch bewiesen.
Willy:
[1:28:35] Weiß ich nicht.
Ubbo:
[1:28:37] Dann hätte ich doch nicht mehr gefischt. Wenn mein Opa oder mein Vater schon alles kaputt gemacht haben, dann hätte ich ja nicht mehr fischen können. So wird es aber ja geredet. Ihr macht ja alles kaputt und dann ist alles tot. Das stimmt ja nicht.
Willy:
[1:28:52] Ja, aber vielleicht profitiert es, man redet ja auch von der Humusschicht, wo jetzt quasi viele Generationen davon profitieren und solange etwas wächst, solange diese Humusschicht noch mehr oder weniger intakt ist, aber Boden kann irgendwann einmal auch fertig sein. Und dann haben halt mehrere Generationen drauf gearbeitet und irgendwann ist der Boden einfach nicht mehr sonderlich ertragreich und verödet. Ist das im Meer vielleicht auch so? Weil du hast irgendwie gesagt, Krabben kann man unendlich fischen, die hören nicht auf. Also deswegen gibt es auch keine Quote. Merkt man da, dass der Bestand zurückgeht irgendwie?
Ubbo:
[1:29:26] Es war schon immer ein Auf und Ab. Also als ich angefangen bin, waren auch so wenige Krabben da wie dieses Jahr zum Beispiel. und sogar mein Opa hat schon gesagt, oh Gott ich kann keine Krabben fangen und irgendwann, dann gab es wieder Jahre, dann wusste es gar nicht mehr hin mit den Dingern es war ja immer ein Auf und Ab das ist ja das beste Beispiel, sogar mein Opa schon hatte Jahre mein Vater sagte immer nach dem Krieg wurde ja nicht gefischt da dachten die, wir fahren jetzt raus und jetzt haben wir Krabben en masse. Und was haben sie gefangen? Eine Kiste, sagte er. Da soll der vor die Amerikaner ein paar Krabben holen. Ja, das soll dann auch mal einer sagen. Das müsste ja jetzt voll von Krabben sein. Wurde ja nicht gefischt. Jahrelang nicht. Und trotzdem waren keine Krabben da.
Willy:
[1:30:35] Du hast vorher gesagt, ihr könnt alle fischen, wo ihr wollt. Ist es dann, ich stelle mir das jetzt gerade so ein bisschen vor, wie wir sagen, Schwammerl suchen, Pilze suchen im Wald. Jeder kennt die besten Stellen. Sobald eine bekannt ist, muss man schauen, dass man sie geheim hält, dass nicht alle anderen hinfahren. Ist es so ein Wettrennen um die besten Plätze? Und du kannst dann alle auf die gleichen, wie macht es euch das aus, wer dann dort fischen darf?
Ubbo:
[1:31:03] Nee, dann wird sie hinten angeschlossen. und wenn er jetzt so, da sind schon ein paar Stellen, wo ein paar mehr sind, ja, wenn einer ja schon fischt, dann darf man nicht da hinfahren und nimmt die Netze und schmeißt sie vor die Füße, weil da muss man sich schon hinten anstellen und ja, dann wird da sowas abgefischt. Aber, ja.
Willy:
[1:31:26] Wie macht sich das aus? Gibt es dort Regeln? Weil dann sage ich einfach, wir haben ja vorher schon gemerkt, dann gibt es die einen, man sollte sich eigentlich absprechen, damit wir alle zusammen nicht zu viel fangen. jetzt fangen aber trotzdem wieder andere mehr die dynamik nimmt ihren lauf jetzt baut er schnelleres boot wird dann bin ich schneller bei diesem bei diesem platz also wie funktioniert das wie stelle mir das vor ich.
Ubbo:
[1:31:50] Meine jeder fischer ist ja sein
Willy:
[1:31:51] Stil ok ja ja so.
Ubbo:
[1:31:56] Und so teile sich den tag ein wo er meint, so am meisten, ich will ja nicht nur hin und her fahren, so weil wir da ist eine gute Stelle, so, jetzt fahr ich da alle hin und her, das ist ja Quatsch, dann habe ich die Stelle ja schnell so wenig, dass es sich nicht mehr lohnt, ich muss so einen Tag einteilen, ich fange hier an, aber mich dahin, dahin, dahin, hierhin und nehme auch die gute Stelle mit, ich weiß auch ja, aha, jetzt läuft viel Strömung, Dann fängt man nicht so gut. Dann kommt die Niedrigwasserzeit. Und da muss man auf eine gute Stelle sein, würde ich mal sagen.
Willy:
[1:32:38] Und wie findet man die?
Ubbo:
[1:32:40] Aus Erfahrung. Man ist ja jeden Tag draußen. Man weiß es ja, was auf dem Revier, würde ich mal sagen, los ist. Man hat ja so, das befische ich jetzt und ich weiß jetzt, was da los ist, weil ich ja jeden Tag da bin.
Willy:
[1:32:57] Aber gibt es eine Regel oder spürt man das? Kann man das irgendwie niederschreiben, weitergeben am nächsten? oder ist es reine Erfahrung, dass man irgendwie so mit Strömungen und Wetter und was da alles mit rein spielt, dass man das...
Ubbo:
[1:33:13] Ich weiß nicht, kann man das weitergeben? Bei mir war es auch schon so, ich habe gesehen, wo mein Vater oder mein Onkel gefischt hat und man hat das dann so ähnlich gemacht. Aber wenn man das weitergeben kann, man muss immer wieder ausprobieren, jeden Tag. und man kann da gibt ja keine garantie da und da kannst du jetzt was fangen das ist das kann einfach so sein der andere tag so da liegt so ein bisschen am wind wetter ja gehört alles dazu das unterscheidet
Willy:
[1:33:52] Den guten vom vom vom vom weniger guten kappenkutter kapitän.
Ubbo:
[1:33:58] Das ist eine tolle frage nee der sich das am besten einteilt würde ich mal sagen der mit der gezeiten mit der ebbe und flug lebt und sich da rein denken kann und so und so macht sich einen plan und ja und nicht da irgendwie hau ruck rangeht mit mit ein bisschen verstand fischen ja das ist das stil oder das ist der stil und somit hat jada so sein stil ja ich weiß auch was die anderen wie was sie machen wenn ich so draußen bin ich kenne ja meine kollegen ich weiß was die machen wenn die wenn die da jetzt gewesen sind aber wahrscheinlich fährt er jetzt dahin man weiß seine leute Und die wissen auch, was ich mache.
Willy:
[1:34:52] Ihr seid aufeinander abgestemmt, das Gesamtsystem.
Ubbo:
[1:34:55] Ja.
Willy:
[1:34:57] Natürlich muss ich aufpassen.
Ubbo:
[1:34:58] Wenn ich jetzt irgendwo hin will. Und hinter mir ist auch noch einer, und du weißt, der will auch gleich hin, dass ich ein bisschen aufpasse, dass ich vor ihm da bin.
Willy:
[1:35:10] Ein schnellere Boot?
Ubbo:
[1:35:13] Die Boote sind ungefähr alle gleich schnell. Du kannst nicht das jetzt eine Meile vor dir, fährt jemand, dann brauchst du nicht glauben, wenn dass ich den so schnell einholen kann. Dann gibt der natürlich auch Gas. Und das schön abzuschauen. Oh, er kommt näher und geht noch. Und dann läuft das schon. Ja.
Willy:
[1:35:36] Aber noch ist das System halbwegs stabiler, das heißt, also.
Ubbo:
[1:35:41] Das passt schon. Ja.
Willy:
[1:35:43] Okay.
