Wie aus einer kleinen Metzgerei im wunderschönen Nirgendwo eine Marke wurde, die fast jeder kennt und warum man trotz des großen Erfolges, den sicheren Hafen verlässt und statt auf Schweine nun vermehrt auf Pilze setzt.
Wenn man die Mühlviertler vom Produkt überzeugen kann, dann muss es im Rest von Österreich auch klappen, scherzt Hermann Neuburger, sichtlich stolz auf seine Region und sein Produkt. Und betrachtet man dass, was er aus der elterlichen Fleischhauerei seit seinem Einstieg im Jahr 1977 gemacht hat, dann auch völlig zurecht.
Mit zunehmendem Erfolg überkam ihn aber auch immer mehr der Zweifel daran, ob er angesichts zunehmender Daten über ökologische, ökonomische und soziale Folgen eines immer höheren Fleischkonsums nicht langsam zum Mitverursacher dieser Entwicklung geworden war. Und so begann er schließlich mehrere Entdeckungsreisen durch Asien, auf der Suche nach der perfekten Alternative zum Fleisch.
Es folgten viele Jahre das Experimentieren, Jahre, in denen nach und nach auch sein Sohn Thomas ins Unternehmen hineinwuchs. Schlussendlich hat man dann den Kräuterseitling als idealen Fleischersatz ausgemacht und seither viel Zeit und sehr viel Geld in die eigene Zuchtanlage und eine passende Produktion investiert.
Aus rein ökonomischer Sicht hätte man einfach die Produktion des „Neuburgers“ ausweiten und dort investieren sollen, meinen Vater und Sohn übereinstimmend. Der Markt ein noch groß, gerade Deutschland noch lange nicht erobert.
Langsam übergibt Vater Hermann sein Lebenswerk nun an seinen Sohn Thomas, der nun vor allem die neue Marke „Hermann Fleischlos“ vorantreibt. Wobei an Rückzug denkt Hermann Neuburger noch lange nicht, wieso sollte er das tun, lacht er. Gefragt, wie viel er denn pro Woche arbeitet, schaue ich in ein ratloses Gesicht. Er habe eigentlich noch nie die Stunden gezählt, keine Ahnung.
Zu Hermann Fleischlos & Neuburger:
https://hermann.bio/
https://www.neuburger.at/de/