… erklärt von der Waldviertler Försterin, Jägerin und Imkerin Romana Nosko
Grias Eich! Heute klären wir eine der großen Fragen der Menschheit und eines der großen Rätsel des Zeichentrickfilms. Also, war Bambi ein Reh oder ein Hirsch oder war ich der Hirsch, weil ich dachte, das Bambi ein Reh ist. Zur Ehrenrettung, Ziege habe ich als Option immer schon ausgeschlossen. Und für alle, ich meine Menschen wie mich, die lange dachten, dass der Hirsch die männliche Variante des Rehs ist, sollte dieser Ahaa!-Moment vermutlich im Plural verstanden werden: Ahaa!-Momente.
Die Romana Nosko ist Imkerin, Försterin und Jägerin im Waldviertel und eröffnet uns in dieser Folge quasi das kleine 1x1 des Wildes. Und die Romana kennt ihr schon aus unserem Interview “Wald im Klimawandel”, das ich euch natürlich in den Shownotes verlinke. Zusammen mit der Folge mit Amelie und Franziskus Seilern Aspang. Um deren Wald rund um Litschau kümmert sich nämlich die Romana in ihrer Rolle als Försterin und Jägerin.
Und wie bereits angekündigt: Mögen die Ahaa!-Momente mit euch sein oder wie wir es diesmal ausnahmsweise nennen: Bambi Oida!
INFOS ZUR FOLGE
Imkerei Nosko
www.imkerei-nosko.at
B2P-Interview - Wald im Klimawandel
www.bauertothepeople.at/podcast/191
Langformat - B2P104 Amelie & Franziskus Seilern Aspang
www.bauertothepeople.at/podcast/192
Music:
[0:00] Music
Willy:
[0:16] Heute klären wir eine der großen Fragen der Menschheit und eines der großen Rätsel des Zeichentrickfilms.
Willy:
[0:25] Also, war Bambi ein Reh oder ein Hirsch? Oder war ich der Hirsch, weil ich dachte, dass Bambi ein Reh ist? Zur Ehrenrettung, Ziege habe ich als Option immer schon ausgeschlossen. Ja und für alle, ich meine damit Menschen wie mich, die lang gedacht haben, dass der Hirsch die männliche Variante des Rehs ist, ja für alle diese sollte dieser Aha-Moment vermutlich im Plural verstanden werden. Aha-Momente. Die Romana Nosko ist Imkerin, Försterin und Jägerin im Waldviertel und eröffnet uns in dieser Folge quasi das kleine Einmaleins des Bildes. Und die Romana, die kennt sie schon aus unserem Interview zum Wald im Klimawandel, das ich euch natürlich in den Shownotes verlinke. Zusammen mit der Folge mit Amelie und Franziskus Seiland Aspang natürlich. Um deren Wald rund um Litschau kümmert sich nämlich die Romana in ihrer Rolle als Försterin und Jägerin. Ja, und wie bereits angekündigt, mögen die Aha-Momente mit euch sein oder wie wir es diesmal ausnahmsweise nennen, Bambi, oder?
Romana:
[1:41] Hallo, da ist wieder die Romana, Forstbetrieb im Schloss Litscher von Amelie und Franziskus Sellern-Aspang.
Romana:
[1:48] Der Willi hat mich nochmals was gefragt und zwar, war Bambi jetzt ein Reh oder ein Hirsch? Das kann ich ganz klar beantworten, Bambi war ein Hirsch, weil Bambis Vater war ein Hirsch, den sieht man kurz im Film und als eindeutigstes Merkmal hat Bambi hinten einen Wedel, ein Reh hat keinen Wedel.
Romana:
[2:09] Dann hat mich der Willi noch gefragt, wie genau unterscheidet man den Begriff Wild? Und dann gibt es noch einige Fragen. Aber ich erkläre mal zuerst den Begriff Wild. Der Begriff Wild, das sind alle Arten, die in den jeweiligen Landesjagdgesetzen, bei uns ist das das Niederösterreichische Landesjagdgesetz, aufgezählt sind. Da steht jede Art explizit drinnen, was Wild ist. Dann soll ich euch noch erklären, den Unterschied zwischen Haar- und Federwild. Haarwild sind alle im Gesetz aufgezählten Wildarten, die ein Fell haben. Das sind zum Beispiel das Rotwild, also die Hirsche, Gamswild, Rehwild, Schwarzwild, Feldhase oder Fuchs. Und Federwild sind alle im Gesetz aufgezählten Wildarten, die Federn haben, also Vogelartige. Das sind zum Beispiel Auerwild, Birkwild, Fasaneenten, Adler, Tauben und so weiter.
Romana:
[3:28] Dann ist die nächste Frage, was ist Schalenwild? Als erstes erkläre ich lieber mal den Begriff Schale. Und zwar als Schale bezeichnet man in der Jägersprache bei bestimmten Wildarten, die das haben, die mit Horn überzogenen Paarhufe. Das sind jetzt hier zum Beispiel wieder das Rotwild, also die Hirsche, Rehwild, Schwarzwild, Gamswild, Steinwild.