Ubbo:
[1:35:44] Wie gesagt, man braucht die Fischerei hier im Wattenmeer nicht verbieten, das ist Quatsch. ja aber was soll man machen aber
Willy:
[1:35:52] Wie wie kommt man jetzt trotzdem bei allem was du es beschreibt schreibst ja da hängen familien dran kleinst sagen wir klein strukturierte wasserwirtschaft war man ja am land sind wie kommt man dann auf die idee des pauschal zu verbieten weil das hat sie ihr miteinander allesamt einen job los ist auch die diskretien wo wir sind und die anderen küsten städtchen und so die werden die verlieren ihren tourismus die verlieren ihre wirtschaftliche struktur ihr verliert seinen job die kultur dass das der gegend geht verloren ist übertreibst du das wenn du sagst verbieten ja weil du schon weil du schon auch ein bisschen zwangig bis wegen der bürokratie oder geht es wirklich darum sie absolut zu 100 prozent zu verbieten kein kratten guter fährt mehr raus zum kratten fischen ja.
Ubbo:
[1:36:40] Da sind ja einige leute die haben, die denken, ja, wenn das nicht mehr da ist, dann geht es uns allen besser. Irgendwie, was weiß ich. Oder die Natur geht es dann besser. Aber da gibt es auch so viele Sachen, wo man erst ran müsste.
Willy:
[1:36:55] Ja schon, aber ich bin immer noch beim Grundproblem. Reden wir hier von einem pauschalen Verbot?
Ubbo:
[1:37:02] Ja, das ist Schluss. Also grundberührende Netze, das heißt alles, was über den Boden geschleppt wird, Ende. Die können zu Hause bleiben.
Willy:
[1:37:13] Gibt es Alternativen dann zum Kappenfischen? Nö.
Ubbo:
[1:37:17] Natürlich, du kannst versuchen oben im Wasser Krabben zu fangen, aber das sind ja keine.
Willy:
[1:37:22] Ja.
Ubbo:
[1:37:24] Aber so stellen die sich das ja vor, so ungefähr. Dann fischt doch oben im Wasser die Krabben.
Willy:
[1:37:30] Und wie sicher ist es, dass das kommt oder ist das einfach jetzt einmal eine Diskussion?
Ubbo:
[1:37:35] Es ist jetzt in Schwebe. Es stand schon fest und jetzt heißt es, ja, du musst mit dem Wattenfischerei, da haben sie jetzt auch ja nochmal abgewendet. Hätte ja letztes Jahr schon Ende sein sollen, hier im Wattenmeer. Das ist für uns ja aus.
Willy:
[1:37:51] Wer ist dafür verantwortlich? Wer ist der Federführer?
Ubbo:
[1:37:54] Ja, im Moment hauptsächlich EU. Aber hauptsächlich sind die Naturschützer, das würde ich wohl sagen.
Willy:
[1:38:02] Es ist eine EU-Initiative. Also nicht in Deutschland, nicht in der... Sondern wird auf EU-Ebene diskutiert.
Ubbo:
[1:38:11] Ja.
Willy:
[1:38:11] Keine Ausnahmen für kleine Fischer oder für...
Ubbo:
[1:38:15] Nein, alles was im Netz über den Boden zieht, Ende. Was passiert da? Zum Beispiel zum Beispiel England ist nicht betroffen.
Willy:
[1:38:27] Ja, die sind draus.
Ubbo:
[1:38:28] Die sind draus. Ja. Ja. Und dann kaufen wir Fisch von England oder was. Weil unsere eigene Fischer nicht mehr dürfen.
Willy:
[1:38:37] Ich verstehe, ich kann verstehen, dass das, wäre mir interessant, vielleicht schaffe ich es mal, dass ich jemanden in der EU dazu zum Thema befrag, wie da die Sichtweise ist.
Ubbo:
[1:38:47] Ja, bitte, mach das mal.
Willy:
[1:38:48] Nein, es würde mich interessieren, also ich will es nicht werten, sie werden sicher Gründe haben, warum sie auf diese Idee kommen, aber es wäre schon interessant, wie es betrifft ja dann alle.
Ubbo:
[1:38:59] Ich meine dann kann man auch schon so die Landwirte ja alle verbiegen so wird jetzt alles lassen wir die Natur die Natur, die Natur ja dann ist so alles in Ordnung haben wohl nichts zu essen aber die Natur ist da okay
Willy:
[1:39:18] Gut das ist jetzt mal ein sehr, intensives Thema du hast die noch noch schwimmen die netze noch fahren die netze noch mit gefangen wenn der fang dann an bord ist was passiert dann mit mit den kanälen sané kanälen aber kappen hier an bord was macht sie noch gar nicht ja ja ja ja auf.
Ubbo:
[1:39:47] Jeden fall ja man fängt sie und dann werden erst mal sortiert alles was kleiner ist wie 6,8 habe ich ja schon erzählt läuft wieder über bord und
Willy:
[1:39:57] Was hat man da für einen beifang dabei hat man aufgeschrieben als frage bei den bei den kleinen netzen gibt es da einen beifang oder oder gibt es da.
Ubbo:
[1:40:03] Dass ich schon was ich schon erklärt habe erstens die kram fischerei ist langsam ja die großen fische also es gibt
Willy:
[1:40:13] Keinen beifang wirklich.
Ubbo:
[1:40:14] Was verstellt man unter beifang ein kilo das wort ein kilo fisch ich sage, bye fuck Wenn ich so beifange, dann denke ich, ich habe da 100 Kilo Fisch dabei.
Willy:
[1:40:33] Auf 300 Kilo Kratten oder so.
Ubbo:
[1:40:35] Und dann verkaufe ich die. Das ist ja nicht so.
Willy:
[1:40:38] Es wird immer irgendwas im Netz lang.
Ubbo:
[1:40:40] Natürlich hast du ab und zu mal einen Fisch im Netz. Aber dann sagt man, der geht jetzt um, man sollte ja sagen, der hat feine Netze dran, der geht jetzt am Fischen und der hat auch schon alles, was da ist. Dann müsste man auch schon die Fische, alles, was da ist, musst du ja in das feine Netz sein. Ist ja nicht. Gehe ich dann mit anderen Netzen lang, dann habe ich da auch Fisch. Aber das meiste schwimmt ja vorweg.
Willy:
[1:41:12] Aber keine Haie, keine Delfine.
Ubbo:
[1:41:15] Nee, Delfine haben wir sowieso nicht, aber den kleinen Schweinswal haben wir ja noch. Aber die sind auch nicht blöde. zum Beispiel ein Seehund der ist doch nicht dumm der sieht das Netz Sie
Willy:
[1:41:31] Können das sehen?
Ubbo:
[1:41:32] Natürlich der geht doch nicht bei und schwimmt da rein aber
Willy:
[1:41:39] Es gibt Seehunde ja.
Ubbo:
[1:41:41] Man soll doch schon sagen der fängt jetzt auch noch Seehunde fängt ja noch Seehunde im Krabbennetz
Willy:
[1:41:52] Seebär fängt Seehund. Skandal. Am Krabbenkutter. Aber das heißt, fangt sie und wie sortiert ihr sie dann vor Ort? Schüttelt ihr die Date mit den Händen sortieren? Was ist das für eine Maschine oder ein Gerät?
Ubbo:
[1:42:06] Heutzutage ist das eine Trommel. Eine Trommel.
Willy:
[1:42:10] Da lädt ihr es rein?
Ubbo:
[1:42:11] Ja, und dann ist das so praktisch ein Sieb. Mhm. Und dann läuft das so langsam durch. Bis zum Kleinten. Ja, und dann läuft das so langsam durch.
Willy:
[1:42:21] Auch langsam.
Ubbo:
[1:42:22] Ja, und dann das fällt raus, das wird dann über Bord gespült.
Willy:
[1:42:28] Ja, okay. Dann habt ihr die schon sortiert. Also unter 6,8 kommt wieder der Computer von Bord. Also wird nicht mehr Fischmehl jetzt, wird nicht mehr mitgenommen. Und alles zwischen 6,8 und 7,2, also drüber wird es selten, oder? Ja, selten.
Ubbo:
[1:42:44] Ein paar Dinge mögen aber dazwischen sein.
Willy:
[1:42:46] Sind die schon saßiert dann?
Ubbo:
[1:42:48] Nicht in den drei Sohren.
Willy:
[1:42:50] Also die sind dann alle zusammen? Quasi kleiner, größer?
