Die Bühne am Feld und das Feld auf der Bühne
"Eben noch auf der Showbühne, jetzt im Bauer to the People Studio." Ja, die Mitteljungen unter euch wissen, warum ich schmunzle und wohin diese Referenz geht; der Rest von euch kann sich aber auch in dieser Folge des Bauer to the People Podcasts überraschen lassen.
Bei mir war nämlich Wolfgang Feistritzer zu Gast. Den meisten von euch sagt dieser Name vermutlich nicht viel bis gar nichts. Und das ist auch gut so. Wolfgang legt nämlich großen Wert auf sein Privatleben, wie man im Gespräch rasch bemerkt. Sobald aber eine Bühne oder Kamera in der Nähe ist, übernimmt sein Alter Ego – und das ist eine echte Rampensau. Seine Insignien: rote Kappe, blauer Arbeitsmantel, Gummistiefel und Vorschlaghammer. Und ja, ein ganz dezenter Dialekt: Habemus Petutschnig Hons aus Schlatzing.
Ich habe aber mit Wolfgang Feistritzer gesprochen. Über seine Landwirtschaft, sein Leben, seinen Weg auf die Bühne und natürlich über die langsame Geburt des Petutschnig Hons. Wer den Hons hören will, muss nur ins Handy schauen. Neben dem Erfolg auf der Bühne – der übrigens auch nicht von selbst kam – ist Wolfgang auch extrem erfolgreich auf Social Media. Wie er das geschafft hat und mit welcher ausgeklügelten Strategie er hier vorgegangen ist, erklärt er uns ebenfalls in diesem Gespräch.
Ich sage jedenfalls Danke an Wolfgang für dieses spannende und sehr offene Gespräch hinter den Kulissen, wo wir dem Petutschnig Hons ein bisserl unters Kapperl schauen durften.
Und um auch zum Schluss noch einmal den so verständlichen Wunsch von Wolfgang in eigene Worte zu fassen: Kommt’s bitte nicht zum Petutschnig, der Petutschnig kommt zu euch. Alle Links und Infos, wo euch der Hons als Nächstes heimsuchen wird, findet ihr wie immer in den Shownotes. Und wenn ihr das jetzt "nur" hört: Auf unserem YouTube-Kanal könnt ihr dieses Gespräch auch nachsehen.
INFOS ZUR FOLGE
Website vom “Hons”
www.petutschnig-hons.at
“Hons” auf YouTube
www.youtube.com/@PetutschnigHonsausSchlatzing
Wolfgang auf Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Feistritzer
Wolfgang:
[0:00] Es ist eh zach, dass ich da durchgebissen hab. Es hat sicher im Nachhinein, wenn du da nicht zurückdenkst, Auftritte geben musst du da denkst, boah, war jetzt nicht gut, war nicht viel los. Einmal am Städten, irgendwo da in so einer Bibliothek-Kaffeehausmischung, fahre zwölf Leute, da fandst du da gesagt, super, so viele Leute haben wir schon lange nicht mehr gehabt. Meine Frau ist meine Regisseurin, meine technische Beraterin. Sie hat mehr Verständnis für den, sie checkt auf was besser ankommt. Oder Wörter können sich besser umdeuten, dass es lustiger ist. Wie immer oft eine erste Idee bringe ich dann auf Papier oder in Gedanken und ziehe und sage, nein, so und so und so. Das ist eine große Firma, da mit der Entsorgung ein bisschen Stab in die Luft ausgeblasen und da habe ich ein Video gemacht. Der Strache hat das nachher quasi runtergeladen, das Video, und auf seinen Kanal ausgespielt. Das war ja illegal nicht, dass du ein Video runterziehst auf deinen Kanal. Und da habe ich ein Video gemacht, wo ich ihm dann darauf aufmerksam gemacht habe, dass das nicht recht war.
Willy:
[0:54] Wird er nicht recht?
Wolfgang:
[0:55] Da waren wir nicht recht. Danach haben wir in die Zeitung geschrieben, ALF24 und der Wutbauer mitlegt sich mit dem und den Politikern.
Willy:
[1:02] Und da haben Sie den Wutbauer aus dir gemacht?
Wolfgang:
[1:03] Und da ist der Wutbauer gekommen und hier und da kommt das schon einmal raus. Da habe ich immer wieder Videos gemacht, ALF so wie wir, und da habe ich einen Fernseher zusammengeraschen mit dem Schlägel.
Willy:
[1:11] Einen Fernseher?
Wolfgang:
[1:13] Ja, einen alten halt.
Willy:
[1:15] Einen schwarz-weißen. Ah, eh nicht den neuen? Nein.
Wolfgang:
[1:18] Die heutigen drei Stunden haben wir zusammen diese Flachen, so richtig schöne Röhren. Und dann habe ich im Herbst diese Red Bull-Hosen zerroschen, wo ich den Vergleich gemacht habe, Milch, Red Bull und das ist ja dann eigentlich viral gegangen.
Willy:
[1:28] Leute, halt's zusammen, sonst dauert's nicht mehr recht lang.
Music:
[1:29] Music
Willy:
[1:32] Auf einmal tut's einen gescheiten Schreiber und dann kraucht alles zusammen. Bauer to the People, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft. Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen.
Music:
[1:45] Music
Willy:
[1:52] Grüß euch. Ja, eben noch auf der Showbühne, jetzt schon im BauertothePeople-Studio. Ja, die Mitteljungen unter euch, die wissen jetzt, warum ich schmunzle und wohin diese Referenz gerade gegangen ist. Der Rest von euch kann sich aber auch in dieser Folge des BauertothePeople-Podcasts überraschen lassen. Bei mir war nämlich der Wolfgang Feistritzer zu Gast. Den meisten von euch sagt, das hier ist vermutlich nicht viel bis gar nichts und das ist auch gut so. Denn Wolfgang ist nämlich sein Privatleben sehr, sehr wichtig, wie man im Gespräch auch rasch bemerkt. Sobald aber eine Bühne oder eine Kamera in der Nähe ist, übernimmt meist sein alter Ego und das ist eine brutale Rampensau.
Willy:
[2:38] Seine Insignien, eine rote Kappe, ein blauer Arbeitsmantel, Gummistiefel und ein Vorschlaghammer. Und ja, ein ganz dezenter Dialekt. Habemus Petutschnig Hons aus Schlatzing.
Willy:
[2:57] Ich habe aber in dieser Folge mit dem Wolfgang Feistritzer gesprochen. Über seine Landwirtschaft, sein Leben, seinen Weg auf die Bühne und natürlich die langsame Geburt des Petutschnig Hons.
Willy:
[3:09] Und wenn man den Hans hören will, dann muss man auch nur ins Handy schauen, weil neben dem Erfolg auf der Bühne, der übrigens auch nicht ganz von selbst gekommen ist, ist der Wolfgang auch extrem erfolgreich auf Social Media. Wie er das geschafft hat und mit welcher ausgeklügelten Strategie er hier vorgegangen ist, das erklärt er uns ebenfalls in diesem Gespräch. Ich sage jedenfalls Danke an den Wolfgang für dieses spannende und auch sehr offene Gespräch hinter den Kulissen, beziehungsweise wo wir den Petutschnig Hons ein bisschen unter sein rotes Kapperl haben schauen dürfen. Ja und um auch zum Schluss nochmal den verständlichen Wunsch vom Wolfgang in eigene Worte zu fassen, Kommt bitte nicht zum Petutschnig, der Petutschnig kommt zu euch. Alle Links und wo euch der Hans als nächstes heimsuchen wird, findet ihr wie immer bei uns in den Shownotes zu dieser Folge. Und wenn ihr das jetzt nur hört, auf unserem YouTube-Kanal könnt ihr dieses Gespräch auch nachsehen und dort auch gerne ein Abo dalassen. Ja, ich habe wieder mal genug geredet. Ich wünsche euch jetzt viel Spaß mit der aktuellen Folge. Ich sollte den nicht stören.
Wolfgang:
[4:34] Nein, das Handy nicht stören.
Willy:
[4:35] Das Handy soll ich nicht stören. Na gut, dann nehme ich das. Bitte nicht stören. Gleich mal starten in unseren heutigen Podcast, in die neue Podcast-Folge. Grüß Gott.
Wolfgang:
[4:47] Grüß Gott, servus.
Willy:
[4:49] Ich habe ein bisschen was aufgeschrieben, damit ich mal eine verhaltenskreative Einführung in den heutigen Podcast habe. Ich begrüße heute im Wiener Podcast-Studio den Wolfgang Feistritzer. Servus. der nicht nur Nicht-Philosophie studiert hat, ich weiß das, ich höre es gern, schaut einmal, wie er mich aussieht, sondern auch tatsächlich Nebenerwerbslandwirt und Haupterwerbskabarettist ist. Oder umgekehrt. Das werden wir heute noch klären, glaube ich. Und so wie er aus Wolfgang jetzt da sitzt, kennen ihn wahrscheinlich so viele Leute noch nicht. Wen man aber kennt, das ist dein alter Ego, der Petutschnig Hons aus Schlatzing. Ja, mit roter Kappe, die liegt da. Blau Mandel, Gummistiefeln und Vorschlaghammer. Und am ganz dezenten, ist es ein Kärntner Dialekt?
Wolfgang:
[5:44] Der Petutschnig Hons, ja. Mir ist schon oft gesagt worden, dass es nicht richtig kärntnerisch ist. Aber das liegt vielleicht daran, dass ich ja lange in der Steiermark Schule gegangen bin und Familienmitglieder von mir aus Salzburg sein. jetzt haben sich da bei mir verschiedene Dialekte eingeschlichen, unabsichtlich, aber natürlich der Petutschnig Hons, der war in Anfangszeit schon ein bisschen undeutlicher, grober und im Laufe der Zeit habe ich halt ein paar Sachen abgerundet und dann klingt das vielleicht nicht alles immer ganz kernerisch.
Willy:
[6:11] Ist das eine Alterserscheinung oder?
Wolfgang:
[6:13] Höchstwahrscheinlich Alterserscheinung.
Willy:
[6:14] Man wird deutlicher im Alter.
Wolfgang:
[6:16] Man wird deutlicher und milder. Langsamer.
Willy:
[6:19] Dann hoffe ich, dass du halt auch mit mir mildewalten lässt mit all meinen Fragen, die ich heute für dich vorbereitet habe.
Wolfgang:
[6:24] Das werden wir sehen, ja.
Willy:
[6:26] Weil ich schon gesagt habe, Ja, Mantel, Gummistiefel, Vorschlaghammer. Geben wir alles ein, warum der Vorschlaghammer?
Wolfgang:
[6:33] Naja, ich habe ja die Videos, die ich gemacht habe, ich habe im 2013 angefangen mit Petutschnig-Videos und da war eigentlich der Vorschlaghammer, ja, mein Hauptrequisit. Das erste Video hat es diesem Landwirtschaftsminister Berlakowitsch gegeben, da war ich gerade irgendwie so, was war denn da? Mais, Beizen, bei Mais hast du irgendwie eine andere Verordnung gehabt, Dann habe ich mal gezeigt, wie man einen richtigen Mais setzt, dann habe ich in den Mais gekauft und habe mich in den Schlägel hineingedroschen in die Ehrne und das war das Erste. Dann habe ich immer wieder so Videos gemacht, einmal war ORF-Werbung, ORF so wie wir oder so. so wie wir, und dann haben wir einen Fernseher zusammengeroschen mit dem Schlägl.
Willy:
[7:15] Einen Fernseher?
Wolfgang:
[7:16] Ja, einen alten halt, so einen schwarz-weißen.
Willy:
[7:19] Ah, eh nicht den neuen? Nein.
Wolfgang:
[7:21] Also die heutigen drei Stellen haben wir zusammen, diese Flachen, so richtig schöne Röhren. Und dann habe ich eben im Herbst diese Red Bull-Losen zu roschen, wo ich den Vergleich gemacht habe, Milch-Red Bull, und das ist ja dann eigentlich viral gegangen. Und seitdem ist der Schlägl quasi mein Markenzeichen. Und der ist auf der Bühne immer oben. und er kommt jetzt eigentlich eh schon ewig zum Einsatz, aber die jungen Leute, die zuhören gehen, wollen immer gerne ein Foto machen.
Willy:
[7:48] Du hast ja dann, weil was du gerade sagst, du hast den Fernseher zertroschen, den Maiskulm einigetroschen, die Red Bull Dosen, jetzt habe ich es gesagt,
Wolfgang:
[7:57] Aber den Chicken Burger.
Willy:
[7:59] Du hast relativ viel irgendwo einigetroschen und ich kenne einen anderen Bekannten von mir, den Bachler Christian und dem haben sie auch dieses Prädikat Wutbau umgehängt, weil er auch relativ laut war. Du hast das auch Zeit gehabt, oder wie wird man das wieder los?
Wolfgang:
[8:18] Schwierig. So richtig wutbar ist er dann einmal gekommen. Da hat es in Gördschütztal in Kärnten so einen Skandal gegeben. Da hat er gesagt, wie war das noch mal geschwind, da hat das so eine große Firma, bei der Entsorgung ein bisschen starb in die Luft ausgeblasen und da habe ich ein Video gemacht. Und das hat dann, der Strache hat das nachher quasi runtergeladen, das Video. und auf seinen Kanal rausgespielt. Und da habe ich ein Video gemacht, wo ich ihm darauf aufmerksam gemacht habe, dass das nicht recht war.
Willy:
[8:50] War er dann nicht recht?
Wolfgang:
[8:50] War er mir nicht recht und danach haben wir in die Zeitung geschrieben, OE24 und der Wutbauer legt sich mit dem und dem Politikern.
Willy:
[8:57] Und da haben sie den Wutbauerspiel gemacht?
Wolfgang:
[8:58] Und da ist der Wutbauer gekommen und hier und da kommt er schon einmal raus. Wutbauer ist ein Begriff, wo du sagst, den kanzlst du nicht ab. Mit dem musst du jetzt nicht mehr genau beschäftigen, das ist ein Wutbauer, du musst jetzt mit dem Inhalt nicht ab.
Willy:
[9:12] Hast du den Markerl drauf?
Wolfgang:
[9:15] Genau, mit dem kannst du gleich abkanzlen, aber das ist jetzt eher selten.
Willy:
[9:22] Also an der Imagekorrektur hast du nicht sonderlich lange warten müssen?
Wolfgang:
[9:25] Ja, wenn einer so gut baut, dann soll er es halt sagen, aber im Großen und Ganzen sehen das ja die meisten Leute nicht. wenn du dich über irgendwas aufregst es gibt andere die sich über Sachen aufregen und nicht mit so einem Etikett umschlungen werden.
Willy:
[9:41] Ich sag's jetzt nochmal dazu wir kommen noch auf Social Media sobald du irgendwie online bist kriegst du auch Kommentare und kriegst ja hin und wieder mal Feedback oder manchmal vielleicht auch Hate im Netz wie wir mit dem Ungekommen noch drauf viele Leute die mich immer ein bisschen dissen ich schreibe hier mit, damit ich die Sachen nicht vergisse, die der Herr Feistritz in dem Fall sagt, damit ich später dann wieder darauf zurückkommen kann, weil mein Hirn einfach die Kapazität nicht hat, dass ich mir das einfach merke. Sei hier an dieser Stelle einfach einmal erwähnt. Fangen wir wie immer eigentlich bei dir ganz vorne an. Wir machen das ja quasi biografisch. Du bist tatsächlich Landwirt, gell?
Wolfgang:
[10:21] Ja, ja.
Willy:
[10:22] Für alle, die glauben, das ist nur gespielt.
Wolfgang:
[10:24] Ganz normal, 78er Jahre.
Willy:
[10:26] 78er Jahre. In welche Familie bist du reingeboren worden? Was war das damals?
Wolfgang:
[10:31] Bauernfamilie halt.
Willy:
[10:33] Was ist eine klassische Bauernfamilie, was du schon so auflegst?
Wolfgang:
[10:36] Naja, klassisch alternativ, wenn sie ja nicht angekauft daheim.
Willy:
[10:41] Soll heißen.
Wolfgang:
[10:43] Ja, wie sagst du halt. Traditionell, alt, ÖVP, schwärzer als die Nacht. Ich schwarz. Waldheim und so Geschichten. Das war ja oft ein Vorteil. es ist schon sehr viel politisiert worden bei uns im Haus. Hinten nach jetzt vielleicht nicht immer, mit nötigen Background-Wissen, aber es ist viel politisiert worden und das habe ich eigentlich von klein auf immer mitgekriegt. Und das war eigentlich schon ein Vorteil, weil ich mich von Haus aus immer mit der Politik beschäftigt habe, schon als Hauptschulkind zum Beispiel.
Willy:
[11:13] Durch das Elternhaus?
Wolfgang:
[11:14] Ja, das war vielleicht eher ein positiver Endeffekt. Aber grundsätzlich, was war das bei Bauernhof? Wir haben Milch Milchvieh gehabt daheim, ein bisschen Wald, aber halt der Wald in den Leuten drinnen. Nix, wo du sagst, du wärst reich. Fleckvieh und der Vater ist nebenbei arbeiten gegangen, bis in die 90er Jahre.
Willy:
[11:35] Also immer schon ein Nebenerwerbshof, oder?
Wolfgang:
[11:38] Ja, nein. Jein. Ja, zuerst bis in die 90er Jahre hat er gearbeitet und dann hat er gemeint, er muss jetzt ein bisschen was dazu beobachten, so 10 Hektar, und hat ein bisschen vergrößert, von 10 Kühe auf 15 Kühe. Und dann ist er ein Vollerwerb. Also ein Vollerwerb, hinten nach ist eh nie so viel Geld ausgekommen, aber arbeitsmäßig war ich ja voll, aber finanziell halt nicht voll.
Willy:
[12:02] Ich bin ja gestern bei dir im Programm gewesen, du hast schon auch die Geschichte erzählt, die ich auch von vielen anderen Bauern gehört habe. Früher, ich glaube, du hast vom Großvater geredet, ist er in den Wald gegangen, hat er noch ein paar Baum niedergeschlagen und ist auch ein 15er Steirer kaufen gegangen oder sowas.
Wolfgang:
[12:17] Die Geschichten stimmen ja wirklich, ja.
Willy:
[12:20] Der war ein Haupterwerb, ist ja dann noch gegangen, oder?
Wolfgang:
[12:22] Also das waren die 70er Jahre noch, wir haben ja alte Rechnungen nach Hause, da hast du wirklich, der Vater hat mir geschaut, er hat irgendwo das war Anfang der 80er, er hat sieben Stier verkauft und für einen Stier hast du damals 25.000 Schilling gekriegt. Zwischen 24.000 und 27.000 Schilling hast du durchschnittlich gekriegt und da hat er mit dem Erlös von den Stieren sich einen Opel Rekord gekauft. Ein Auto. Ein Auto, das war ja damals so gut. Der Opel Rekord für die jüngere Generation, der Opel Rekord ist quasi das ist schon ein Auto gewesen. Also das ist schön. Also das kennst du auch nicht, den Opel Rekord?
Willy:
[13:01] Nein.
Wolfgang:
[13:02] Der Vorgänger vom Carreter und von Omega.
Willy:
[13:05] Achso, du bist 78er-Jahr gegangen, gell? Ich bin 80er-Jahr gegangen. Das dürfte genau an der Grenze, im 2-Jahr dürfte es verschwunden sein.
Wolfgang:
[13:12] Also Opel Rekord vergleichbar mit dem Highting Passat. Das ist schon ein Auto, wo du mit dem kannst fahren.
Willy:
[13:16] Also ein stattliches Auto.
Wolfgang:
[13:18] So richtig schön. Natürlich noch ohne Kopfstützen und so, aber schon durchaus. Das hast du machen können. oder auch früher mal, wie die Alten so reden, eben 100 Meter Holz war so die Devise, 15er Steuerkaufen und mit 1000 Meter Holz hast du einen Stall gebaut. Das war so die Regel bei den alten Bauern.
Willy:
[13:36] Und das war ja die Zeit, in der wahrscheinlich die Großöltern an die Eltern, wie lange gibt es den Hof eigentlich schon, weil wir da schon sind?
Wolfgang:
[13:41] Den gibt es, also geben tut es noch schon sehr lange, aber was ich weiß, ist 1867 in keinem Vorfahren einmal nach Amerika ausgewandert, mit den ganzen ein Schiepelkinder, der da ist damals, So genau, weiß ich nicht, ob das jetzt der Vorfahre von Hof war, aber der hat es angegeben, ein Fleistritzer, der ist im Alter von drei, sechstig ausgewandert mit mehreren Kindern und zwei seiner Kinder sind da geblieben und einer davon hat dann zu dem Hof, wo ich jetzt bin, hingeheiratet, da war eine Witwe und das war so 1870, 1870 oder so. Das war der Ur-Ur-Urgroße. Irgendwas, ja. Josef, glaube ich, hat er geheißen, das ist der 20er.
Willy:
[14:21] Nein, immerhin, schau.
Wolfgang:
[14:22] Aber welche Generationen das jetzt genau war, weiß ich. Aber schon lange.
Willy:
[14:25] Habt ihr einen Vulgun-Namen?
Wolfgang:
[14:28] Hanslbauer. Also Hanslbauer.
Willy:
[14:29] Der Hanslbauer?
Wolfgang:
[14:30] Hansl. Von Hans, ne? Hans.
Willy:
[14:32] Ist das der Grund, warum der Hans...
Wolfgang:
[14:35] Ja, ja und nein. Oder ist es zu aufgelegt jetzt? So grundsätzlich war eigentlich der Gedanke beim Betutschen, den Hans nie tiefschürfend, weil ich habe die Figur im Duo-Programm gehabt und da hat es die Figur immer so spontan gegeben. Und ja, wie heißt der? ja, Hans heißt er halt, das war jetzt nie so Hans Bauer. Das war jetzt nie so ein langer Marketingstrategischer Gedanke, welchen Namen diese Figur hat, da heißt er einfach Hans und fertig. Und bei Dutschnik war halt irgendwie so ein Begriff, da ist man irgendwie so ins Ohr gekommen und das hat gut gepasst.
Willy:
[15:03] Ja, aber Schlatzing ist wahr, gell?
Wolfgang:
[15:05] Schlatzing ist wahr.
Willy:
[15:06] Du wohnst wirklich in Schlatzing?
Wolfgang:
[15:07] Ja.
Willy:
[15:08] Oder die ganze Familie wohnt in Schlatzing?
Wolfgang:
[15:10] Genau, aber jetzt bitte nicht das als Angebot nehmen und nach Schlatzing zu kommen, weil das passiert immer. Wenn ich mal sage, ich komme aus Schlatzing, dann kommen immer ganz viele Leute und wollen schauen, wo der wohnt. Das muss jetzt nicht unbedingt sein, bitte.
Willy:
[15:21] Ja, da hast du schon wahrscheinlich deine Erfahrungen gemacht.
Wolfgang:
[15:23] Ja, es gibt immer wieder Leute, die man da meint, jetzt müssen sie mit äußern nicht aufmarschieren.
Willy:
[15:28] Naja, das ist interessant, weil ich habe geschaut, am Anfang vom Programm warst du in Eichring oder Eirach, kann das sein? In einem Programm sprichst du 2000… Ach Gott,
Wolfgang:
[15:37] Ja, das war das Soloprogramm, das war ja schon über 15 Jahre her.
Willy:
[15:40] Naja, ich habe recherchiert. Ich habe es noch nicht gemerkt, wie du wirst.
Wolfgang:
[15:43] Ja, das war jetzt wirklich keine… Da ist es immer eine Figur gegangen, der quasi als Steirer nach Gärnten-Zirk, und dann habe ich mir irgendeinen Ort gesucht und Einach ist mir immer aufgefallen.
Willy:
[15:51] Einach war es, genau.
Wolfgang:
[15:52] Das ist mir immer aufgefallen, wenn du nach Hilden fährst, da ist da irgendwo die Tafel gestanden.
Willy:
[15:56] Also du hast es nicht versteckt am Anfang, aus Einach wurde Schlatzing?
Wolfgang:
[15:59] Nein, ich habe zwei Schmähs mitgenommen von dem alten Programm. Also Einach, das war jetzt einfach, weil ich die Tafel gesehen habe. Das war jetzt nichts. Man meint immer, es ist mehr dahinter, als es ist. Ist aber nicht so.
Willy:
[16:13] Man muss nur den Eindruck von Tiefe erzeugen, dann kommt die Tiefe ganz von selbst. Eben. Ich arbeite noch dran. Ich probier's noch. Also ein Mückfühlbetrieb, ein bissl an den Wald. Und wie viele Kinder wart ihr?
Wolfgang:
[16:29] Ja, zu zweit. Die Schwester ist 6,5 Jahre alt.
Willy:
[16:32] Also eine Schwester? Der Papa ist nebenbei arbeiten gegangen, was hat der gemacht? Wo hat der noch heißen, Papa?
Wolfgang:
[16:40] Hubert! Hubert? Ja, der ist immer noch fit. Muss er sein. Muss noch einige Jahre schöpfen, solange ich auf Tour bin.
Willy:
[16:48] Graf, der arbeitet noch mit, wirklich?
Wolfgang:
[16:50] Sicher, das hat uns nichts zu tun.
Willy:
[16:51] Ja, gut. Liebe Grüße, Anna Hubert. Mama?
Wolfgang:
[16:57] Die ist auch noch daheim.
Willy:
[16:59] Wie heißt die Mama?
Wolfgang:
[17:00] Anna. Also du sagst so persönlich, geh mal mir heute rein.
Willy:
[17:02] Nein, aber ich frage immer den Namen, weil dann hast du die Mama und Papa, aber wenn du den Namen dazu hast, hast du zwar noch kein besseres Büdel, aber es macht den Menschen zum Greifbauer ein bisschen. Was war denn die? Was tut die Mama?
Wolfgang:
[17:16] Ja, die ist Rentnerin halt. Doch schon ein bisschen über 60, nachdem ich auch schon ein bisschen über 20 bin. Also, ja.
Willy:
[17:25] War bei dir eigentlich immer schon klar, dass du den Hof einmal übernehmen musst oder darfst? War es auch müssen oder dürfen?
Wolfgang:
[17:31] Ja, man muss ganz ehrlich sagen, das war jetzt damals nie so der Gedanke, dass man jetzt sagen nach Montessori Pädagogik, wenn du willst, war jetzt nie so. Aber ich bin halt dann an den Landwirtschaftsschule gegangen, ich bin dazu reingewachsen, hat sich halt dann so ein Schritt nach dem anderen ergeben.
Willy:
[17:50] Aber der Weg war klar?
Wolfgang:
[17:52] Ja, wobei, ich muss ganz ehrlich gestehen, das Möchen war nie so meins. Weil ich auch mal gesehen habe, vorher ist es wirklich noch mal gegangen, aber in den 90 Jahren ist dann so der Schnitt gekommen, auch mit dem EU-Beitritt, dass dann der Milchpreis, nicht mehr der beste war, Fleischpreis auch nicht, das ist dann immer noch unten gegangen und dann warst du ja wirklich abhängig von den EU-Ausgleichszahlungen.
Willy:
[18:16] Die waren immer wichtiger.
Wolfgang:
[18:17] Eben, und dann, wo ich so Raum begangen bin, fangst du da ein bisschen Plus-Minus-Rechnen an und dann habe ich gemerkt, das haut ja hinten und vorne nicht hin, finanziell. Also die haben halt einen gebuttert, geschäft voller Wäsch, die Molkerei hat die gute Milch gekriegt und der Bauer ist nichts geblieben.
Willy:
[18:31] Hast du das gemerkt damals?