Romana:
[3:59] Dann haben wir den Begriff Raubwild. Und der Raubwild würde ich mal sagen, es sind wieder die Tiere, die im Gesetz aufgezählt sind, die selbst jagende Wildarten sind. Also das wären zum Beispiel der Fuchs, der Dachs, die Marderartigen, der Luchs und der Wolf. Und hierzu gehört aber auch die Erklärung des Begriffs Raubzeug, das habt ihr sicher auch schon gehört.
Romana:
[4:32] Und das sind jagende Tierarten, die nicht im Jagdgesetz als wild aufgezählt sind. Also das sind jetzt zum Beispiel verwilderte Hauskatzen, die herumstreuen und jagen oder entlaufene Hunde, die scheinbar niemandem gehören, aber auch Schalenwild beunruhigen und jagen und auch noch andere wilde Tierarten, die aber nicht im Jagdgesetz aufgezählt sind. Dazu gehört zum Beispiel der Goldschakal. Vielleicht habt ihr auch davon schon was gehört.
Romana:
[5:08] Unsere wichtigsten Wildarten im Revier in Litschau würde ich jetzt so erklären, dass sie für die Verwendung als Wildbrett bei uns besonders wichtig sind. Und das sind insbesondere die Rehe, die Hirsche und die Wildschweine. Also auf Jägersprache das Rehwild, das Rotwild und das Schwarzwild. Und hier hat mich der Willi noch gebeten, soll ich ihm auch erklären, wie die jungen Tiere die männlichen und weiblichen Stücke dieser Wildarten heißen. Also beim Rehwild ist das ältere männliche Stück der Rehbock, das ältere weibliche Stück die Rehgeiß. Die Rehgeiß setzt im Frühjahr die Rehkitze und die einjährigen Stücke der Geißen, die haben noch keine Kitze gehabt im Frühjahr, Das sind die sogenannten Schmalgeißen und die einjährigen Rehböcke sind die Jahrlinge. Dann erkläre ich jetzt die Begriffe beim Rotwild, bei den Hirschen. Also beim Rotwild sind die älteren männlichen Stücke die Hirsche. Die älteren weiblichen Stücke bezeichnet man als Tiere.
Romana:
[6:30] Die Tiere setzen im Frühjahr die Kälber.
Romana:
[6:35] Und die einjährigen weiblichen Stücke bezeichnet man als Schmaltier und die einjährigen männlichen Stücke sind die Schmalspießer. Und dann erkläre ich diese Begriffe auch noch für das Schwarzwild, für die Wildschweine. Und zwar sind die männlichen Stücke die Keiler, die weiblichen Stücke sind die Bachen und die Bachen setzen im Frühjahr die Frischlinge. Und hier gibt es dann keine Unterscheidung mehr zwischen einjährigen und mehrjährigen Stücken, nur man sagt dann zu den bis zu einjährigen Stücken, die aber keine Frischlinge mehr sind,
Romana:
[7:19] also keine Streifen mehr haben, sagt man dann Überläufer. Das sind junge Tiere, die noch nicht selbst, also bei den Bachen vermutlich noch nicht selbst Frischlinge gehabt haben und bei den Keilern eben noch nicht ausgewachsen sind, sage ich jetzt einmal. Dann soll ich noch erklären die Unterscheidung zwischen Hoch- und Niederwild. Hochwild ist eigentlich ein historischer Begriff, der aber auch schon heute in der Jägersprache noch verwendet wird. Das Hochwild war damals eben, das sind jene Wildarten, deren Bejagung früher dem Hohen Adel vorbehalten war.
Romana:
[8:01] Darunter versteht man jetzt alles Schalenwild, wie ich vorher gesagt habe, außer das Rehwild. Und außerdem, glaube ich, waren dann auch noch der Auerhahn und Steinadler und vielleicht auch noch ein paar andere Wildarten. Aber das weiß ich jetzt dann nicht mehr so genau, welche Arten noch dem Hohen Adel vorbehalten waren. Und eben alle anderen Wildarten, die im Jagdgesetz aufgezählt sind, sind dann eben das Niederwild, dazu zählt dann auch das Reh eben, obwohl es ein Schalenwild ist, aber trotzdem ein Niederwild dann. Und diese Wildarten durften dann auch die unter Anführungszeichen Niederrenjäger bejagen. Aber diese Vorbehalte gibt es heute nicht mehr. Heute dürfen alle, die eine Jagdkarte besitzen und in einem Revier ausgehen
Romana:
[8:52] dürfen, auch alle Wildarten, die laut Jagdgesetz und laut Schusszeiten frei sind, bejagen. Ich hoffe, ich konnte alles so gut erklären und verständlich für euch erklären. Falls noch Fragen sind, können wir noch gerne eine Folge 2 aufnehmen über die Jagd. Danke. Tschüss.
Willy:
[9:15] Jo, das war's für heute. Ich hoffe, ihr hattet euren Aha-Moment. Ja, BauerToThePeople, das lebt auch von eurer Unterstützung. Am besten checkt ihr euch dafür eines unserer Memberships auf unserer Website www.bauertothepeople.at Und ganz egal, auf welcher Plattform ihr diese Folge gerade gehört habt, abonniert den Podcast und lasst uns gerne auch ein paar Sterne da. Wenn ihr gut findet, was und wie wir das machen. Danke und...
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