Ubbo:
[1:42:53] Und das wird später hier in Land gesiebt. Nochmal. Da werden die gleich an Bord gekocht. Gekocht? Ja. Okay. Ja, wenn man jetzt Krabben ja, die müssen auch sofort an Bord gekocht werden.
Willy:
[1:43:10] Warum das?
Ubbo:
[1:43:11] Wenn man die erst mit nach und die sterben, dann ist ja praktisch, dann werden die matschig. Dann kann man sie nicht poolen. Dann kannst du nichts mehr mit anfangen. Die müssen sofort, wenn sie gefangen werden, gekocht werden, um auch länger zu halten.
Willy:
[1:43:31] Wie lange werden die gekocht?
Ubbo:
[1:43:34] Ich würde mal sagen, so 20 Kilo habe ich in 15 Minuten fertig gekocht.
Willy:
[1:43:38] Also immer so in Chargen, also immer 20.
Ubbo:
[1:43:41] Ja ja, heutzutage gibt es ja die neuen Kochanlagen, da laufen sie langsam durch. Und kommen dann hinten mit Koch raus. Früher hatte man ja einen großen Kessel, da kamen die rein, 20 Kilo, 15 Minuten waren sie gar, kamen sie wieder raus und wurden wieder abgekühlt, gespült, sauber gespült und dann kamen sie in ein Kissen und dann geht es ab in den Kühlraum.
Willy:
[1:44:04] Und das habt ihr alles am Kutter quasi? Kühlraum, Koch? Was ist das, ein großer Topf?
Ubbo:
[1:44:11] Ja, wie gesagt, jetzt gibt es ja die neuen Kochstraßen, wo die langsam durchlaufen.
Willy:
[1:44:17] Ah, die habt ihr auch schon? Hattet ihr schon?
Ubbo:
[1:44:19] Nee, seit ein paar Jahren gibt es die. Ich würde mal sagen, da läuft alles automatisch jetzt.
Willy:
[1:44:25] Und das wird nach und nach ersetzt, das heißt, es setzt sich auch durch.
Ubbo:
[1:44:29] Ja, ist doch schon viel einfacher. Man braucht nicht mehr so viel körperliche Arbeit.
Willy:
[1:44:34] Okay.
Ubbo:
[1:44:35] Früher war viel körperliche Arbeit da. Alles muss so mit der Hand gemacht werden. Und jetzt ist es sehr...
Willy:
[1:44:43] Früher war es so Topf, 20 Kilo rein, aufkochen, raus, Wasser wieder aufkochen? Oder hat man das Wasser wieder genommen? Das muss ja ewig dauern, bis es da so einen großen Topf wieder erhitzt.
Ubbo:
[1:44:54] Bis es wieder kocht. Das ging doch ziemlich schnell.
Willy:
[1:44:56] Doch, doch.
Ubbo:
[1:44:58] Da fuhr ich, ja, wie gesagt, 15 Minuten. Dann kamen wieder 20 Kilo rein, wieder 15 Minuten.
Willy:
[1:45:04] Okay. Dann in Kisten und dann in Kühlraum.
Ubbo:
[1:45:08] Genau.
Willy:
[1:45:08] Und wenn man dann zwei Wochen unterwegs ist, dann... hat man den fang von zwei wochen oder von tag eins oder wie wäre los zwischendrin.
Ubbo:
[1:45:17] Fährt man nach an zum beispiel war
Willy:
[1:45:20] Nicht immer den gleichen ach so ich fand.
Ubbo:
[1:45:22] Dann wird das abgesprochen zum beispiel als wieder in schliefig holstein waren hören und sagt vielleicht jemand da war es das hafen auf sylt ok den haben wir oft angefahren da kam lkw oder wo das alle zwei tage da abgeholt Ja. Da kam ein großer LKW, kam alles rein. dann ging es hier nach krezil wurde hier gesiebt noch mal da wurde das mal kontrolliert hast du das eingehalten mit den 6,8 mm und dann kriegst du das in drei sorten gesiebt und danach bekam man bezahlt so und so viel kilo hattest du ja fertig
Willy:
[1:45:59] Wie lange hat man so ein fang maximal an bord jeden jeden tag rein zum hofen oder alle zwei tage wie macht man das oder.
Ubbo:
[1:46:06] Wie was ist jetzt 48 Stunden muss er angelandet werden.
Willy:
[1:46:13] Und davor war es ähnlich lang oder hat man da einfach ein bisschen länger Zeit gehabt?
Ubbo:
[1:46:18] Früher kam man ja jeden Tag rein. Das ist später erst gekommen, dass man länger draußen geblieben ist.
Willy:
[1:46:28] Aber das ist für mich so ein kleiner Aha-Moment. Das heißt, in meinem Kopf war es natürlich romantisch. Man fährt immer wieder in den gleichen Hafen zurück und dann gibt man das ab und dann hat man zwei Wochen fangen dabei gar nicht zu. Man fährt so, die Häfen sind überall dort, wo man fängt.
Ubbo:
[1:46:41] Genau, wenn ich auf der Elbe gefischt habe, dann fuhren wir nach Kurshafen. Irgendwo war ein Hafen, wo wir die Krabben angeliefert haben.
Willy:
[1:46:52] Und da hat jeder Hafen ähnlich funktioniert, ähnliches System. Das heißt, es war ganz egal eigentlich, wo man hinläuft. Die waren auf das spezialisiert. Die konnten Krabben annehmen und die verwerten und kühlen und was weiß ich was.
Ubbo:
[1:47:05] Die kamen ja mit LKWs und haben die eben los abgeholt. Du hast eine Pier, da legst du an, da kommen LKW, rein im LKW, Kühlwagen und dann ging es ab zu den Firmen. Ganz einfach.
Willy:
[1:47:20] Ah, okay. Ja, ihr habt natürlich in meinem Kopf wieder ganz andere...
Ubbo:
[1:47:26] Das würde ja gar nicht funktionieren, wenn man sagt, ich fahre ja zwei Wochen los. Wir haben ja bloß einen kleinen Kutter. Da kann ich nicht für zwei Wochen den ganzen Funk lagern. Und würde ja auch schon schlecht werden. Da wäre ja viel zu alt. Wenn man gut gefangen hat, dann hat man auch öfter jeden Tag gelöscht, auch irgendwo anders.
Willy:
[1:47:47] Ladung löschen.
Ubbo:
[1:47:48] Ja, löschen.
Willy:
[1:47:49] Abgeben.
Ubbo:
[1:47:50] Genau, genau.
Willy:
[1:47:51] Löschen ist ein gutes Vorteil. Und ist man dann auch gleich bezahlt worden oder direkt an dem Tag? Nee.
Ubbo:
[1:48:00] Das Geld bekam man meist bis Ende des Monats.
Willy:
[1:48:02] Wusste man dann zu dem Tag, wo man es abgibt, weil das ist in der Landwirtschaft, was ich lange nicht verstanden habe, Also der Zeitpunkt, wo du zum Beispiel der Getreide jetzt ablieferst, zu dem Zeitpunkt weißt du noch nicht, was du dafür bekommst. Ist das beim Fischen teilweise auch so gewesen?
Ubbo:
[1:48:22] Ja. Das hat sich auch alles gewandelt. So damals, als ich esste, dann hat der Händler gesagt, komm, wenn du diese Woche rausfährst, kriegst du 5 Euro. Wird heute nicht mehr gemacht. Jetzt wird gewartet. So, die wissen genau, am freitag wird das und das abgeliefert jetzt wissen die aha die fischer haben so und so viel gefangen jetzt machen wir den preis schöne sache für die händler und
Willy:
[1:48:50] Ihr fahrt im nachhinein erst dann was passiert bekommt.
Ubbo:
[1:48:52] Das ja in holland ist also ein markt da läuft eine uhr rückwärts Da läuft eine Uhr rückwärts, geldmäßig. Die Händler wissen genau, aha, so viel wurde gefangen. Und jetzt lassen sie die Uhr fallen. Aber sie müssen aber auch Krabben haben zum Verkaufen. Und dann irgendwann wird zugeschlagen. So, bei dem Preis kaufe ich das. Und danach richtet sich der ganze Krabbenmarkt den Preis. So, das bekommen wir jetzt diese Woche.