Wolfgang:
[18:32] Sicher, du hast ja dann, wenn irgendwas hin war oder was, dann müssen wir da irgendwo Holz hocken gehen. Das war in den 90er, aber wenigstens, da hast du auch noch einen Traktor ein bisschen mitfinanziert. Heute ist es wirklich, das ist noch Ehrgeiz, das Problem mit dem Käfer. Also bis in den 90er, kannst du sagen, war der Wald schon eine kleine Sparkasse. Mittlerweile ist er ja eine Belastung, weil du einfach mehr Aufwand hast.
Willy:
[18:53] Weil du halt im Nebensatz gesagt hast, da ist was hin geworden. Und wir machen ja auch einen Podcast nicht von Landwirten zu Landwirten, sondern hin und wieder einmal so die Übersetzungsfunktion für die...
Wolfgang:
[19:02] Ja, wenn zum Beispiel ein Traktor irgendwo einen gröberen Schaden hatte.
Willy:
[19:07] Schön, das spricht auch noch.
Wolfgang:
[19:08] Ja, dann rüber reinzuschauen und dann musst du halt irgendwo was, du musst schauen, dass du ein Geld herkriegst und das war damals bei dem mit der Milch.
Willy:
[19:15] Mehr Milchen kannst du nicht, ne?
Wolfgang:
[19:16] Mehr als Zutzen kannst du nicht aus die Kühe. Viecher sind auch immer verkauft, das kannst du auch nicht ewig machen. Damals war halt einfach ein bisschen Holz hocken genug. Und da hat man halt schon gesehen, es war ja dann auch schon 1991, wenn man mit den BWL-Lehrern oder Tierzuchtlehrern geredet hat, dass der Weg halt einfach in die Richtung geht, dass alles ein bisschen größer wird. und das eben so, Anhängehaltung bei uns in der Milch, damals in der 90er Jahre war schon auch die Stelle, die gebaut worden sind und man hat dann schon die Bauer gesagt, macht's Laufstall, macht's Milchstand und so und wir sind halt da nicht auf den, wir haben am Anfang der 90er Jahre meinen Milchstand ein bisschen erneuert, also in Anhängestand und ja, war halt nicht so alles so Hightech wie es halt dann so Anfang der 2000er war es.
Willy:
[20:00] Aber an was hast du das, weil du warst ja, wenn ich jetzt zusammenrechne 17 beim U-Bild, oder wie alt warst du damals? Ja, 2.
Wolfgang:
[20:10] Klasse, glaube ich, bin gegangen in Raumburg.
Willy:
[20:12] Du hast es damals gemerkt, dass es mehr zum Schöpfen, also zum Arbeiten war, dass irgendwie alles mehr war und stressig war. Aber woran genau hast du das gemerkt? Damals? Wenn die Eltern weniger Zeit gehabt haben?
Wolfgang:
[20:26] Wenn die Eltern keine Zeit mehr gehabt haben, haben sie eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Nein, man hört ja immer, man hört ja immer, dass es mit dem Gehörter nicht ausgeht. Ich bin ja in den Internat gegangen und dann haben wir immer Theaterwerk.
Willy:
[20:37] Man sagt, gejammerd hat man immer schon.
Wolfgang:
[20:39] Gejammerd hat man immer, aber das war die Schule so teuer und da kriegst du so wenig. Natürlich haben sie vorher auch gejammerd, aber ein bisschen auf höherem Niveau.
Willy:
[20:47] Also der Grad des Jammern hat sich verändert.
Wolfgang:
[20:50] Der Gratisjammern ist ein bisschen ansehnlicher geworden.
Willy:
[20:51] Und nachdem hast du festgemacht, es wird ein bisschen schwierig in der Landwirtschaft?
Wolfgang:
[20:54] Ja, natürlich hast du dir gesagt, dass das Konto eher nicht so ins fette Plus reingegangen ist. Und das habe ich dann auch eingegeben, wenn du mit der Schule fertig warst und dann mitkriegst. Das ist aber irgendwie naheliegend, wenn du siehst, der Milchpreis bleibt und steigt nicht.
Willy:
[21:10] Das war ja die große Zeit, wo sich die Landwirtschaft substanziell ja verändern hat durch den EU-Beitritt. Hast du dann Zweifeln begonnen, dass das mit der Landwirtschaft was wird oder dass du irgendwie nebenbei was machen musst?
Wolfgang:
[21:22] Nein, ich habe sowieso nach der Schule als Vermessungstechniker gearbeitet, neun Jahre. Also ich habe sowieso nebenbei gearbeitet. Das war ja sowieso klar, dass man in der Größe, Dass ich nicht mehr Vollerwerbsbauer sein kann, das war mir immer schon klar, dass ich nebenbei was arbeiten gehen muss. Und dann war ja die Zeit, wo es dann auch so geheißen hat, vor 15 Jahren ist es dann aktuell geworden, dass das Milchkontingent fällt. Und da hat ja mein Vater, wir haben ja damals 73.000 Liter Milchkontingent gehabt. Also zuerst haben wir 27.000 gehabt und der Vater hat dann im Laufe von 15, 20 Jahren immer die Kontingente dazu gekauft. Das heißt, du hast damals müssen….
Willy:
[21:58] Erklär es kurz, ja für unsere Leute.
Wolfgang:
[21:59] Ein Milchkontingent ist quasi die Erlaubnis, wie viel Menge Milch du liefern darfst, an die Molkerei. Damals waren mit 27.000 Liter Milch in die Jahr 80er bestimmt gut ausgekommen. 27.000 mal, was waren die damals, ich glaube 50, 60 Groschen oder was, so ungefähr. Und ja, im Laufe der Jahre hat er immer wieder aufgestockt und du hast dann müssen, das Kontingent, das war, glaube ich, teilweise hat er noch 10 Schilling pro Kontingent gezahlt, wenn er so oft 20.000 Milchchen vor hat er noch 20.000 Schilling gezahlt.
Willy:
[22:28] Ein Kontingent war eine gewisse Menge Milch, oder? 200.000
Wolfgang:
[22:30] Schilling. Also relativ viel. Das ist ja ein Platsch. Wenn du jetzt einen Euro schon gequemt bist, dann warst du ein Schilling auf der manche. Aber du hast schon relativ viel investiert. So war es. Das Kontingent war dann später ein Euro wert. Ein Liter Euro. Also wenn du dann vergleichst, 30.000 Liter Milch war dann eigentlich, wenn wir das Kontingent Anfang der 2000er verkauft hätten, hätte man so bei den 70.000 Euro dafür gekriegt. Und 2013 war das auf einmal nichts mehr wert. weil dann jeder liefern darf so viel wie. Jetzt bist du quasi, du hast schon deine Menge, die 3.000, 70.000 Liter sind weggefallen, du hast dir trotzdem liefern dürfen. Aber es war irgendwie meiner Meinung nach unfair, weil dann Bauern, die vielleicht vorher nichts gehabt haben oder nur 20.000, die haben dann aufgestockt auf 100.000 Liter und haben da aber kein Kontingent mehr kaufen müssen.
Willy:
[23:18] War das eine Einmalzahlung oder hast du das pro Jahr zahlt, das Kontingent?
Wolfgang:
[23:21] Naja, du hast es entweder gekauft oder gepachtet von anderen Bauern und das sind die ganz genauen Regeln, weiß ich jetzt auch nicht mehr.
Willy:
[23:27] Ja, aber nur, dass man mal fast gehört hat, was das ist. Das heißt, du hast jeder Liter war Kontingent, du hast 70.000 Liter Milch.
Wolfgang:
[23:33] Bis 2013. Also wenn du drüber geliefert hast, dann hast du Abschlag bekommen. Also wenn du 80.000 geliefert hast, dann hast du für die 7.000 irgendwie Abschlag bekommen.
Willy:
[23:39] Und das heißt aber auch fix weiterbringen können. Du hast eine Abnahmegarantie gehabt.
Wolfgang:
[23:43] Ja, das war eine Abnahmegarantie.
Willy:
[23:44] Genau, das heißt, du hast fix diese 70.000.
Wolfgang:
[23:46] Ja, aber das war halt eine Investition für den Bauer. Das war eigentlich etwas, wo er investiert hat, dass er das liefern darf. Das ist eine fixe Einnahme und das ist mit 2013 dann quasi mit, Ich hab dann immer schon gesagt, ich hab dann 2011, 2010 und hab gesagt, da müssen wir noch 10.000 Kontingent kaufen, das wird ja nichts mehr wert. Das müssen wir liefern, liefern, liefern und dann waren sie 2015 alle überrascht, dass zu viel Milch da war und der Milchpreis gefallen ist. Und zwar 15 habe ich dann die Bremsen reingekaut und dann haben wir auf Mutterkuhhaltung umgestürzt.
Willy:
[24:20] Also weg von der Milch?
Wolfgang:
[24:21] Jaja, also da ist dann mit den Auftritten ganz gut gegangen. Und dann haben wir eine Pachtfläche verloren, das war glaube ich im 13. Jahr, haben wir dann 9 Hektar Pacht verloren.
Willy:
[24:34] Von wie viel?
Wolfgang:
[24:36] Was habt ihr gehabt? Naja, jetzt haben wir 12 Hektar, also damals waren es über 20. 12 Hektar? Ja, und wenn du halt, also von 21 eine wegkriegst, musst heikaufen, Kraftfutter kaufen und dann….
Willy:
[24:49] Hast du viel Viecher gehabt und zu wenig Fläche?
Wolfgang:
[24:50] Nein, zu viel, damals haben wir glaube ich 17 Kühe gehabt und ja.
Willy:
[24:55] Ja, kann man pauschal sagen, wie viel Hektar Fläche braucht eine Kuh? Über das Jahr gesehen, damit du auf Barri bist?
Wolfgang:
[25:02] Nein, das kann man draufhauen, wo du willst. Also bei mir, da haben meine zwei Schnitte und mit meiner Weide…, jetzt haben habe ich jetzt sind die mir aus ich habe jetzt momentan seit zwei jahren gebänden seit zwei jahren zufügt aber dass der mühkunde muss die anders vier dann die muss jetzt mit der muster bildung sein gehauen und aus dem summer daheim du hast du dann jetzt ist es eigentlich gemütlich jetzt hast du im summer ist viel auf der auf der almen auf der weide da kannst du das ganze Heu, was du heukst, für den Wind aufsparen. Das war ich damals nicht. Damals hast du im Sommer durch müssen. Dann ist ja gleich mal ein Viertel von der Heuernte im Sommer schon reingerunden. Dann hast du ein Heu kaufen müssen, eine Kraftfutter.
Willy:
[25:44] Ich stelle mir das Bild schon eigentlich vor. Wenn du jetzt als Bauer ewig lang investiert hast, so wie, was weiß ich, wenn du eine Eignungswohnung kaufst, du investierst in irgendwas, legst dein Geld an und die Kontingente waren so ein bisschen was, du hast investiert, die hast du wieder weiterverkaufen können. Das war eine richtige Enteignung dann.
Wolfgang:
[25:59] Klingt jetzt vielleicht aggressiv, Wenn jetzt vielleicht irgendwer zuhört, ja, aber mir kommt es schon ein bisschen so vor, als wie eine Enteignung.
Willy:
[26:05] Naja, es war, du hast ja lange darauf hingesperrt, oder? Eben.
Wolfgang:
[26:07] Also ich habe einen Schulfreund, die haben Anfang der 2000er eben, einer hat glaube ich 200.000 Milchkondingen gehabt, die haben dann so….
Willy:
[26:14] Die waren reich.
Wolfgang:
[26:15] Die haben dann eigentlich das noch verkauft, so 2002, 2003, wo der Euro gekommen ist. Aber jetzt steht dir vor, du hast da in Wien eine schöne Wohnung, Garage unten, die Garage hast extra kaufen müssen, und auf einmal heißt es, Garage ist jetzt für alle da. Aber du darfst schon parken auf deinem Backplatz, weil du das frei hast.
Willy:
[26:30] Das ist Freiflächen quasi, so auf die Art.
Wolfgang:
[26:32] Das ungefähr war das.
Willy:
[26:34] Okay, das heißt, das hilft mir ja total bei der Milchwirtschaft. Es ist ja die Königsklasse, sagen die einen, von der Landwirtschaft. Das andere ist, es ist auch die arbeitsintensivste Art und Weise, wie man Landwirtschaft betreiben kann. Weil du bist sehr anbunden am Prof.
Wolfgang:
[26:47] Ja, ich muss ganz ehrlich gestehen, natürlich, wenn jemand gern möchte, ja, eh, da habe ich den größten Respekt dafür, aber für mich war das nichts. Das heißt, für mich war das nichts. die jeden Tag um halber sechs seiner Frau aufstehen, Und dann waren Auftritte, dann war das oft die Zeit, wo du dann irgendwo zwischen 12 und 12 Uhr nach Hause gekommen bist, hast du um halb sechs wieder in den Stall müssen und Milch liefern und wenn du dann so kränklich warst, musst du immer in den Stall gehen. Du kannst dir nicht sagen, heute habe ich mir einen zweiten Tag krank. Das geht dir nicht so einfach. Außer Familie hilft dir mit, aber grundsätzlich musst du schauen, dass du das immer erlaubst oder bei Familienfeiern. Du kannst dir auch nicht sagen, um vier Uhr, heute bleibe ich sitzen, heute lasst mir die Kühe schreien. Geht dir nicht. Du musst immer auf die Uhr schauen und von der Lebensqualität her finde ich das jetzt für mich halt schon besser mit der Mutterkuhhaltung.
Willy:
[27:35] War das der ausschlaggebende Punkt, also dass es einfach nicht mehr ausgegangen ist, oder hat bei dir Milch ohnehin landbischöflich gesehen eine Ablaufdatung?
Wolfgang:
[27:43] Nein, der Hauptpunkt war einfach finanzielle Geschichte. Also wenn ich heute sage, ich kriege 2 Euro für den Liter Milch, dann würde ich wahrscheinlich auch wieder mal. Schon. Kann schon sein, wenn wir sagen, es geht sich aus mit dem Milchrober da dabei, schön hier und da kleine Schau am Computer passt alles. War egal.
Willy:
[27:55] Am Handy, nicht?
Wolfgang:
[27:55] Nein, ganz ehrlich, wenn ich jetzt daheim die Huren habe, wenn ich jetzt, keine Ahnung, ich bin irgendwo in der Salzburger Gegend, ich habe 100 Hektar geherbt, Mais, das würde man vielleicht nicht sagen. Der Milchroboter, dann ist es eh lustig. Ein bisschen Traktor fahren und Milchroboter. Aber natürlich, ich weiß jetzt schon, mit Milchroboterbauern, die sind auch schon wieder gestresst, weil einem das Handy die ganze Zeit piept. Wie du hast bei Milchroboter immer Warnungen. Aber eben in meiner Größe, wo ich bin, mit meinem Grünland, war das finanziell jetzt nie so die Garde. und finanziell war es einfach, ich habe dann geschaut, 2013, 2014 haben dann jährlich ein Minus von 10.000 Euro gemacht, 10.000, 15.000 Euro.
Willy:
[28:32] Das, was der Wald kompensiert hat dann, oder? So auf die Art?
Wolfgang:
[28:37] Bankberater oder was weiß ich, also das Wald einfach, Kraftfutter hast du müssen kaufen, du hast Haierhoffelt gekauft, also in einem Jahr habe ich glaube ich mal, 12.000 Euro Kraftfutter kostet einen Korb und 10.000 fürs Haier. Ja, du hast eine Versicherung und das war einfach, was du dann auch denkst, jetzt kriegt die Molkerei, das gute Milch, und du hast eigentlich nichts davon. Und dann ist der Vater dann Hüftenopering gegangen und dann habe ich mich geschwind umgestellt.
Willy:
[29:03] Ach so, das heißt Hüften, das hat dann weniger Arbeit, weniger Dinge, mehr als hier.
Wolfgang:
[29:07] Sagen wir mal so, ich habe vollendete Tatsachen geschaffen. Ja.
Willy:
[29:11] Ihr seid ja auch ein Bio-Betrieb.
Wolfgang:
[29:12] Wir sind schon die 90er Bio-Bauern.
Willy:
[29:14] Ja, also damals waren die Bio-Bauern ja noch quasi die Pioniere und ein bisschen die Radikalen.
Willy:
[29:23] Du hast ein bisschen gegrinst?
Wolfgang:
[29:48] Ja, ich habe das schon praktiziert.
Willy:
[29:50] Du bist da mehr Mus-Aufbau und...
Wolfgang:
[29:52] Naja, in der Pfad, da hat es einfach geschaut, was er auszuzahlen kann von EU-Ausgleichszahlungen. Und damals war jetzt nicht so viel. Mit Grünland war jetzt die Umstellung nicht so schwer. Gut, bei den Kraftfahrt hast du mir ein anderes Kraftfahrt kaufen. Das ist halt ein bisschen teurer. Und wenn du Mais angebaut hast, das hat dann auch aufgehört, den Mais anbauen. Weil wenn du Mais anbaust und nicht spritzen kannst, dann hast du halt nur einen Halmertrag.
Willy:
[30:16] Das ist blöd.
Wolfgang:
[30:17] Das hat er umgestört. Natürlich gibt es auch Biobahnen, die Futter Mais anbauen, aber vielleicht auch ein günstiger Relogen.
Willy:
[30:24] Wie war die Übergabe?
Wolfgang:
[30:26] Na, ich ganz normal.
Willy:
[30:28] Also was heißt das? Ganz normal heißt, wir haben zu ein bisschen gestritten, aber es hat funktioniert,
Wolfgang:
[30:32] Oder was? Nein, das war ganz human. Hat schon passt.
Willy:
[30:35] Wie viele Jahre hast du übernommen?
Wolfgang:
[30:37] Ich habe im 13. Jahr übernommen. Also mit 18 Jahren. Also jetzt seit 11 Jahren halt. Also vorher war ich Pech da.
Willy:
[30:48] Wie lange hast du es vorher schon gebracht? Das heißt, du hast den Betrieb schon länger geführt? Nein, geführt, ja.
Wolfgang:
[30:54] Man hat dort immer gemeinsam gearbeitet. Im 13. Jahrhundert war er halt, was weiß ich, drei, vier, sechzig oder was, aber halt übergibt man halt.
Willy:
[31:04] Du weißt, du hast gesagt, ihr seid jetzt umgestiegen auf Mutterkuhhaltung? Oder was machst du dazu? Erklär dir das mal ganz kurz, was das ist, weil ich glaube, das sind Begriffe, die kriegt man draußen ganz oft durcheinander, weil Bauer ist ein Bauer, du hast Viecher oder nicht Viecher und meistens denke ich halt, ich habe früher immer dann gedacht, wenn du Viecher hast, du hast Milch, aber es gibt ja andere Formen auch noch.
Wolfgang:
[31:25] Bei der Mutterkuhhaltung hast du auch Milch, aber in dem Fall ist es halt so, du hast eine Kuh.
Willy:
[31:29] Ja, die Milch ist nicht für dich.
Wolfgang:
[31:30] Die denkst du, entweder kommt auch die, dann besammt die Kuh oder du hast im Optimalfall einen Stier daheim, was eben mittlerweile gescheiter ist, weil die Besammung, das haut immer schlechter hin, weil die Samen immer dünner werden, musst du meistens einen Stier daheim, dann haben sie einmal irgendwie ein Schäferstündchen, Kuh und Stier, neun Monate später kommen ein Kälbchen und das Kälbchen, das tutelt dann bei der Kuh.
Willy:
[31:50] Tutelt?
Wolfgang:
[31:50] Das saugt die Milch der Kuh. Im Optimalfall saugt, es gibt auch Mutterkuhbauern, die sagen, sie mögen die Kuh und die Kälbeln haben sie getrennt und geben dann einen Eimer, was ich jetzt nicht so optimal finde. Ich mache einfach Kühl, Kälbel tutelt. Und so Also 10, 11, 12 Monate später verkaufst du dann die männlichen – ich gebe mehrere Varianten – also Einsteller heißen die. Wenn sie mit 10 Monaten die Stille sind, dann sind die Einsteller. Entweder du verkaufst die Stille zu weitermost oder du machst einen Ochs draus, den kaltesten Ochs. Ich habe jetzt mittlerweile momentan vier Ochsen. Das sind die, die zu gut singen. Ja, entweder Ochs, ein Ochs kostet eigentlich 36 Monate kalten, also ich habe jetzt ein Ochs verkauft mit 29 Monaten und jetzt habe ich noch drei Ochs, das stehen jetzt im Stall, die einen werden dann im Frühling 36, also drei Jahre dann sein, wo sie dann nach Valhalla gehen und das ist eigentlich… Geerntet werden. Das ist eigentlich die optimale Variante von einem Ochs, da ist vielleicht zwei Summen auf der Olm gewesen oder auf der Weide. Die Kälbchen, die zehn Monate alten Kälbchen, entscheidest entweder du für die Weiterzucht kolten oder du verkaufst sie auch für… Walhalla? Nein, muss nicht nur ein sein. Du kannst für andere Bauern zum Weiterzüchten, wenn nicht irgendwo.
Willy:
[33:12] Ah, okay.
Wolfgang:
[33:13] Ja, die weibeln halt, die kolmen. Ja, und die Stierlein gehen halt oft meistens zur Weitermost.
Willy:
[33:19] Wer sind deine Kunden dann? An wen verkaufst du da?
Wolfgang:
[33:22] Naja, ich habe jetzt schon versucht, die Direktvermarktung zu machen seit ein paar Jahren. Das war ja gar nicht so einfach, weil man ja einfach einen Schlachter braucht. Du brauchst ja irgendwo einen, der die Viecher schlachtet. Und das ist ja auch nicht mehr so einfach, weil früher mal war es ja üblich, dass… Wir haben früher eigentlich auch in den 80er Jahren, 90er Jahren ein bisschen hin und da einen Stier geschlagen. Den Stier hast du bei der Stolte rausgekaut, äh, außerbegleitet draußen. Es wird geschont mit einem großen Schussapparat und dann war die Geschichte erledigt. Am Hof hast du ihn zerlegt, am Frontler aufgehängt, die Hälften, und dann am nächsten Tag hast du ihn zerlegt und dann verkauft in so Pakete. Das darfst du jetzt aus hygienischen Gründen nicht mehr, weil damals sind die reinweißten Leute gestorben, weil es unhygienisch war. Angeblich, keine Ahnung, weiß ich nicht. Jetzt brauchst du halt wirklich einen ungenormten Schlachthof und die Höhe muss genau passen und Kühlung und etc. Da habe ich lange gesucht, da habe ich jetzt in 20 Kilometer Entfernung einen Bauer gefunden vor ein paar Jahren. Der Hansi, der hat daheim selber Milch, Ochsen, der schlachtigt alles selber und, Das ist für manche Spauern total mitschlachtig.
Willy:
[34:34] Das hat sich so entwickelt, das habe ich auch ein bisschen mitgekriegt, auch beim Christian drinnen in der Steiermark. Ja, passt schon.
Wolfgang:
[34:41] Achso, da ist ein Kabel noch.
Willy:
[34:43] Ja, das ist so geometrisch, aber den kann ich den Tisch wahrscheinlich noch ein bisschen optimieren. Für alle, die das nur hören.
Wolfgang:
[34:50] Schau gut, dass ich meinen Hauben da mitgenommen habe.
Willy:
[34:53] Nimmst du jetzt gerade wirklich, wenn du es nicht ganz schaut euch das bitte an, mit seinem roten Haubel wischt er gerade.
Wolfgang:
[34:57] Das ist eh nervös, aber sicher.
Willy:
[34:59] Also man kann das Ganze auf YouTube auch sehen.
Wolfgang:
[35:01] Aber wie gestern nicht eine geschwitzt, da kann der nicht geworfen.
Willy:
[35:03] Ah, ist das die von gestern? Denken wir schon, weil es...
Wolfgang:
[35:06] Ja, ein bisschen Geruch muss einer bringen, einem lebensechten.
Willy:
[35:10] Das mache schon ich. Ihr habt das beim Christian ein bisschen mitgekriegt, in der Region und in anderen Regionen auch, also Christian und Christian Bachler, dass die... Es waren ja ganz oft früher beim Metzger selber die Schlachträume dabei. Ja, also... Es gibt weniger Metzger.
Wolfgang:
[35:26] Also früher waren ja die Nachbargemeinde Gmün zum Beispiel. Weil Gmünd ist sieben Kilometer weg, da hast du ja in Taurau, in Mairau, ich glaube, da waren allein in Gmünd zwei Fleischhocker, da hast du den Leberkast gekauft und Schnitzel und hinten teilweise haben sie geschlachtet. Das hat dann irgendwann einmal in den 90er Jahren aufgehört und in den Spitalern auch draußen waren ja mehrere Schlachter. Das ist ja alles, du brauchst jetzt mittlerweile einen Viehhändler. Also entweder, ich habe das eben lange an einen Viehhändler gegeben und dann denke ich mir, wir haben selber dann Rindfleisch gekauft im Geschäft. Da denke ich mir, jetzt mache ich das gute Fleisch und isst aber selber in einem Haus im Geschäft. Oder ich kaufe optimal vom Bauermarkt oder sowas. Deswegen war das optimal. Dann haben wir mit den Schlachten angefangen und da verkauf ich eben so Mischpakete, so 15, 20 Kilo, je nachdem, wer halt will.
Willy:
[36:14] Auf Vorbestellung oder wie machst du das?
Wolfgang:
[36:15] Auf Vorbestellung. Ich habe mir jetzt ein kleines Kundenstück aufgebaut. Also eh nur im Rahmen. Also zwei bis drei Viecher im Jahr schlachte ich so. Wobei jetzt habe ich ein Jahr ausgesetzt, wie ein Bandschei-Fuhrfall habe, jetzt habe ich mir gedacht, jetzt haben wir eine Zauerei.
Willy:
[36:28] Ist noch?
Wolfgang:
[36:30] Ja, es kommt hin und da. Und heuer habe ich auch noch einmal, jetzt im Herbst las ich noch einmal aus, aber im Frühling werden jetzt dann zwei Ochsen. Das machen wir dann mit den zwei Ochsen, dann haben wir selber direkt vermarkten. Aber ich tue schon mit Kärtnerfleisch zusammenarbeiten, also wenn ich jetzt irgendwo zu viel habe, ja, da gibt es die Bio-Schiene bei denen nicht, dann kriegst du halt für den Bio-Zuschlag ein bisschen mehr. Weil die können jetzt auch nicht alle so groß bin, ich bin nicht, dass ich alles direkt vermarkten kann und das wäre dann wirklich von Arbeitsaufwand her auch intensiv, wenn ich sage, ich muss zehn Viecher so an den Mann bringen und mit dem Auftritt ist das nicht so leicht zu fallen.
Willy:
[37:00] Ja, denke ich mir. Bleibt das Experiment die Direktvermarktung oder… Weil im Programm erwähnt sie es ja auch, die Direktvermarktung immer wieder, vorarbeizt das ja ganz gut. Ja, wo geht's hin mit der Direktion?
Wolfgang:
[37:16] Ja, jetzt schau ich mal, so läuft's eigentlich ganz gut bei mir. Auf der einen Seite meine Auftritte, und wenn du jetzt mit dem Hansi so gut hingeht, wo du da was schlachten kannst, das passt dir gut. Keine Ahnung, vielleicht wenn eines meiner Kinder mal sagt, ich will selber daheim schlachten, dann optimal wäre, wenn du daheim was hast. Wenn du wirklich daheim dann gleich in die Kühltung reinhupfen lässt, den Stier, wenn du ihn irgendwo hinfahren musst, das ist optimal. Aber es kostet auch wieder gut, du musst heute Tag mit irgendwas machen, du musst gleich mal 20, 30, 40.000 Euro in die Hand nehmen und für die Investitionen dann musst du halt schon wirklich Gas geben. Und für drei Viecher, was wäre ich nach Hause jetzt was umbauen, das zahlt sich dann auch wieder nicht aus.
