… erklärt vom Hohenloher Bauern & Podcaster Michael Reber
In dieser Ausgabe der Ahaa!-Momente erinnert sich der Hohenloher Bauer & Podcaster Michael Reber daran, warum die Vollspaltenböden “damals” so revolutionär waren. Heute hält der Michl nur mehr ein paar Schweine für den Eigenbedarf. Von seinen Eltern hat er aber noch einen ganz klassischen Hohenloher Schweinebetrieb übernommen, diesen aber über die Jahre stark verändert.
Ihr könnt den Michl und seinen Betrieb in der Folge 92 ausführlich kennenlernen und das Gespräch auf unserem YouTube-Kanal auch nachsehen. Die Links dazu findet ihr in den Show-Notes.
Und wie immer, möge auch diesmal der Ahaa!-Moment mit euch sein!
INFOS ZUR FOLGE
Innovative Landwirtschaft Reber
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Boden & Leben Podcast
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B2P092 - Michael Reber
podcast.bauertothepeople.at/episodes/b2p092-michael-reber-boden-leben-und-veranderung
Folge auf YouTube
youtube.com/watch?v=f_yuc5hvPk0
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Willy:
[0:15] In dieser Ausgabe der AHA-Momente erinnert sich der Hohenloher Bauer und Podcaster Michael Reber daran, warum die Vollspaltenböden damals so revolutionär waren. Heute hält der Michel nur mehr ein paar Schweine für den Eigenbedarf. Von seinen Eltern hat er aber damals einen ganz klassischen Hohenloher Schweinebetrieb übernommen und diesen über die Jahre sehr stark verändert. Ihr kennt den Michel und seinen Betrieb und diese ganze Geschichte in der Folge 92 ausführlich kennenlernen und dieses Gespräch auch auf unserem YouTube-Kanal nachsehen. Die Links dazu findet ihr in den Shownotes. Und wie immer möge auch diesmal der Aha-Moment mit euch sein.
Michael:
[1:11] Aha, Moment, Michael Rehmer, Frage 1. Warum haben damals die Vollspaltenböden die Schweinehaltung revolutioniert? Das heißt damals, das ging meines Wissens irgendwann so in den 70er Jahren los, dass man sogenannte Vollspaltenböden in die Stelle eingebaut hat. Was ist ein Vollspaltenboden? Es ist ein Betonboden mit Schlitzen drin, durch die Kot und Tarn nach unten in einen sogenannten Güllekeller oder Güllekanal abgeführt werden, sodass die Tiere nicht in ihrer eigenen Scheiße stehen müssen. Wurde natürlich eingeführt, um hauptsächlich mehr Tiere pro Arbeitskraft halten zu können.
Michael:
[2:05] Früher war alles auf Stroh. Da war einfach wahnsinnig viel Handarbeit notwendig und heute habe ich das halt so nicht mehr. Das heißt, wenn ich pro Arbeitskraft mehr Schweine erhalten kann, sind natürlich auch meine Produktionskosten niedriger. Das heißt, Fleisch wurde für einen Großteil der Bevölkerung erschwinglicher.
Michael:
[2:33] Und das war eigentlich der Hauptgrund. Ja, das ist ein Stück weit vielleicht auch, zumindest zu Beginn dachte man, bessere Hygiene. Ja, die Tiere stehen da nicht mehr im eigenen Kot oder Urin, was sich auf einer planbefestigten Fläche, also auf einer geschlossenen Betonfläche, die mit Stroh eingestreut ist, wo das Stroh die Flüssigkeit, insbesondere den Urin, aufsaugt. In der freien Natur ist das Schwein aber ein extrem reinliches Tier. Das heißt, die Stellen, wo abgekotet oder uriniert wird, sind getrennt von dem Aufenthaltsbereich, wo sich die Schweine gern hinlegen, sich ausruhen oder auch wo sie fressen. Und das haben wir in einem Stall mit Vollspaltenboden in der Regel nicht. Das kommt jetzt erst alles wieder, dass man diese Trennung der Funktionsbereiche, nennt man das, wieder macht, weil man einfach gesehen hat, das ist zwar alles wahnsinnig effizient, aber es ist nicht gut fürs Tier und es ist auch nicht unbedingt gut für die Umwelt. Weil durch die Mischung von Kot und Harn haben wir einfach auch die Bildung von Ammoniak NH3. Und das ist zum einen direkt für die Tiere im Stall schädlich, aber es ist auch für die Umwelt schädlich.
Michael:
[4:00] Und deswegen versucht man jetzt wieder mit neuerem Wissen auch diese Funktionsbereiche Fressen, Liegen, Abkoten, Urinieren zu trennen. Und mittlerweile versucht man auch Kot und Urin zu trennen, sodass wir diese Ammoniakbildung gar nicht mehr im Stall haben. Und wenn wir das hinbekommen, die Trennung, dann ist es auch deutlich besser für die Umwelt und insbesondere für das Tier selbst. selbst wenn es dann nicht mehr in diesen Gasen stehen muss. Aber der Hauptgrund, nochmal zusammengefasst, für die Einführung des Vollspaltenbodens war, glaube ich, ich kann es jetzt nicht nachwissenschaftlich belegen, aber der Hauptgrund war, dass wir mehr Tiere halten können, dass es arbeitswirtschaftlich einfacher ist, das war bei uns im Betrieb auch so. So ich habe von 1997 bis 2005 die Stelle modernisiert, neue Stelle gebaut. Ich habe nachher doppelt so viel Schweine gehalten, ohne dass da mehr Arbeitskräfte da waren.
Michael:
[5:06] Das ist der Hauptgrund und deshalb gehen dann auch die Produktionskosten nach unten. Und als Fazit einfach am Ende ging es darum, Fleisch für einen Großteil der Bevölkerung erschwinglicher zu machen. Da kann man halt drüber diskutieren und es wird intensiv darüber diskutiert, ob es sinnvoll ist, dass Fleisch billig ist, aber definitiv ist es passiert die letzten 50, 60 Jahre.
Michael:
[5:33] Soviel zum Aha-Moment.
Michael:
[5:36] Vollspaltenböden in der Schweinehaltung. Pause.
Willy:
[5:42] Yo, das war's für heute. Ich hoffe, ihr hattet euren Aha-Moment. Yo, Bauer to the People, das lebt auch von eurer Unterstützung. Am besten checkt ihr euch dafür eines unserer Memberships auf unserer Website www.bauer-to-the-people.at Und ganz egal, auf welcher Plattform ihr diese Folge gerade gehört habt, abonniert den Podcast und lasst uns gerne auch ein paar Sterne da. Wenn ihr gut findet, was und wie wir das machen. Danke und
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