Willy:
[1:49:24] Und wer als erstes kauft, kauft dann am günstigsten? oder wie ist das, was ist die Logik? Holländische Auktion, glaube ich, heißt das, oder?
Ubbo:
[1:49:31] Ja, so. Ja, jeder muss ja, aber die Händler sind ja so clever gewesen, so können wir die fallen lassen und da muss ich aber auch mal zuschlagen, dass ich auch was kriege.
Willy:
[1:49:41] Ja, eben.
Ubbo:
[1:49:44] Das, ja.
Willy:
[1:49:45] Also man nutzt so quasi, ich brauche etwas, das heißt, jeder, das heißt, eigentlich wird der Preis, wenn es fällt, wird es eigentlich immer, immer, immer weniger. Immer weniger.
Ubbo:
[1:49:55] Ja man die uhr fängt vielleicht bei 12 euro an ja ne 12 will ich nicht dann läuft sie langsam rückwärts und irgendwann fangen die ersten händler an ich muss so und so viel haben ich schlage ja zu und dann nochmal wird der preis ermittelt und dann erfahrt
Willy:
[1:50:11] Ihr was ihr verdient habt ja.
Ubbo:
[1:50:12] Und danach wird so ungefähr der preis gemacht und dann kriegen wir vom händler bescheid so diese diese Woche bezahlen wir das und das. Aber keiner sagt dir, wenn ich jetzt Montag rausfahre, das und das bekommst du. Das wird nicht gesagt. Man fährt einfach auf gut Glück mal los. Und das ist es ja. Dann denkt man, diese Woche habe ich 100 Kisten gefahren. Die Woche drauf fahre ich 120, dann müsste ich eigentlich mehr verdient haben.
Willy:
[1:50:48] Von wegen, ne?
Ubbo:
[1:50:50] Dann wird der Preis wieder... Also manchmal kommt mir das schon so vor, es wird genau ausgerechnet, so und so viel muss der Fischer haben. Wir lassen ihn am Leben, aber... er soll auch nicht reich werden.
Willy:
[1:51:04] Danke, Stichwort kann man reich werden mit Klappenfischen?
Ubbo:
[1:51:07] Ne, mit vielen Stunden kann man da gut von leben. Ist ja auch ein schöner Job, gar keine Frage.
Willy:
[1:51:16] Wenn man die Einsamkeit und alles aushält.
Ubbo:
[1:51:18] Ja, aber reich bist du nicht durch. Wenn ein bisschen Pech hast, kannst du sogar abendurch werden. Ja, schon viele Jahre. Ja, musste alles passen.
Willy:
[1:51:32] Bei dir hat alles gepasst?
Ubbo:
[1:51:34] Ja, eigentlich schon. Man hatte natürlich auch Jahre, da lief es richtig mies. Und dann haben wir wieder ein Jahr, da hat man sich wieder erholt. und dann, aber man konnte nicht sagen, dieses Jahr verdiene ich dies und das und so was einige, das kommt blöd, aber VW-Arbeiter, der weiß Ende des Jahres schon, was er so verdient, ja, würde ich wohl sagen, aber wenn ich im März rausfahre, ich weiß ja nicht, was ich das Jahr verdiene.
Ubbo:
[1:52:06] Es kommen so viele Sachen, dir darf nichts kaputt gehen, dir kommen dann so viele sachen zusammen wetter viel schlecht wetter verdient der ex da kommen so viele sachen die zusammenspielen müssen
Willy:
[1:52:23] Krank werden darfst du auch nicht krank.
Ubbo:
[1:52:25] Werden doch nicht
Willy:
[1:52:25] Ja das ist selbstständigkeit bringt so gewisse dinge mit sich sagt thema kraft mit mir haben sie jetzt, gefangen du hast sie rein ich habe gehört vielleicht ist auch schon wieder anders früher man muss ja die Krabben dann noch poolen, bevor man sie ist, weil ist ja den Panzer nicht mit. Das ist früher vor Ort gemacht worden, von vielen, vielen Händen. Und dann habe ich was gelesen, so selbstverständlich, ja, wir bringen die Krabben dann nach Marokko und dann kommen sie wieder. Marokko, warum Marokko? Das ist ja nicht ganz ums Eck jetzt, würde ich mal sagen. Warum macht man es nicht selber?
Ubbo:
[1:53:08] Ich würde mal sagen, damals wurde hier alles in heimarbeit gemacht jede familie hat gepult die hauswahl ein bisschen geld dazu verdient da kamen oma opa kinder alle ran kram pool hatte man ein bisschen haushaltsgeld ja und dann ging es ja los mit den hygienischen vorschriften das geht ja nicht zuhause poolen oh gott
Willy:
[1:53:32] Wann war das.
Ubbo:
[1:53:32] Also das war noch Ich glaube, aufgehört hat das 80er Jahre. Ich bin mir nicht sicher.
Willy:
[1:53:41] Das ist auch schon länger her.
Ubbo:
[1:53:42] Ja, aber so als ich Kind war. Hast du noch gepult?
Willy:
[1:53:49] Natürlich.
Ubbo:
[1:53:49] Jede Familie hat dir gepult. Viele haben da sogar von gelebt. So bei meiner Schwiegermutter. Mann früh gestorben. Und so keine Arbeit. Da wurden die Kinder rangezogen. Krammpool, Oma, Opa. alle mussten mithelfen, dass wir ein bisschen Geld machen konnten. Ja, und dann wurde es verboten. Die Hygiene stimmt ja nicht mehr.
Willy:
[1:54:14] Ist so viel vorgefallen wegen der Hygiene?
Ubbo:
[1:54:16] Weiß nicht. Ich habe nie was gehört, dass irgendwas, ob jedenfalls dann hieß es, so, da muss ein ausgefließter Raum sein, bei null Grad sitzen, haben die meisten Frauen hier gesagt, ich fließe mir jetzt keine meine Küche nicht aus oder was weiß ich und setz mich dahin dafür ist das zu wenig und da wurde erst gedacht ja dann machen wir irgendwie eine halle aber das hat ja nicht funktioniert die frauen konnten ja sonst was nebenbei machen kinderversorgung und und und alles zusammen krabbenpool und dann ist das weggefallen das haben die leute nicht mitgemacht so ich soll jetzt irgendwo in der halle sitzen und krabbenpool und dann ist das alles zusammengebrochen. Und da ist der Holländer auf die Idee gekommen, es fing in Polen an. Hallen gebaut, die Frauen Krabbenpool gelernt. Aber da wurde es wieder zu teuer. Nämlich ja. Oder haben die das nicht mehr wollen. Ich weiß nicht. Und dann haben sie Marokko gefunden. Billig. Es musste alles billig. Und der lange Weg ist der billige Weg. Das ist verrückt.
Willy:
[1:55:31] Aber wie lange ist das? Wie kommen wir denn hin mit LKWs, mit Schiffen oder wie machen wir das?
Ubbo:
[1:55:37] Ja, mit LKWs. Natürlich geht das alles nonstop, aber die Zeit...
Willy:
[1:55:40] Die werden dann besser, die Krabben, oder? Das haben wir auch gewisse...
Ubbo:
[1:55:44] Ja, natürlich. Aber es ist ja überall mit den Lebensmitteln. Das dauert ja, bis endlich der Endverbrauch mal da ist, oder? Aber poolt noch irgendwer jetzt,
Willy:
[1:55:57] Oder?
Ubbo:
[1:55:58] Die firma der bier die hat noch ein paar pooler in die so hier für grüßel pool aber die ganze masse würde nicht funktionieren man hatte natürlich auch die die maschinen aber haben alle nicht so richtig funktioniert heute funktionieren sie noch nicht das andere ist billiger es
Willy:
[1:56:19] Wird nach wie vor in marokko wo wird heute gepult.
Ubbo:
[1:56:21] Hauptsächlich dem die masse wird in Marokko einschalten.
Willy:
[1:56:24] Nach wie vor. Ja.