Willy:
[37:53] Für das fällt da wahrscheinlich einfach die Zeit ein bisschen, mit deinem anderen Lebensstil, den du sonst noch hast. Du hast gesagt, deine Kinder, du sagst das ja im Kabarett, du hast vier, ich glaube in Wirklichkeit sind es auch vier, oder?
Wolfgang:
[38:05] Das stimmt, da lehne ich mich hin und tu ein bisschen das reelle Leben an.
Willy:
[38:09] Es verschwimmt so ein bisschen, Man weiß nicht ganz genau, wo man hinschaut. Vier Kinder, wie alt sind die jetzt ungefähr?
Wolfgang:
[38:16] Zwischen 20 und 11. Zwischen 21 und 11.
Willy:
[38:21] Verheiratet? Verheiratet.
Wolfgang:
[38:24] Alle Kinder mit der gleichen Frau.
Willy:
[38:26] Soweit hätte ich jetzt gar nicht gefragt, aber danke, dass du jetzt von so einem drauf kommst. Wie heißt die Frau? Dürfen wir nicht sein.
Wolfgang:
[38:35] Frau Petutschnig.
Willy:
[38:38] Ja, das ist gut. Wir kommen eh noch auf die Grenze Zwischenzwischen, wenn man nämlich dann eine gewisse Bekanntheit erreicht hat, muss man wahrscheinlich das Private ein bisschen anfangen zum Abkriegen.
Wolfgang:
[38:47] Naja, also wenn Familie heißt, es gibt manche denen das taugt, die das gerne haben, wenn sie darauf angesprochen werden und manche meiner Familienmitglieder möchten halt eher privat bleiben.
Willy:
[38:54] Ja, das kann ich verstehen. Wie lange verheiratet?
Wolfgang:
[39:00] Seit 2008?
Willy:
[39:02] Hä?
Wolfgang:
[39:02] Warte mal.
Willy:
[39:04] Oh, geht's weiter?
Wolfgang:
[39:04] 16 Jahre?
Willy:
[39:06] Das schneiden wir.
Wolfgang:
[39:07] Da kannst du dir was sagen. Wir sind jetzt seit 22 Jahren glücklich zusammen. Brav. Oder 23, glaube ich.
Willy:
[39:15] Brav, brav, brav. Gratuliere. Gratuliere. So lange habe ich es noch nicht geschafft. Schauen wir mal vielleicht ein bisschen auf dein, ich habe es vorher schon gesagt, auf dein alter Ego, den Petutschnig Hons. wo ist der entstanden oder wie ist diese Leidenschaft du bist Kabarettist oder? Wie würdest du dich beschreiben?
Wolfgang:
[39:36] Also gemeint hätte ich schon aber es gibt halt oft so eine Szene die sagen, ein richtiger Kabarettist ist das nicht da ist halt auch eher noch so ja ich sehe mich schon als Comedian Kabarettist Danke.
Willy:
[39:47] Dass du das sagst, ich wollte schon fragen in Deutschland sagen sie oft Comedian dann Kabarettist irgendwo hast du da irgendwas für dich mal drüber nachgedacht was jetzt der Begriff ist und was das auch für dich bedeutet, Kabarettist oder Comedian zu sein?
Wolfgang:
[40:01] Leid unterhalten. Es gibt halt Leute, die der Meinung sind, Kabarett muss einen sehr, sehr hohen Anspruch haben. Und ich bin halt schon auch der Meinung, dass man ein bisschen Anspruch reinbringt. Ich glaube, das schaffe ich auch in meinen Programmen, aber dass man halt schon auch oft leichtere Unterhaltung auch anbietet. Und meine Lieder sind jetzt vielleicht nicht unbedingt die hohe Kunst. Aber im Großen und Ganzen, Unterhaltungskünstler so sehe ich mich eher. Weil im Prinzip, ich stehe auf der Bühne, ich mache meine Social Media, ich mache da meinen Podcast mit dir. Im Prinzip ist es also ein Unterhaltungskünstler, glaube ich, trifft es am besten.
Willy:
[40:34] Unterhaltungskünstler?
Wolfgang:
[40:35] Ja, vielleicht.
Willy:
[40:36] Woher kommt der?
Wolfgang:
[40:37] Er ist gerade erfunden.
Willy:
[40:41] Jetzt mal eine neue Biografie.
Wolfgang:
[40:42] Ja, ich so was.
Willy:
[40:43] Nein, aber wann hast du gemerkt, dass die Bühne etwas ist? Mich kann es mit der Bühne im Prinzip jagen, also ich muss da nicht auf. Aber wann hast du gemerkt, dass dir das taugt? oder dass das was ist für dich?
Wolfgang:
[40:56] Ja, ich habe ja eigentlich zu Schulzeiten vor der Klasse zu reden, das war für mich eher ein Horror, das wollte ich nicht. Vor Leid zu reden, das hat mir immer Angst gemacht. Prüfungen, ich habe eher Prüfungsangst gehabt, irgendwo da draußen stehen, das hat mir nie getaut. Da haben wir die Wörter nicht gefunden, auch wenn du was gewusst hast, das ist mir oft nicht rausgefallen. Und dann, nach der Matura, hat mich dann einer gefragt, in der Theatergruppe und so, wie er ein bisschen mitspielen kann, eine kleine Rolle, und dann habe ich gesagt, ja, probierst du dann, Es sind ein paar Sets gewesen und dann hat mir das ganz gut gefallen. Und dann hat es das eine nach dem anderen gegeben. Dann bin ich bei anderen Theatergruppen mit und dann war mal so... Mein Cavalier habe ich immer gerne angeschaut, schon in den 90er Jahren.
Willy:
[41:33] Welche?
Wolfgang:
[41:34] Ja, die damals waren halt die Hektiker.
Willy:
[41:37] Mini-Bitlinski.
Wolfgang:
[41:38] Mini-Bitlinski. Ja, ja, stimmt. Also, wenn Tony Polster nachgemacht hat, wo weiter und breit kein Tony Polster vorhanden war. Aber es war damals für uns Junge... Das war ja wirklich... Das war eigentlich damals, in den 90ern, wenn du sagst, du bist einen Rampier gegangen, dann hast du auch... Einmal sind wir eine Exkursion gefahren, da ist dann im Bus, ich glaube, der Biesens oder der Bitlinski, die Kassetten gelaufen. Das ist heutzutage eh weniger.
Willy:
[42:05] Kassetten?
Wolfgang:
[42:06] Nein, dass man sich überhaupt so mit Kabarett-Comedy, dass man das so in der Öffentlichkeit, oder in Hara, der Hara.
Willy:
[42:12] Gemeinsam macht.
Wolfgang:
[42:12] Hara Private DVD, die hat man ja x-mal angeschaut und dann, ja, die ganzen Geschichten halt. Das hat mir immer schön getaugt und dann habe ich mir irgendwann einmal, nachdem wir das Theater spielen, war halt irgendwo ein bisschen langweilig, weil du hast bei der Leintheatergruppe, du probst oft vier Monate und dann spielst sechs Mal und dann ist die Geschichte erledigt. Und das war mir irgendwie zu wenig.
Willy:
[42:32] Bist du auf den Geschmack gekommen?
Wolfgang:
[42:33] Ja, ja, ja, auf den Geschmack gekommen. Dann haben wir bei so einem Cabret-Weltbewerb angemeldet und dann hat das so seinen Lauf genommen.
Willy:
[42:38] Okay. Nein, ich frage deswegen, es interessiert mich persönlich jetzt so, weil ich war in der Schule so, dass ich beim Referat gestottert habe, beziehungsweise hyperventiliert habe, beziehungsweise alles vergessen habe.
Wolfgang:
[42:50] Ja, ich weiß. Es gibt ja Studien, wo die Leute sagen, es gibt viele Leute, die sagen, in der Öffentlichkeit reden, haben sie mehr Angst, als sie vor dem Sterben. Das habe ich irgendwo mal gelesen. In der Bildung ist es faszinierend.
Willy:
[43:03] Also die Angst, die ich damals gehabt habe, und ich habe immer noch Respekt, wenn du auf eine Bühne gehst oder wenn du vor ein Publikum stellst, also leicht wird das. Wie hast du deinen Respekt, deine Angst überwunden? Weil bis zur Matura war sie ja so ein bisschen, oder? mit dem Angstvorrefer?
Wolfgang:
[43:22] Naja, zuerst war vielleicht, beim Theaterspielen war dann, das hat mir eigentlich dann schon geholfen, weil im Prinzip, du hast ja beim Theaterspielen, hast du da einen Spielpartner, den du dann anschaust. Also wenn du dann die Leute reinschaust, das ist dann oft schon noch am Anfang ein bisschen, ungegangen gewesen. Und ja, Learning by doing, also je mehr du das, je öfter du das machst, desto mehr kriegst du in die Routine ein und ist halt einfach etwas, was sich halt, steht der Tropfen Hültenstein, wenn wir philosophisch werden wollen.
Willy:
[43:49] Ja, jetzt fangst du an. Seibert Schmidt, seibert Schmidt.
Wolfgang:
[43:55] Es hat man auf der einen Seite, es ist ja schon so ein Führendwieder, es macht auf der Seite, dass auf der Öffentlichkeit stehen schon Spaß, aber dann ein bisschen ungut. Nervös bin ich halt immer noch vor einem Auftritt. Du bist immer noch nervös. Ja, schon. Also eine gewisse Anspannung brauchst du immer. Du musst schon vorher, eine halbe Stunde vorher habe ich schon gerne mal Ruhe vor einem Auftritt, dass man sich immer gut durchkonzentriert und so. aber wenn du dann auf der Bühne bist passt das dann schon nicht mittlerweile.
Willy:
[44:21] Wie geht man damit um oder wie schafft man das dann wie überwindet man das dass man dann den Schritt aussehmacht oder dass man dann Diese Angst überwindet und dass man damit ja dann auch umgeht im ersten Moment auf der Bühne und davor auch.
Wolfgang:
[44:36] Ja, wichtig, in meinem Fall war halt wichtig, dass ich immer gut vorbereitet bin. Also, dass jetzt Theater oder Kabarett war, dass ich den Text genau gewusst habe. Text, ja. Ja, wenn du sagst, Text unsicher, dann ist es scheiße. Wichtig ist halt einfach, dass du textsicher bist und dann musst du das halt daheim regelmäßig üben, für dich alleine. Und dann auf der Bühne musst du halt irgendwie einen Punkt suchen irgendwo im Saal. Am Anfang war halt immer ein Punkt irgendwo und quasi so ein Anker, auf den du dich halt festhaltest und wenn du unsicher warst, dann hast du diesen Punkt fixiert, dann ist das eigentlich automatisches Abspielprogramm gewesen. Wirklich? Oft noch so. So war das irgendwie, ja, kommt mir vor bei mir, ja. Also wo du jetzt sagst, du schaust nicht genau in die Augen von den Leuten, dann oft die Stirn oder was.
Willy:
[45:21] Lernt man den Text eigentlich auswendig auswendig oder lernst du denn so, oder wie machst du das? Lernst du da wirklich den Text Wort für Wort oder sind es so Geschichten, die du merkst, die dann sinngemäß rauskommen oder kommen die dann jedes Mal Wort für Wort raus? Oder erzählst du jedes Mal die gleiche Geschichte, nur ein bisschen anders, weil du die Geschichte merkst und nicht den Worten selbst?
Wolfgang:
[45:40] Nein, die Wörter sind schon genau getimt. Wenn ich schreibe, dann schreibe ich zuerst einmal eine Nummer. Also in meinem Fall, ich mache von Anfang bis zum Ende alles durchziehe, aber ich mache immer so einzelne Nummern, was mir gerade einfällt. Und wenn die Nummern fertig sind, dann stricke ich sie zusammen zu einer Geschichte, zu einer großen und ganzen.
Willy:
[45:57] Also es sind erst einzelne, das habe ich halt nicht gehabt, das sind einzelne Episoden oder wie ein bisschen.
Wolfgang:
[46:02] Ja, die dann quasi verkettet werden bei mir. Also im Prinzip, wenn du gestern das Programm gesehen hast, ich hätte ja, ich könnte ja mit einem zweiten Teil mit die Kinder anfangen zum Beispiel, was ich meine zweiten Halbzeit gehabt habe. Aber dass du immer kleine Übergänge hast, das ist halt so meine Herangehensweise. Natürlich, es gibt andere, die, was du wieder Theaterstücke aufbauen, das geht ja da nicht, aber ich habe jetzt, Ja, jetzt ist das dritte Programm, wo ich so arbeite. Nach der Methode. Vorher war ich immer so eine durchgehende Geschichte. Und so fühle ich mich einfach wohler, weil da, wenn du oft Leid hast, die vielleicht nicht immer genau ganz dabei sein, wenn ich einmal fünf Minuten einnicken, dann weckt sich ein Lied und dann nach einem Lied, dann kann ich zurück bei deinem eigenen Geschichte einsteigen.
Willy:
[46:46] Sehr fein. Wann ist der Hans entstanden? Der ist ja nicht gleich da gewesen. Das erste hast du noch als Wolfgang Feistritzer Winkel und Feistritzer gemacht. Was waren da die Anfänge?
Wolfgang:
[47:02] Naja, wir haben ja einen Regisseur gehabt, den Christian Hölbling damals. Beim zweiten Programm haben wir den geholt. Und mit ihm haben wir so ein bisschen Intro-Geschichten gemacht. So spontane Übungen. Und da haben wir so eine Übung gemacht. Da bin ich mal zu ihm gekommen und habe mich gerade aufgeregt.
Willy:
[47:18] Was hast du gerade aufgeregt?
Wolfgang:
[47:19] Na ja, ich habe mich gerade aufgekriegt, weil beim Spar habe ich eine Leberkasse immer bestellt.
Willy:
[47:23] Also wirklich aufgekriegt, also so richtig aus dem Leben aus.
Wolfgang:
[47:26] Das habe ich, ich bin hingekommen und habe gesagt, ich habe eine Stresskarte, ich habe beim Spar zwei Leberkasse immer bestellt. Die eine Leberkasse habe ich bestellt, Leberkasse normale mit Senf und die Käselieberkasse mit Ketchup und Mayonnaise. Und dann hat das aber etwas verkehrt gemacht. Zuerst hat sie noch extra gefragt, nochmal nachgefragt und dann hat sie trotzdem wieder in die Käselieberkasse mit Senf und normale Ketchup-Mäse hingetragen. Und da hat man das aufgeräumt, und dann hat er gesagt, erzähl die Geschichte noch einmal, und ich habe da so diesen blauen Mantel mitgehabt und einen anderen Hut, und dann hat er gesagt, setz einmal das auf und drehe ein bisschen umleutlich, und so ist das dann entstanden.
Willy:
[47:57] Warum hast du das mitgehabt?
Wolfgang:
[47:58] Ja, wir haben da mit verschiedenen Requisiten gearbeitet, Hurt und was da dafür was alles, und das ist ja zufällig irgendwie, der blaue Mantel, das ist ja im Prinzip, ja, auf jedem guten gepflegten Bauernhof zwar auch sein blauer Mantel, oder damals halt.
Willy:
[48:13] Ja, deswegen, das war irgendwie Anfangs die Frage nach.
Wolfgang:
[48:16] Und solche Hirtln, die sind ja, also da kannst du ein Dachboden eines Bauernhofes, umstülpen, da kriegst du so eine Haubölle aus den 60er Jahren noch. Wenn irgendwo der Mineralstoffhändler bringt immer so eine Haubölle mit. Die waren die damals, die nachgeschmissen kriegen und aus dem Grund habe ich diese Kleidungsstücke dabei gehabt.
Willy:
[48:35] Das heißt, sie waren eigentlich zufällig da aus einem Set von vielen anderen Requisiten, weil am Anfang habe ich die noch mit Gelberhaum gesehen, in den Anfängen vom Scham von Haftuch zu Gelber.
Wolfgang:
[48:40] Das stimmt, das erste Video war Ein Schaumann-Kabel! Das war überhaupt. Wo dann noch mal Marketing-mäßig schaut die Rote besser auf.
Willy:
[48:49] Also du hast dann angefangen zum Optimieren zu machen?
Wolfgang:
[48:51] Nein, da hast du dann mit dem Schaumann ausgesprochen. Das ist ja kein gutes Mineralstoff. Der war jetzt teuer, der Händler hat ihn nicht gemächt.
Willy:
[48:59] Und das war dann quasi mal die Requisiten. Das heißt, die Requisiten waren schneller da wie der Petutschnig Hons. Ist er eigentlich ein Hans oder ein Johannes?
Wolfgang:
[49:11] Ja, Hans halt, ne?
Willy:
[49:13] Was brauchst du denn so, Depp?
Wolfgang:
[49:18] Johann Andreas Alexander IV. Weil der Großvater auch schon Johann Anton hieß.
Willy:
[49:25] Ja, ich muss das ja auch mal sagen, damit man es weiß.
Wolfgang:
[49:28] Gleich einmal, ja.
Willy:
[49:29] Aber wann ist jetzt der Hans noch dazukommen zu den Requisiten?
Wolfgang:
[49:32] Nein, nein, nein, da habe ich die Leverkasse immer geschießt. Dann hat er gesagt, wie heißt denn der? Ja, der heißt Hans, ich habe ihn auch. Dann hat er gesagt, Petutschnig heißt der halt nicht, das ist mir gerade so eingefallen. Das war ja nicht gedacht in dem Moment, dass ich sage, jetzt muss ich da wirklich einen klingenden Namen erfinden, der dann 20 Jahre später noch erfolgreich ist. Das war jetzt nicht die Idee.
Willy:
[49:52] Wie geht ein Wesen damals, dann ist dann quasi der Hans am Beispiel langsam in den Grundzügen entstanden, da warst du aber schon quasi erfolgreicher Kabarettist eigentlich.
Wolfgang:
[50:01] Ja, erfolgreich. Das war jetzt auch du. Wir haben ja gespielt vor 30 Jahren, vor 20 Jahren. Gestern war der Gerhard da von der Gruppe. Die Gruppe war eine kleine Bühne da im 22.
Willy:
[50:14] Bezirk.
Wolfgang:
[50:15] Die 22. Sakella-Bühne, da habe ich schon immer spielen dürfen mit dem Duo. Und die Bühne hat 40 Leute, auch nicht 40 Leute, das hast du reingekriegt, aber da war er schon sehr eng. Da hast du noch rauchen dürfen.
Willy:
[50:27] Auf der Bühne, oder?
Wolfgang:
[50:28] Nein, im Publikum. Du darfst nicht einmal aufdenken. Aber der Gerhard hat uns immer die Chance gegeben, aufzutreten und bis da auf da rausgefahren hast. Da haben wir geschaut, dass wir ein bisschen früher weggekommen von der Arbeit, da sind wir zwei rausgefahren, sechs Jahre gewesen, da waren 15 Zuschauer, da haben wir es gespielt da in der Gruppe, da sind wir in der Nacht nach Hause gefahren, nächsten Tag arbeiten und so geschichteln. Also von erfolgreich, es waren natürlich schon gute Auftritte bei uns zu Hause, wo du sagst, 200 Leute, 150 und so, aber im Großen und Ganzen sind wir halt da schon eher gekämpft um die Zuschauer immer.
Willy:
[51:05] War der Gerda so ein Art Förderer?
Wolfgang:
[51:08] Ja, in der Kabarettszene gibt es halt schon Veranstalter, die halt gewisse Künstler immer auftreten lassen und natürlich kannst du sagen ein Förderer. Ich habe Theatercafé Graz auch immer spielen dürfen, also da sind schon so Bühnen. Wenn noch einer gleich gesagt hätte, nein, du spielst bei mir nicht, dann wäre es wahrscheinlich raus gewesen, wo spielst du nicht, wenn du keine Kabarettbühne hast oder sonst nicht war, der dich veranstaltet, dann hast du den Pech gehabt. Du hast daheim im Wohnzimmer spielen, dann ist die Geschichte erledigt.
Willy:
[51:32] Ich bin gestern im Affeum, hast du gestern gespielt, ganz hinten gesessen und vor mir ist der Gerr gesessen bei der Regie und kurz mit einem geredet und da ist der Sänger, er war richtig stolz, er liebt das Kabarett und er hat richtig gesagt, ja und ich kenne ihn von früher und du hast dann richtig gesehen, wie er stolz war und wie er gestreut war, dass er jetzt da sitzt und dass er hinten voll war und ein bisschen stolz war da.
Wolfgang:
[51:54] Ja, vor allem, das ist wirklich auch, Der hat nebenbei einen Fulltime-Job gehabt immer, relativ einen Gurten, ein Krankenhaus, die Leute an irgendwas, und der hat dann quasi nach Feierabend die Gurme aufgesperrt.
Willy:
[52:09] Nebenerwerb?
Wolfgang:
[52:10] Ja, wirklich nebenerwerb. Der hat die Kaser gemacht, Telefonreservierungen, die Getränke und die Frankfurter Wüscheln rausgewucht und nebenbei Technik noch gemacht.
Willy:
[52:19] Geil.
Wolfgang:
[52:20] Das hätte er eigentlich auch nicht machen müssen, der hat dann um fünf Uhr aufstehen müssen, weil er um sechs geschöpfen muss. Solche Leute sind natürlich ganz was Tolles für die Kabarett-Szene, weil der hat sicher für den Künstler eine Chance gegeben. Genauso bei der Theater Café Graz auch, wo du sagst, ist auch so eine Bühne, die sehr renommiert ist und wenn man da spielt, ist das schon eine ganz tolle Geschichte.
Willy:
[52:41] Ja, wie ist denn das am Anfang? Wenn du dich entscheidest, ich werde jetzt Kabarettist, gehe auf die Bühne, das erste Programm stellen wir mir schwierig vor, du weißt nicht, wie es geht, kommen Leute, kommen keine, dann kommen oft nur zwölf Leute, zwanzig Leute, kleiner Raum und der halb auch, wie geht man denn da damit um? Auch vom Selbstbewusstsein und vom Selbstbild, wenn du sagst, okay, scheiße, bin ich da jetzt genug und war das jetzt gut und nur so wenig Leute aus mir wird nie was oder keine Ahnung, wie geht es einem denn da um?
Wolfgang:
[53:17] Hinten nachdenken wir eh oft, eigentlich ist es eh zart, dass ich da durchgebiessen habe. Es hat sicher im Nachhinein, wenn du zurückdenkst, Auftritte gegeben musst, da denkst du, boah, war jetzt nicht gut, war nicht so viel los. Ich weiß noch einmal mit dem Duo, 11er, 12er Jahre oder was, da haben wir drei Auftritte gehabt. Einmal am Stetten, irgendwo da in so einer Bibliothek-Kaffeehaus-Mischung, vor 12 Leuten, Dann noch irgendwo dazwischen waren 20 Leute und dann sind wir nach Mistelbach gefahren, obenauf, das war's einer. Da waren, ich glaube, ein Leute, da fährst du da, das ist super, so viele Leute haben wir schon lange nicht mehr gehabt.
Willy:
[53:58] Du hast sogar Janz gemacht, oder?
Wolfgang:
[54:01] Du spielst zu zweit, dann haben wir noch einen Kumpel mitgenommen und das hat die Technik gemacht und dann müssen wir was geben. Und dann denkst du, boah, hinten noch, wieso du das eigentlich noch gemacht hast. Aber ich habe halt Glück gehabt, dass es dann irgendwann wieder zurückgekommen ist. Natürlich hat es schöne Auftritte auch gegeben, wo du sagst, du hattest ja der Harming-Münd und so, zwei, drei Auftritte hintereinander voll und so, das war schon immer wieder, auf die hat man sich dahin gehandelt, wenn es so eine Wochenende gehabt hat, dann hat es dann wieder in der Steiermarking, wo Auftritte gegeben, wo es dann super Stimmung war, das war schon auch, das war immer wieder gut, aber in Summe war es von den Zuschauernzahlen her immer schon ein großer Ganzen zu kämpfen und ja, Selbstbewusstsein, ich habe mir das ja damals nie so, ja, wenn ich jetzt in der Gruppe gespielt habe, ich habe mir jetzt noch nie gedacht, bin nach Hause von Scheiße, mag ich nicht, mag ich nicht, für was denn? Man hat dann einfach gesagt, okay, in zwei Monaten habe ich wieder, vielleicht kommen da wieder Leute und man hat sich einfach immer so dahin gehandelt und weil man es ja gerne gemacht hat, so von dem her. Wenn du Bauer bist und daheim mögst, für null Euro, dann bist du eh schon gewöhnt, wenn du beim Kabarett spielen auch keine Leute hast.
Willy:
[55:05] Ja, aber wie, ist es Ist bei dir so eine Leidenschaft, diese Bühne, wo du sagst, wie der Gerhard, glaube ich, hat es gesagt, nach der Arbeit und dann mache ich das noch bis in der Früh und dann stehe ich wieder auf und mache es wieder, weil ich liebe den Scheiß, sage ich jetzt einmal. War das bei dir auch so, wie hast du diese Theatererfahrung am Anfang, wo du gewusst hast, das ist es, das will ich jetzt machen für den Rest von meinem Tag, Bühne, Kabarett, Wurscht, und dann steckt man sowas weg, oder ist das erst die Liebe mit der Zeit gefasst?
Wolfgang:
[55:39] Nein, nein, das war schon immer ein Gefühl. Wahrscheinlich ist man eher applaus-süchtig. Man hat ja den Applaus, Applaus haben wir schon immer gekriegt. Also sowieso nicht, auch wenn wir jetzt zehn Leute sind.
Willy:
[55:49] Ja, höflich sind sie ja immer noch.
Wolfgang:
[55:50] Ja, höflich sind sie immer gewesen und du hast den NFT schon aufgebaut. Nein, war schon immer die Leidenschaft da, die Liebe zur Bühne war schon immer da und das wollte ich einfach immer durchziehen.
Willy:
[56:01] Was wolltest du dir erreichen?
Wolfgang:
[56:02] Ja, es war jetzt, so wie Orphäum gestern zu spielen, das ist schon was Tolles, das sind so Bühnen, wo du früher halt nie gewagt hast, daran zu denken, dass du schon spielen darfst. Also von dem her ist das schon so toll. Man stellt sich, da machen wir so viel, 300 Leute haben, 500 Leute und so, und ja, mittlerweile habe ich das erreicht, dass ich schon hin und da habe, dass da wirklich große Seele voll sind.
Willy:
[56:29] 600-700 Leute habe ich so gehört.
Wolfgang:
[56:30] Haben wir auch schon gehabt, ja.
Willy:
[56:31] Wie ist das dann?
Wolfgang:
[56:32] Ja, schon cool. Also, anders, also ich hab da im Sinn am Blockieren, es waren 700 Leute und da bist du halt wirklich, da kriegst du, das ist schon sehr laut. Oder am Stetten, äh, nicht am Stetten, Entschuldigung.
Willy:
[56:45] Am Stetten hab ich auch schon, es waren Zwölfe.
Wolfgang:
[56:47] Das war das. Ipsiare, ne? Ipsiare hab ich auch gespürt, das waren die Hütten voll. Ja. Ich meine, es waren sogar mehr als 700, ich weiß nicht. Da kocht die Hütten halt schon, das ist schon irgendwie...
Willy:
[56:59] Was macht das mit dir?
Wolfgang:
[57:00] Ja, in dem Moment ist man ja hochkonzentriert, hinter nach hast du natürlich ein gutes Gefühl, aber auf der Bühne selber, da bist man ja konzentriert, da ist man beim Text, schaut, dass man da eine gute Show abliefert, dass man das Beste gibt, es ist jetzt nicht so, dass man da komplett ausflippt oder was.
Willy:
[57:18] Währenddessen, aber danach, wie ist das, ist das so ein Gefühl, bist du dann irgendwie so wie auf, was weiß ich, oder wie fühlt es dir so was an?
Wolfgang:
[57:26] Ich bin vielleicht jetzt so überall vorher, ich bin jetzt vielleicht nicht, wie das vielleicht andere Kollegen sind. Ich muss dann nachher feiern, voller Wäsche. Mir taugt das einfach hier. Meine innere Ruhe, meine innere Zufriedenheit. Ich trink, ich weiß nicht, so ein Ips zum Beispiel, da trinkst du nachher ein Bier, pass gut, wurscht Brot essen, schlafen gehen, komm out. Und bin heimfahren, freust du dann am nächsten Tag, ja, war gut. Und das ist jetzt nicht so, das ist ja komplett da jetzt. Mit Sonnebrühen du aus der Gegend gelaufen. Nein, nein. Ich sehe es halt, ja, ein bisschen ruhiger, aber halt schon. Ich bin jetzt nicht der ausgeschleppte Typ, der, was dann komplett durchzieht. Aber das tun wir halt so, ja.
Willy:
[58:05] Du hast gesagt, du bist Unterhaltungskünstler und du kannst ruhig noch, ich gebe dir dabei ein Wasser, ich mache das jetzt, jetzt mache ich sie.
Wolfgang:
[58:12] Ja, danke schön. Ich hätte die Hauben auch immer noch. Ist sicherer.
Willy:
[58:14] Die Hauben werden eh wieder aufgedrückt, oder? In der Zwischenzeit. Dann kannst du ja wieder ein bisschen was umeinander brischeln. Ich muss mal schauen, dass ich es nicht ins Büdel stehe. du hast gesagt, du bist Unterhaltungskünstler, das heißt, auf der einen Seite wirst du unterhalten, du wirst, dass die Leute gut gehen oder wirst, dass sie lachen. A, B, hast du inhaltlich eine Message, wirst du so quasi, du spielst jetzt den betutschen, du sprichst viel über Landwirtschaft, hat das auch irgendwie so einen, wie soll ich sagen, einen pädagogischen oder einen Wissenstransfertechnischen Anspruch das Ganze, oder ist das einfach nur, weil sich das so ergeben hat? Was ist da rein?
Wolfgang:
[58:57] Naja, wichtig ist natürlich schon immer, dass die Leute sich gut unterhalten.
Wolfgang:
[59:03] Man muss halt die Mischung finden. Also man sollte jetzt nicht ganz komplett einen Witz nach einem anderen runterklopfen. Also mein Anspruch ist schon, dass man Wissen oder ich glaube, ich vermittle relativ viel Wissen. Also ich vermittle viel Insider-Infos, das kommt mir oft vor, vom Thema Landwirtschaft. Das sind halt einfach Sachen. Ich habe halt im Laufe der Jahre bemerkt, gut bin ich darin, wenn ich von Sachen erzähle, die ich selber erlebt habe, die mich bewegen. und ja, die Geschichte mit dem Schweinefleisch zum Beispiel, das ist einfach eine Geschichte, die ich erzählen wollte, wo ich einfach mich ärgere, dass die Leute oft zu gätzig sind beim Fleisch, aber wichtig ist schon auch, dass die Leute was zum Lachen haben. Sicher, hin und da nehme ich dann den Kopf, dass man mir sagt, jetzt hat man mal eine Stöte, die ist drei Minuten ruhiger, aber die Leute, natürlich gibt es Leute, die sagen, geil, jetzt setze ich mich zwei Stunden rein und lache einmal oder ein Schmutzl, da ist jetzt komplett ruhig bei ihnen gegangen, aber ich möchte dann schon, dass man dass man die Leute gut unterhaltet und dass sie eine gute Zeit haben. Vor allem, ich habe auch viele Junge im Publikum, also gerade am Land, da sitzen auch so, da sind teilweise sechs, sieben Jahre drinnen, oder Hauptschüler, die warten auf die Lieder und da muss man einfach eine gute Mischung finden, dass man auf der einen Seite ein bisschen eine Themen einbringt, wo Anspruch da ist, wo ich eben von der Landwirtschaft erzähle.
Wolfgang:
[1:00:21] Mittlerweile ist es dann schon so, dass ich sage, das wäre mir jetzt schon wichtig, dass ich das jetzt reinbringe mit Landmaschinenvertretern oder sonst irgendwas, die Themen, dass man da ein paar kritische Sachen reinbringt, aber im Großen und Ganzen muss dann schon der Schmäh auch da sein.
Willy:
[1:00:34] Die Vertreter sind gestern ein bisschen unter die Radlung gekommen sozusagen. Was ist dir in der Landwirtschaft wichtig? Welche Themen, die du dann natürlich auch aus Hand transportieren kannst, was ist dir rund um das Thema Landwirtschaft wichtig?
Wolfgang:
[1:00:48] Ja, ich komme aus der kleinstrukturierten Landwirtschaft, also für mich ist halt einfach immer, die Themen spreche ich an, was mich betreffen, also wie gesagt, wir sind auf 800 Meter oben im Grünland, wir können ja nicht intensiv Landwirtschaft betreiben oder halt sehr schwer und das macht mir halt schon Sorgen, dass man einfach in den letzten 20, 30 Jahren sieht, dass diese kleinen Betriebe nach der Reihe wegsterben, dass es einfach geschluckt wird und das sind halt schon Sachen, die ich dann immer einbringen möchte. und ich zeige halt da gewisse Sachen oft bei den Videos auf, auf der einen Seite natürlich mache ich das auch gerne, das habe ich in der Corona-Zeit angefangen, wo ich längere Videos mache, so Farm Vlogs quasi, wo ich halt einfach die Landwirtschaft erkläre.
Willy:
[1:01:31] Farm Vlogs.
Wolfgang:
[1:01:32] Farm Vlog. Da lernt man auch von den Kindern, weil ich zum Beispiel eine Bude von mir, da bin ich gerade raufgekommen in 17, 18er Jahren, der schaut YouTube wieder, der sagt, wie schaust du? Ja, der tut dann ein Mais häckseln. da gibt es Videos drinnen da tut einer 20 Minuten auf dem Traktor oben ins Handy laufen und redet nichts und dort Mais häxeln da gibt es Leute, die 200.000.
Willy:
[1:01:54] Klicks oder Zug der fährt von A nach B nein,
Wolfgang:
[1:01:57] Zug, nein, Landwirtschaft dann gibt es einen, der hat auf dem Forst ein GoPro, und tut halt socken schaut gar eine halbe Stunde sowas an da bin ich drauf gekommen, da gibt es irrsinnig viele junge Leute die das gerne anschauen, und da habe ich das eben probiert zu vermischen, dass man sagt, ich möchte auch so ein bisschen Landwirtschaft herzeigen, wie ich sie betreibe. Und es gibt ja viele Leute, die von der Landwirtschaft, so wie du, jetzt überhaupt keine Ahnung haben, ne? Nein, das jetzt nicht, aber andere, die man halt ein bisschen Sachen erklären will. Weil ich bin ja wirklich draufgekommen, dass es Leute gibt, die es jetzt nicht genau wissen, was heißt biologische Landwirtschaftsweise oder Mutterkuhhaltung und da erklärt man halt auch die Heuernte oder was ist halt in diesen weißen Wurzeln drinnen an der Straße, was auch schon wie ein Klopapierrollen, dass das einem Silage ist, dass man sowas einmal erklärt mit einem Schmäh und das... Solche Sachen mache ich eigentlich auch gerne, dass man das einmal herzeigt.
Willy:
[1:02:45] Also du hast schon den Anspruch, Wissen zu vermitteln mit dem und nicht, sage ich jetzt mal unter Anführungszeichen, nur zu unterhalten, sondern auch die bäuerliche, kleinstrukturierte Landwirtschaft herzuzeigen. Wenn man jetzt in Hand so nimmt, blauer Mantel, Vorschlag haben wir, am Anfang sehr starker Dialekt, der ist ja auch ein bisschen weniger geworden mit der Zeit. Hast du da nicht das Gefühl, es ist zwar Ironie, und Ironie ist immer so von der Definition her die Verkehrung des Eigentlichen in seinem Gegenteil. Du überzeichnet alles ein bisschen. Hast du nicht Angst, dass du gut gemeint, du trotzdem das Klischee des Bauern mit deiner Kunstfigur, mit dem Hans, auch wieder ein bisschen bedienst, dass es auch falsch verstanden werden könnte?
Wolfgang:
[1:03:30] Ja, es waren vielleicht am Anfang die ersten zwei Programme, wo ich dann schon ein bisschen da ist und auf. Da habe ich dann gemerkt, da unter den Bauern ein bisschen das Gefühl aufgeklärt, Ah, der verarscht uns ja. Aber das ist mittlerweile korrigiert. Mittlerweile sind sehr viele Bauern, die gerne zu meinen Auftritten kommen und das toll finden. Ich finde jetzt auch nicht mehr, dass ich kein Klischee bediene. Gewisse Bauernschleue vermittle ich meiner Meinung nach. Das zeigt ja auch, das ist ein guter Übergang zu meinem Programmtitel, dass diese Figur, die halt auf der Bühne eher ein bisschen einfach wirkt, dass die trotzdem was drauf hat und das ist ja oft bei den Bauern draußen am Land, wo man oft glaubt, was wird denn der mit der Strickwesten und die Gummistiefel oder mit der Bergschede, hat ja nichts drauf, aber trotzdem ist ja immer wieder, dass man den Eindruck hat, die Bauern wissen wenig, aber trotzdem wissen die eigentlich sehr viel.
Willy:
[1:04:29] Ja, ich muss es jetzt bringen, weil du hast ja auch Philosophie studiert.
Wolfgang:
[1:04:34] Ja, intensiv und lang, ja.
Willy:
[1:04:37] Ich habe gehört, du liebst das Thema, deswegen haben wir gedacht, ich muss es, ich muss es bringen. Das hängt ein bisschen nach, dass du eigentlich Philosophie studiert hast, was ja nicht ganz der Realität entspricht und du, so gesagt, das gesehen auch nie wirklich behauptet hast.
Wolfgang:
[1:04:51] Nein, irgendjemand hat es auf Wikipedia geschrieben und dann gibt es halt irgendwelche Journalisten, die recherchieren, dann schauen sie auf Wikipedia und sagen, dass du irgendjemand eine Trottelphilosophie reingeschrieben hast. Jetzt müssen sie nicht mehr darauf ansprechen. Nein, ich habe eine Tour gemacht. Damals im 99-Jahr habe ich eine Tour gemacht. Im September. Nein, ich war eigentlich in der Schule echt gut. Ich habe in Deutsch zweimal maturiert zum Beispiel. Weil ich da so gut war. Und dann war halt so der Übergang, September, ich hab mich für den Landwirtschaftszivildienst gemeldet. Und irgendwie hab ich da nachgetelefoniert nach der Matura und ich weiß nicht, da bin ich irgendwie nirgends…, nicht den richtigen Ansprechpartner gefunden. Da bin ich irgendwie bei Kafka durch den Kreis geschickt worden und weiß ich nicht. Dann schauen wir halt, was man dabei auch was anderes machen könnte. Und der Schwager hat nebenbei, der Schwager ist Banker und der hat nebenbei Philosophie studiert in Klangford. Da ist der immer auf und ab gefahren.
Willy:
[1:05:48] Ein Banker, der Philosophie studiert, das ist der Schwager. Familienaufstellung machen wir keine, aber okay, spannend.
Wolfgang:
[1:05:56] Da hab ich gesagt, fährst du halt mit? Dann hab ich gesagt, ja, fahr ich halt mit. Passt du, tun wir mal inskribieren. Dann sitzt hier mal rein.
Willy:
[1:06:03] Uiuiui, ich mein, du hast es gehabt,
Wolfgang:
[1:06:04] Von dem her war das auch gemacht, die Wiesn.
Willy:
[1:06:07] Studiengebühren hat es auch noch gegeben, aber gratis quasi.
Wolfgang:
[1:06:09] Gegenteil, du hast die, glaube ich, sogar als Studienbeihilfe gekriegt. Nein, na gut, da hätte ich eine Prüfung gemacht. Förderung quasi. Ja, ja, ja.
Willy:
[1:06:13] Da hat man doch auch gekriegt, eine Förderung auch. Ja.
Wolfgang:
[1:06:17] Was tut, ja.
Willy:
[1:06:20] Du warst schon dabei.
Wolfgang:
[1:06:22] Bei der Milch wenig, schauen wir, dass wir da eine Förderung haben. Also ein Kitzel bei der Uni. Aber ich bin ja draufgekommen, dass du für diese Förderung Prüfungen brauchst. Und bei Philosophie muss ich dann schon gestehen, das habe ich mir vielleicht vorher ein bisschen anders vorgestellt. Irgendwie hat mich dann so eine Studienkollegin in einer Pause darauf angesprochen, auf das Sinn des Seins und das Ist, wie man ist und irgendwann bin ich ausgeschaltet.
Willy:
[1:06:46] Aber dann habe ich dann,
Wolfgang:
[1:06:47] Zufälligerweise hat es sich dann auch gegeben, dass ein Bekannte von uns, der hat eine Vermeßungskanzlei gehabt und der hat da wen gesucht und dann bin ich eingestiegen.
Willy:
[1:06:56] Das heißt, wie viele Vorlesungen hast du besucht, damit wir es quasi quantifizieren?
Wolfgang:
[1:07:00] Es werden drei Wochen gewesen sein, wo ich ein richtiger Student war. Drei Wochen? Drei oder vier Wochen. Am Anfang November habe ich angefangen. Lass es vier Wochen sein, wo wir zwei Mal die Woche eingefahren sind.
Willy:
[1:07:11] Drei Wochen lang und das hängt einem dann so lang nach.
Wolfgang:
[1:07:14] Ja, sehr oft.
Willy:
[1:07:15] Und wir haben es nur deswegen angesprochen, nicht damit es noch länger nachhängt, sondern damit endlich mal Klarheit darüber herrscht. Aber was ist der Hänger geblieben aus deinem Philosophie-Studium?
Wolfgang:
[1:07:28] Nicht viel. Mir ist der Hänger geblieben, dass das Sessel drin sehr hart sein auf der Uni.
Willy:
[1:07:34] Aber die Frage nach dem Sein, um jetzt einen hochintellektuellen Übergang wieder zum Kabarettprogramm zu finden, die versuchst du ja doch ein bisschen auch zu beantworten. Das Bauersein, was heißt Bauersein, wie hat sich Bauersein verändert? Oder auch dein Wesen als Petutschnig, Hons, das hat sich auch über die Jahre dann verändert, dein Sein sozusagen. Das hat sich dann auch angepasst, oder? Du warst ja am Anfang ein kantiges Objekt, das sich dann über die Jahre hin ein bisschen dort und da ein bisschen runter gemacht hat.
Wolfgang:
[1:08:12] Naja, man entwickelt sich ja. Jeder Mensch macht eine gewisse Entwicklung durch, hoffentlich. Das war ja auch blöd. Man hat das komplette Manor. Hinten nachdenkt, du denkst dir oft, vor 10, 15 Jahren hast du dir Franchise gemacht. Das ist halt einfach so. Wenn man sagt, vor 10 Jahren, wenn ich mir das alte Programm anschaue, Ich würde jetzt nicht alles machen, ich nehme aber trotzdem einige Schmessmann auch gut. Ich habe jetzt auch im aktuellen Programm mit ein paar mitgenommen vom ersten zum Beispiel. Aber halt angepasst. Also ein bisschen….
Willy:
[1:08:37] An die Zeit?
Wolfgang:
[1:08:38] An die Zeit, die Zeit ändert sich. Ja, es ist halt… Mir macht es so auch mehr Spaß, weil ich einfach denke, eben als du sagst, du rätst ein bisschen deutlicher, du kannst jetzt auch nicht in….
Willy:
[1:08:47] Was hast du gesagt in einem Interview?
Wolfgang:
[1:08:48] Ja, das stimmt ja wohl. Also du kannst jetzt nicht… Ich spiele in München oder in Passau oder in Wien, da kannst du jetzt nicht… Das geht nicht mit. Was tust du in 90 Minuten? Da kann es dir passieren in München, dass du nach 20 Minuten die Leute haben.
Willy:
[1:09:01] Sie würden gerne lachen, aber sie wissen nicht, wo. Wie schwer ist ein Deutschlandsspielen? Also es ist ja, weil man bei Zielgruppen, es ist ja, sag ich mal, du hast vor 700 Leuten bei dir daheim gespielt. In der Gegend.
Wolfgang:
[1:09:17] In Ips.
Willy:
[1:09:17] Oder in Ips auch. Oder ich sage jetzt einmal eher am Land. Theoretisch.
Wolfgang:
[1:09:24] Ja, Lüstehele Grazmann auch schon. Ja, aber egal, was.
Willy:
[1:09:27] Ist dein Zielpublikum? Und wie schwer ist das Wiener Publikum dann zum Knacken? Bevor wir dann überhaupt nach Deutschland gehen, weil das ist ja für jeden Kabarettisten dann nochmal so ein Schritt.
Wolfgang:
[1:09:36] Ja, aber ich tue jetzt auch nicht daheim im Bleistift stehen und mein Zielpublikum analysieren.
Willy:
[1:09:40] Das ist jetzt die Zielgruppenfrage. Ich achte sie wie fest.
Wolfgang:
[1:09:43] Aber ich sieg's ja bei meinem, wenn du jetzt einen YouTube-Kanal hast und Facebook, man hat ja dann die gewissen Analysen hast du und ich weiß halt, dass viele Junge, wirklich die Generationen, Kindergarten bis Hochschule, die stehen heute auf die Lieder von mir, die kämen gern. Mittlerweile, Was ich sehr überrascht bin, seit zwei Jahren kommen da sehr oft Altbauern, wo du wirklich siehst, okay, der ist 80, der ist kurz vor mir übergeben, dass er seinen Hof in Puh übergibt. Solche sind oft da, was ich vorher vielleicht nicht gehabt habe. Früher hat es wirklich mehr ein junges Publikum gehabt und jetzt habe ich eigentlich schon bunt gemischt.
Willy:
[1:10:23] Warum glaubst du, kommen wir die jetzt?
Wolfgang:
[1:10:25] Nur wird sich halt auch herumgesprochen haben, dass ich doch gute landwirtschaftliche Themen anspreche, die auch Sie treffen. Und die Kinder kommen halt oft wegen der Lieder und viel Eltern kommen halt, weil sie von den Kindern mitgezahlt werden. Aber ich schaff's eigentlich jetzt im Großen und Ganzen schon, dass ich da den Großteil der Zuschauer begeistert. Ich glaub, das war gestern in Wien auch. Also gestern war sicher kein klassisches Stilpublikum von Petutchnik-Haus.
Willy:
[1:10:48] Du hast dich gefragt, wie viele Bauern sind drinnen? Ja, da haben sie auch aufgezeigt. Es waren doch zwei.
Wolfgang:
[1:10:52] Früher war einer, und ich glaube, hinten rechts. Also das war jetzt nicht so, dass du sagst. Aber da komme ich halt von einer anderen Schiene, wo du halt einfach mit den informativen Sachen die Leute tun, und die Lieder haben sie auch mitgemacht, und dann hat man jetzt zwischendurch ein paar Schmess, die dann auch für alle gut sind.
Willy:
[1:11:09] Ja, vorhin ist einer weggebrochen, das heißt ganz hinten gehört, du hast vorhin einen gehabt, der ist, glaube ich, bei jedem zweiten so etwas gesagt, der halber so, ich habe mich schon Sorgen gemacht.
Wolfgang:
[1:11:17] Der hat gut gelacht. Ja, also die Leute sind immer gut.
Willy:
[1:11:21] Passt du das dann ein bisschen an an die Wiener? Redest du ein bisschen, schaust du mit dem Dialekt oder so? Tust du irgendwas?
Wolfgang:
[1:11:28] Nein, also so wie gestern geredet habe ich auch, wenn ich in Klangfahrt spiele zum Beispiel. Oder in Passau. Ich meine natürlich, in München habe ich jetzt einmal gespielt, da redet man dann vielleicht ein paar Sachen schöner aus. Also ich bin schon mit dem Dialekt drinnen, wo halt vielleicht einmal auch... Das mache ich selber, das mache ich selbst. So kleine Anpassungen, wo du siehst, okay, selber vercheckt jetzt der Münchner eine klassische nicht. Aber im Großen und Ganzen bleibe ich schon in meiner Rolle, weil Bayern ist ja im Prinzip eh, das gehört jetzt zu uns. Vom Dialekt her ist das jetzt ein...
Willy:
[1:12:02] Bayern gehört das, das hören sie natürlich immer gern. Ich finde es auch immer lustig, die österreichischen Kabarettisten, wurscht wer da quasi ins Ausland geht, also nach Deutschland, und das Österreicher euch dann zuhören beim Kabarettprogramm ist schon ein großes Kind. Wenn man immer wieder zuhört, wenn man es am Anfang in Dinge übersetzt. Das ist ja eigentlich das wirkliche Kabarett für Österreich, wenn der österreichische Kabarettist nach Deutschland geht und sein Kabarett dann anpasst.
Wolfgang:
[1:12:26] Wenn er in Hamburg, ich finde das dann irgendwie Hallo, grüß euch, wie geht es euch? Ich komme aus Österreich. Mir geht es umgekehrt so. Wenn ich zum Beispiel in Kärnten bin und dann redet einer, der nicht aus Kärnten kann, probiert Kärnten-Dialekt zu machen, und das klingt ja auch oft brotscht. Man muss dann schon schauen, dass man natürlich bleibt.
Willy:
[1:12:44] Die Autosidentität oder quasi privat.
Wolfgang:
[1:12:46] Die Autosidentität, ja.
Willy:
[1:12:48] Ist es schwierig nach Deutschland zu gehen? Generell? Ist das einfach der Schritt auch, ökonomischer Schritt zu sagen, ich vergrößere jetzt mein Zielpublikum?
Wolfgang:
[1:12:59] Nein, und schwierig ist es nicht, der Autobahn geht ja schön raus.
Willy:
[1:13:05] Also vom Humor her.
Wolfgang:
[1:13:06] Ach, also in Passau.
Willy:
[1:13:08] Ja gut, sagen wir mal Bayern, Aber es gibt ja dann den Weißwurst, den Quartal, über den musst du auch mal drüber, oder weißt du nicht?
Wolfgang:
[1:13:13] Brauch ich ja nicht.
Willy:
[1:13:14] Brauchst nicht. Jetzt einmal Bayern.
Wolfgang:
[1:13:16] Ja, Bayern. Also ich hab in Bayern eh jetzt eh da ein paar so Ecke. Das ist jetzt auch nicht so, dass sich da die Riesenhallen füllen, aber es fängt gut an. Und was hat denn Bayern? 14 Millionen Einwohner ist doch ein bisschen größer als Österreich.
Willy:
[1:13:29] Du hast schon die Artikel-Analyse gemacht.
Wolfgang:
[1:13:31] Ja, aber was darf ich jetzt in Frankfurt oder in Stuttgart? Ja gut, vielleicht in Allgäuern, aber ich muss jetzt nicht sein. Ich bin ja in Österreich gut ausgelastet und wenn Anfragen aus Bayern kommen, dann nehmen wir sie natürlich gerne mit. Aber ich fahr jetzt nicht wegen einem Auftritt nach Mecklenburg-Vorpommern rauf, um vor 20 Leuten zu spielen. Das ist, glaube ich, nicht zielführend.
Willy:
[1:13:48] War das eigentlich überraschend, dass so viele Kinder eigentlich zu deinen Fans gehören, weil der ursprüngliche, der Hans war ja laut und mit dem Schlägel und wo drauf drascht, etc. Und nach und nach sind immer mehr Kinder geworden.
Wolfgang:
[1:14:00] Ja, mit den Lieder ist das cool, ne? Ja. Mit den Lieder. Und jetzt eben, weil ich in der Pandemie auch angefangen habe, viele sehr lustige Videos zu machen, oder ich habe ja in der Pandemie habe ich ja Lehrvideos gemacht, wo ich zum Beispiel den Satz des Pythagoras erklärt habe.
Willy:
[1:14:14] Ach ja.
Wolfgang:
[1:14:15] Da kriege ich immer wieder Nachrichten, dass mir Schüler erzählen, dass der Lehrer in der Hauptschule mal ein Video vorgespielt hat beim Pythagoras. Ich habe immer so Sachen gemacht, ne? Mathematikbeispiele haben wir gemacht, Klopapierrollen, was weiß ich, was das war. Oder Englisch, ein paar so, auf lustig halt. Und da haben wir dann, habe ich dann schon gemerkt, dass viele Junge dann auf mich aufmerksam gemacht worden sind. Und eben die Lieder, die Lieder kommen mir auch gut an bei den Jungen, deswegen käme ich die halt gern.
Willy:
[1:14:40] Und dann bist du aber, du hast es ja dann versuchen müssen, bei jedem Auftritt, oder wir haben es gestern gesagt, es sind ja immer wieder Kinder. Besonders bei den Großen. Da muss man dann halt ein bisschen abwägen wahrscheinlich. Oder beim Programm, dass das Programm dann für beide Zielgruppen tauglich bleibt,
Wolfgang:
[1:14:54] Oder? Naja, also von dem her, na, man sieht schon, Ja, abwägen. Natürlich schaue ich, dass ich eben, wie gesagt, eine gute bunte Mischung drinnen habe und es gibt schon auch Szenen, wo man halt merkt, das ist jetzt für die Jungen nicht so interessant, wenn ich da mal kurz was erzähle, aber ich bin ja jetzt nie so, also jugendtauglich bin ich sowieso immer gewesen, also klar hat man in Anfangszeit ein bisschen so Schimpfwörter drin gehabt, aber mittlerweile meine Schimpfwörter sind doch eher harmlos, wenn ich jetzt überhaupt eine habe.
Willy:
[1:15:24] Also zumindest hat sich nichts einbrennt bei mir.
Wolfgang:
[1:15:26] Nein, also das ist sowieso, also ich schaue halt schon, dass man kindertauglich ist, dass man nicht sexistisch ist, aber eben das ist sowieso von Haus aus nicht mein Anspruch, dass man, ich mache einfach das, was in mir drin ist und das kann man schon so gut, ich werde jetzt nicht explizit überlegen, ob ich das jetzt noch sagen darf, also ich mache eh, bin eh harmlos.
Willy:
[1:15:46] Neben der Manifestenbühne, auf die man draufsteigen kann, bist du wahrscheinlich noch erfolgreicher inzwischen auf der digitalen oder auf der virtuellen Bühne von Social Media. Du hast, ich habe es mir irgendwo aufgeschrieben, unglaublich, 217.000 stand gestern, Follower YouTube, Facebook 208.000, Instagram 79.000, Tiktok 124.000 Ex-formally known as Tinder Twitter Scherz Das heißt irgendwie weniger, aber das gibt es auch noch 7.000 Ich glaube da habe ich aufgerundet irgendwo habe ich abgerundet, ich habe mir gedacht, die Bufets sind über alle hinweg Aber hört, das ist viel Deine Videos haben teilweise 4, 5 Millionen Aufrufe Wie hat denn das angefangen? Das Ganze Wie erklärt das einmal ein bisschen?