Ubbo:
[1:56:25] Okay.
Willy:
[1:56:26] Kommt runter, wird gepullt, kommt herauf und wird heroben dann verkauft.
Ubbo:
[1:56:30] Ja.
Willy:
[1:56:31] Wir bekommen ein Paket.
Ubbo:
[1:56:34] Moin. Moin. Alles gut. Danke. Tschüss.
Willy:
[1:56:43] Heizkörper.
Ubbo:
[1:56:45] Ja. Irgendwie ein Heizgerät.
Willy:
[1:56:48] Irgendwie ein Heizgerät. Meine Tochter. Papa schaut genau, was hat die Tochter bestellt.
Ubbo:
[1:56:55] Ja, nee, aber ja, ich bin zwei Wochen Opa geworden.
Willy:
[1:57:02] Gratulierend.
Ubbo:
[1:57:04] Und ich glaube, die brauchen irgendwie ein bisschen Wärme.
Willy:
[1:57:08] Schleswärme. Okay, das heißt, das Krabbenpulten ist einfach weggefallen, das kommt dann immer zurück, so wie es so anhört.
Ubbo:
[1:57:15] Nee, möchte auch schon keiner mehr. Wie man sagt. Das war auch schon damals, die haben ja nicht viel Geld dafür gekriegt. War natürlich Heimarbeit, konnte man so nebenbei machen, hat man sich ein bisschen dazuverdient. Aber wenn man jetzt denken will, Mindestlohn, du musst drei Kilo in Schale pulen, um ein Kilo Fleisch zu haben.
Willy:
[1:57:39] Das Verhältnis.
Ubbo:
[1:57:41] Ja, wo würde der Preis hingehen?
Willy:
[1:57:46] Dorthin wohin keiner bezahlt wahrscheinlich. Wie war es während Corona? Hat sich da irgendwas verändert am Markt? Oder auch mit dem Pool?
Ubbo:
[1:57:54] Ja, da war auch schon mal die Poolerei dicht. Da haben sie einfach die Fischerei liegen lassen. Hände.
Willy:
[1:58:00] Aus.
Ubbo:
[1:58:00] Ja, konnten ja nichts. Kam nichts aus der Schale. Haben natürlich was eingefroren. Das haben sie genau gemacht. Aber war natürlich eine schlechte Zeit auch für die Fischer.
Willy:
[1:58:12] Was habt ihr in der Zeit gemacht? Oder was habt ihr gefangen?
Ubbo:
[1:58:15] Ja natürlich wir durften was fangen, aber wurde dann eingefroren erst mal.
Willy:
[1:58:20] Mit der Schale? Ja.
Ubbo:
[1:58:23] Corona Beihilfe, genau. Haben wir gekriegt. Mussten das aber nach einem Jahr wieder zurückbezahlen. Ja, das denkt man alles. Es steht, die Fischer kriegen Corona Beihilfe, aber dass es zurückbezahlt wurde. Das stand ich in der Zeitung, oder?
Willy:
[1:58:43] Ich habe es weder das eine noch das andere jetzt von eurem Volk gelesen, weil ich weit weg bin.
Ubbo:
[1:58:48] Aber ich habe es jetzt zurückbezahlen müssen. Ja.
Willy:
[1:58:53] Haben viele Leute aufgehört in der Zeit, während Corona? Fischer?
Ubbo:
[1:58:58] Viele nicht, aber ja, einige. Aber es war sehr schwer, da wieder rauszukommen.
Ubbo:
[1:59:08] auch der Preis erholte sich nicht und da kam ein beim anderen
Willy:
[1:59:15] Wie hat sich das generell jetzt verändert? Bist du seit 40 Jahren, du hast sicher mit deinem Vater viel drüber auch geredet, Wie hat sich die Fischerei, jetzt die Grappenfischerei speziell bei dir über die Jahrzehnte verändert? Was hat sich wirklich substanziell verändert und mit welchem, Optimismus gehen jetzt die jungen an den job brauchen weil du hast jetzt quasi die die bootübergabe hinter dir hoch übergabe brot übergabe wie wie hat sich verändert und in welcher zukunft gehen die jungen.
Ubbo:
[1:59:50] Also wenn die politik keine scheiße mache ich habe keine angst dass das mein sohn da da nicht von leben kann. So sehe ich das. Ich sehe da eine Zukunft drin, wenn die, ja, wenn sie uns Krabbenfischer hier das machen lassen, obwohl wir eben davon gelebt haben. Also ich hätte keine Angst, weil die Krabbe Die kommen jedes Jahr und mal ein paar mehr, mal ein paar weniger. Natürlich, es wird immer wieder Scheißjahre geben, wo man denkt, lieber die Scheiße in die Ecke hauen, aber dann kommt auch wieder ein Jahr, oh, ja gut.
Willy:
[2:00:43] Muss man sparen, die guten, die fälften, die mageren.
Ubbo:
[2:00:45] Ja, man muss, ja.
Willy:
[2:00:48] Ja, aber das heißt, die Fangmengen etc., sprich der Klimawandel, generelle Veränderung, Veränderung der Meerestemperaturen, weiß nicht, wie das bei euch hier oben ankommt, merkt sich da, dass da was in Bewegung ist oder seid ihr da eher stabil von den Einflüssen?
Ubbo:
[2:01:06] Natürlich ist so einiges hier eingewandert in der Zeit, auf das sie Austern und viele Fischarten, die man hier sonst nie gesehen hat, die hier mal so auftauchen oder Krebsarten, die hier sonst nie waren. Aber so die Krabbenfischerei ist eigentlich wie eh und je, einmal auf und ab. eine Zeit lang waren wir viel bei Schleswig-Holstein, da war die Krammfischerei besser, jetzt ist sie wieder besser hier es verschiebt sich alles dann ist sie wieder auf der Elbe gut oder auf der Weser gut
Willy:
[2:01:48] Also man muss dann mitgehen.
Ubbo:
[2:01:50] Ich habe keine Angst um die Krammfischerei ne also das kann so weiter gehen
Willy:
[2:01:58] Wie sieht es denn so.
Ubbo:
[2:02:01] Der möchte das auch schon gerne ich hab so mein sogenannter Mann mach doch ein höheres Patent und dann fährst du irgendwie nur ein Schiff irgendwie fährst du eine Fähre oder was weiß ich hast du ein festes Einkommen, fähr dich aus nö sagt er, ich will Fischer werden hat ihn und was sollte ich da machen was er will und der ist 21 und fährt jetzt einen Kramkutter
Willy:
[2:02:29] Wie war die Übergabe? Ist es deiner? Fährt er deinen oder fährt er einen?
Ubbo:
[2:02:34] Nein, meiner war das. Wir haben letztes Jahr noch zusammengefahren und dieses Jahr im Winter hat er irgendwie den Führerschein gemacht für den Zischko, da will ich mal sagen. Und jetzt fährt er alleine. Mit natürlich, mit jemand, der mitfährt. Okay.
Willy:
[2:02:50] Also der hat auch seinen Bootsmann gefunden. Gibt es Bootsfrauen eigentlich auch? Fischerinnen?
Ubbo:
[2:02:57] Wir hatten mal einen, der hatten wir. Aber die ist nicht lang da gewesen.
Willy:
[2:03:02] Das war aktuell nicht? Ne. Sehr männliche?
Ubbo:
[2:03:05] Ja. Ich meine, so früher in der schlechten Zeit, mein Vater, da sind öfter Kapitäne mit ihren Töchtern rausgefahren oder mit ihrer Ehrenfrau, weil sie keine Leute hatten. Da wurde ihm... Ja, da wurde die Familie eingesetzt. Aber die letzten Jahre, ja wie gesagt, in Nordreich, da war mal jemand. Und in Neuerniger Siel, stimmt, in Neuerniger Siel auch. Ja, da war auch nicht. Aber ich glaube nicht, dass sie das noch machen.