Wolfgang:
[1:16:45] Nein, mit dem gelben Haubel oder mit dem Maiskulm. Das war halt einfach 2013, aber am Frühling. Da war so ein bisschen die Phase, wo ich... 2013? Ja, da war ich ja vorher als Wolfgang Feisterzalber ein Soloprogramm gehabt. Und das ist jetzt wirklich nicht mehr so berauschend gelaufen. Und das Duo halt auch. Und du sagst, ja, ungefähr so wie die Milchwirtschaft.
Willy:
[1:17:05] Das hat ausgespült quasi.
Wolfgang:
[1:17:07] Naja, das ist jetzt auch nicht so fließend. Und da war ich ein bisschen, bin ich überlegen, also mich auf Zuhause konzentrieren, mich auf Direktvermarktung, da habe ich in der Zeit auch mir 100 Hähnen zugelegt, 100 Hähnen, Eier halt.
Willy:
[1:17:23] Das heißt, das ist im Kabarett, Entschuldigung, weil ich dich da jetzt unterbricht, ist das Schmäh, was du gehabt hast mit dem Hähnenstall im aktuellen Programm, hat zumindest ein bisschen empirrisch.
Wolfgang:
[1:17:32] Ja, natürlich sind alle Sachen ein bisschen schon ähnlich gewesen. Nein, da habe ich vermehrt gedacht, jetzt konzentriere ich mich, dass wir ein bisschen hierig vermarktet haben, Eier verkaufen, Erdepfeln haben wir angebaut, massenhaft, und dann haben wir noch Milch an so einem Bioladen verkauft und da machen wir diesen Weg. Und dann haben wir daheim umgearbeitet und das war halt so Gaudi-mäßig. Meine Frau hat ja gerade in einem Discounter eine billige Kamera gekauft, um eigentlich das Aufwachsen der Kinder festzuhalten.
Willy:
[1:18:05] Das spricht ja für mich jetzt.
Wolfgang:
[1:18:06] Ja, und da ist sie halt. Dialekt war jetzt schwer gewesen, das zu erzählen. Aber jedenfalls, ja, ich bin jetzt hinten rum gewesen, haben wir gerade gezeint. Irgendwo einen Zaun habe ich repariert und da war ich mit der blauen Montur und mit dem Gelben.
Willy:
[1:18:19] Also quasi unabsichtlich, ohne Sendungsbewusstsein, ganz authentisch, nicht? So wie du es halt warst.
Wolfgang:
[1:18:26] Ich habe wieder Stieflang gehabt. Jedenfalls die Frau hat das Gefühl um deine Kine. Dann habe ich gesagt, mach mal da, mach mal ein Geschwind, da ist das gerade Video da. Im Hintergrund habe ich mal gehabt, vielleicht möchte ich mir so ein Video machen. Und dann haben wir das so gemacht.
Willy:
[1:18:38] Die gibt es noch, ich habe recherchiert, es gibt ganz alte, von vor 13, 14 Jahren noch Videos, Don, furchtbar und Ding, aber das richtig, wo man merkt, das waren die Anfänge, oder?
Wolfgang:
[1:18:48] Was heißt Don, furchtbar, das ist super gewesen. Im Vergleich zu ihm.
Willy:
[1:18:51] Der Rausch, und so wie es das halt am Anfang gemacht hat. Und vor 13 Jahren hat es keine gescheiten Mikros gegeben, also dass da überhaupt der Ton durchkommen ist, ich sehr wundere, im Vergleich zu dem, was heute möglich ist.
Wolfgang:
[1:18:59] Naja, ich habe ja immer, ich weiß gar nicht, die Kamera liegt eh noch rum. Ich habe ja einen YouTube-Kanal noch gar nicht gehabt, also da haben wir das Video gemacht und da denke ich mir, ja tun wir mal auf YouTube, das war ja damals alles neu. Und dann hat man ja auch einen Kanal, da habe ich jetzt noch das Account erstellen und so, da habe ich das Video aufgeladen und da denke ich mir, boah geil, 200 Leute haben da schon angeschaut, lustig. und haben wir ein paar Tage später noch einmal, eben das glaube ich mit dem ORF, haben wir noch irgendwann mal später nachgelegt und so, da haben wir schon 800 Leute angeschaut und das war cool.
Willy:
[1:19:28] Und du hattest dich ja gejuckt, oder?
Wolfgang:
[1:19:30] Ja, Jukon, man hat das einfach so eine Gaudi gemacht, war jetzt nie der Gedanke, dass der Petitschnik auf der Bühne in 90 Minuten steht, weil doch, die Figur war für die zwei Minuten, das war ja zufälligerweise, ich habe ja nie das gedacht, aber zufälligerweise, weil wir dann gesagt haben, dass das ja die optimale Länge war, das waren teilweise 90 Sekunden die Videos und, Und das waren ja One-Take-Videos. Ich hab ja nicht gewusst, wie man ein Video schneidet. Jetzt hab ich mir nicht mehr schauen. Wenn ich was mach, das hat er mir in den Anzug passen. Und meine Frau hat das so gefilmt. Wir haben ja kein Stativ mehr in der Pandemie gekauft. Wir haben immer freihändig gefilmt.
Willy:
[1:20:01] First Take.
Wolfgang:
[1:20:02] Ja.
Willy:
[1:20:03] Machst du das? Da hab ich keinen zweiten.
Wolfgang:
[1:20:05] Ja, weil das Problem ist, dass dann, wenn du mir ein Video vorgenommen hast, was dann eben bei den Schulvideos der Fall war, Pythagoras und so, der hat auf 10 Minuten gedauert.
Willy:
[1:20:15] Oh, den langen Beweis.
Wolfgang:
[1:20:17] Und dann hat mir meine Frau einen Vogel gezeigt, wenn ich ganz frisch bin, wenn ich nach sechs Minuten mit Verräten alles von vorne mache. Und sie hat dann wieder müssen drüben stehen, freihändig. Und dann hat sie gesagt, jetzt tut mir ein Stativ her. Und dann bin ich mal draufgekommen, es gibt ja Videoschneidprogramme auch. Das ist jetzt auch erst seit vier, fünf Jahren, wo ich das so mache. Das ist schon eine große Erleichterung gewesen.
Willy:
[1:20:37] Das hat sie wirklich auf den Ding gedrückt und sofort geschickt. Man spart so viel Zeit, wenn man die Schneiderei aussport, nicht?
Wolfgang:
[1:20:45] Wenn es schafft, es wieder rechtzeitig schön in einem Zug zu machen, hat sich viel Zeit erspürt.
Willy:
[1:20:50] Okay, aber du hast gesagt, der Petutschnig ist mehr oder weniger entstanden nach den Leverkass-Sämen, wo der Senf drinnen war beim Käseleberkäs, dann umgekehrt.
Wolfgang:
[1:21:00] Ja, Leberkas und eine Nummer hat gehandelt, dass der Petutschnig einen Stringtanga gekauft hat im Lagerhaus.
Willy:
[1:21:07] Ah, den habe ich auch gehört, ja.
Wolfgang:
[1:21:08] Den haben wir eben quasi, und der Kollege hat es auf Deutsch übersetzt. Und das war wirklich eine wahre Geschichte. Das war eine Geschichte, die bei uns ein Landwirt im Gasthaus erzählt hat.
Willy:
[1:21:17] Wirklich.
Wolfgang:
[1:21:18] Der erzählt hat, dass er sich selber angezogen hat, aus Testgründen. Also das habe ich auch im Programm eingeführt.
Willy:
[1:21:25] Das habe ich gesehen, das gibt es auch auf YouTube. Aber das heißt, entstanden ist er eigentlich auf der Bühne oder neben der Bühne, aber ausprobiert hast du ihn dann quasi auf Social Media mit der ersten Kamera von deiner Frau.
Wolfgang:
[1:21:39] Ja, also. Ich würde streng nochmal mit ausprobiert auf der Bühne. Jahre zuvor als du. Video war halt ein Gaudi-Projekt, ausprobieren, war halt so ein lustiges Geschicht.
Willy:
[1:21:51] Was war denn bei dir Social Media technisch zuerst? War es erst der Facebook-Kanal, war es erst YouTube, weil es am ehesten auch einer Bühne entspricht, oder wieso eigentlich YouTube?
Wolfgang:
[1:22:03] Bei Facebook hätte ich wieder einen Kanal müssen erstellen. YouTube war halt damals die Place de Be. Das war jetzt der neueste Shit, Facebook war mit den Seiten noch nicht so. Da hast du eher so Freunde gehabt und die Seiten erstellen war damals eher so ein bisschen frisch gekommen vorher. Und die Facebook-Seiten habe ich dann erstellt im September, also im April, Mai habe ich einen YouTube-Kanal gemacht. April und Facebook dann im September, Ende September. Und dann hast du einfach Facebook ein bisschen Fotos gemacht, lustige. Und das war halt damals noch kein Mod. Bei Facebook hast du dann den YouTube-Link unten reinhauen können und da hast du einen kleinen Haufen Leute erreicht. Und das ist heute alles nicht mehr so, wie wenn heute einen YouTube-Link reinhauen kann. Facebook hat einen Algorithmus aus. Und das war damals schon noch mein Vorteil, weil dann habe ich eben diesen Energy-Ring zerlegt, und das ist dann dahin grieselt, dann habe ich innerhalb von ein, zwei Tagen auf einmal drei, vier, fünf tausend Facebook-Follower gehabt. Das war dann cool. Dann hat es sich so ergeben.
Willy:
[1:23:15] Hast du ihn wegen der Botschaft zerlegt oder wegen der Reichweite?
Wolfgang:
[1:23:19] Direkt Bulldosen? Nein, das war eigentlich die Botschaft. Das war jetzt nicht so, dass ich gewusst habe. Verwertungslogik, nein? Nein, das war jetzt nicht der Fall. Ich weiß, Ich habe ihn in der Gurm gespielt, zu der Zeit, ein halbes Jahr später, da waren zwei junge Leute da, die haben studiert auf der Wirtschaftsuni und die haben gesagt, ja, unser Professor hat uns dieses Red Bull Video gezeigt und der hat das als Beispiel genannt einer perfekten Marketingstrategie, Kostennutzung perfekt, weil die Kosten waren glaube ich 1,40 Euro die Dosen und maximale Reichweite. Also genau das war mein Ziel.
Willy:
[1:24:00] Ja, der hat studiert.
Wolfgang:
[1:24:01] Nein, aber damals war ja die Zeit, da war gerade die Nationalratswahl, wo der Straunach kandidiert hat und die ganzen Burschen und da habe ich auf dem Misthaufen ein Video gemacht, wo ich eben kurz analysiert habe und da hat meine Frau danach gesagt, nein, das ist jetzt eigentlich nicht so lustig und wir haben kurz vorher, ein paar Tage vorher geredet, dass ich mir über Red Bull und Milch was machen möchte, da hat meine Frau gesagt, was ist eigentlich mit dem, hast du eine Idee? Und dann habe ich gesagt, ja, machen wir das einmal geschwind. den Standort um 10 Meter geändert vom Misthaufen auf den Holzmuggel.
Willy:
[1:24:30] Ja, im Misthaufen heißt das nicht nur eine Droschen, aber...
Wolfgang:
[1:24:33] Nein, Holtstock hat dann besser und dann habe ich das Video eben so aufgenommen. Und im Nahen hinein war das wirklich ein One-Take.
Willy:
[1:24:40] Hast du nur auch Dosen gehabt? Das hat beim ersten Mal funktionieren müssen.
Wolfgang:
[1:24:44] Wir haben ja nichts gehabt, wir haben ja nichts gehabt, aber was glaubst du? Die Dosen sind so teuer. Stell dir mal vor, ich hätte die Dosen gefällt. Das war ja peinlich gewesen, ich hätte das Video nie einen Anklang gehabt.
Willy:
[1:24:56] Das war eins von den Ersten, oder?
Wolfgang:
[1:24:58] Ja, ich glaube, das fünfte oder sechste oder siebte Also.
Willy:
[1:25:01] Noch keine Follower Also Follower noch gar nicht, weil du mit YouTube angefangen hast Das war ja noch im Sommer Nein,
Wolfgang:
[1:25:07] Das Red Bull war dann im Herbst Das.
Willy:
[1:25:08] War im Herbst
Wolfgang:
[1:25:09] Ich glaube, da habe ich einen Facebook-Kanal schon gehabt Aber halt ganz frisch Aber.
Willy:
[1:25:12] Dann hat es einen Duscher gemacht, oder? Ja, es hat einen Duscher gemacht Was passiert dann? Was geht dann los? Weil mir ist es noch nicht passiert Ich warte ja noch immer auf meinen Dosen-Moment mehr oder weniger aber wie wie stelle ich mir das dann vor wenn so ein Kanal auf einmal steil geht?
Wolfgang:
[1:25:31] Ja das war schon cool, bei Facebook habe ich ja dann die Anzeige gehabt, wenn du ein neues Follower gehabt hast und dann hat es dann richtig geschnieben das war ja cool, hast du mir eine Anzeige gehabt und dann waren da 100 neue Follower und so, das war eigentlich schon cool hat uns dann schon sehr gefreut, dass das da so da hingegangen ist, und ja, YouTube alles gut gepasst und ich habe dann glaube ich ein paar Monate später diese Version auf Englisch auch gemacht, wo ich das auf Englisch gemacht habe. Auch in meinem One-Take und das ist dann irgendwie bei diesem Reddit. Das habe ich bis heute noch nicht genau gecheckt, aber bei Reddit hat es so, Charts gegeben, da war irgendwie so ein paar Stunden auf Platz 1 da, weil das haben sie ja damals in Amerika fest thematisiert, dieses Video. Und das hat dann auch 500.000 Klicks gehabt und die Trottel habe noch keine Werbung geschalten gehabt. Das hat man dann auch noch aufmerksam gemacht, dass das...
Willy:
[1:26:18] Hast du das noch nicht aktiviert gehabt?
Wolfgang:
[1:26:19] Ja, ich wusste, wie das geht. Ist glaube ich nicht einmal freigeschalten gewesen, wenn ich noch nicht so viele Follower gehabt habe. Okay. Dann habe ich ein bisschen ansuchen.
Willy:
[1:26:27] Kriegt man dann nicht mit der Zeit, magst du nur ein Glas nochmal, ich kriege noch was zum Trinken? Oder magst du überhaupt noch was zum Trinken?
Wolfgang:
[1:26:33] Ich trinke eigentlich. Ja, passt.
Willy:
[1:26:35] Weißt du, man soll viel trinken, sagt man. Trinkfühl. Ich habe keine Zeit zum Trinken, ich muss aufpassen. Ah. Ähm, ähm, ähm, was soll ich jetzt sagen, äh... Alter, jetzt soll ich... Sag mir du, was ich grad sagen wollte.
Wolfgang:
[1:26:51] Äh, wir haben ja Fußball heute auch gekriegt.
Willy:
[1:26:53] Ja, genau. Nein, aber wir waren beim, beim, beim, mit, mit, mit dem ganzen, mit dem ganzen Steilgehen und wie das, wie das dann, ja?
Wolfgang:
[1:27:01] Ja, ich weiß.
Willy:
[1:27:02] Wie das dann ist für einen, weil man, kriegt man da nicht einen Druck, dann, wenn man auch ein Video hat, das richtig steil geht, äh, Dann sagt man, okay, super, da habe ich ein Potenzial, da geht was, ich muss was nachlegen. Steigt da nicht innerlich der Druck, dass ich dann immer wieder produziere, produziere, produziere? Und du produzierst das seither auch immer.
Wolfgang:
[1:27:24] Ja, aber da ist eigentlich der Vorteil, ich habe mir jetzt nie so einen großen Druck gemacht. Wenn was gut gegangen ist, dann hat es passt. Und das war ja damals eigentlich wirklich, in der Anfangszeit habe ich ja das Glück gehabt, dass es da eigentlich wenig Rückschläge gegeben hat. Also ich habe da ein Foto gepostet von, was weiß ich, mit dem Erdnepfler-Sack und das hat glaube ich 2000 Likes gehabt und so Geschichtel. Also das war eigentlich immer gut. Und ja, McDonalds Burger zerlegt und das ist auch ganz gut angekommen. Wenn immer wieder Videos, wo du sagst, das passt, dann mache ich wieder das auch nicht so gut. Das musst du mal lockerer sehen. Das ist auch heute so. Heute hast du wirklich noch mehr Kanäle zu bedienen und wenn du dir Gedanken machst, jetzt geht das wieder zwar auf YouTube gut, aber auf TikTok verregt, was tun wir jetzt? Und dann ist es oft schlecht. Wenn du das anfängst, dann musst du auch aufhören. Man muss das einfach locker sehen und wenn es geht, geht es und wenn es nicht geht, dann geht es halt nicht. Ja, ist halt so.
Willy:
[1:28:18] Ist es so?
Wolfgang:
[1:28:19] In meinem Fall halt schon. Ich weiß schon, dass es andere Leute auch gibt, die sich da komplett versteifen, aber vielleicht ist das ist ein bisschen das Erfolgsgeheimnis, dass man eine gewisse Lockerheit drinnen hat. Und ich mach mir jetzt überhaupt keinen Kopf, wenn ich da, Jetzt habe ich im Sommer zum Beispiel eine Heuernte wieder gemacht, 30 Minuten. War mir jetzt scheißegal, wie viel Klicks das hat. Ich habe mir gedacht, ja, machen wir es einmal, weil es gibt ja viel, viel, weiß ich aber, dass es viele Hardcore-Fans gibt, die das gerne anschauen. Und für die habe ich das gemacht und das hat, glaube ich, mittlerweile haben das 100.000 Leute angeschaut. 100.000 Leute schauen eine halbe Stunde zur Weihau. War aber jetzt nie der Gedanke, ich muss da unbedingt 100.000, weil wenn ich das nicht schaue, dann darf ich nie wieder wieder. Wenn du das so anfängst, dann musst du aufhören.
Willy:
[1:29:01] Aber du produzierst ja fast jeden Tag Content.
Wolfgang:
[1:29:03] Nein, jeden Tag nicht.
Willy:
[1:29:05] Nach welcher Logik produzierst du?
Wolfgang:
[1:29:08] Nach welcher Logik? Da hab ich meine Statistik. Da hab ich meine Excel-Latei daheim. Da ächstel ich mal eine Liste, dann mach ich eine X für A und B, C und Y und dann geht's da hin.
Willy:
[1:29:22] Hey, Bruder, wenn wir schon dabei sein, schau mal, wie viele Follower du da überall hast, da wird ja wohl ein bisschen ein Plan dahinter sein. Komm jetzt.
Wolfgang:
[1:29:36] Mein Manager, Daniel Rosemann, mein Manager, liebe Grüße, Daniel, sehr netter Bursche und die kamen, aber die wurden am Anfang sehr nervös, weil sie sich der Meinung war, jetzt müssen wir einen Contentplan machen.
Willy:
[1:29:53] Schau mal, er rät.
Wolfgang:
[1:29:55] Einen Contentplan müssen wir machen.
Willy:
[1:29:57] Ach scheiße, du bist wirklich so, oder was?
Wolfgang:
[1:29:59] Die haben gemeint, ich muss einen Contemplar machen, dass man auf drei Monate vorher raus, oder was weiß ich, auf ein Jahr, im Vorhinein Videos produziert, die man dann wirklich kontinuierlich rauslässt. Haut das bei mir nicht hin. Ich lese in der Friede Zeitung eine Serie, okay, Wanderin aus Milchstadt zeigt einen Bauer an, weil die Kühe ihren Hund gestört haben. Und dann lese ich das, überlege zwei Stunden und mache das Video. Da habe ich den Tag vorher nicht überlegt, was mache ich am nächsten Tag, sondern das Video mache ich da und dann haue ich es raus.
Willy:
[1:30:32] Bist du da zwei Stunden blockiert beim Denken? Also, stehe mir da so wirklich denkend vor oder tust du dabei arbeiten und machst es so nebenbei?
Wolfgang:
[1:30:40] Ja, im Schneider sitze ich da heim auf der Wiese. Nein, Heigen, Traktor fahren, keine Ahnung, irgendwo dazwischen. Dann denkt man mal kurz nach und dann sucht man mal passende Worte und dann macht man das, wenn man möchte. Und wenn man mal zwei Wochen keine Idee hat, dann ist halt dann mal zwei Wochen nichts. Weil ich sage immer, lieber die Stories zum Beispiel, die Stories schaue ich schon, dass man regelmäßig ein bisschen was macht für die Leute, aber die Videos, wenn ich jetzt mal zwei Wochen keine gute Idee habe, dann mache ich nichts.
Willy:
[1:31:15] Und das schierst dann einfach direkt. Das macht alles du. Das heißt, schneiden, aufnehmen, ist kein Agentur im Hintergrund oder so. Du sagst, okay, ich schneide das jetzt so zusammen und ich sage jetzt nur noch die Schriftart und sonst irgendwas, ich schicke ihnen das, die machen das alles für mich, sondern das schneidest du alles du am Handy oder was?
Wolfgang:
[1:31:29] Ja, InShot. InShot, super App.
Willy:
[1:31:31] InShot.
Wolfgang:
[1:31:32] InShot. Ich habe das eine, ich habe mich auch jetzt runtergeladen, das CapCut. Das CapCut, da habe ich auch Lierte zusammen gemacht, aber das ist mir zu kompliziert. InShot im Video halt, also meine Frau filmt meistens.
Willy:
[1:31:44] Also doch noch ein Familienprojekt.
Wolfgang:
[1:31:46] Meine Frau ist meine Regisseurin, meine technische Beraterin. Aber meine Frau ist schon bei den Schmähs und so, hat sie oft die besseren Ideen.
Willy:
[1:31:56] Ist sie lustiger wie du?
Wolfgang:
[1:31:58] Sie hat zumindest mehr Verständnis für den, sie checkt oft, wo es besser ankommt. Oder Wörter kann sie besser umdeuten, dass es lustiger ist. Eine erste Idee bringe ich dann irgendwo auf Papier oder in Gedanken und sie sagt, so und so und so. Bei den wichtigen Videos, wo ich sage, das ist mir schon wichtig, dass das gut ist, da hole ich schon sie, aber bei dem heute während der Video, da mache ich bei der Selfie, da sage ich zum Bub, ziehe ich einmal zu, da sind Sie irgendwas.
Willy:
[1:32:24] Das ist wieder so ein Beispiel, man hört sich oft und ich finde es teilweise, klingt schon fast wie ein Klischee, dass du sagst, wenn einer erfolgreich ist auf Social Media etc., die machen es alle nur so nebenbei und ohne große Strategie und vermutet dann in Wirklichkeit eine große Strategie, dann tust du da, sagst du, eigentlich ist das wirklich. Also man muss das Ganze viel entspannter sein.
Wolfgang:
[1:32:48] Also der Petutschnig Hons war mit einer Strategie sicher nie aufgegangen. Also wenn du jetzt irgendwo ein PBL-Student geguckt war und sich überlegt, was könnte man jetzt machen, dass da viral irgendeine Figur funktioniert? Ein Bauer im blauen Mantel, das könnte? Nein, das wäre wahrscheinlich nicht in die Herd gegangen. Ich glaube, das ist das Wichtige bei mir, die Natürlichkeit, wo ich einfach vielleicht spüren das auch die Leute, dass sie sehen, ah, das ist jetzt wirklich... Ja, das klingt ja besser an, wenn du jetzt was Spontanes hast, beziehungsweise eine Idee, die ganz frisch ist zum Beispiel. Mein Politiker habe ich in letzter Zeit eh selten gemacht, aber früher waren halt Politiker, die haben keinen Scheiß gekriegt damals, was passiert heute. Und dann hast du das innerhalb von zwei Stunden verwertet.
Willy:
[1:33:29] Aber Politik meidest du jetzt inzwischen ein bisschen, oder? Oder ist es eher ein gefährlicheres Thema, wenn man so schnell einmal die Finger verbrennen kann?
Wolfgang:
[1:33:37] Gar nicht. Also mich interessiert es momentan ehrlich gesagt nicht.
Willy:
[1:33:44] Also wir sind jetzt zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht gewöhnt worden.
Wolfgang:
[1:33:48] Ich muss ehrlich sagen, ich bin ja eigentlich seit die 80er-Jahre politisch erzogen worden. Ich habe alles mitgekriegt. Im schwarzen Loch ausgewohnt. Ich habe immer, ich habe in den 90er-Jahren schon Zeitungen gelesen, ich habe in den 90er-Jahren als Hauptschüler genau gewusst, wer jetzt da Staatssekretär für Finanzen und Wirtschaftsminister. Ich habe immer, immer alles mitgeschaut und mitverfolgt. und mittlerweile in den letzten Jahren haben wir irgendwie, ich weiß nicht, man hat sich da oft mehr eingesteigert früher, aber gewisse Sachen, wenn es in den 90 Jahren oft denkst, wir diskutieren jetzt schon seit 30 Jahren oft gleiche Themen. In der Schule, wie ich Schule ging, da bin ich quasi nicht die tägliche Turnstunde, die machen wir jetzt, die sind heute noch nicht da. Wir diskutieren eh immer im Kreis und irgendwann einmal musst du einfach, oder ich muss zumindest einmal entschieden, dass ich mich nicht mehr immer so einsteigere. Sicher, ich schließe jetzt nicht aus, dass jetzt, wenn irgendwann eine Politik keine Plätze macht oder was, dass ich jetzt was mache, aber aktuell, aktuell, ich habe mir selber nachgedacht, eigentlich soll man was machen, aber was willst du jetzt? Ehrlich gesagt, es ist die österreichische Politik ein bisschen fad momentan und das ist jetzt eh nichts, wo du sagst.
Willy:
[1:34:51] Es gibt nicht viel her für das Kabarett momentan, oder was? Normalerweise ist es ja eine Fundgrube für Kabarett und sonst was, ist ja Politik immer ein sehr dankbarer Pool zum Fischen.
Wolfgang:
[1:35:00] Theoretisch eh, aber ich weiß nicht, irgendwo jetzt seit sie da in Blümel den Laptop weggenommen haben und ich momentan nicht viel auskomme man vorher nicht. Das weiß ich nicht. Das ist eh, Ja, die Figuren kennst du eh, die sind eh schon seit 25, 30 Jahren eh alle die gleichen.
Willy:
[1:35:15] Es wird Zeit, dass neu gewählt wird, damit wieder neue Figuren kommen.
Wolfgang:
[1:35:18] Nein, ich will jetzt sagen, jede Partei hat eh ihren Standpunkt seit 30 Jahren und nur die Namen ändern sich halt. Wenn ich jetzt zurückdenke, ich hab damals ein Video gemacht über einen Spinnenlecker, seinen Rücktritt. Kein Mensch kennt heute noch einen Spinnenlecker. Oder die wenigsten.
Willy:
[1:35:34] Die Jüngeren unter uns.
Wolfgang:
[1:35:35] Ja, damals, als der Feynman zurückgetreten ist, da hab ich… Das war zum Beispiel so eine spontane Geschichte. Feinmann zurückgetreten, kriegst die Meldung und dann habe ich mich rückzug rausgestellt und dann auch Abschiedswieder in Feinmann gemacht.
Wolfgang:
[1:35:45] Oder bei Strache, da haben wir zum Beispiel auch was mit Ibiza war. Das waren wirklich Sachen, die du wirklich gut hernehmen möchtest können, aber aktuell, ich weiß nicht. Und vor allem, natürlich, du musst schon auch Bock haben auf Konfrontation, weil das ist halt, wenn du heute sagst, jetzt vorerst den Grünen, dann bist du auf der anderen Seite, schießen dir die Grüne nieder, dann sagst du, das ist ein Rechter, dann fährst du wieder die Blauen, dann hast du wieder das ein Linker und du musst dir taugen. Oder du fährst den Roten. Es ist immer, immer natürlich, auf der einen Seite muss ich schon sagen, jetzt macht man jetzt nicht immer, Kopfzerbrechen, wenn ich irgendwie angefeindet wäre, aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich hab jetzt echt nochmal nachgedacht, aber es ist die letzten zwei, drei Jahre, was willst du über Nehammer sagen? Da ist ja schon alles abgehakt.
Willy:
[1:36:34] Dann macht dich schon alles richtig.
Wolfgang:
[1:36:35] Kogler, die sind eh alle schon verarscht worden, hinten und vorne, Kogler und wie sie alle heißen und Kicke, wie es man auch schon den ganzen Schmied, kennt man eh schon alle Figuren und momentan reizt mich nichts.
Willy:
[1:36:45] Wie gehst du mit Vereinnahmung um? Weil du sagst, wenn du jetzt mal einen Grünen bist, dann wirst du rechtsvereinnahmt, weil du ja gegen die Grünen bist, also da quasi man wabert ja dann quasi mit seiner Figur dann immer damit, wenn du mal gegen den was sagst, freuen sich die einen und schaut man dann, dass man so über einen gewissen Zeitraum einmal alle durch den Gaggau zieht oder wie machst du das?
Wolfgang:
[1:37:04] Naja, ich habe in einer Zeit, habe ich eine Zeit gehabt, wo ich eigentlich relativ viel Politik gemacht habe, das war mir eigentlich wurscht, weil einfach, ich finde eigentlich, den betutschen kann es eigentlich wurscht, wer unter dem Bundeskanzler ist, oder sonst irgendwas. Oder sagen wir mal so, ich sehe mich da ein bisschen als, ich finde einfach, ich muss ein bisschen unabhängig sein, so ein Journalist, der eigentlich über alle Objektivbetrag was macht, und für mich ist das eigentlich, ich denke da oft nicht nach, wenn ich was lustig oder was Ärgerliches finde über einen Politiker, dann mache ich das halt so. Natürlich hat es dann hier und da geheißen, jetzt bist du aber auf den falschen Feindamt, ja, musst du da mal hinnehmen, wenn ich es halt so. Also im Großen und Ganzen finde ich das eine objektive Figur, die ja über allen Dingen steht.
Willy:
[1:37:53] Ja, ja, ja, wertneutral.
Wolfgang:
[1:37:55] Dem alles wurscht, ja wertneutral jetzt vielleicht auch nicht, aber halt.
Willy:
[1:38:00] Komm, eh stabil. Oh ja. Du bist ja jetzt quasi ein Urgestein, also bist du quasi ewig dabei, seit der Findung des Internets sozusagen, trotzdem noch irgendwo jugendlich geblieben, durchaus. Wie hat sich denn das verändert, das Social Media?
Wolfgang:
[1:38:19] Das Social Media ist schneller geworden.
Willy:
[1:38:24] Es ist schneller geworden, aber was ich jetzt...
Wolfgang:
[1:38:26] Ja, aber auch nicht ganz schnell. Aber du siehst ja, ein Haubvideo über 30 Minuten geht auch noch. Aber natürlich, der Tagesbedarf, wenn du jetzt TikTok, 15 Sekunden, aber ich bediene es mir auch, weil es mir taugt, ist es oft sogar ein bisschen einfacher, weil es gibt ja oft diese ganzen Blödel-Videos, das ist ja oft schneller produziert, als wäre es wieder mit intelligentem Inhalt. Es ist halt so, entwickelt sich halt alles.
Willy:
[1:38:50] Auf welchem Kanal rennt denn das 30-minütige Ernte?
Wolfgang:
[1:38:53] Ja, YouTube.
Willy:
[1:38:55] Für solche Dinge ist eher YouTube-Digente-Plattform.
Wolfgang:
[1:38:56] Ja, das ist YouTube. Ich glaube, ich habe es auf Facebook auch getan, aber auf TikTok, Instagram, da machst du dann kurze Ausschnitte. Aber die Videos, die mir inhaltlich wichtig sind, sind halt hauptsächlich auf YouTube oben.
Willy:
[1:39:08] Du hast fast die größte Reichweite. Facebook ist noch ein bisschen davor, glaube ich, wenn man nicht alles täuscht.
Wolfgang:
[1:39:12] Ja, wobei Facebook ist halt... Ich sehe, Facebook ist auch gut.
Willy:
[1:39:16] Aber YouTube ist eh vorne, hast du eh recht.
Wolfgang:
[1:39:18] YouTube finde ich einfach, das ist so ein bisschen mein Lieblingskanal.
Willy:
[1:39:23] Hast du einen Lieblingskanal? Ja, mein Lieblingskanal.
Wolfgang:
[1:39:26] YouTube, da würde ich gerne ein bisschen schauen. Und Instagram-Story, das sind so meine Lieblingskanal.
Willy:
[1:39:31] Aber was ich eigentlich fragen wollte, bevor ich selber wieder abgeschwiffen bin, tue ich gern, ist, du musst immer lauter werden, habe ich das Gefühl. Du musst superlativ. Du hast ja vorher vielleicht bei den Politikern auch ein bisschen gesagt, was tust du nach einem Ibiza-Moment? Da brauchst du, wenn da hinterbei irgendwas nur halb so wildes kommt, ist das halt lauwarm nur. Es wird immer lauter, es wird immer ärger. Wie kommt man, wie schafft man es, dass man auf Social Media allgemein, aber generell jetzt auch auf der Bühne vielleicht, dass man nicht dass man da noch mitkommt? Muss man da immer lauter schreien, immer ärger werden, die Witze immer zünftiger werden oder wie sticht man da durch diese Aufmerksamkeitsblasen noch durch?
Wolfgang:
[1:40:13] Naja, ich finde, bei mir ist ja das Gegenteil passiert. Ich bin eher ruhiger geworden, leiser, scharfzündiger. Weil das mache ich mir jetzt keine Gedanken, ob ich jetzt da lauter werden muss.
Willy:
[1:40:24] Ja, aber gespielt, du bist ja da. Das ist ja quasi dein Alltag, in dem du dich bewegst. Du bist ja quasi umgeben von diesem Alltag. wie gespielt sich denn das an? Denkst du darüber nach oder tust du einfach und es funktioniert halt? Gut, haben wir eh schon geredet. Ja, es funktioniert.
Wolfgang:
[1:40:37] Nein, das ist jetzt nicht so. Das ist jetzt nicht so, dass ich mir da, ah, jetzt habe ich bei einem Ibiza-Video in der Dezibelform geschrien, jetzt muss man einfach ein bisschen was steigern. Jetzt haben wir da die Chatprotokolle von diesem Schmied. Da muss man jetzt ein bisschen lauter schreien, habe ich eigentlich nie.
Willy:
[1:40:52] Oder dass man mal ein Arsch einbauen muss oder dass man einfach lauter oder dass man fester dreschen muss oder so, das fällt ja nicht aus.
Wolfgang:
[1:40:58] Ich rieche eigentlich jetzt eh nichts mehr. Aber die Schimpfwörter finde ich eigentlich Ich bin jetzt draufgekommen und bedutschen, ich brauche eigentlich keinen Schimpfverbiet.
Willy:
[1:41:07] Das war jetzt eh nicht auf die Bezogen, war allgemein.
Wolfgang:
[1:41:08] Ja, aber im Prinzip, bei mir reichen es oft schon, wenn man die gewisse Schärfe oder die Tonalität ein bisschen würziger kann man sich da nicht denken, was er sich denkt. Also ich brauche jetzt nicht immer die Schimpfwörter und finde jetzt nicht, dass man lauter sein muss.
Willy:
[1:41:22] Okay, ist eine gute Diagnose, finde ich. Also das ist nicht notwendigerweise. Ich hoffe ja, dass ich mich täusche, dass ich das Gefühl habe, man muss immer irgendwie was spezieller sein oder uniker oder wieder irgendwas machen was sonst keiner hat
Wolfgang:
[1:41:34] Ich glaube das übertriebene das ist ich bin gerne gut an ich weiß jetzt nicht großartig wäre jetzt da von den Influencers mit übertriebenen Content groß oder weiß jetzt gar nicht wobei ich bin das so auseinanderformig gesagt ich habe halt meinen Kreis meine Leute was mir anschauen und die, Ja, die wissen eh. Oder so.
Willy:
[1:41:59] Wichtiges Thema bei Social Media, das ist ja nicht nur ein Kanal und den bespült man, weil es so schön ist und weil man Spaß daran hat, den du ja auch hast, sondern man kann speziell mit YouTube, aber auch mit Facebook aus der Reichweite heraus, wegen Werbungsschalten etc. kann man inzwischen ja gar nicht schlecht Geld verdienen.
Wolfgang:
[1:42:18] Ja, da sind immer jetzt die großen Fragen, die auch im Land beschäftigen. Wie viel verdient die bei YouTube? Jetzt warte mal, der hat ja 30 Millionen Klicks, der kriegt sicher 1 Euro pro Klick, der kriegt ja 1 Euro locker. So meinst du das, oder?
Willy:
[1:42:31] Ja, ich meine, gut, dein G63 AMG Trallala hat heute nimmer einen Garage Pass. Mit dem goldenen Anhänger. Nein, nein, aber es ist zumindest ein Einkommen, das man generiert, und bei einer gewissen Reichweite ist es jetzt nicht, dass du sagst, okay, jetzt krieg ich mal 100 Euro überwiesen von Facebook oder Meta oder wie es halt jetzt heißt, Sondern es ist halt ein bisschen ein Ding. Fängt es einem dann an, dass man sich überlegt, ui, nett, eigentlich ist schon gutes Geld und jetzt muss ich mich schon ein bisschen nach der Plattform, nach dem Algorithmus richten und schauen, dass das Ganze irgendwie vereinbaren das nicht? Oder verändern das nicht mit der Zeit?
Wolfgang:
[1:43:09] Nein, also wie gesagt, also reich wärst von YouTube und Facebook nicht. Nein, kann ich sagen, es ist ein, zwei Mal einkaufen bei Spar, für viele Kinder. Nein. Was meinst du, Du, da sind jetzt 100.000 Euro faszinierend oder was?
Willy:
[1:43:22] Nein, aber ein paar Tausend Euro im Monat,
Wolfgang:
[1:43:25] Das war geil. Nein, wirklich nicht? Nein.
Willy:
[1:43:28] Mit der Reichweite?
Wolfgang:
[1:43:30] Naja, da müsste ich wirklich jeden Tag so 20 Minuten wieder machen, was wirklich gut ankommt. Also du müsstest dann sagen, du sagst...
Willy:
[1:43:38] Dann müsstest du es liefern konstant.
Wolfgang:
[1:43:39] Ja, aber für diese Shorts, du verdienst 0,0000 ein Cent oder was. nicht für einen Klick. Das ist jetzt nie, dass du sagst, das ist jetzt ein Pottesnach, dann stehe ich nicht auf der Bühne, du bist wahnsinnig, dann bleibe ich daheim auf der Hohen. Dann schaue ich in die Kirche bei den Großen zu und mache ein Video am Tag. Das war schön.
Willy:
[1:44:00] Okay, das heißt, das ist jetzt aber, ich habe, also ich kenne keine Zahlen, ich will ja die Zahlen nicht wissen. Ich habe mir nur gedacht, das ist einfach so, dass ich mir denke, das ist nett, weil mit 217.000, 208.000, also richtig, 4 Millionen aufrufen, das ist viel. Für österreichische Verhältnisse, Fuh!
Wolfgang:
[1:44:18] Ja, aber das sind ja so geizig, der YouTube und der Meta. Das sind ja geizig. Die Werbung, also wirklich, also, das sind wir im Bereich von ein paar hundert Euro im Monat, wenn es gut läuft. Der Meta ist überhaupt nicht, wenn es nicht gut läuft, dann kriegst du gar nichts. Also bei YouTube sicher, ein paar hundert Dollar kommen jetzt schon rein, aber das ist jetzt nicht so, dass du sagst. Bestellen wir in 9 Links. Das ist jetzt eher die, da kannst du schon wieder streichen. Du darfst schon wieder streichen.
Willy:
[1:44:45] Social-Media-Einnahmequelle. Du darfst schon wieder streichen.
Wolfgang:
[1:44:49] Was natürlich interessant ist, wenn eine Firma zum Beispiel sagt, jetzt hätte ich aber doch gern, würde ich mir helfen, wenn der mir mit seiner Reichweite hilft, dann kann man dann schon sagen, jetzt macht man mal wieder mit einer Firma, die was dann irgendwie ein Message ein bisschen unters Volk bringen wird, da kriegt man schon ein bisschen, kann man schon was verhandeln.
Willy:
[1:45:07] Genau, das bringt es mir auch ein Ding, du hast in einem Interview einmal gesagt, Du hast ja, an das ich mir denke, wenn ich sage, die 4,5 Millionen, glaube ich, waren es jetzt letztens auf TikTok, wie ich geschaut habe, das war deine Geschichte mit dem Rolls-Royce, glaube ich. Wir heißen auf das, so viele Leute das nicht kennen, es gibt so Werbungen, wo sehr attraktive Damen irgendwie so Geräusche auf irgendwelchen Luxusgegenständen erzeugen. Und das war in dem Fall Rolls-Royce und sie ist über einen Kühlergrill drüber gefahren und über ein Leder und hat irgendwas vermeintlich Erotisches ins Mikrofon gemurmelt. Und du hast es dann mit deinem Traktor nachgemacht, quasi so parallel geschalten. Wie heißt das auf TikTok? Hat das sogar einen Namen, wenn man sowas macht?
Wolfgang:
[1:45:52] ASMR. ASMR. Wo man mit der schönen Stimme arbeitet. Da gibt es eigene ASMR-Kanäle. wo die Leute zum Einschlafen sagen, ASMR-Kanal anhue. Dann klingeln sie, machen sie solche Geräusche. Wobei wir es...
Willy:
[1:46:10] Das war schön, das war auch so.
Wolfgang:
[1:46:13] Ich hab das erst im Nachhinein, also meine Tochter hat dann gesagt, das ist ein ASMR-Video. Sag ich auch so. Nein, ich schau ja halt immer, ich schau TikTok, Instagram, schau halt durch. Was schauen die jungen Leute, was ist gerade im Trend? Ja, und das war halt schon einfach, das war schon ein Aufgelegter Elfmeter. Also wenn ich die Videos gesehen habe.
Willy:
[1:46:32] Ja, aber du musst einmal drauf, ich meine, die einfachsten Sachen sind immer, sie wirken so einfach, aufgelegt Elfmeter, aber du musst auf den Scheiß erst einmal kommen, oder?
Wolfgang:
[1:46:39] Ja, nein, also man muss ja gestehen. Kommt man dir von selber. Nein, nein, da muss ich gestehen, da lehnt man sich schon ein bisschen an. Da gibt es die Celeste Barber, australische Komikerin, die hat so lustige Fotos und macht auch manchmal so lustige Videos. das Wochenende macht es extrem. Da gibt es so ganz tolle Influencerinnen, ganz gut aussehende, die im Bikini irgendwelche besonderen Dings machen und sie hat das dann auch quasi, ja, sie ist eine normale, eine fesche Frau, aber halt nicht die unter 30 Kilo Hummerlob. Und die hat da auch diese Videos immer verarscht. Ja, und von dem her habe ich das mit meinem Hinterkopf gehabt, und dann habe ich mal solche Videos gesehen, so etwas könnte man jetzt machen.
Willy:
[1:47:22] Das ist ja, wo sich Yoga dann nachmacht. Ja, das System. Ja, aber da ist es halt eingefallen mit dem, ich bin immer noch bei der Verwertungslogik der sozialen Medien. Du hast in einem Video gesagt, du hast halt an den John Deere war das in dem Fall die Marken.
Wolfgang:
[1:47:38] Ja, mit mehr Maschinen.
Willy:
[1:47:39] Und dann irgendwie, ich weiß nicht, ob du das gespült hast, oder ob du wirklich ein bisschen gelitten hast, die Kooperation mit John Deere, die hast du im Vorfeld noch nicht überlegt bei dem Video, dass das möglicherweise ein Ding war. Weil das ist ja, über das könnte man ja speziell auf TikTok und auf Instagram, wo man mit Kooperationen, also mit Werbepartnerschaften Geld verdient. Wäre das sowas gewesen? Hast du dich wirklich geärgert?
Wolfgang:
[1:48:02] Nein, wird schon nicht. Das sind nicht die Maschinen, die müssen daheim bei mir stehen.
Willy:
[1:48:05] Ja, das sind nicht das.
Wolfgang:
[1:48:06] Ich kann jetzt nicht das Logo picken gehen.
Willy:
[1:48:10] Das wäre lustig, oder?
Wolfgang:
[1:48:12] Wobei, was mich jetzt eher, was heißt, ärgern? Hinten nachdenken wir an dieses 15er Steuerlied zum Beispiel. Also das hat ja wirklich sehr, sehr viele Klicks und wirklich eine Riesenreichweite.
Willy:
[1:48:21] Da bist du ja noch viel mehr. Was hast du?
Wolfgang:
[1:48:24] 15 Millionen auf YouTube. Aber das ist halt, ja, isoliert.
Willy:
[1:48:30] Du solltest du singen anfangen, meinst du?
Wolfgang:
[1:48:31] Ja. Aber da denke ich mir dann schon manchmal, da wäre der Werbewert eigentlich nicht schlecht gewesen. Aber Steier, da ruht sich keiner. Den kennt man eigentlich schon einmal. Weißt du nicht? Einen Traktorreifen schenken, weißt du?
Willy:
[1:48:45] Ja, aber ist das etwas, wo du jetzt schon auch denkst, okay, wenn ich jetzt das nächste Video mache, blablabla, mir feuert gerade was lässiges ein mit meiner Reichweite und ich weiß, das wird gut, keine Ahnung, mit John Deere wieder oder sonst irgendeiner Marken, ist ja wurscht was, dass du dann im Vorfeld schon sagst, okay, das könnte eine Kooperation sein und dann nicht?
Wolfgang:
[1:49:05] Nein.
Willy:
[1:49:06] Warum nicht? Ist es unredlich, damit Geld zu verdienen?
Wolfgang:
[1:49:10] Nein, aber ich glaube schon dir ist das relativ scheißegal, ob jeder wieder macht.
Willy:
[1:49:13] Ja, allgemein, wurscht, aber mit irgendeiner Marken oder sowas. Ist das eine Option?
Wolfgang:
[1:49:19] Naja, meistens, wenn jemand was machen möchte, dann können wir die von selber. Es gibt oft Firmen, die haben kluge Leute. Es gibt oft Firmen, die es nicht einmal wissen, wie man Social Media schreibt. Es geht schon langsam an.
Willy:
[1:49:31] Ich glaube, gibt es die immer noch? Sicher.
Wolfgang:
[1:49:33] In den letzten zwei, drei Jahren ist es besser geworden. aber vor vier fünf jahren gehen wir davon aus dass für firmen sagen wir machen werbung in der kärntner bauer das reicht aber das jetzt davon vorhin reingehen sagt du ich möchte jetzt das und das wieder machen na ich habe jetzt nie den genannten kommen ich glaube jetzt kaum dass die firma lindner jetzt da so war ja.
Willy:
[1:49:57] Lindner aus dahin und wieder nach ende glaubst du auch nicht okay
Wolfgang:
[1:50:01] Ja, wenn sie sich mögen, können wir gerne mal drüber reden.
Willy:
[1:50:04] Aber du würdest das nicht ausschließen, weil ich habe lang so eine Phase gehabt, wo ich mir gedacht habe, sobald du Werbung für irgendwas machst, Werbung ist eigentlich grundsätzlich jetzt schlecht.
Wolfgang:
[1:50:14] Naja, für Kinder, die brauchen auch alle Ritter mal in den neuen Socken. Bleistift sind zu teuer, wollen jetzt zur Schule anfangen. Wenn hier und da ein bisschen Geld reinkommt, ist man nicht beleidigt, ehrlich gesagt. Und wenn es zu einer Figur passt. Natürlich wäre jetzt blöd, wenn ich jetzt dann, keine Ahnung, es muss zur Figur passen. Petutschnig Hons kann halt schwer Werbung über eine Schnaps-Marken machen, das würde jetzt wahrscheinlich nicht so gut passen.
Willy:
[1:50:46] Du hast jetzt mit Petutschnig Hons, mit deinen Social-Media-Kanälen unglaublich viel Reichweite, welche Verantwortung hast du damit oder wie nimmst du diese Verantwortung wahr?
Wolfgang:
[1:50:56] Ja, tue ich ja eh. Ich meine, in der frühen Aufstände habe ich sowieso eine Verantwortung. Ich kann gar keine. Verantwortung habe ich mir gegenüber. Meist du jetzt nur das Message in das Volk bringen oder was?
Willy:
[1:51:14] Naja, bis zu einem gewissen Grad ist er, du kannst bewusst nicht kommunizieren, wenn du kommunizierst, aber es wird immer einen geben, der das empfängt und der dann aus dem irgendwas macht. Du bist ja irgendwo schon ein Aushängerschild der Landwirtschaft und ob du das willst oder nicht, das ist ja nicht deine Entscheidung. Also das ist jetzt nicht deine Entscheidung, was du betrutschen kannst, draußen für Image hat. Das entscheiden immer die anderen. Das ist ja das Problem ein bisschen. Aber es schießt dann Druck auf dich, weil du dich zur Verantwortung zeigen wirst, wenn du wieder irgendwas hast. Geh betrutschen, ich sag doch das nicht, geh mach doch das nicht. Geh mach ein bisschen mehr Bildung, weil das mit dem Pythagoras ist ja ein positiver Effekt zum Beispiel.
Wolfgang:
[1:51:50] Ja, aber da, da, da, da, da, da, da, da, das Verantwortung, das bespricht mit meiner Frau, was wir machen. Und das ist so das Einzige. Mit dem Daniel noch, mit dem Manager, wenn wir ein Moment keine Ideen haben. Aber das weißt du schon wieder. Es ist jetzt nicht so, dass man jetzt zu großartige Überlegungen anstrebt. Du, wenn es mir ein Bedürfnis ist, etwas zu machen, dann mache ich es. Und da sind wir wieder bei den Politiker, und wenn ich dann denke, ja, das muss jetzt dann sein, dann mache ich es. Aber jetzt muss ich nichts sagen, ja.
Willy:
[1:52:18] Nein.
Wolfgang:
[1:52:19] So eine Verantwortung sehe ich jetzt. Man schaut halt einfach, dass man jugendtauglich ist, wie gesagt. Ja, die Sache noch. Großartig. Großartige, ich bin jetzt auch keiner, der in keinem Flächenbran mit dem keinem Video auslöst. Also das.
Willy:
[1:52:33] Naja, das weiß man ja nicht. Da fähig ich mal gut meistens von selber.
Wolfgang:
[1:52:35] Ich meine ja, zum Beispiel das Thema Wolf.
Willy:
[1:52:38] Ah, jetzt spricht er das Thema Wolf.
Wolfgang:
[1:52:39] Das Thema Wolf ist vielleicht schon etwas, wo du sagst, da stichst du schon in eine Wespenliste rein.
Willy:
[1:52:46] Du stichst aber auch gern oft in Videos mit so Wespen.
Wolfgang:
[1:52:49] Naja, aber das hilft dir nichts.
Willy:
[1:52:53] Das sind die Sachen, die mich wirklich betreffen.
Wolfgang:
[1:52:57] Aber heuer habe ich eh noch. Habe ich heuer schon ein Thema über Wolf gemacht. Habe ich nicht, gell?
Willy:
[1:53:02] Jetzt bist du schon spät dran.
Wolfgang:
[1:53:04] Ja, heuer war es eh ein bisschen ruhiger bei uns zu dem Thema. Von dem her war das jetzt kein Dings. Aber natürlich, mit solchen Themen, was heißt Verantwortung? Da ist mir dann schon bewusst, am Anfang war es mir vielleicht nicht bewusst, aber habe ich dann schon mitgekriegt, dass es dann schon sehr viele Leute aufregt, dass es so einen Menschen gibt, die das nicht gut finden, wenn ich dem Wolf etwas negativ eingestellt bin.
Willy:
[1:53:28] Und du positionierst dich dann ja auch, nicht?
Wolfgang:
[1:53:30] Ja, muss ich ja, das betrifft mich persönlich. Von dem her muss ich da schon Position einnehmen, Position beziehen.
Willy:
[1:53:41] Positionieren, Position positionieren.
Wolfgang:
[1:53:43] Ich muss Position positionieren, ja.
Willy:
[1:53:47] Aber wird man dann noch einmal, als erstes hast du gesagt, du hast ein bisschen weggelacht, ich verstehe, was du meinst, weil du bist jetzt nicht verantwortlich für Gott und die Welt mit dem, was du tust.
Willy:
[1:53:57] Im zweiten Nachdenken, ja eigentlich schon ein bisschen Verantwortung habe ich schon, wird man dann mit der Zeit, mit zunehmender Reichweite einfach ein bisschen vorsichtiger, wenn man jetzt wieder so ein Video zum Wolf macht oder zu irgendeinem sensiblen Thema, überlegt man oder legst du heute länger, bevor du sendest?
Wolfgang:
[1:54:16] Naja, jetzt fällt mir was ein, ein Video habe ich gemacht, das war im Sommer, da war so eine junge Tirolerin, da ist mir ein Video aufgepoppt, da hat sich eine junge Tirolerin aufgekriegt über die Bauern, die auf der Straße fahren, dass die den ganzen Verkehr blockieren. Und die hat ziemlich geschimpft über die Bauern. fahrt es auf die Seiten, hat der Stau und was ihr überhaupt meint es. Und da habe ich mir gedacht, das hat relativ viele Aufrufe gehabt und da habe ich dann ein Reaktionsvideo drauf gemacht, aber eh ruhig, also ohne große, möglichst sachlich halt gesagt, das bauen halt durchaus, wenn sie auf die Ernte, wenn sie die Ernte einfahren müssen, sie haben einen Baum auf die Straßen, man kann es nicht verlieren mit dem Traktor. Und da habe ich dann ein Video gemacht, mit der Dame eben und eh nicht markiert und sie hat sich am Anfang noch gefreut, dass sie sie anspricht und dann hat sie mich noch gebeten, ob ich sie markieren kann bei TikTok und die hat dann relativ viel Fett abkriegt und dann am nächsten Tag hat sie gesagt, sie ist bedroht worden und was weiß ich was alles, und da habe ich dann im Nachhinein gemerkt, das hätte ich jetzt vielleicht nicht machen sollen, weil ich bin draufgekommen, die hat relativ wenig Follower, das ist vielleicht noch etwas unbedarft in dem Metier und so ein Video vielleicht würde ich jetzt, in dem Fall nicht mehr machen, aber das war jetzt im Endeffekt, ist es dann eh wieder gut ausgegangen. Es ist einfach besser bei solche Shitstorms, so genannten, wir haben es hinten nachher mal ein bisschen geschrieben, das musst du einfach zwei Tage einmal durchbeißen und nach zwei Tagen ist das so ein Shitstorm eh wieder weg.
Willy:
[1:55:44] Ist es da?
Wolfgang:
[1:55:45] In meinem Fall, glaube ich, was ich jetzt so als Erfahrung in den letzten Jahren festgestellt habe, ist das einfach ein, zwei Tage ein bisschen aufregend und dann geht es eh wieder weg.
Willy:
[1:55:53] Hat es schon öfter gestürmt bei dir?