Willy:
[2:03:40] Du hast ja das Boot übergeben an deinen Sohn, du bist eine Zeit lang mitgefahren und jetzt fährt er alleine. In einer Doku, den Satz gehört jetzt nicht von dir, sondern von einem anderen Fischer, du bist ja nicht der Einzige, sagt, ohne Boot bin ich kein Fischer. Wie ist dir denn gegangen mit dieser Übergabe und wie er dann ohne dich ausgelaufen ist?
Ubbo:
[2:04:06] Also ich war ganz froh.
Willy:
[2:04:07] Ah, du warst ganz froh?
Ubbo:
[2:04:08] Ja.
Willy:
[2:04:09] Ach Gott, jetzt kommt die dramatische Geschichte. Ja, mein Herz ist gebrochen und es ist ohne mich ausgelaufen.
Ubbo:
[2:04:15] Erstmal freut mich unheimlich, dass er damit klarkommt. Ja, irgendwann muss ja mal Schluss sein. Es ist ja nicht, dass ich nicht mehr fischigen gehe. Ich habe schon noch einen kleinen Kutter.
Willy:
[2:04:25] Ach so.
Ubbo:
[2:04:26] Der lag hier im Hafen, wollte keiner mehr haben. Den habe ich mir wieder zurecht gemacht. Und jetzt fahre ich, wenn ich Lust habe, mal raus. Aber das ist etwas anderes, als wenn man jeden Tag muss. Ich bin gerne draußen, keine Frage. Aber das, was ich mal gemacht habe, Tag und Nacht und dann ... Das kann ich auch nicht mehr. Ich bin froh. Da bin ich jetzt raus. Ich habe es immer gerne gemacht. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo du merkst, Mensch, du bist älter und du kannst das nicht mehr. Wo die anderen dich überholen. Weil du es körperlich nicht mehr kannst.
Willy:
[2:05:10] Ist es körperlich anstrengend oder geistig anstrengend? Eher das Fischen?
Ubbo:
[2:05:16] Für mich war das körperlich weil die man muss ja oft nachts los nachts oder man muss nachts fischen, wenn so schönes Wetter ist dann fängst du tagsüber nicht so gut dann musst du es nachts fischen und dann fiel mir das tagsüber schlafen aber schräg dann hat man tagsüber nicht geschlafen und muss die nachts noch fischen und sonst hat mir das nie was ausgemacht, aber wenn man älter wird dies gefällt mir ganz gut immer nachts zu Hause nachts wieder schlafen das ist eine schöne Sache ich sage euch das, das könnt ihr ruhig machen sonst war ich viel nachts unterwegs aber irgendwann ist Schluss geht nicht mehr Fischen mache ich gerne mache ich jetzt auch gerne ab und zu aber wenn ich das jeden Tag müsste wieder wie viel man es schon mal gemacht hat
Willy:
[2:06:12] Also bist du hattest deine zeit die zeit.
Ubbo:
[2:06:15] Ja meine zeit habe ich gehabt du
Willy:
[2:06:16] Hast sie genossen.
Ubbo:
[2:06:17] Ja du bist
Willy:
[2:06:18] Auch traust ihr aber auch nicht.
Ubbo:
[2:06:19] Nahe ist gut gewesen und ich bin froh dass ja dass mein sohn das jetzt auch machen will und auch macht hast
Willy:
[2:06:32] Du deinen sohn glaubst du für die fischerei begeistert oder wurde schon im drinnen also so viele generationen inzwischen ist es genetisch bei euch, oder?
Ubbo:
[2:06:39] Ich weiß nicht. Auf jeden Fall. Ich hätte nie gedacht, dass er das will. Oder mein Sohn, er hat natürlich gesehen, dass ich gefischt habe und ab und zu war er auch mal an Bord. Aber dann auf einmal kam das. Pups, ich will jetzt Fischer werden. Dann hat er Zeit lang mit meinem anderen Sohn gefischt. Und jetzt, ja. Wie gesagt, ich habe ja zwei Sohne. Das sind beide Fischer. Aber ich meine, jetzt mit dem Jüngsten, ja.
Willy:
[2:07:14] Wo fischte der andere Sohn?
Ubbo:
[2:07:16] Nee, der macht jetzt das hier Gästefahrt.
Willy:
[2:07:19] Ah, die Gästefahrt, genau. Das ist wieder auf einen anderen Kutter, oder?
Ubbo:
[2:07:24] Ja, das ist ein anderer Kutter.
Willy:
[2:07:26] Gästekutter.
Ubbo:
[2:07:27] Gästekutter.
Willy:
[2:07:31] Gästekutterkapitän, Krabbenkutterkapitän.
Ubbo:
[2:07:32] Alles da. Nee, aber ja. Das ist auch schon. Da kam er, er wurde auch ja Vater damals, und da hat er auch gesagt, ich möchte auch ein bisschen bei meiner Tochter dann mehr sein. als immer nachts. Ich war ja immer unterwegs und das hatte auch ich ja gesehen. Dass ich wenig Zeit hatte für meine Kinder.
Willy:
[2:07:53] Und da gab es zum Glück mit dem Gäste, mit dem touristischen Angebot. Wie wichtig ist der Tourismus in der Region? Hier?
Ubbo:
[2:08:02] Oh, tja, sehr wichtig.
Willy:
[2:08:05] Das war jetzt so mit so einem...
Ubbo:
[2:08:07] Wie viele Leute leben hier von? Ich meine, wenn ich Touristik nicht geben würde, oh, da wäre ich sicher. Da würde Grizil auch nicht so aussehen, wie es jetzt aussieht. Wenn ich an meine Kindheit denke, wie sah Grizil aus, war ja schon verfallen. Es ist ja später erst richtig wieder aufgeblüht, Grizil. Das war auch schon so. Der Hafen, das war, Gott, das war ein Müllplatz. Das ist ja alles wieder schön gemacht worden und ich glaube, das hat der Tourismus gemacht. Nehme ich an.
Willy:
[2:08:44] Warum ist das so verfallen, ursprünglich?
Ubbo:
[2:08:46] Hatte ja keiner mehr Geld und was heißt Geld? Die Fischerei war am Ende damals. So konnte man nichts mehr verdienen. Da kam VW, dann wurde es ja, hier sind viele von der Fischereizumme nach VW gegangen. Da konnte man ja Geld verdienen. ja, aber dann und dann ging es so langsam kamen die ersten Touristen hier und dann hat es sich gelohnt ein Haus wieder flott zu machen
Willy:
[2:09:17] Und dann und.
Ubbo:
[2:09:19] Jetzt haben die Geld reingebracht wurden die Straßen wieder gemacht ich hab so gewesen ich vermute das mal so natürlich hat er auf der Zeit ging ja allem besser auf einmal VW, die hatten Geld und ja, kam Geld hier rein. Und da wurde Grezi wieder schön.
Willy:
[2:09:42] Und jetzt ist es auch schon wieder schön hier zu wohnen?
Ubbo:
[2:09:45] War schon immer hier. Ja. Ja, ich habe hier immer gewohnt und hier in Grezi. Ja.
Willy:
[2:09:55] Wenn du mit deinen Gästen rausfährst, was sind die Fragen, die die Gäste stellen? Was sind so die häufigsten Fragen? Was wollen sie wissen?
Ubbo:
[2:10:03] Ja, erstmal, ob man von der Fischerei leben kann, wie viel machen wir kaputt, was.
Willy:
[2:10:09] Wie viel machen wir kaputt? Zweite Frage.
Ubbo:
[2:10:13] Okay. Aber es waren immer sehr nette Gespräche mit den Leuten, muss ich echt sagen.
Willy:
[2:10:21] Hast du darüber gelernt? Sie was lernen, ist klar. Ja, ich auch. Außer das, wieder mit Leuten zu reden und wieder auf sie zuzugehen.
Ubbo:
[2:10:28] Ja, man hat auch Freunde kennengelernt, die jedes Jahr hier kommen, würde ich mal sagen, aus Nordrhein-Westfalen und, und, und. Man kennt sich. Ja. Ist eigentlich eine schöne Sache mit den Gästen, ja.
Willy:
[2:10:50] Hin und wieder hört man es vielleicht, wenn der Ohrring gleich gegen das Mikrofon klopft oder so, so du hast so ein Ohrring auf deinem linken Ohr. Ich habe gehört, das ist nicht nur ein Ohrring, sondern mit dem hat es auch was auf sich.
Ubbo:
[2:11:04] Diese habe ich mir zu oft erzählt.
Willy:
[2:11:07] Aber wirklich?
Ubbo:
[2:11:08] Ja. meine wirklichkeit ist das so wir gehören dazu zu den fischern habe ich in der berufsschule habe ich nur in gekriegt haben sie selber verpasst damals diesen nicht da war ein anderer diesen habe ich mal machen lassen dass der kutter den ich immer gefahren habe wir darauf machen lassen aber früher erst mit ohrstecker angefangen und dann hatte jeder auch in holland fahren wir noch Holland, die Fischer, haben alle so einen Ohrring. Es kann, ja.
Willy:
[2:11:41] Also ich habe so eine Reportage gelesen, wo du so eine Geschichte die war natürlich, romantisch würde ich es jetzt nicht schreiben.
Ubbo:
[2:11:48] Aber Nein, das ist nicht romantisch, das war damals so. Das war ja, früher hast du die Segelschiffe noch fuhren, es war 18. Jahrhundert, oder was weiß ich.
Willy:
[2:11:58] Nostalgisch, das war das Wort, ja.
Ubbo:
[2:12:00] Ja, hat ein Seemann einen goldenen Ohrring. er wollte vernünftig beerdigt werden, falls er irgendwo angespült wird. Und damit wurde die Beerdigung bezahlt. Mit dem goldenen Ohrring.
Willy:
[2:12:16] Das war tatsächlich so. Und dann hat man drauf gehabt und das war die...
Ubbo:
[2:12:20] Ja. Weil da wurde viel Wert draufgelegt. Ja. Und dann trug ein Seemann einen goldenen Ohrring.
Willy:
[2:12:28] Diese Tradition führst du quasi... Ja, ich glaube nicht. fort, symbolisch. Das ist jetzt nicht für die Beerdigung da im Ohr, aber du trägst das.
Ubbo:
[2:12:36] Ich finde das gut. Und weil viele Fischer haben das.
Willy:
[2:12:40] Steht dir auch gut, ne?
Ubbo:
[2:12:41] Ja, das siehst du. Das auch noch. Nö. Ich glaube, ich bin ja schon zu alt so, aber so haben wir meinen Sohn und die haben das auch.
Willy:
[2:12:50] Haben wir es auch dann? Ja. Ausgerollt? Bleibt man da bei der Tradition?
Ubbo:
[2:12:55] Ja. Ja? Ist gut.
Willy:
[2:13:02] Wir nähern uns jetzt mit schnellen Schritten und starken Rückenwind am Ende. Welche Frage habe ich dir jetzt rund um deinen Job, dein Leben noch nicht gestellt, von der du aber glaubst, dass wenn man dich jetzt wirklich kennen will und verstehen will, warum es beim Krapfenfischen geht, was habe ich noch nicht gefragt, was fehlt noch? Fehlt uns noch irgendwas Elementares?
Ubbo:
[2:13:29] Weiß nicht. Ich wüsste im Moment nichts. Nachher fällt mir sicher was ein.
Willy:
[2:13:37] Ja, dann machen wir. Wir fahren eher, wenn ich viel Glück habe, fahren wir am Montag sogar noch raus. Wenn ich viel Glück habe, ich hoffe, dass ich viel Glück habe. Und dann können wir ja diese Fragen, die jetzt vielleicht noch aufkommen, die können wir dann für mein geliebtes Social Media, ich blicke in die Kamera, dann noch spontan beantworten. Aber sonst, es fällt dir jetzt nichts ein. Das heißt, die Fragen waren okay, wir haben das ganz gut.
Ubbo:
[2:14:01] Haben wir alles abgearbeitet.
Willy:
[2:14:04] Dann gehen wir in den Thiel gerade. Lieber Obo, wenn du, in einer utopischen Welt dir irgendwas wünschen und irgendwas ändern könntest, was würdest du an unserem Lebensmittel dem ändern, wenn du das könntest?
Ubbo:
[2:14:22] Ja, das ist eigentlich schneller zum Verbraucher. Das ist so. ich verkaufe so Krabben wie auch mal so unterm Hafen das ist natürlich eine ganz andere Sache als wenn man ja es wird ja alles vorgeschrieben so die Krabbe muss dies muss das Konservierung muss dran wird ja alles vorgeschrieben ohne dem darf es gar nicht verkauft werden das ist ja das Schlimme warum kann das nicht ein bisschen schneller und schneller zu einem Verbraucher das ist so schwer Das geht nicht. Das geht einfach nicht, weil das zu risikoreich ist. Es muss schon abgepackt, Konservierung, so halbbar bis dann und dann, muss schon abgesichert sein. man muss ja schon abgesichert sein. Das ist ja, manche ja, wenn ich jetzt auch Kram unterm Hafen verkaufe, ich bin mir ja sicher, dass die frisch sind, aber ja, es kann auch schon mal, wenn einer was verkauft, was nicht gut ist, dann bist du ja, dann bist du wirklich am Arsch.
Willy:
[2:15:36] Man betrifft sich auch alle anderen.
Ubbo:
[2:15:38] Ja, das ist eine gefährliche Sache und deswegen ist das sicher auch alles passiert. Es muss alles genau passend. Lebensmittel müssen so und so und so und so das und dann kann man die verkaufen, dann passiert nichts, dann kommen keine Da meckert keiner rum, da wird keiner, ja, nee, ich kann da nichts dran machen. Nee. Nee, ist so.
Willy:
[2:16:10] Ist so. Aber du wünschst es dir?
Ubbo:
[2:16:13] Ich wünsche es mir, ja. Jeder sollte mal Krabben aus dem Kocher, wenn die gerade gekocht sind, mal essen, wenn sie noch warm sind.
Willy:
[2:16:23] Wer ist sofort dabei?
Ubbo:
[2:16:24] Ja. Wer kriegt das schon? schmeckt
Willy:
[2:16:28] Es so viel anders als die.
Ubbo:
[2:16:30] Natürlich das ist ein ganz anderer Geschmack als wenn die jetzt mal so und so konserviert worden sind Urlaub in Marokko ja ja aber wie soll es denn anders funktionieren das ist das Verrückte noch und alles guckt auf den Preis ganz einfach natürlich man kann nicht hier auch pool Wenn du jetzt so sagst eine Poolerin, du kriegst 25 Euro in der Stunde.
Willy:
[2:17:03] Was schafft die in der Stunde, so eine Poolerin?
Ubbo:
[2:17:07] Eine gute. Ich glaube nicht, dass sie ein Kilo Fleisch schafft.
Willy:
[2:17:14] In der Stunde?
Ubbo:
[2:17:15] Ja.
Willy:
[2:17:16] Also 25 Euro kommt aufs Kilo?
Ubbo:
[2:17:19] Wie ich mal sage.
Willy:
[2:17:20] Was kostet ein Kilo Krabbenmess?
Ubbo:
[2:17:22] Ich weiß nicht, was die im Moment kostet.
Willy:
[2:17:24] So ungefähr.
Ubbo:
[2:17:25] Ja aber ja ich würde sagen so 60 euro 60 euro ich bin mir nicht sicher aber ja du brauchst erst mal drei kilo in schale da bleibt aus ein kilo von über die müssen entschält werden der preis geht in die höhe aber dann ob der verbraucher da noch bereit ist das zu bezahlen das ist es auch ja. Es ist ja eben so, wie es ist. Natürlich, wenn alles gut geht und alle verdienen gut, ja dann kaufen wir auch mal Krabben für 80 Euro Kilo. Aber wenn alle, jeder hat sozusagen den dollar umdrehen muss dann überlege ich was kaufe ich jetzt lasse ich die krabben weg
Willy:
[2:18:23] Werden schnell weggelassen.