Wolfgang:
[1:55:55] Ja sicher. In der Anfangszeit habe ich mit denen schwer umgehen können. Das lernt man auch, wenn man die Routine hat, dann geht man damit auch locker rum. Aber das war bei Strache zum Beispiel, das war im 15er Jahr, da hast du wirklich Meldungen bekommen, wo es dann wirklich scharf zugegangen ist. Und da war ich schon mal baff am Anfang. Das war dann schon schwierig zu umgehen und da hast du schon überlegt, wie du da reagierst,
Wolfgang:
[1:56:28] Mittlerweile siehst du das lockerer. Oder wenn die die Türschütze angehen, dann ist es halt so.
Willy:
[1:56:33] Was ist denn so quasi der therapeutisch wertvolle, pädagogisch anspruchsvolle Hack, wie es so schön heißt jetzt von dir, wenn man am Anfang steht? Ich habe das jetzt auch zum Teil. Also wenn irgendwann mal ein Video gut geht, du merkst schon, die Leute, sie haten gern am Ding, sie kommen mit sehr viel persönlicher Kritik an dir. Wie geht man denn mit dem um, dass einem das nicht nahe geht? weil mir geht das dann schon nahe, auch wenn es vielleicht nur eine Einzelkritik ist oder so, das beschäftigt dich dann zwei Tage. Stimmt das jetzt, was der sagt, ist zwar scheiße gesagt, aber vielleicht stimmt es ja im Kern und das hört er nicht auf. Wie komme ich da raus?
Wolfgang:
[1:57:14] Also ich und alle anderen. Mit Humor, man muss es mit Humor probieren. Also ich habe gemerkt, da sitzen alle irgendwelche Leute. Meistens sitzen da jetzt Leute.
Willy:
[1:57:24] Dort sitzen, ne?
Wolfgang:
[1:57:25] Ja. Mit viel Tagesfreizeit. Also wenn du heute irgendwo eine klopfvolle Wäsche und 5-3-30 Rufzeichen reinklopfst, dann merkst du schon, okay, die Leute haben es doch relativ.
Willy:
[1:57:37] Wie hast du schon gestern gesagt, ich liebe es beim Denken ein bisschen Pech gehabt.
Wolfgang:
[1:57:40] Ja, will ich jetzt nicht immer sagen, aber, ich habe halt merkt, du nimmst den Leuten in Wien, dass du die Segeln mit Humor dazu kommst. Wenn du eben zu dem Thema da irgendwie dich selber ein bisschen auf die Schaufel nimmst, ich habe in der Sonnenschule auch nicht so gut aufgepasst, mit deinem Schmäh machen und vielfach kommt die Community dazu und die, regelt das dann auch oft, aber man muss da mit Humor nehmen und wenn du merkst, das ist einfach komplett ein Folterodl, dann musst du ihn einfach ignorieren oder auf ein Berg drücken, das ist ja wirklich die Geschichte.
Willy:
[1:58:11] Und wenn es jetzt an Teil Substanz geht und sagt, dein Kabarett ist schlecht, dein Programm ist schlecht, du redest schnell, du redest unteidlich oder was der Teufel was. Wie findet man raus, was davon relevant ist, weil da ist vielleicht auch ein Feedback da drinnen, weil es ist ja nicht nur alles komplett der Hate, sondern teilweise weil es ja eine Substanz einfach nur rhetorisch völlig unbegabt vorgetragen, kann man das filtern irgendwie?
Wolfgang:
[1:58:34] Ja sicher, wenn du jetzt beim Cavaret, ich meine jetzt bin ich doch schon relativ lange im Geschäft, jetzt weiß ich eh ungefähr, was ich mache. Natürlich, man lernt dann schon, Kritik einzuschätzen. Ist das jetzt dann berechtigt, was der sagt? Dann nimmt man sich vielleicht zu Herzen. Da merkst du dann eh, wenn das jetzt wirklich inhaltlich gut fundiert ist, wenn der jetzt dann sagt, da und da in der Geschichte, da habe ich mich ein bisschen verloren, da komme ich nicht mit, dann merkst du genau, okay, dann denkst du dann mal nach, wenn einer sagt, ey, das war scheiße, dann war es eh. Und auf der anderen Seite, ich habe jetzt doch relativ viele Auftritte im Jahr, immer wieder viele Zuschauer.
Willy:
[1:59:07] Wie viele hast du denn über das Jahr?
Wolfgang:
[1:59:09] 80 Auftritte habe ich jetzt heuer. ein bisschen mehr, glaube ich. Aber da weiß man dann eben, dass du viele Auftritte hast und du kriegst jeden Abend das Feedback vom Publikum. Natürlich, wenn du jetzt sagst, du hast 300 Leute drinnen, musst du dir halt schon bewusst sein, dass vielleicht 5, 6 Leute das nicht mögen. Ja, ist halt so. In Passau zum Beispiel, da sind halt drei Leute heimgegangen in eine Pause. Aber da hat dann einer gesagt, ja, das waren halt klassische Preußen. Ich habe da vorher ein bisschen Schmähs gemacht, so Bayern und...
Willy:
[1:59:40] Ach so. Ja demonstrativ, nein, ich stehe jetzt auf und ich gehe jetzt.
Wolfgang:
[1:59:44] Nein, in der Pause ist es halt nicht mehr da gewesen, aber ist halt so. Haben wir Einträge gezahlt, was mir egal.
Willy:
[1:59:51] Also, weil es mich betrifft, ich zweifle sehr viel an mir selbst. Begehst du mir Selbstzweiflung oder betrifft dich das gar nicht bei so Dingen?
Wolfgang:
[2:00:02] Nein, wie gesagt, nachdem ich eh schon ein alter Hund bin, jetzt kenne ich eh schon alles. Also von dem her, wir kommen jetzt nicht vor, dass jetzt irgendwo einmal was Neues kommt, wo du sagst, mit dem kannst du gar nicht umgehen, weil du hast eh schon alles durchgemacht. Und das kann ja nichts, was so groß passieren soll. Also gerade bei Social Media, wo es ist, der nächste Tag fängt trotzdem wieder an.
Willy:
[2:00:20] Da denke ich eher an die physische Bühne, wenn du vor 200 Leuten stehst oder so, und dann denkst du, puh.
Wolfgang:
[2:00:26] Sicher gibt es auch Auftritte, wo du denkst, sicher hat es vor einigen Jahren oft Auftritte gegeben, wo du sagst, Stimmung ist jetzt nicht so gut, aber dann gibt es wieder Auftritte, wo es super ist. Passt eh.
Willy:
[2:00:38] Welcher Bühne ist deine Lieblingsbühne? Die Hofbühne, die Kabarettbühne oder die digitale Bühne auf Social Media? Wo fühlst du dich am wohlsten?
Wolfgang:
[2:00:47] Schon die Bühne vor Publikum. Das ist schon das, was ich gerne mache. Das ist eh im Prinzip das, was ich jetzt lange gemacht habe, was ich glaube ich auch gut kann. Leute zu unterhalten und das ist schon jetzt, meine Hauptintention, das alles zu machen. Und die Videos, ja, die mache ich schon auch gerne. Landwirtschaft natürlich auch, aber die Kultur, ja, das ist schon meine Leidenschaft.
Willy:
[2:01:14] Die Kulturland, ja.
Wolfgang:
[2:01:14] Ja, das ist meine Leidenschaft, so meine ich. Da habe ich ja das Glück, dass ich quasi mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Das ist also ein Klischee-Spruch, was die die Fußballer oft sagen, ne? Mit 22.
Willy:
[2:01:26] Jetzt habe ich einen Titel für unseren Podcast ein bisschen. Irgendwas mit Kultur und Landschaft. Das ist ja super.
Wolfgang:
[2:01:32] Kultur unter Unteiniger. Oder Bindestrich. Oder Landschaft einkommen. Na, war ein Scherz.
Willy:
[2:01:40] Da machen wir noch ein Brainstorming. Zum Hans noch. Jetzt bist du eh schon länger mit dir zusammen. Du bist ein Beziehungsmensch. Das weiß ich. Jetzt seid ihr 22 Jahre verheiratet. also das habe ich jetzt zusammen, ja, wurscht, zusammen halt aber also
Wolfgang:
[2:01:58] Mit dem Petutschnig meinst du?
Willy:
[2:01:59] Nein, nein, ja, und der Petutschnig ist jetzt auch schon ein Zeitl mit dir mit geht der dir nicht irgendwann einmal am Sack?
Wolfgang:
[2:02:07] Ich habe mir ja oft schon gedacht, ob der mir einmal auf den Sack geht, weil ich habe das ja beobachtet es gibt immer wieder, Kunstfiguren, die weiß ich sind ja aus Massan, wo die auch irgendwann einmal aufgehört hat, oder ich sehe es ja beim Helfried Christian Hölblink der war einer meiner ersten Regisseure, der hatte dann auch, mit der Figur Helfried war er ja sehr, erfolgreich und hat dann auch irgendwann einmal die Figur dann auf die Seite gelegt und aktuell ist es irgendwie nicht so, mir kommt es sich nicht langweilig vor. Also ich fühle mich eigentlich immer noch wohl und solange ich mich wohl fühle, mache ich das. Ich schließe natürlich nicht aus, dass ich in fünf Jahren sage, das mag ich nicht mehr. Keine Ahnung.
Willy:
[2:02:43] Also noch habt ihr ein harmonisches Verhältnis?
Wolfgang:
[2:02:45] Noch haben wir ein harmonisches Verhältnis, das kommt mir eigentlich gut aus und ich habe jetzt nicht das Bedürfnis, jetzt als Wolfgang Feisterz auf der Bühne zu stehen und dann keine Ahnung, andere Sachen zu machen. Momentan passt mir das gut.
Willy:
[2:02:57] Es gibt ja wirklich saublade Fragen bei Interviews, eine habe ich jetzt für dich. Was stört Hans an dir?
Wolfgang:
[2:03:03] Was stört den Hans an dir?
Willy:
[2:03:05] Ich hab fragen müssen, wie er es mir hier blöde Interview fragt.
Wolfgang:
[2:03:08] Hast du mal lang überlegt, ha?
Willy:
[2:03:12] Nein, vergiss die Frage, ich wollte nur die Fragestellung, ich brauch keinen.
Wolfgang:
[2:03:15] Stört den Hans an dir, dass er so ruhig und sachlich und diplomatisch ist. Ja, keine Ahnung.
Willy:
[2:03:22] Wie viel steckt von dir im Arm?
Wolfgang:
[2:03:27] Ja, ich glaub, wir kommen ja schon zusammen. Also es ist jetzt nichts, der Petutschnig hat und sagt jetzt nichts, was der Wolfgang Feist hat, dass er sich nicht denken würde. Also von dem her, das ist schon alles.
Willy:
[2:03:37] Also es ist keine komplette Kunstfigur, sondern es ist quasi aus der Realität entlehnt.
Wolfgang:
[2:03:42] Ja, es ist natürlich mir und habe bei einzelnen Figuren angelehnt, was ich so kennengelernt habe und was es so gibt in unserer Umgebung, dass du sagst, ja, von dem nimmst du ein paar Elemente und von dem paar nimmst du was und so, aber im Großen und Ganzen sage ich jetzt nichts, was ich jetzt nicht selber auch vertreten würde. Darf ich mir mal schneizen?
Willy:
[2:03:59] Nein.
Wolfgang:
[2:04:00] Jetzt hab ich da vorher... Wo muss ich mich da hinrennen? In die Kamera.
Willy:
[2:04:09] Ah, schau. Nein, das ist total authentisch. Mach das.
Wolfgang:
[2:04:14] Wo ist er drin?
Willy:
[2:04:17] In der Kamera. Bist du in der Kamera? Bist du wieder da?
Wolfgang:
[2:04:23] Geht's wieder? Immer da gewesen.
Willy:
[2:04:25] Bist du wieder frei? Das ist sehr schön. Wir kommen eh in die Thiel gerade. Ich will dir eh nicht zu lange nerven. Ich glaube, wir können jetzt...
Wolfgang:
[2:04:34] Wir haben jetzt nur das Standort jetzt.
Willy:
[2:04:35] Das weiß ich nicht. Noch nicht lang genug. Aber ist das schon zu lang?
Wolfgang:
[2:04:41] Nein, passt schon.
Willy:
[2:04:42] Ja, heimfahren musst du halt noch. Du bist ja nicht aus Wien. Übergabe. Äh... Hofübergabe. Wie schaut es aus da bei euch?
Wolfgang:
[2:04:54] Drei, vier Jahre nach, dann kriegt der Bude die Hunde. So meinst du das?
Willy:
[2:04:58] Ja, sicher. Der Hof wird übernommen und dann wird auf einmal dem Übernehmenden ein übergebender.
Wolfgang:
[2:05:04] Ja, kein Problem damit.
Willy:
[2:05:06] Ja, vier Kinder.
Wolfgang:
[2:05:08] Ein Kind gibt es, das potenziell momentan ziemlich motiviert ist, die Landwirtschaft zu übernehmen. Und da schließe ich nicht aus, dass wir das bald einmal machen, wenn es einmal passt für ihn. Aber schauen wir mal, was der, das ändert sich ja noch, der ist jetzt gerade noch in Ausbildung, macht jetzt bald Matura, aber dann müssen wir da schon schauen. Ich möchte nicht, dass er bis 35 rumwurschtelt. Also das würde ich dann schon fair finden, wenn er es dann bekommt in den Hof, wenn er motiviert ist. Ich weiß ja nicht, wie es sich ändert.
Willy:
[2:05:37] Du möchtest jung übergeben, also relativ jung.
Wolfgang:
[2:05:40] Naja, es wäre ihm gegenüber fair, wenn er jetzt gute Ideen hat und das umsetzen möchte, dann wäre das ja bedeppert, wenn der jetzt bis 35 rumwurschteln kann, nicht? Weil, jetzt bin ich, eigentlich bin ich noch nicht alt, aber wenn es einmal passt, wenn es einmal passt, habe ich kein Thema damit, dass man da den Hof übergibt, für die nachfolgende Generation.
Willy:
[2:06:01] Wie sehr hängst du am Hof, also am Bauer sein?
Wolfgang:
[2:06:04] Ja, es macht mir schon Spaß, aber es ist jetzt nicht so, dass ich jetzt, ich beobachte das schon oft, dass es Bauern gibt, mit 75 Minuten übergeben haben und vor lauter und die Kühe und die Viecher und das komplett dazu geklammern. Das ist ja für die Landwirtschaft nicht gut, weil du bist ja so ein Bauer, das Thema Nachhaltigkeit ist ja wichtig für den Bauer. Nachhaltig kannst du nur dann sein, wenn du auch der nachfolgenden Generation die Chance gibst, es nach bestem Wissen und Gewissen zu machen. Wenn jetzt ein überall Vermesser, wie oft die Welt vermessen haben, dann musst du den Besitzer holen. Der Besitzer muss unterschreiben, oder die Grenzsteine, dann kann ich bin kein 80er Vater mit dem Hackelsteck nachher und das Enkele ist auch schon 30. Der Enkele arbeitet eh schon, aber hat immer noch nicht übergeben, immer noch der Alte drinnen. Da machst du eigentlich als Altbauer mehr hin, weil du gibst viele Fälle, wo der nicht übergeben hat und dann scherzt du halt den, wenn der Sohn 40, 50 ist, was wird denn der noch? Hat sich selber schon ein Leben aufgebaut und da tut man sich nichts Gutes, wenn man zu lange daran fest ist.
Willy:
[2:07:07] Warum ist das so in der Landwirtschaft so, dass die, also ich sage jetzt mal die Landwirtschaft, vielleicht ist es bei Unternehmen auch so, ich habe noch nie Unternehmen übergeben, dass die Alten so lange am Ruder bleiben und die Angst haben vom Übergeben.
Wolfgang:
[2:07:19] Es gibt ja den Spruch, früher übergeben heißt nicht einmal lang leben. Das ist bei den Alten irgendwas, da hast du keine Angst, keine Ahnung. Da haben sie halt Angst, dass sie nichts mehr zu sagen haben oder keine Ahnung was.
Wolfgang:
[2:07:29] Weil es halt auch, es sind dann noch so alte Weisheiten oder alte Ansprüche, dass man halt glaubt, man muss halt da ewig immer noch mitquackeln. Aber irgendwo muss man mal so reif sein und sagen, jetzt passt es einmal. Ich tue jetzt bei meinem Boot zum Beispiel – also ich ist ihnen geschickt, also Motorsäge und alles, da rede ich gar nicht mehr rein, Den erkläre ich nicht, wie du einen Baum umschneiden musst. Das kann ja mittlerweile schon besser sein. Natürlich könnte ich jetzt auch sagen, da, da, da, da, da, aber es gibt auch manchmal Fälle, wo du sagst, nein, okay, das war jetzt vielleicht keine gute Idee, aber du lässt es machen, weil er selber das lernt. Aber es gibt sehr oft Situationen, wo man denkt, da habe ich jetzt gar kein Anrecht mehr an dem, was er zu erklären, weil er eine super Ausbildung hat, der ist Vorarbeiter und macht selber eine gute Ausbildung. Was wäre es jetzt noch?
Willy:
[2:08:15] Und die anderen drei haben sich aktiv gegen den Hof entschieden oder eher aktiv für den Hof? oder hat es sich einfach glücklicherweise Konfliktbräufe so entgeben, dass einer Bock hat und die anderen eh nicht so?
Wolfgang:
[2:08:25] Ja, was heißt nicht Bock? Wir machen jetzt keinen Ringkampf draus, während wir einen Krieg.
Willy:
[2:08:29] Nein, aber manche können sein, dass zwei wirklich mit Herz und Seele dabei sind und es gibt halt nur einen Hof.
Wolfgang:
[2:08:35] Aktuell ist es halt so, dass einer sehr motiviert ist und die anderen sind jetzt nicht ablehnend dem Hof gegenüber eingestellt, aber sie haben halt andere Wege eingeschritten, eingelenkt, eingeschlagen. Ja, einschlagen. Ja, ich weiß nicht, was ist, wenn eine Buhr sagt in fünf Jahren, nein, mich interessiert es nicht mehr, ist halt so. Dann mache ich bis 80 weiter. Bis das Enkele altmauig ist.
Willy:
[2:09:02] Gibt es auch schon irgendwelche Dendenzen Richtung Bühne von irgendeiner Seite? Also gibt es da auch schon potenzielle Nachfolger irgendwann?
Wolfgang:
[2:09:11] Auf der Bühne?
Willy:
[2:09:12] Ja, also dem, dem, dem, dem, dem.
Wolfgang:
[2:09:14] Auch von meinen Kindern? Ja.
Willy:
[2:09:15] Ich will ja keine Namen und nichts, sondern nur Tendenzen. Weil ich weiß, das Private ist ja richtig.
Wolfgang:
[2:09:20] Ja, wie gesagt, es ist schon, wenn jemand den Weg gehen möchte, würde ich ihn schon unterstützen. Aber ich würde, ich muss jetzt hinten nach, also wie habe ich früher schon gesagt, der Weg war einfach nicht einfach, glaube ich. Und das ist schon einmal zuerst wichtig, eine gute Ausbildung zu machen. Und was ich dann mache, würde ich schon unterstützen.
Willy:
[2:09:39] Aber nicht so wie du, sondern du hast ja gute Ausbildung gemacht vorher, oder? Du hast ja einen Sieg.
Wolfgang:
[2:09:44] Das hat dir gepasst. Nein, aber trotzdem, der Weg, den ich als Kabarettist gegangen bin, der war schon nicht so einfach. Ich weiß nicht, ob das jetzt an jedes Kind und du das jetzt als Vater gerne schaust.
Willy:
[2:09:56] Für deine Kinder hältst?
Wolfgang:
[2:09:57] Ja, das ist schon eine wüde Aussage.
Willy:
[2:10:02] Weil du bist ja glücklich jetzt auf der Bühne irgendwo mit allem drum und dran, aber es war schon schwer dann, die Zeit, oder wie so?
Wolfgang:
[2:10:11] Also wenn da jetzt nicht meine Frau hinter mir gestanden wäre, war das ist so nie gegangen also war wirklich jetzt nicht immer lustig aber.
Willy:
[2:10:18] Was auch hinter dir steht, emotional oder Stütze?
Wolfgang:
[2:10:20] Dass sie das unterstützt hat, dass sie sagt, ja passt schon, super, jetzt fährst du ein paar 17 Leute und dann eine, passt schon, wenn du das machst. Sie hat nie gesagt, sie hätte auch sagen können, Alter, spinnst du ein bisschen oder was, machen wir ein Gescheiter da oder was.
Willy:
[2:10:33] Negativ verstärken zu sagen, sie hat das Ganze positiv.
Wolfgang:
[2:10:34] Sie hat das nie gemacht, sie hat mich immer unterstützt. Und das ist auch nicht selbstverständlich, muss ich ehrlich sagen.
Willy:
[2:10:40] Nein, wenn ich den Leuten im Leben finde, ist nie selbstverständlich.
Wolfgang:
[2:10:44] Stimmt, ja. Habe ich ja Glück gehabt, das ist das Wichtigste.
Willy:
[2:10:46] Ein bisschen ein Maserl hast du es gehabt.
Wolfgang:
[2:10:48] Ja, privat und beruflich passt es momentan ganz gut.
Willy:
[2:10:52] Lustig bist du auch.
Wolfgang:
[2:10:54] Die Leute sagen, ja.
Willy:
[2:10:57] Aber du stellst dir vor, dein Sohn sagt dann irgendwie, nein, ich mag das nicht. Und gerade dir, du als kleinstrukturierte oder ihr als kleinstrukturierte Bauern, würdest den Hof dann schließen müssen. Ist das für dich denkmöglich überhaupt, dass der Hof immer nicht mehr existiert? Als landwirtschaftlicher Betrieb?
Wolfgang:
[2:11:14] Da geht die Welt glaube ich auch nicht unter. Also zwingend wäre ich sicher kein, also das finde ich nicht gut. Also wenn es dann mal so sein sollte, dann ist es halt so, kann man auch nix machen.
Willy:
[2:11:24] Aber ist die Landwirtschaft zu unattraktiv geworden? Ich habe es ja seit die Statistik, seit 56 glaube ich, wenn du das runterrechnest, bis heute zum heutigen Tag, haben jeden Tag zwölf Betriebe zugesperrt.
Wolfgang:
[2:11:33] Ja, also die Entwicklung ist sicher nicht sehr gut. Also diese ganz kleinen Bauern haben es immer schwieriger, wenn du nicht ein kompletter Idealist bist, wenn du nicht die ganze Familie voll einreist und, große Mühen auf sich nimmt, dann wird es oft schwierig. Ich sehe es sehr oft, Also bei mir in einer Gegend, da sind die meisten Bauern, die haben irgendeinen Nebenverdienst. Oder die Frau geht nebenbei arbeiten. Also einer muss immer irgendwo nebenbei schöpfen, ein paar große, zwei, drei große, aber der Rest, wo du denkst, die sind eigentlich vor 40 Jahren alle daheim gewesen, haben die ganze Familie davon gelebt, das wird immer weniger. Das wird jetzt sicher nicht besser, wenn in den nächsten 20, 30 Jahren.
Willy:
[2:12:11] Was braucht es denn aus deiner Sicht, dass Landwirtschaft in einer stabilen, gesunden, nachhaltigen Art und Weise wieder länger existieren kann oder weiter bestehen kann? Weil so wie es jetzt ist, die Tendenz ist eher weniger Betriebe, größere Betriebe, automatisiertere Betriebe mit allen Vorteilen, aber auch den Nachteilen. Was braucht es denn, dass Landwirtschaft wieder ein bisschen mehr in diese kleinstrukturierte, mit ortsverbundene Richtung geht? Oder ist das vorbei, die Zeit?
Wolfgang:
[2:12:45] Ich fürchte, es ist vorbei. Ich weiß es nicht. Wenn ich ganz ehrlich bin, ich glaube kaum, dass man in 20 Jahren sagt, jetzt lebt ich mit 10 Milchkirbel wieder gut. Das siehst du eh, du musst mit dem Weltmarkt konkurrieren. Der Bub war heute in Norddeutschland oben. Wir sind als Erntehelfer, da haben sie 1500 Kühe. 1.500 Kühe, tausende Hektar, da haben sie einmal 350 Hektar Weizen geerntet. Da hat man gesagt, morgen ist weniger, da sind nur 150 Hektar. Das sind riesige Agrarbetriebe, das ist einfach ein Konzern, der kauft da tausende Hektar zusammen, hat Angestellte, die Polen machen, die österreichischen Buhren mit dem Traktor fahren und mit denen konkurrieren ist halt einfach schwierig. Also es gibt natürlich gute Nischen, die direkt vermarkten, musst du natürlich auch voll einschöpfen. Eben Krakenbauer zum Beispiel, ich glaube der hat eine gute Nische gefunden mit Urlaub am Bauernhof. Das Schwierige ist, du musst halt als Bauer mehrere Standbeine entablieren. Ja, aber das wird immer schwieriger, ich weiß es nicht. Wir haben ja in den 90 Jahren schon geredet in der Schule. Man hat ja gewisse Sachen vor 30 Jahren gesehen, in welche Richtung das hingehen wird. Es ist nicht einfach.
Willy:
[2:14:01] Ich fahre nächste Woche nach Ostfriesland, bin dort unter anderem auf einem Krabbenkutter, aber um das geht es jetzt gar nicht, sondern bei einem Bauern, der war auch so ein riesengroßer Betrieb und für mich ohne Ende und jetzt zurückgeschrumpft auf ganz wenig. und so glücklich wie noch nie. Dem geht es jetzt wieder besser, weil er aus dem System ein bisschen ausgestiegen ist.
Wolfgang:
[2:14:22] Aber der hat wahrscheinlich irgendwo einen Polster geschaffen, oder? Finanziell.
Willy:
[2:14:25] Das haben wir dann im Podcast, wie er es genau gemacht hat. Das weiß ich noch nicht. Das versuche ich auch rauszufinden. Aber das war einfach dieser Schritt zurück
Willy:
[2:14:32] wieder, der ihm zumindest und seiner Familie ganz gut getan hat. Die Frage ist, ich habe mir jetzt eine Zeit lang einen Podcast gemacht, eine Zeit lang, einen Podcast über Suizid in der Landwirtschaft. Und da ist herausgekommen, erstens mal ganz hohe Depression, Suizidrat etc. Großer Faktor, diese Förderabhängigkeit, die was so auf die Birnen geht, dass da was fremdbestimmt ist, der freie Bauer, die freie Bäuerin ist fremdbestimmt. Was braucht es denn da? Müsst man da wieder mit dieser Förderung ein bisschen zurück, dass sich die Landwirte wieder ein bisschen mehr nach Landwirt fühlen? Oder wo ist denn eine große Hebe, wo man ansetzen kann?
Wolfgang:
[2:15:08] Ja, ich glaube, über das Rest eigentlich nicht gern. Ich glaube, dass viele Bauern in der Gegend, wo ich sehe, die Alkoholprobleme haben, dass die sich einfach immer schwer tun. Und.