Ubbo:
[2:18:24] Ich weiß nicht aber ich würde mir denken wenn ich irgendwie so ich habe bloß so und so viel geld ja dann kann ich mir dies und das leisten und das will ich aber haben und dann lege ich Wert drauf. Es wird auch Leute geben, die sagen, ja, ich lege da Wert drauf und das kaufen. Aber viele würden sagen, oh, ein bisschen teuer. Ein bisschen teuer. Dann lassen wir lieber die Krabben weg. Obwohl es manchmal, ja, geht viel verloren.
Ubbo:
[2:19:03] Krabben, was Leckeres und auch schon was Gesundes. Das ist ja keine Frage.
Willy:
[2:19:08] Was ist denn dein Lieblingskrappengericht? Was ist deiner Meinung nach die beste Art und Weise, Krabben zuzubereiten?
Ubbo:
[2:19:13] Sofort essen.
Willy:
[2:19:14] Frisch vom Deck.
Ubbo:
[2:19:15] Ja, so, auspulen und...
Willy:
[2:19:17] Irgendwas dazu? Oder einfach nur Krabbe pur?
Ubbo:
[2:19:21] Die Notzekrabbe, die hat schon das einzige Krabbe Eigengeschmack. Wenn ich jetzt Scampis oder was weiß ich, die Dinger kaufe, da muss immer eine Soße dabei oder irgendwie was. Krabben, Notzekrabben, die kannst du so essen. Da hast du Geschmack dran. Die brauchst du nur das Kochen. Mehr nicht. Und dann kannst du die essen. Da brauchst du keinen Pfeffer, kein Salz, da braucht nichts dran. Die kannst du so essen.
Willy:
[2:19:48] Ich habe jetzt fast ein bisschen mit dieser Rezepte-Empfehlung gerechnet.
Ubbo:
[2:19:54] Ich glaube, ich stehe aus 80% aus Kram. Ich möchte den Berg nicht sehen, den ich schon gegessen habe.
Willy:
[2:20:01] Das wäre höher wie jeder Teich hier in Ostfriesland.
Ubbo:
[2:20:05] Ich würde es schon sagen. Ja, wahrscheinlich.
Willy:
[2:20:09] Was heißt Bucketlist? Also eine Liste mit Zielen, was du unbedingt noch machen möchtest. Was steht da ganz oben bei dir?
Ubbo:
[2:20:18] Eine Europareise.
Willy:
[2:20:20] Eine Europareise.
Ubbo:
[2:20:21] Das habe ich noch im Plan. Speziell ist es? Wir haben nie viel Urlaub gemacht. Wie ich mal sagen, ich habe das auch schon bei den Gästefahrten gehört. Wir machen dreimal im Jahr Urlaub. Für mich nee. Wir waren mal im Center Park, okay. Aber dass wir mal irgendwo zwei Wochen hingefahren sind, Elko nicht.
Willy:
[2:20:48] Steht noch aus.
Ubbo:
[2:20:49] Das steht schon vielleicht noch aus.
Willy:
[2:20:51] Vielleicht, ja.
Ubbo:
[2:20:54] Also der Plan steht schon mal. Und ich wollte auch noch mal, ich habe ja noch einen alten Kutter, da wollte ich noch mal eine Tour mit machen.
Willy:
[2:21:02] Eine weitere.
Ubbo:
[2:21:03] Richtung Ostsee mal fahren. Und da mal mal so mit dem Kutter ein bisschen durch die Gegend fahren. Ja, die alte Kutter ist ja da.
Willy:
[2:21:15] Ja, mit dem du jetzt noch fährst?
Ubbo:
[2:21:16] Ja. Den haben wir ein bisschen flott gemacht. Da fahre ich ab und zu jetzt fischen und da habe ich mal so gedacht, wenn es Die nächsten Jahre, bevor ich mich noch ein bisschen von innen schick machen und dann mal losfahren. Das ist der Plan. Und nochmal irgendwie mit dem Camper durch Europa.
Willy:
[2:21:39] Habt ihr einen Camper schon?
Ubbo:
[2:21:40] Nö.
Willy:
[2:21:41] Also kommt auch noch. Also Kutter auf Rädern dann?
Ubbo:
[2:21:44] Ja. Meine Frau mag nämlich nicht Kutter fahren. Sonst hätte ich auch schon ein Boot. Aber Elke möchte es nicht und dann ist das auch in Ordnung. und dann wollen wir jetzt irgendwie sehen, dass wir mal einen Kämpfer kriegen oder so. Oder mal so einfach losfahren.
Willy:
[2:22:03] Einfach drauf losfahren. Zeit ist jetzt da.
Ubbo:
[2:22:06] Ja, die kommt jetzt.
Willy:
[2:22:09] Feist du den?
Ubbo:
[2:22:10] Na unbedingt. Ja, ich hoffe, dass ich noch ein bisschen gesund bleibe. Das ist ja immer wichtig.
Willy:
[2:22:17] Ja, aber ich glaube Seefahrt hält jung, sagt man doch. Oder die Lärmungsluft und so, oder?
Ubbo:
[2:22:24] Ich weiß nicht ich weiß nicht zu viel geraucht in meinem Leben das alles naja, was willst du denn machen? wir hoffen, dass das irgendwie geht und dann ist es eben so was willst du,
Willy:
[2:22:41] Genau was willst du machen? für uns alle kommt irgendwann einmal die Zeit, wo wir dann einmal dahin sind und weg sind wofür soll man sich an dich erinnern?
Ubbo:
[2:22:53] Das Einzige ist ja, wo du dann weiterlebst, sind auch für deine Kinder, will ich mal so sagen. Und ja, man lebt ja dann weiter. Man war ja nicht umsonst hier, die Zeit. Oder man hat auch einiges, was ohne mich vielleicht gar nicht da gewesen wäre. ein paar Netze gemacht, die jetzt noch, ja, so einiges.
Willy:
[2:23:24] Ein paar Netze gemacht.
Ubbo:
[2:23:25] Ja. Die jetzt noch fischen. Schön. Und die auch nachgebaut worden sind. Und somit hat man doch irgendwie einen Fußabdruck hinterlassen.
Willy:
[2:23:39] Selbst im Meer.
Ubbo:
[2:23:40] Selbst im Meer.
Willy:
[2:23:43] Abschließendes, hast du einen Spruch, Zitat oder einen Witz oder was auch immer, mit dem, der für dich wichtig ist und mit dem du uns jetzt nach Hause schickst.
Ubbo:
[2:23:53] Ich weiß nicht. Ich kenne einige, aber jetzt so spontan fällen wir ja nichts ein.
Willy:
[2:24:00] Welche kann man am öftesten?
Ubbo:
[2:24:04] Aber es ist, glaube ich, schon wichtig im Leben, dass man das macht, was man sich so vorstellt. Dass man das auch macht. Sonst hat man, glaube ich, was verpasst im Leben. Es tut dir leid, wenn man das nicht macht, dass man zum Beispiel ich bin jetzt kurzer Kapitän, okay, dass man das habe ich auch schon verwirrt, die Daten, da will ich mal fischen, da bin ich da auch hingefahren. Um mal zu sehen, wie das da ist. Oder, ja, das machen, was einen am Herzen liegt.
Ubbo:
[2:24:43] So, und nicht auf andere hört, so musst du das machen oder einfach das machen was man was man machen muss dass man das macht und nicht was andere sagen wie ich wollte sagen
Willy:
[2:25:01] Ich kann dir nur zu 100% zustimmen ich bin froh, dass ich das Gespräch mit dir heute gemacht habe und ich sage danke ich wünsche dir und deine Frau noch viele Reisen, war aber.
Ubbo:
[2:25:14] Anstrengend diese Sache.
Willy:
[2:25:17] Was, der Podcast jetzt? Ja. Du bist noch auf Sendung.
Ubbo:
[2:25:20] Ja.
Willy:
[2:25:22] Die Kamera war anstrengend.
Ubbo:
[2:25:24] Ja, war sehr anstrengend. Ich habe, glaube ich, es ist richtig Farben geworden im Herzen, glaube ich, im Kopf. Beides. Schön. Danke. Quirt dich.
Music:
[2:25:36] Music