Wolfgang:
[2:15:24] Die Ausgleichszahlungen wirst du aktuell so brauchen. Aber die Entwicklung finde ich nicht gut, weil, wie gesagt, wenn wir schon mit dem Thema Norddeutschland sein, diese Riesenkonzerne, die kriegen derartig viel Flächenprämie. Denen ist ja teilweise wurscht, wie viel die jetzt Weizen ernten auf den Hektar, weil sie einfach gute Prämie kriegen. Und die kleinen Bauern kriegen halt verhältnismäßig wenig. Und deswegen geht halt die Entwicklung hin, dass man halt immer größer wird, weil du dann da wieder die Prämien hinkommst. Wenn ich jetzt ganz radikal wäre, würde ich halt bitten, dass wir sagen, ab einer gewissen Größe kriegen die Bauern halt nur mal die Hälfte. Und die Kleinen kriegen dafür dementsprechend mehr, dass du halt dann mit 15 Kieren überleben kannst zum Beispiel. Aber halt nur rein mit dem Marktpreis, das werden wir nicht schaffen, weil du hast einfach den freien Markt, die offenen Grenzen. Und du siehst ja wohl, wenn der Rebe in Deutschland was bestimmt, dann muss der Österreicher mitlaufen. Wenn der Aldi sagt, das und das machen wir jetzt, dann musst du mithupfen. Und das wird in naher Zukunft, glaube ich, ohne diese Ausgleichszahlungen, die der Bauer eigentlich eh nicht gern hat. Wie gesagt, sind wir 20.000 Schilling früher, von meinem Vater, das ist heute so utopisch, dass du das bekommst, dass du dann noch was Schönes aufbauen kannst. Und ja, schwierig, aber ist halt momentan auch noch mal so. Und für Junge, ich meine, das sage ich jetzt auch meinen Jungen, wenn er den Hof übernehmen will, er muss sich halt schauen, dass er gut ausgebildet ist, dass er einen guten Job hat, dass er nebenbei was hat.
Willy:
[2:16:51] Was ist eine gute Ausbildung neben einem Landwirtschaftlichen?
Wolfgang:
[2:16:54] Das muss jeder selber für sich entscheiden.
Willy:
[2:16:56] Also gibt es nicht irgendwie so, sagen wir mal, die fünf Berufe machen Sinn, weil die kannst du daheim auch nutzen?
Wolfgang:
[2:17:00] Am besten Anwalt und dann schöne Honorarnoten schreiben, dann kannst du nicht bei der Bauer.
Willy:
[2:17:05] Das war jetzt der Tipp. Also ja, okay, ich bin jetzt eher ein Tacht an Schloss oder sonst was, dass du daheim was redet. Aber ist ein guter Punkt mit der Anwalt, ja.
Wolfgang:
[2:17:13] Du kannst den Nachbarn verklagen.
Willy:
[2:17:14] Ja, ja, du verdienst viel mehr verklagen.
Wolfgang:
[2:17:17] Die Staunen steckt immer in den Zaun rüber. Gut, das muss jeder, was er gerne macht. Natürlich ist das Handwerk sehr wichtig.
Willy:
[2:17:25] Soziologie-Studien zum Beispiel.
Wolfgang:
[2:17:26] Soziologiestelle wäre auch total wichtig, oder Kunstgeschichte, kann man nebenbei ein bisschen Kunstgeschichte machen. Aber, keine Ahnung, wenn einer sagt, er hat dort und da in dem Büro, wenn es ihm das getaucht, dann passt das gut. Oder wenn du sagst, Schlosser, Elektriker, Handwerke sind müde, immer gut, wird immer gefragt. Das ist eh ein bisschen das Thema, wenn wir sagen, die KI, im Hinblick auf die KI, was in den nächsten 20 Jahren gerade in den Mittelschichtbetrieben wegfallen werden, ich denke mir oft, Steierberater, wenn du oft da redest, solche Jobs, glaube ich, wird es sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren einmal halbieren, weil du klubst die Sachen rein in die KI und das sagt dann genau, wie viel Umsatz du hast.
Willy:
[2:18:02] Im Einstiegssegment auf jeden Fall, das hört man immer wieder.
Wolfgang:
[2:18:05] Ich glaube, dass da oft ein Hilfsgescheiter ist, wenn du ein bisschen ein Handwerk herkommst, aber eine gute Ausbildung, es ist eine Lehre, eine gute Ausbildung und eine Matura auch und ein Studium, wenn es jetzt nicht unbedingt Soziologie ist, wahrscheinlich auch gut. Wenn es Soziologie ist, wahrscheinlich auch gut. Ich habe studiert, deswegen ich frage ich deswegen.
Willy:
[2:18:22] Weil ich dafür eigenironisch fragen, wenn es Soziologie ist, aus mir ist ja auch nichts geworden.
Wolfgang:
[2:18:26] Du bist ja ein riesen Podcaster geworden.
Willy:
[2:18:29] Das Studio mit 2000 Quadratmeter Studio mitten in Wien. Da drüben gleich der Stephansdor, mit der Garage. Und da steht die G-Klasse auch noch unter. Nein, aber weil du gerade gesagt hast, KI, danke, dass du mir Stichwort gegeben hast. Kurze Frage, was wird KI in den nächsten zehn Jahren in der Landwirtschaft verändern, deiner Meinung nach?
Wolfgang:
[2:18:52] Ja, also bei den Großen haben wir auf jeden Fall Traktor. Ich meine, das siehst du eh jetzt schon, die großen Traktor, die stehen da auf dem Ocker. Wenn sie einen Kilometer geradeaus fahren, der lenkt den einmal nicht. Der steht da hin, der führt, der hat Rad da rum. Es gibt eh schon die Traktor, die selbst fahren auch. Ich glaube, wo du vom Büro wahrscheinlich auch schon den Traktor steuern kannst.
Willy:
[2:19:11] Hast du sowas nicht?
Wolfgang:
[2:19:12] Ich habe das noch nie geguckt. Aber das ist die Entwicklung, das hat sich auch schon vor 30 Jahren gegeben. Ich weiß noch, wie in Deutschland oben war, da war es gerade modern, GPS. und dann gedüngt bei GPS und muss gesehen, dass der Flick hat ein bisschen weniger Dünger, der braucht mehr. Entwickelt sich immer mehr Roboter. Wird wahrscheinlich auch noch mehr ausgebaut und Fütterung, siehst du, es ist ja eh eigentlich relativ viel schon. Also Landwirtschaft ist schon hoch technologisch in Wirklichkeit, wenn du das jetzt modern machst, wenn du die gewisse Größe hast, passt es eh. Aber für kleine Paaren, wie muss es das halt nicht finanzierbar?
Willy:
[2:19:44] Also wieder eine Tendenz, die dazu führt, dass eigentlich nur ein großes sich das leisten kann.
Wolfgang:
[2:19:49] Ja, höchstwahrscheinlich.
Willy:
[2:19:50] Ja, aber ist das dann, das ist so ein Ding, wo ich so ein bisschen nachdenke, wo ich jetzt, Entschuldigung, dass ich da jetzt so nachfrage, muss man da nicht drauf schauen, dass man da einfach irgendwie entweder sagt, da gibt's wirklich Förderung, aber nicht im Sinne von Förderung, wir zahlen nicht, damit du hakelst, sondern wir wollen uns Landwirtschaft in dieser Art und Weise leisten, weil die einen Mehrwert hat, den man halt am Markt nicht abbilden kann.
Wolfgang:
[2:20:13] Ja, und das muss halt leider auch die Politik unterstützen, das kann der Bauerserver ja nicht sagen.
Willy:
[2:20:18] Ja, du hast es ja selber gesagt, mit der Automatisierung, und das ist jetzt nicht überhaupt nicht automatisierungskritisch, aber wenn ich das nach vorne denke, haben kleine Betriebe Kosten Nachteile,
Wolfgang:
[2:20:28] Logischerweise. Ja, klar.
Willy:
[2:20:31] Und dann hören sie halt auch auf, fertig. Also da sehe ich ja, wo die Reise hingeht, da brauche ich ja nicht drüber spekulieren, ist so oder ist so nicht, sondern ist so. Mahlzeit.
Wolfgang:
[2:20:42] Schaut leider aus, das kennt man vorher.
Willy:
[2:20:45] Ja. Ich denke da oft drüber nach und finde das einen interessanten Gedanken. Muss man Landwirtschaft wieder verstaatlichen? Aber eine gewisse Art und Weise, dass man sagt, ihr bleibt Eigentümer. Der Grund gehört der Allgemeinheit, gehört nicht mehr euch. Ich sage jetzt ganz radikale Gedanke. Aber ihr habt so lebenslange und Weitergabe recht und alles.
Willy:
[2:21:06] Aber Landwirtschaft ist ein Gemeineigentum und nicht ein Marktgut. Das, was da draußen gehandelt wird, und dann setzt sich der Markt mit seinen Prinzipien langfristig durch.
Wolfgang:
[2:21:19] Eigentum ist natürlich schon was Wichtiges für einen Bauer, dass man selber was besitzt. Aber fair war es einfach, wenn du einfach einen fairen Preis für dein Produkt kriegst. Das war halt das faire. Aber die Politik muss ja nicht den Grund enteignen, damit sie den Bauern was unterstützen können.
Willy:
[2:21:37] Nein, deswegen, ich frage dich ein Eigentum, weil wenn du das volle Eigentum über dein Grund hast, kannst du ja einen Verkaufmann, einen Investor. sozusagen, an jemanden, der wachsen will. Das heißt, man sollte so schauen, dass man diese Kleinstrukturiertheit beibehält, indem man zumindest das Veräußerungsrecht begrenzt, dass es zumindest als landwirtschaftlicher Betrieb in der Region erhalten bleibt.
Wolfgang:
[2:21:58] Ja, das ist auch sehr theoretisch.
Willy:
[2:22:00] Ja, sicher ist es theoretisch.
Wolfgang:
[2:22:01] Da sind wir sehr weit weg. Ich glaube, wir werden es sich nicht so durchsetzen, realistisch gesagt.
Willy:
[2:22:08] Also wird es eh so, wie wir gesagt haben, und so wird es halt werden.
Wolfgang:
[2:22:11] Ich weiß es nicht, ich bin jetzt doch kein... Ich will jetzt nicht dystopisch mit deinem.
Willy:
[2:22:14] Wir würden dann noch etwas Positives nehmen.
Wolfgang:
[2:22:15] Ich bin nicht die Gerda Rochas, aber...
Willy:
[2:22:17] Nein, bitte, ich stehe jetzt auf dir.
Wolfgang:
[2:22:20] Wenn du gute Ideen hast, wie gesagt, wenn du Nischen hast, kann es schon noch funktionieren, aber das Klassische mit einer Schiene fahren wird immer schwieriger. Schweinebrauchen zum Beispiel tun sich auch immer schwieriger. Wo du heute tausend Schweine hast, wenn du mit der Schweinebraucher redest, die haben auch 30 Jahre 100 Schweineln gehabt, jetzt brauchen sie 1.000, haben weniger. Weil halt da die Dänen und die Holländer und was weiß ich was alles überschwemmen in dem Markt. Wie gesagt, da finde ich einfach, ist die Politik. Die Politik, musst du dann schauen, gibt es andere Leute, die wahrscheinlich gescheiter sind als ich, die vielleicht dann ein bisschen mit einem Hausverstand irgendwie steuern könnten, wenn sie möchten. Ich glaube aber, sie würden aktuell nicht. Jetzt wäre die Situation nicht so eingetreten, wie es jetzt ist.
Willy:
[2:23:03] Es gibt zwei große Ideologien da draußen, glaube ich. Das eine ist, der Staat muss es richten oder es braucht neue Regelungen von politischer Seite her. Die anderen sagen, jede Kaufentscheidung ist eine Kaufentscheidung und entscheidet darüber, wie die Landwirtschaft in Zukunft ausschaut. Wie stehst du zu dem?
Wolfgang:
[2:23:25] Ich verstehe aber auch Leute, wenn sie sagen, wenn du heute sagst, du bist in einer Wohnung, hast extrem hohe Lebenskosten, verstehe ich schon auch die Leute, wenn sie sagen, sie müssen dann mal zum billigen Produkt greifen. Natürlich ist es eh nicht, wenn die Leute die teuren Produkte kaufen. Aber wie gesagt, ich verstehe auch viele Leute, die finanziell nicht so gesegnet sind, dass sie einfach sparen müssen. Das ist immer so ein Führ und Wider. Natürlich denkst du dir oft,
Wolfgang:
[2:23:49] der Arsch hat daheim drei Autos vor der Tür stehen und kauft dann alles.
Willy:
[2:23:53] Das ist ein
Wolfgang:
[2:23:53] Mackenprodukt und kauft das um 10 Cent billiger. Solche Leute gibt es schon auch, aber es ist auch nicht so einfach zu sagen.
Willy:
[2:24:00] Also es wird weder der Konsument allein richten, Noch wird es die Politik allein richten, wahrscheinlich, unterm Strich.
Wolfgang:
[2:24:05] Der Konsument allein wird es nicht richten, weil der Konsument greift dann in den großen, also der Preis regelt den meisten Fällen, wo es ist. Im Großen und Ganzen wird dann schon eher die Politik gefordert sein, dass man ein bisschen was macht, wenn man was machen will.
Willy:
[2:24:23] Also sind wir doch eher preisgetrieben, oder? Am Ende vom Tag entscheidet man doch nicht, ist der Preis über der Moral?
Wolfgang:
[2:24:31] Ich glaube schon. Jetzt schauen wir mal auf Facebook. Wie oft wird denn geteilt, ich würde 2 Euro für einen Liter Milch zahlen und dann verlangen Sie 2 Euro abhoffn und sagen, Sie sind ein bisschen deppert. wenn du heute ein Mikro hast vor der Nase dann sagst du gleich einmal wie viele Umfragen gibt es wo die Konsumenten sagen der Preis ist mir egal, die Qualität ist wichtig und trotzdem, warum ist das immer weg beim Spar, im Sonnenangebot, die weißen Schnitzel die sind schneller weg als die Bio-Schnitzel weil sie 30% billiger sind also das ich.
Willy:
[2:25:07] Habe halt extra für die die Bio-Heilmilch gekauft damit ich zumindest da wir es so schön der Citizen, der Bürger, Citizen-Consumer gibt. Der Bürger weiß schon was gut ist, aber der Konsument, das ist halt leider die gleiche Person. Richtung, Richtung, Richtung Zukunft und Richtung Abschluss blickend, das sind jetzt unsere Wie lange wirst du noch auf der Bühne stehen?
Wolfgang:
[2:25:34] Solange es mir Spaß macht. Ich habe ja keine Ahnung.
Willy:
[2:25:37] Schaut der Weihnachter noch aus, oder?
Wolfgang:
[2:25:39] Aktuell, ich habe bei dem letzten Programm jetzt gesagt, das läuft jetzt seit Jänner, Und da war es dann noch einmal, der Kopf war auch von den Gedanken her, denke ich mir, puh, weiß nicht, ob ich das noch einmal schaffe auf ein Programm. Aber aktuell sind es schon wieder so, dass mir Ideen kommen im Kopf.
Willy:
[2:25:52] Geht schon wieder los?
Wolfgang:
[2:25:53] Ja, ja, man schreibt schon, man sammelt dann schon wieder.
Willy:
[2:25:55] Das ist ja gerade das Gschatte, das Aktuelle, oder? Ja. Schreibst schon am nächsten.
Wolfgang:
[2:25:58] Nein, ich schreibe, wie gesagt, immer Stichwörter auf und dann Nummern und dann sammelt man halt immer wieder was. Oder Lira, schreibe auch schon wieder ein paar. Und das sammelt man halt. Also aktuell geht man den Stoff noch nicht aus. Ich hoffe, das wird schon ein bisschen hinhauen.
Willy:
[2:26:12] Welcher Schule des Kavare-Tusammenstellens folgst du?
Wolfgang:
[2:26:21] Der Volksschule? Ich glaube auch, gar keiner.
Willy:
[2:26:29] Ich bin dabei. Ich habe langsam alles kapiert.
Wolfgang:
[2:26:35] Zweite Klasse Hauptschule, drittes Semester, der folge ich.
Willy:
[2:26:38] Wundervoll, wundervoll. Lieber Wolfgang ich rede eigentlich mit Wolfgang was ist in einer utopischen Welt in der du dir alles wünschen könntest was würdest du an unserem Lebensmittelsystem ändern wenn du könntest
Wolfgang:
[2:26:56] Naja, das am Lebensmittelsystem, das wäre mir früher schon gewesen, dass die heimischen Bauern ihre gute Qualität zu einem fairen Preis verkaufen können. Und dass die Leute so viel Geld haben, dass sie sich das leisten können. Das wäre das Optimale, würde ich sagen. Und dass halt nicht die irische Butter billiger ist als die österreichische zum Beispiel. Das würde ich ändern. Aber geht halt aktuell nicht, wenn wir in der EU sind, in einem Freimarkt, da kannst du jetzt nicht sagen, wir haben jetzt dann Zollauf auf die deutsche, Kakaomilch oder so ist irgendwas. Aber ideal wäre natürlich, wenn, heimische Produkte gekauft werden würden und einen fairen Preis hätten. Aber da trauen wir uns in den Kreis.
Willy:
[2:27:40] Gehört die EU reformiert oder verbessert?
Wolfgang:
[2:27:46] Schwierig.
Willy:
[2:27:46] Abgeschafft?
Wolfgang:
[2:27:47] Nein, abgeschafft nicht. Ich finde das schon ganz gut, dass wir in der EU sind. Das ist schon für die Jugend eine gute Chance. Für uns eigentlich alle, nicht. Auch für die Grenzen, das passt schon alles ganz gut. Natürlich gibt es immer Sachen, wo man sich ärgert. Aber andererseits gibt es auch wieder gute Regeln.
Willy:
[2:28:01] Was ist denn eine gute zum Beispiel?
Wolfgang:
[2:28:02] Ja, das mit den Handykabeln. Handykabel einheitlich.
Willy:
[2:28:06] Dass endlich mein iPhone auch mit dem USB-C-Kabel aufladen kann. Und wenn ich das neueste 15er habe.
Wolfgang:
[2:28:12] Das schon. Nein, also man darf jetzt die Units verteufeln. Das ist schon wichtig, dass wir sie haben. Das ist natürlich auch ein wichtiges Friedensprojekt. Ohne dem, wer weiß, wie es ausschauen würde. aber verbessern kann man immer was kann man in kleinen und in großen ja.
Willy:
[2:28:30] Bucketlist was steht denn bei dir auf deiner Bucketlist von Dingen, die du dir gerne noch machen würdest, ganz ganz ganz oben
Wolfgang:
[2:28:39] Ja, vielleicht ein bisschen mehr Reisen, wenn es sich so ausgeht mit der Frau. Ach, schon wieder Reisen.
Willy:
[2:28:42] Wahnsinn, alle sind Reisen.
Wolfgang:
[2:28:44] Naja, aber ehrlich gesagt, wir sind jetzt nicht so viel rumgekommen.
Willy:
[2:28:48] Wien.
Wolfgang:
[2:28:49] Wien, ein bisschen Italien neu, ein bisschen Fieswacken. Aber so große Flugreisen habe ich eigentlich noch nie gemacht.
Willy:
[2:28:56] Echt nicht?
Wolfgang:
[2:28:56] Ich denke mir echt oft, jetzt werden die Bauern vorgehalten, dass sie die Umwelt so verschmutzen. Und dann siehst du die ganzen Leute, die so in Bali hucken oder was passiert. Und da war ich aber noch nie. Also irgendwo würde ich schon gerne mal ein bisschen so, weiß ich nicht. Barcelona, so ein Geschenk.
Willy:
[2:29:12] Also Bali-Yoga-Retreat oder sowas, war das was für dich?
Wolfgang:
[2:29:15] Vielleicht dann einmal. Wenn ich 60 bin, kann ich das ja nicht ausschließen. Wenn es mir mal die Leitungen rausgehauen, weiß ich nicht, aber aktuell eher nicht.
Willy:
[2:29:23] Also Barcelona, Spanien? Ja. Hauptsache, scheiße, jetzt wollte ich sagen Italien, jetzt habe ich es vergeigt.
Wolfgang:
[2:29:30] Da ist es um Mailand gegangen, Fußballer.
Willy:
[2:29:33] Irgendwas, Hauptsache Italien oder sowas.
Wolfgang:
[2:29:35] Basel, Hauptsache Italien.
Willy:
[2:29:37] Also Spanien, also Europa noch, oder? Du darfst dir wünschen, wo es hin will.
Wolfgang:
[2:29:43] Keine Ahnung, ein bisschen Botel suchen, Botel fahren.
Willy:
[2:29:46] Ein Botel?
Wolfgang:
[2:29:48] Kreuzfahrt ist wahrscheinlich moralisch auch nicht so gut. Aber ein bisschen umreisen würde nicht schaden, wenn wir nicht mehr Zeit hätten, aber das ist mit vier Kindern halt nicht so einfach, da muss man ein bisschen warten.
Willy:
[2:29:57] Die sind schon sehr groß.
Wolfgang:
[2:29:59] Ja, schön langsam könntest du dann mal hin.
Willy:
[2:30:01] Du kannst es dann langsam ausladen. Finde ich gut. Reisen. Du hast das eh schon gesagt, wenn du dann einmal 60 bist, jetzt bist du nicht 60, der Jüngste bist auch nicht mehr, aber eines Tages wird selbst bei dir der Tag gekommen, wo du diese Welt für immer verlassen wirst. Wofür soll man sich denn dann, wenn es dann einmal so weit ist, an dich erinnern?
Wolfgang:
[2:30:23] Der Vorteil ist, wenn du einen YouTube-Kanal hast, kannst du die 50 Jahre angeschauen. Genau deswegen habe ich meinen YouTube-Kanal. Ja, deswegen. Der Ur-Opa, schau, da ist der Ur-Opa.
Willy:
[2:30:36] Schau, Unsterblichkeit durch YouTube, das war's, ja.
Wolfgang:
[2:30:39] Der Ur-Opa haben es. Der Arsch hat uns nichts verjagt.
Willy:
[2:30:43] Trottel nur diese Videos, was soll ich mit dem Scheiß?
Wolfgang:
[2:30:48] Was soll ich mit deinem YouTube-Kanal?
Willy:
[2:30:51] Schön überspielt, die Frage.
Wolfgang:
[2:30:52] Wo sollte man sich erinnern? Nein, dass man sagt, ich möchte schon in Erinnerung bleiben, ein guter Mensch gewesen zu sein. Dass man freundlich, fair und nett war. Vor allem auch zu seinen engsten Mitmenschen. Das ist glaube ich das Wichtigste, dass man, oder falls man Enkelkinder hat, dass man denen in guter Erinnerung bleibt. Ich denke mir oft, wenn man einen Opa gehabt hat, da hat man jetzt nicht unbedingt, was du sagst, da denkt man nicht so positiv an den, aber ich denke mir schon, in meinem Fall wäre das schon ganz schön, wenn man, später in netter Erinnerung war, wo man sich denkt, mein Opa, das war netter, oder ein U-Opa, je nachdem.
Willy:
[2:31:28] Ja.
Wolfgang:
[2:31:29] Ja, mehr ist es nicht.
Willy:
[2:31:32] Es muss ja nicht mehr sein.
Wolfgang:
[2:31:33] Es muss jetzt nicht weltpolitisches, großes Denken sein, sondern im Prinzip bleibt es eh immer im Kleinen. Das Leben bleibt dann eh immer in der Familie, im engen Kreis, kommt oft vor, oder zumindest in meinem Fall.
Willy:
[2:31:44] Geld verliert sein Wertbeziehungen auf einmal ungländlich wichtig.
Wolfgang:
[2:31:47] Ja, sicher. Bei Renten, weil wir hoffentlich kriegen, von dem her.
Willy:
[2:31:51] Du hast ja im Kabarett gesagt, du musst schauen, dass du während hierzu recht nett bist zu deinen Kindern und so weiter, weil damit sie dann, wenn sie eine Entscheidung haben, in ein schönes Altersheim stecken.
Wolfgang:
[2:32:00] Zu den Kindern muss man gut sein, sonst planest du im Altersheim.
Willy:
[2:32:04] Ja, im Falschen. Auf den Gang. Du bist ja, sag ich mal, obwohl du natürlich immer so ein bisschen aus Einfachhin stößt, eine sehr komplexe Persönlichkeit mit einem sehr komplexen und sehr vielseitigen Leben. Ich versuche immer, die Menschen zu verstehen, nicht unbedingt nur zu beschreiben, was sie dann, was habe ich jetzt vergessen, was wirklich wichtig ist, um mit einem aus deiner Sicht halbwegs vollständigen Bödel aus der Kiste nachsatz gehen.
Wolfgang:
[2:32:35] Haben wir, glaube ich, recht viel abgeschlossen heute. Wirklich? Da muss man schon sagen, da waren schon relativ viele Fragen dabei, wo es mir nicht gestellt worden sei.
Willy:
[2:32:42] Ja gut, es hat dir aber noch keiner so viel Zeit genommen und ich glaube, warst du schon mal so einen langen… Was heißt,
Wolfgang:
[2:32:48] Zeit hätte jetzt die Chance gehabt, dass ich gehe, oder was war ich?
Willy:
[2:32:50] Sicher, das hätte ich jetzt aufstehen können. Wenn du nicht aufhörst,
Wolfgang:
[2:32:52] Was soll ich machen? Ich will doch da retten und retten.
Willy:
[2:32:53] Das ist ein Kopfhörer, das ist kein Fest. Hast du glaubt, das ist ein Kopfhörer?
Wolfgang:
[2:32:56] Ich bin ja gut erzogen von dem her. Heute ist es ein bisschen so wie ein Familienfeier von der Tante Irmi, den 45. der 80. wo der Kuchen schon gegessen worden ist, was du denkst, bringst du dir noch einen Kaffee? Als Erster magst du auch nicht aufstehen, in dem Fall geht es ja schwer. Du kannst nicht warten, bis der andere aufsteckt, wenn wir sind nur zu zweit.
Wolfgang:
[2:33:17] Also von dem her haben wir alles gut abgelegt, glaube ich. Eine Frage ist mir noch nicht gestellt worden, wie kommt man als Bauer zum Kavare? Wenn wir früher bei den Blöden fragen waren, aber sonst hast du eigentlich alles reingehaut.
Willy:
[2:33:28] Wirklich? Schön. Sie sehen hier bei Duttschlikanz oder wo Alias Wolfgang Feistritzer als in der Kopfhörer-Anbindehaltung. Deswegen hat er nicht ausstehen können. Das ist so. Hätte ich das sagen sollen.
Wolfgang:
[2:33:40] Wo bleibt der Tierschutz?
Willy:
[2:33:44] Allerletzter Punkt. Ich nehme meine Zettel und Dusche übereinander. Das heißt, den kenne ich auswendig. Hoffentlich. Hast du für uns jetzt zum Abschluss dieses Podcasts noch ein Zitat? Ein Sprücherl? Irgendwas, mit was du uns jetzt heimschickst und was dir persönlich wichtig ist oder was du besonders lustig oder relevant findest.
Wolfgang:
[2:34:07] So, jetzt müssen wir philosophisch werden zum Schluss. Die drei Wochen, Scheiße. Ich habe mir oft überlegt, für so einen Podcast musst du eigentlich einmal so einen Kalender kaufen, wo es diese Wochen, die klugen Sprüche oben sind. Sei, wie du es sein willst und bleib, wie du bist.
Willy:
[2:34:21] Es gibt das Klopapier.
Wolfgang:
[2:34:22] So was. Wenn ich das nächste mal weiß, ich muss mal so einen Kalender kaufen, dann ist das ganz was Gescheites noch ausgeklasht zum Schluss. Gib nie auf. in meinem Fall kann man sagen, bleib hartnäckig bleib dabei mach was du gern machst dann wird es vielleicht klappen.
Willy:
[2:34:39] Das ist sehr schön, ich finde dass dieser Podcast sehr sehr gut geklappt hat, du warst ein sehr guter Gast hast du gut gemacht du warst eigentlich auch ganz brav schön war es jetzt gehen wir gehen wir heim wink mal noch an meine Kamera danke schön ich danke auch
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[2:35:00] Music